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"Die Vorteile des Betrogenwerdens": Nur ein Erotik-Thriller oder schon ein Netflix-Porno?

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Nackt, nackter, "Die Vorteile des Betrogenwerdens". Nach Erotik-Streifen wie der US-Reihe "Fifty Shades of Grey" und der polnischen Produktion "365 Days" ziehen jetzt die Brasilianer nach. Doch was kann die neue Netflix-Produktion, die im Original unter dem Titel "O lado bom de ser traida" läuft?

Neuer Erotik-Thiller auf Netflix: Worum geht es in"Die Vorteile des Betrogenwerdens"

 

Das Vorspiel: Babis Verlobter Caio (Micael Borges) scheint sie nicht nur sexuell nicht befriedigen zu können - er betrügt sie auch noch obendrein. Das erfährt sie natürlich ausgerechnet auf ihrer Bachelorette-Party und verzweifelt. Doch wie sollte es in einem waschechten Liebesdrama anders sein? Blondine Babi (Giovanna Lancellotti) erfindet sich nach einem Trennung-Rituale  - inklusive der Verbrennung ihrer Pärchen-Fotos - neu, färbt sich die Haare dunkel und emanzipiert sich als  "sexy Biest" von ihrem Ex.

Achtung, wer ein Fan der eher mäßigen Netflix-Unterhaltung ist und nicht wissen möchte, wie es weitergeht, sollte ab hier nicht weiterlesen. 

Babis neu gewonnenes Selbstbewusstsein zeigt sich auch in ihrem Job, durch den sie bei einem Gerichtstermin schicksalhaft einem besonders attraktiven Richter begegnet. Mit ihm soll sie im Verlauf des Films noch so einige Sexabenteuer erleben, jedoch nicht unbedingt die tiefgründigsten Gespräche führen. Dennoch wird ihr Begehren für Marco (Leandro Lima), der zufällig auch ihre Leidenschaft fürs Motorradfahren teilt, immer größer. Bei einer Spritztour begegnet sie ihm zufällig wieder und es kommt zum heißen Sex in diversen Positionen auf einem Steg und unzähligen weiteren Orten. Doch natürlich kann es zwischen den beiden nicht völlig problemfrei laufen. Ein Motorrad-Club-Freund warnt Babi vor dem angeblich so verschlossenen und "seltsamen" Marco. Zudem wurde ihre Liebesnacht mit Marco heimlich gefilmt und Babi mit den Aufnahmen nun gedroht.

Ob sie all das daran hindert, Marco wiederzusehen? Natürlich nicht. Der fährt alle Geschütze eines von Erotikfilm-Autoren geschriebenen Gentlemans auf und bindet sie mit Rosen und einem Chauffeur, der sie von ihrer Haustür aus zu ihm bringt, mit viel Sex wieder an sich. Für das Sex-Tape ihrer gemeinsamen Nacht war auch nicht der heißblütiger Richter verantwortlich, sondern, wie sich gegen Ende des Films herausstellen soll, Thiago (Bruno Mantaleone), der eigentlich beste Freund der Hauptfigur. Der ist nämlich in krumme Geschäfte verwickelt. Nach vielen sexuellen Höhepunkt schließt der Film mit einem dramaturgischen ab. Babi wird von Thiago in einen Wald entführt und mit einer Waffe bedroht, Marco eilt ihr zu Hilfe, wird dabei jedoch selbst verletzt. Eine Polizistin beendet seine und Babis missliche Lage und erschießt Thiago, sodass endlich das Happy End der zwei schwer Verliebten folgen kann: eine weitere Runde auf dem Motorrad und natürlich auch auf der Matratze.

Viel nackte Haut und Sex - "Die Vorteile des Betrogenwerdens" hat Porno-Potenzial

 

Die stark frequentierten expliziten Sex-Szenen in dem Netflix-Film lassen vermuten, dass "Die Vorteile des Betrogenwerdens" die Nacktheit und das Pornografie-Potenzial seiner Vorgänger "Fifty Shades of Grey" und weiterer Erotik-Streifen toppen wollte und könnte sein Ziel tatsächlich erreicht haben. Für das nötige Drama, um den Film als Thriller durchgehen lassen zu können, sorgt mehr die tosende musikalische Untermalung als die Handlung selbst.

Jedoch: Was Michele Morrone aka Massimo und Simone Susinna alias Nacho für "365 Days" waren, ist Leandro Lima für "Die Vorteile des Betrogenwerdens". Sein gutes Aussehen, dürfte wohl das sein, was den Film für den ein oder anderen noch sehenswert macht und von seiner fehlenden Tiefgründigkeit und Originalität ablenkt. Man könnte Lima bereits aus der ebenfalls brasilianischen Serie "Girl from Ipanema" kennen, in der er ebenfalls die Rolle des Love Interest innehat. Babi-Darstellerin Giovanna Lancellotti war vor "Die Vorteile des Betrogenwerdens" unter anderem in der Netflix-Produktion "Reichlich verliebt" zu sehen.

Wie kommt "Die Vorteile des Betrogenwerdens" bei den Zuschauern an?

 

"Die Vorteile des Betrogenwerdens" läuft auf Englisch unter dem Titel "Burning Betrayal". Während sich unter dem deutschen Namen auf der Plattform X (vormals Twitter) bislang nur wenigen Rezensionen finden, wird der Film im internationalen Rahmen bereits diskutiert und spaltet die Geister. "'Die Vorteile des Betrogenwerdens' auf Netflix ist nur ein weiterer '365 Tage'-Porno auf subtilere Weise, die Handlung ist fraglich", schreibt ein User den Streifen klar ab. Ein anderer kommentiert: "Ich bereue, dass ich 'Die Vorteile des Betrogenwerdens' zu dieser späten Stunde geguckt habe." Doch es gibt auch Fans: "Der Film 'Die Vorteile des Betrogenwerdens' ist super gut. Genau meine Art von Film!", heißt es in einem Tweet tatsächlich.

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rad/news.de

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