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"Anne Will", "maischberger", "Hart aber fair": Zu ähnlich! ARD-Aufsicht kritisiert eigene Polittalks

Bei ARD-Polittalks wie "maischberger" kommen zu häufig die selben Gäste zu den gleichen Themen zu Wort. Bild: picture alliance/dpa/WDR | Oliver Ziebe

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"Anne Will", "maischberger" oder "Hart aber fair" - die ARD setzt in ihrem Abendprogramm auf gleich drei Polittalkshows, die für gewöhnlich von Sonntag bis Donnerstag gesendet werden. Hinzu kommen außerdem noch die ähnlichen Sendungen "Maybrit Illner" und "Markus Lanz" beim ZDF. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren massive Kritik an den Shows. Die Vorwürfe: zu häufig die selben Gäste, zu oft die gleichen Themen. In der ARD sollen die Sendungen daher nun offenbar auf den Prüfstand.

ARD-Talkshows in der Kritik: "Anne Will", "maischberger" und "Hart aber fair" zu ähnlich

Das berichtete zuerst die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf ein internes Papier. Demzufolge werden "Anne Will", "maischberger" und "Hart aber fair" sogar von der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) wegen ihrer zu großen Ähnlichkeit kritisiert. ARD-Chef Kai Gniffke und die Programmdirektorin Christine Strobel werden demzufolge "mit Blick auf die Ende 2023 auslaufenden Verträge der Polit-Talks im Ersten um zeitnahe Information und beratende Einbeziehung hinsichtlich einer künftigen crossmedialen Gesamtkonzeption" gebeten. Die Rede sei weiterhin von dem Ansprechen unterschiedlicher Zielgruppen und einer deutlichen Unterscheidung bei Profil, Machart und Inhalt der Sendungen. Eine abwechslungsreichere Gäste- und Themenauswahl werde gefordert.

Tatsächlich war nach einer Analyse von "Meedia" CDU-Chef Norbert Röttgen allein im Jahr 2022 insgesamt 21-mal in den Talkshows von ARD und ZDF zu Gast. Zudem wurde bei 105 Sendungen von "Anne Will", "Hart aber fair" und "Maybrit Illner" (ZDF) stolze 46-mal direkt über das Thema Ukraine-Krieg gesprochen.

Diese Veränderungen sind bei den ARD-Polittalks geplant

Die GVK wolle außerdem "über die künftige redaktionelle Endverantwortung". Aktuell sind bei den ARD-Talkshows externe Produktionsfirmen beteiligt. Die Redaktionen würden sich laut einem ARD-Sprecher jedoch jetzt schon "regelmäßig zur Planung der einzelnen Talksendungen" abstimmen. Veränderungen sind wohl unausweichlich. Denn der Vertrag des WDR mit der Produktionsfirma von "Hart aber fair" (seit Anfang des Jahres von Louis Klamroth moderiert) läuft Ende 2023 aus. Laut Informationen von "t-online" ist aber eine Fortsetzung geplant, die sich künftig mehr an ein jüngeres Publikum richten soll. Zudem übernimmt 2024 die aktuelle Tagesthemen-Sprecherin Caren Miosga den Job am Sonntagabend von Anne Will.

Zuschauer genervt von ARD-Politsendungen

Ob die ARD mit den Neuerungen allerdings wirklich Zuschauer zurückgewinnen kann, ist fraglich. Ein Twitter-Nutzer schreibt dazu: "Ich schaue mir den ganzen Mist schon lange nicht mehr an,
da sitzt immer irgendwer im Studio der mich total nervt. Fernbedienung und brr, ruhig Brauner." Ebenso sieht es dieser User: "Ist mir egal, reine Zeitverschwendung !". Ein anderer fordert: "Es sollten mal mehr Bürger eingeladen werden, die betroffen sind, und nicht, nur ,Politiker und Journalisten". Dieser ARD-Zuschauer blickt der geplanten Überprüfung jedoch positiv entgegen und schreibt: "Sehr gut. Es ist lange überfällig."

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