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Robert Habeck bei "Markus Lanz": "Doppelmoral"-Vorwurf! Deshalb wird der Vizekanzler kritisiert

Robert Habeck würde die "One Love"-Binde tragen. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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Ein Stückchen Stoff löst gerade eine hitzige Debatte aus. Es geht um die "One Love"-Binde. Sie war im September als gemeinsame Aktion mehrerer europäischer Nationalmannschaften angekündigt worden, darunter die deutsche DFB-Auswahl. Die bunte Kapitänsbinde sollte bei der WM als Symbol für Gleichberechtigung, Diskriminierungs- und Meinungsfreiheit stehen. Die Kapitäne der europäischen Fußballnationalmannschaften sollten damit bei der WM in Katar auflaufen, doch die FIFA hat es zum Turnierstart verboten und Strafen bei Missachtung verhängt. Kritiker warfen dem Verband und dem Team danach vor, vor der FIFA eingeknickt zu sein, was die Offiziellen zurückwiesen. Im Netz wurde dem DFB Rückgratlosigkeit vorgeworfen. Viele forderten, dass Kapitän Manuel Neuer sie doch tragen oder die DFB-Elf abreisen solle, um ein Zeichen zu setzen. Nun äußerte sich auch Robert Habeck bei "Markus Lanz" zum Binden-Streit.

Robert Habeck bei "Markus Lanz": Wirtschaftsminister würde "One Love"-Binde tragen

Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) würde an der Stelle von DFB-Kapitän Manuel Neuer die "One Love"-Kapitänsbinde bei der Fußball-WM in Katar trotz der angedrohten FIFA-Sanktionen tragen. "Man muss sie tragen", sagte er zu Beginn. "Ich bin nicht der DFB und nicht Manuel Neuer. Wir müssen sehen, was passiert", fügte der Grünen-Politiker hinzu. "Ich wäre interessiert zu sehen, was der Schiedsrichter macht, wenn da einer mit der Binde rumkommt", sagte der Wirtschaftsminister in der Nacht zu Mittwoch in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". "Ich würde es darauf ankommen lassen", erklärte Habeck auf Lanz' Aussage, dass ein wenig "Anarchie" doch gut wäre: "Es wäre ein moderater Protest", so Habeck. Schließlich handele es sich um eine Armbinde und nicht um eine "elaborierte" Protestform wie etwa bei den Klimaaktivisten der Letzten Generation.

Robert Habeck nach Binden-Streit: Die WM in Katar ist politisch

Habeck sagte, er erinnere sich an Proteste, die ikonisch geworden seien und etwas verändert hätten - wie beispielsweise der Kniefall des damaligen US-Football-Profis Colin Kaepernick 2016 als Zeichen gegen Rassismus. Danach habe es breiter angelegte Proteste gegen Rassismus im Sport gegeben. Das Besondere sei, dass die WM in Katar anders als frühere Turniere politisch sei, es keinen unpolitischen Sport mehr gebe.

Robert Habeck für seine Haltung zur "One Love"-Binde auf Twitter gefeiert

Auf Twitter hat Robert Habeck viel Zuspruch für seine Einstellung erhalten. "Herr Habeck macht es super. Der Mann zeigt Haltung. Wird wohl der beste Wirtschaftsminister nach Ludwig Erhard", lobt ihn ein Nutzerfür den Auftritt bei "Markus Lanz". "Wow, toll! Wie viele Spitzenpolitiker hätten auf diese Frage eine Antwort verweigert, weil's einfach bequemer wäre! Habeck - top! Hoffentlich schafft er es, so zu bleiben wie er ist", heißt es in einem weiteren Kommentar. "R. Habeck ist manchmal eine echt coole Socke", findet ein weiterer User.

Twitter-Nutzer werfen Robert Habeck "Doppelmoral" vor

Wie so oft hagelt es jedoch auch diesmal böse Vorwürfe für den Vizekanzler. "Aber Gas aus Katar ist in Ordnung? Doppelmoral lässt grüßen", wirft ihm ein Nutzer vor. Damit ist Robert Habecks Versuch gemeint, aus Katar Gas zu bekommen, um die Versorgung in Deutschland zu gewährleisten. Denn nachdem Russland die Ukraine angriff, kam es zu Lieferengpässen von russischem Erdgas. Doch der Gas-Deal mit Katar scheiterte. Genau das wird ihm nun erneut angekreidet. "Die Kataris haben sich entschieden, kein gutes Angebot zu machen", soll Habeck im Oktober in Bayreuth."Er versucht nur von seinem Scheitern beim Gasdeal mit Qatar abzulenken. Die Chinesen haben ein Abkommen über Gaslieferung für 27 Jahre am Mo. unterschreiben und er klugscheissert im TV über eine Binde! Armselig", ätzt ein weiterer User gegen den 53-Jährigen.

Die Dienstagssendung von "Markus Lanz" können Sie sich noch einmal in der kostenlosen ZDF-Mediathek anschauen.

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/loc/news.de/dpa

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