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"Markus Lanz": Virologin warnt vor Dänemarks Corona-Modell: "Es wird trotzdem Tote geben"

Die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff sprach sich für mehr Gelder für Corona-Medikamente aus. Bild: ZDF

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Bundestagswahl, Klimawandel und, wie sollte es auch anders sein, die Corona-Pandemie: All diese Themen arbeitete Markus Lanz am Dienstagabend gleichsam pflichtbewusst ab. Zu Gast waren zu diesem Zweck CDU-Politiker Friedrich Merz, die Vize-Bundesvorsitzender der Grünen, Jamila Schäfer, "Zeit"-Redakteurin Yasmine M'Barek sowie die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff.

Nachdem er über einen Großteil der Sendezeit hinweg Friedrich Merz in die sprichwörtliche Mangel genommen hatte, wandte sich Lanz gegen Ende der Sendung an Helga Rübsamen-Schaeff. Dänemark, wo vor kurzem alle Corona-Maßnahmen aufgehoben wurden, gelte vielen Deutschen "als leuchtendes Beispiel", so Lanz. "Warum können die Dänen das, was wir noch nicht können?", fragte der ZDF-Talker die Virologin.

Coronavirus-News: Virologin warnt bei Lanz vor weiteren Todesfällen

Zum einen, so die Rübsamen-Schaeff, liege das an der im nördlich angrenzenden Nachbarland deutlich höheren Impfquote, nämlich bei 74 Prozent. Zum anderen gebe es in Dänemark kaum mehr Todesfälle in Zusammenhang mit Corona. Auch die Intensivstationen seien deutlich weniger belastet als hierzulande. Trotzdem hält sie die drastischen Öffnungsschritte im Nachbarland für gefährlich. "Es wird trotzdem Tote geben", warnte die Wissenschaftlerin.

Das dänische Modell laufe Gefahr, eine Durchseuchung der Bevölkerung nach sich zu ziehen. Man setze die ungeimpften Menschen einer klaren Gefahr aus, befand Rübsamen-Schaeff. Für Deutschland seien derartige Lockerungen nicht vorstellbar. Die Impfquote sei dafür viel zu gering, warnte die Universitäts-Professorin: "62 Prozent reichen nicht aus." Die Forscherin appellierte: "Es muss allgemein mehr geimpft werden, sonst kriegen wir Corona auf Dauer nicht in den Griff."

Markus Lanz: Virologin fordert mehr Geld für Corona-Medikamente

Wie also soll es nun also weitergehen in der Pandemie? Eine dritte Impfung bei Risikopatientinnen und -patienten halte sie für "sehr sinnvoll", erklärte Rübsamen-Schaeff. Wichtig sei nun außerdem, dass die Politik Geld für die Forschung an Corona-Medikamenten bereitstelle. Solche Mittel könnten die "Lücke" schließen, die Nicht-Geimpfte hinterlassen und bei "frischen Infektionen" eingenommen werden. Zwei solcher Medikamente, welche die Viruslast bei Infizierten verringern sollen, befänden sich derzeit in den USA in der Entwicklung. Mit einer Zulassung könnte man im besten Fall schon Ende 2021 rechnen.

Dieser Inhalt wurde news.de von swyrl.tv zur Verfügung gestellt.

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