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"Oktoberfest 1900" im TV, Live-Stream: So sehen Sie heute die Wiesn-Serie live

So sehen Sie die Serie "Oktoberfest 1900" live im TV und Live-Stream. Bild: picture alliance/Dusan Martincek/ BR/ARD Degeto/MDR/WDR/dpa

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Am 19. September um 12.00 Uhr wäre es losgegangen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hätte mit zwei Schlägen das erste Bierfass angestochen: "O'zapft is! Auf eine friedliche Wiesn!". Doch wegen Corona wurde das Oktoberfest abgesagt. Stattdessen gibt es Wiesnstimmung im Fernsehen. Ab Dienstag zeigt die ARD "Oktoberfest 1900".

"Oktoberfest 1900" im TV und Live-Stream sehen

Ab Dienstag (15. September) um 20.15 Uhr zeigt das Erste die sechsteilige Serie "Oktoberfest 1900" mit Misel Maticevic, Martina Gedeck und Brigitte Hobmeier. Auch weltweit soll die Serie zu sehen sein. Netflix zeigt sie ab 1. Oktober unter dem Titel "Oktoberfest - Beer & Blood", synchronisiert in neun Sprachen. In Deutschland gibt es die Folgen vorerst in der ARD-Mediathek zum Nachschauen und ab 2021 ebenfalls bei Netflix.

"Oktoberfest 1900": Alle Sendetermine im TV im Überblick

Sendetermin Uhrzeit/Sender Folge
Dienstag, 15.09.

20.15–21.50 Uhr

ARD

1 Folge: Die Vision
2 Folge: Die Zeichen der Zeit
Mittwoch, 16.09. 20.15–21.50 Uhr

ARD

3 Folge: Liebe und Kapital
4 Folge: Anstich 
Mittwoch, 23.09.   20.15–21.50 Uhr

ARD

5 Folge: Aufbruch in ein neues Jahrhundert 
6 Folge: Das Jüngste Gericht 

Sendung verpasst? "Oktoberfest 1900" in der Wiederholung

Für diejenigen, die es zeitlich nicht schaffen, sich die Wiesn-Serie live im TV anzusehen, gibt es die Wiederholung von "Oktoberfest 1900" in der ARD oder bei One zu sehen. Einen Überblick über alle Termine finden Sie hier in der folgenden Übersicht:

Sendetermin Uhrzeit/Sender Folge
Mittwoch, 16.09. 

02.15–03.50 Uhr

ARD

1 Folge: Die Vision
2 Folge: Die Zeichen der Zeit
Donnerstag, 17.09.  

00.30–02.05 Uhr

ARD

3 Folge: Liebe und Kapital
4 Folge: Anstich
Samstag, 19.09. 

20.15–21.50 Uhr

One

1 Folge: Die Vision
2 Folge: Die Zeichen der Zeit
Sonntag 20.09. 

20.15–21.50 Uhr

One

3 Folge: Liebe und Kapital
4 Folge: Anstich
Donnerstag 24.09. 

00.30–02.05 Uhr

ARD

5 Folge: Aufbruch in ein neues Jahrhundert
6 Folge: Das Jüngste Gericht
Sonntag 27.09.  

20.15–21.50 Uhr

One

5 Folge: Aufbruch in ein neues Jahrhundert
6 Folge: Das Jüngste Gericht

Worum geht es in "Oktoberfest 1900"?

Historische Inspiration war für das Team rund um Regisseur Hannu Salonen der Nürnberger Wirt Georg Lang (1866-1904). Mit einem Trick hatte der 1898 auf dem Oktoberfest über Strohmänner eine riesige Fläche ergattert, auf der vorher fünf Wirtsbuden gestanden hatten. Dort baute er eine Bierhalle in bis dahin ungekannter Größe. Später beauftragte er eine Musikkapelle, um Stimmung und Trinkfreudigkeit kräftig anzuheizen. Auch das "Prosit der Gemütlichkeit" soll er etabliert haben, heute der Inbegriff feucht-fröhlicher Wiesnstimmung.

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In der Serie heißt der Gastronom Curt Prank. Misel Maticevic spielt den überehrgeizigen Großbrauer, der ein Nein nicht akzeptiert. "Die Zeiten der kleinen Wirtsbuden sind vorbei", erklärt er. "Ich baue eine Bude für 6000 Menschen, eine Burg, eine Festung. 6000 Plätze, das ist die Zukunft." Doch um 1900 ist die Wiesn noch überschaubar und die alteingesessenen Brauerclans denken nicht daran, dem Neuling Platz zu machen, der obendrein aus Nürnberg kommt.

Ein heftiger Kampf um Macht und Geld entbrennt, vor allem zwischen Prank und dem Brauerpaar Hoflinger (Gedeck und Francis Fulton-Smith). Auch Pranks Tochter Clara (Mercedes Müller), ihre Anstandsdame Colina (Hobmeier) und die Hoflinger-Söhne Roman (Klaus Steinbacher) und Ludwig (Markus Krojer) geraten in den Strudel aus Hass, Gewalt und Intrigen.

Manche Wendungen im Laufe der Erzählung mögen vorhersehbar sein. Doch Salonen inszeniert gekonnt und abwechslungsreich und verbindet die Handlungsstränge zu einer spannenden Geschichte. Und er entwirft ein interessantes Sittengemälde der damaligen Zeit, opulent ausgestattet und hervorragend gefilmt. Die arrivierte Münchner Gesellschaft. Das harte Los der Armen, die kaum genug zu essen haben. Die tanzende Schwabinger Bohème oder zwei Männer, die sich ineinander verlieben und damit Kopf und Kragen riskieren. Auch Rassismus und aufkeimender Nationalismus sind präsent, etwa wenn Menschen aus der damaligen deutschen Kolonie Samoa zur Schau gestellt werden.

Wiesn-Wirte meckerten über Serie "Oktoberfest 1900"

Schon Wochen vor dem Start sorgte die Serie für Wirbel, betont sie doch, dass sie auf wahren Begebenheiten beruht. Festwirt Christian Schottenhamel befürchtete eine Rufschädigung, geht es doch um Wirte, die für Macht und Geld notfalls auch über Leichen gehen. "Auch wenn es eine fiktive Darstellung sein soll, ist diese negative Darstellung schlimm", hatte er der "Bild"-Zeitung gesagt. "Unsere Gäste werden denken: Das ist heute auch so." Das will er nicht auf sich sitzen lassen. Das Oktoberfest sei für die Wirte mit enormen Kosten verbunden und sie trügen zudem ein hohes Risiko. "Der Aufbau eines Wiesnzeltes liegt im Millionen-Bereich. Ist es da falsch zu sagen, dass man auch etwas verdienen möchte?", sagte Schottenhamel der Deutschen Presse-Agentur. "Aber gleich mit "geldgeil und machthungrig" zitiert zu werden ist nicht schön."

Sorgen um den Ruf müssen sich die Gastronomen wegen "Oktoberfest 1900" aber nicht machen. Es geht es zwar um Einfluss und Machtspiele - aber auf einer sehr persönlichen Ebene. Es ist eben genau diese Konstellation der Charaktere, die das Drama heraufbeschwört, eigenwillige, vielschichtige Figuren, denen man ihre Verbissenheit, ihre Geltungssucht oder ihren Kampfgeist sofort abnimmt. Das liegt nicht zuletzt an Schauspielern wir Martin Feifel, Eisi Gulp oder Maximilian Brückner, die ebenso wie die anderen Darsteller ihre Rollen gut und überzeugend spielen. Dazu eine Portion Frechheit, Spannung, Liebe und ganz viel Drama - und Prost!

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/news.de/dpa

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