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"M.O.M. - Milf oder Missy": Zum Fremdschämen! Petition fordert TV-Aus für Skandal-Dating-Show

Seit Anfang Mai strahlt Joyn die Dating-Show "M.O.M. - Milf oder Missy" aus. Bild: Joyn/Benedikt Müller

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Kennt Liebe (k)ein Alter? Diese Frage will der Streamingdienst Joyn seit dem 8. Mai 2020 mit seiner ersten Reality-Show beantworten. Bei "M.O.M. - Milf oder Missy" suchen 16 Singles nach der wahren Liebe. Allgemein dürfte bekannt sein, dass solche Dating-Formate oft sexistisch sind. Doch "Milf oder Missy" setzt noch einen drauf. Eine Petition fordert nun das Aus der Sendung.

"M.O.M. - Milf oder Missy" bei Joyn: Dating-Format lässt "Alt" gegen "Jung" antreten

Das Konzept von "Milf oder Missy" ist denkbar einfach: Zwei Single-Männer (Marko, 28, und Felix, 57) suchen vor laufender Kamera ihre Traumfrau. Dafür werden ihnen 14 potenzielle Partnerinnen serviert. Darunter sieben junge Frauen, "Missys" genannt, und sieben Frauen im mittleren Alter, als "Milfs" (Abkürzung für "Mother I'd Like to fuck" [auf Deutsch: "Mutter, die ich gerne ficken würde"]) bezeichnet. Nach kurzem Kennenlernen in Deutschland dürfen sich sowohl der Junior als auch der Senior jeweils fünf Frauen aussuchen, die sie mit nach Mexiko nehmen können.

Sexismus-Vorwurf! Petition fordert TV-Aus für "Milf oder Missy"

Die Petition auf der Plattform "change.org" wirft der Joyn-Sendung Sexismus vor. Viele Aspekte von "Milf und Missy" seien "extrem sexistisch". "Frauen konkurrieren gegeneinander um die Gunst des Mannes und dessen Reichtum. Als würden Frauen entweder nach einem älteren Mann suchen, der ihnen die Welt erklärt und seinen Reichtum mit ihnen teilt, oder nach einem jungen Mann zum Party machen", heißt es in der Petition. "Dieses Weltbild ist längst veraltet und sollte nicht weiter von TV-Shows unterstützt oder verfolgt werden."

Doch am Schlimmsten sei die Verwendung des Begriffs "Milf". Damit werden Frauen zwischen Mitte 30 bis Mitte 40 nur auf "ihre Sexualität reduziert". Sie seien trotz ihres Alters "immerhin noch gut genug sind, um mit ihnen Geschlechtsverkehr zu haben".Das sei verletzend und objektifizierend, heißt es in der Petition. Auch die Bezeichnung "Missy" sei abwertend. Als "kleine Fräuleins" werden sie "wiederholt sexualisiert und objektifiziert". 

"Ich möchte mit der Petition ein Zeichen setzen und mich gegen solche Formate positionieren, die absichtlich Frauen auf Sexobjekte reduziert. Das geht nicht und sollte kein Bestandteil des öffentlichen Fernsehens sein", heißt es in der Petition weiter. Bislang haben mehr als 650 Menschen die Petition unterschrieben.

"Sexistischer Scheiß!" Twitter-Zorn ergießt sich über "Milf oder Missy"

Auch in den sozialen Medien wird heftig über "Milf oder Missy" diskutiert. Unter einem Instagram-Beitrag der TV-Show heißt es in einem Kommentar: "Ich würde mich so schämen, an der Produktion und Vermarktung einer so rückständigen, billigen Sendung in 2020 beteiligt zu sein." Doch nicht nur dort stößt das Format auf Unmut. "#Männerwelten ist nur 2 Wochen her und nun läuft in der Werbepause von #JKvsP7 die Joyn-Werbung für M.O.M., was für '#MilfoderMissy' steht. So viel jedenfalls zur Nachhaltigkeit einer gesellschaftlichen Sexismus-Debatte", heißt es in einem Tweet.

"Schaue gerade #mom #milfodermissy nach das ist ja zum fremdschämen", schreibt ein anderer Twitter-Nutzer. "'alte, junge, neue' heißt das, #Joyn, nicht 'altes, junges, neues'. Das sind Frauen, keine Sachen. So ein sexistischer Scheiß gehört nicht in den öffentlichen Raum", heißt es in einem anderen Tweet.

Sie können den Tweet nicht sehen? Dann hier entlang.

"Passend zur Anti-Sexismus-Aktion #Männerwelten gibt's nun also von @ProSieben bzw.
@JoynDeutschland auch noch die neue Serie #MilfOderMissy, bei der allein der Titel sexistischer nicht sein könnte. Bravo, genau mein Humor", wütet ein weiterer Twitter-Nutzer. "Wenn du glaubst, das Niveau von #RTL, #RTL2 etc. ist nicht mehr zu unterbieten, kommt #JOYN mit einer großen Schaufel daher und versenkt es im #Marianengraben! #MilfoderMissy Spuckendes Gesicht", spottet ein anderer.

"Frauen werden auf das reduziert, was sie in den Köpfen von Männern allein aufgrund ihres Alters ausmacht"

"#MilfoderMissy ist ein neues frauenfeindliches Format auf @JoynDeutschland Frauen werden auf das reduziert, was sie in den Köpfen von Männern allein aufgrund ihres Alters ausmacht. Schon der Ausdruck Milf ist sexistisch! Ihr solltet euch mal #maennerwelten ansehen! #JKLive", heißt es in einem Tweet. Doch "Männerwelten" haben die "Milf oder Missy"-Produzenten offenbar als Herausforderung angesehen: "Und @JoynDeutschland so: 'Hold my beer, schalten wir auf
@sat1 heute doch mal ne Werbung für 'M.O.M. - Milf oder Missy'!' Beworben wurde das am 08.05. noch mit 'Freitag ist ab sofort Milf-Tag.' Es gibt noch so viel zu tun!"

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