Hans-Georg Maaßen: Nazi-Fail! ZDF-"heute-show" nennt Verfassungsschutz-Chef "Schädling"
Erstellt von Tobias Rüster
05.01.2024 10.18
Die SPD hält im Koalitionsstreit um Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen den Druck aufrecht - und muss sich dafür von der CSU schwere Vorhaltungen machen lassen. Der Chef der CSU-Bundestagsgruppe, Alexander Dobrindt, warf ihr vor, mit dem Beharren auf Rücktritt oder Entlassung Maaßens den Falschen in die Hände zu spielen. "Der Versuch der überzogenen Empörung nutzt mehr den Gegnern der rechtsstaatlichen Ordnung als deren Hütern", kritisierte er in der "Augsburger Allgemeinen".
SPD will Ablösung von Maaßen
Die SPD pocht wegen umstrittener Aussagen Maaßens zu ausländerfeindlichen Vorfällen in Chemnitz auf seine Ablösung. Außerdem zweifelt sie an seiner Eignung im Kampf gegen rechtsextreme Tendenzen. Innenminister Horst Seehofer (CSU) als oberster Dienstherr hatte Maaßen aber mehrfach das Vertrauen ausgesprochen. Die Spitzen der großen Koalition - Kanzlerin Angela Merkel, Seehofer und SPD-Chefin Andrea Nahles - hatten am Donnerstag darüber gesprochen und wollen am Dienstag noch einmal beraten.
Hans-Georg Maaßen: Spott und Häme im TV
Das Thema ist natürlich ein gefundenes Fressen für TV-Shows aller Art. Wurde Maaßen bereits am Donnerstag im "Neo Magazin Royale" von Jan Böhmermann ordentlich mit Spott und Häme überzogen, ließ es sich auch das Team der ZDF-Satire-Sendung "heute-show" nicht nehmen, dass Thema aufzugreifen.
Wie die "Bild" online berichtet, sorgt ein Beitrag, der auf der Twitter- und Facebook-Seite der Show gepostet wurde, jetzt für ordentlich Wirbel. In dem Beitrag wird Maaßen mit einem Maulwurf verglichen, der betreffende Satz ist allerdings mittlerweile gestrichen.
ZDF-"heute-show" bezeichnet Maaßen als Schädling
Beschrieben war der Beitrag laut "Bild" mit den Worten: "Vor Schädlingen sollte man sich schützen. #Maaßen". Und genau da liegt das Problem. In Nazi-Deutschland gab es 1939 eine sogenannte Volksschädlingsverordnung (VVO), die definierte, wer als "Volks-Schädling" galt. Erlassen wurde diese vier Tage nach Beginn des Zweiten Weltkriegs am 5. September 1939. Auch für geringfügige Taten drohte die Todesstrafe.
So reagiert das ZDF auf den Nazi-Fail
In einem Tweet reagierte das ZDF auf den Nazi-Fail: "In eigener Sache:
Maulwürfe sind keine Schädlinge – und Menschen erst recht nicht. Wir entschuldigen uns für den sprachlichen Missgriff und haben unseren gestrigen Tweet gelöscht.", heißt es dort in Richtung Maaßen. Eine weitere Stellungnahme gibt es dazu bislang nicht.
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rut/news.de/dpa