"Birnenkuchen mit Lavendel" als Wiederholung: TV-Kritik zu "Birnenkuchen mit Lavendel" - Lohnt sich das Einschalten?
06.07.2017 15.10
Regisseur und Drehbuchautor Éric Besnard ("Cash - Abgerechnet wird zum Schluss") erzählt diese berührende Geschichte mit einer wunderbaren Leichtigkeit und Entrücktheit, mitsamt kleiner romantischer Momente und hübschen Dialogen: "Willst du sie anrufen?" - "Nein, ich will mit ihr reden".
Kameramann Philippe Guilbert findet dazu Bilder in satten Farben, die neben der Landschaft auch die Stimmung sehr gut einfangen. Fast mystisch wird es, als Pierre darauf drängt, die Obstbäume in frühfrostiger Nacht durch viele Kerzen am Boden zu erwärmen - was ihre Rettung bedeutet.
Und so ist der Film sicher ein Plädoyer für den Schutz einer gefährdeten Natur. Zum Verständnis der Belange von Menschen, die irgendwie anders sind, trägt er obendrein auch bei. Was wiederum an den beiden Hauptdarstellern in dieser erfreulich kitschfreien Sommerkomödie liegt: Efira (40, "Victoria - Männer und andere Missgeschicke") ist schlichtweg zauberhaft, und Lavernhe (32, "Le sens da la fête") zeigt eindrucksvoll, dass ein Autist ein empfindsamer Mensch ist - gerade wenn er in den Wolken eine Primzahl entdeckt und mit dem Laptop durchs Lavendelfeld streift.
Das Wort "kompliziert" ist in "Birnenkuchen mit Lavendel" oft zu hören, die Franzosen mögen es wohl gerne - doch das Schöne an diesem völlig unkomplizierten Sommermärchen ist, dass es dem Zuschauer einen wunderbaren Abend bereitet. Und das trifft dann auch der Originaltitel sehr gut: "Le Goût des Merveilles" ("Der Geschmack des Wunders").
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mag/news.de/dpa