"Musikantenstadl" ohne Andy Borg: Darum scheitern Francine Jordi und Alexander Mazza
Von news.de-Redakteur Tobias Rüster
28.06.2015 22.29
Alles hat ein Ende, nur der "Musikantenstadl" nicht. Für Moderator Andy Borg allerdings schon. Der 54-Jährige moderierte am Samstag, 27.06.2015, im kroatischen Pula seinen letzten "Musikantenstadl". Nicht ganz freiwillig - wenn man denn so will. Sind wir ehrlich: Andy Borg wurde beim "Musikantenstadl" abgesägt, fast so, wie man ihm zuletzt den Saft abdrehte und plötzlich nur noch Testbild zu sehen war - gerade als er zu seiner Abschiedsrede ansetzen wollte.
Andy Borg: Letzter Musikantenstadl am Samstag, 27.06.2015 in Pula
Andy Borg passe nicht mehr ins "Musikantenstadl"-Konzept hieß es unter (nicht ganz) vorgehaltener Hand aus Reihen der ARD. Der Drang nach einer gewissen Modernität des "Stadls" war größer als die immer noch recht stabilen Quoten, die Borg in den vergangenen drei Jahren einfuhr. Sicher - 3,2 Prozent Marktanteil beim jüngeren Publikum schrammen deutlich am Senderschnitt vorbei. Aber mal ehrlich - 15,1 Prozent oder 4,31 Millionen Zuschauer beim Gesamtpublikum sind immer noch anständig.
Musikantenstadl-Nachfolger von Andy Borg: Francine Jordi und Alexander Mazza starten waghalsigen Versuch
Doch jetzt will die ARD beim "Musikantenstadl" den waghalsigen Versuch starten, mit dem jüngeren Moderations-Duo Francine Jordi (38) und Alexander Mazza (42) das jüngere Publikum abzuholen und gleichzeitig das ältere Stammpublikum nicht zu verprellen. Warum sich junge TV-Zuschauer nach der Sommerpause plötzlich für ein Format interessieren soll, das (laut ARD-Ankündigung) "bekannte und beliebte Interpreten aus der volkstümlichen Musikszene" präsentiert, bleibt schleierhaft.
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Letzter "Musikantenstadl" mit Andy Borg: Was plant die ARD mit den Nachfolgern Francine Jordi und Alexander Mazza?
Dazu müsste man das Konzept des "Musikantenstadls" überarbeiten, was wiederum die Gefahr birgt, der Durchschnitts-"Stadl"-Fan fühle sich nicht mehr ernst genommen. Einen "Stadl 2.0" sozusagen. Andy Borgs Nachfolgern beim "Musikantenstadl" Francine Jordi und Alexander Mazza steht eine mehr als schwierige Zukunft bevor. Da kann man Andy Borg nur zustimmen, wenn er im Interview erklärt: "Jung und hip alleine, das ist kein Erfolgsrezept. Daran sollten jene, die in den Sendern Verantwortung tragen fürs Fernsehprogramm, auch denken. Gerade ältere Menschen brauchen Sendungen, die für sie ein Stück Heimat sind."
Andy Borg: "Musikantenstadl"-Aus mit "Adios Amor"
Andy Borg verlässt den "Musikantenstadl" sicherlich mit einem flauen Gefühl im Magen. Er werde mit "Adios Amor" das Lied singen, mit dem seine Karriere vor 33 Jahren begann, verriet er schon vorab. Einen Tipp hat Borg in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" parat: "Ich glaube nicht, dass es den 'Stadl' in der jetzigen Form in zehn Jahren noch geben wird." Zu seinen Nachfolgern Francine Jordi und Alexander Mazza will sich Borg nicht äußern, doch seinen Argwohn kann man auch zwischen den Zeilen lesen: "Ich halte es nach wie vor für eine Fehlentscheidung. Sanfte Veränderungen sind okay, aber umkrempeln wollt ich den Stadl nie."
Muss er jetzt auch nicht mehr...
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rut/sam/loc/news.de/dpa