Menschen 2014: ZDF-Jahresrückblick: Bei Lanz ist die Kacke am Dampfen
Von news.de-Redakteur Tobias Rüster
29.05.2019 11.08
TV-Jahresrückblicke waren bislang immer etwas für gemütliche Sonntagabendstunden ab 20.15 Uhr auf der Couch. Doch das ZDF machte dem Zuschauer anno 2014 einen Strich durch die Rechnung. Entweder es lag an der traditionell starken Konkurrenz am Sonntagabend oder am Vertrauen an Markus Lanz, sich gegen den Tatort, Jauch und Co. durchzusetzen, - auf alle Fälle lief der ZDF-Jahresrückblick Menschen 2014 bereits am Freitagabend.
Neuer Tiefschlag für Lanz: Schlechte Quoten für ZDF-Jahresrückblilck Menschen 2014
Geholfen hat es nicht. Denn mit 3,28 Millionen Zuschauern lockte Lanz so wenige Zuschauer vor die TV-Geräte wie noch nie zuvor in der Geschichte des Jahresrückblicks, die bis ins Jahr 1982 reicht. Im vergangenen Jahr waren es immerhin noch 4,47 Millionen Zuschauer.
Dabei wurde an Gästen auch angesichts der bisweilen ungewöhnlichen Programmierung nicht gespart. Markus Lanz konnte in seinen drei Stunden Sendezeit mal lässig 20 Promis durch die Manege zerren. Für einige wahrscheinlich eine dankbarere Aufgabe, als sich drei Stunden auf die Wetten, dass..?-Couch zu donnern.
Menschen 2014: ZDF-Jahresrückblick mit Markus Lanz als Wiederholung
Eine Wiederholung von Menschen 2014 gibt es im TV nicht zu sehen. Wenn Sie den ZDF-Jahresrückblick mit Markus Lanz noch einmal sehen wollen, müssen Sie auch hier auf die Online-Wiederholung der ZDF-Mediathek zurückgreifen.
ZDF-Jahresrückblick Menschen 2014: Jérôme Boateng, Mario Götze, Per Mertesacker zu Gast bei Markus Lanz
Dabei rückte das ZDF bei seinem Jahresrückblick 2014 kaum von seiner bisherigen Linie ab. Promis und Helden des Alltags durften auf die Couch, Politikthemen fanden zum Großteil nur als Video-Einspieler statt. Von Putin oder der Ukraine keine Rede. Man will ja unterhalten, zumal am Freitagabend. Eine Dauerkarte für alle Jahresrückblicke im TV hat hingegen die Deutsche Nationalmannschaft . Nach dem WM-Gewinn sind die Herren noch gefragter als zuvor.
Bei Markus Lanz kamen deshalb Jérôme Boateng, Mario Götze und Per Mertesacker zu Wort. Außerdem bei Menschen 2014 am Start: Boris Büchler, Dante, Thomas Hitzlsperger, Helmut und Tamara Dietl, Bob Geldof, Campino, Nicolas Aschoff, Alexander Gerst, Carolin Kebekus, Wolfgang Bosbach, Boris Becker, Cro und OneRepublic
Menschen 2014 mit Markus Lanz: Ticker zum ZDF-Jahresrückblick
Wir haben die Show für Sie im Ticker verfolgt! Lesen Sie hier die Höhepunkte von Menschen 2014 hier noch einmal nach.
21:17 Uhr
Gleich ist es also soweit, Markus Lanz übt schon einmal den Wetten, dass..?-Abgesang für kommende Woche und bittet ab 21.30 Uhr zum TV-Jahresrückblicks-Auftakt.
21:20 Uhr
Obwohl die Aussichten jetzt nicht so schlecht sind für einen unterhaltsamen Abend: Keine lästernden Hollywood-Stars, die in Gefangenschaft auf dem Wetten, dass..?-Sofa ausharren müssen, kein quotenträchtiger Samstags- oder Sonntagsstartplatz und die Gäste verduften nach 10 Minuten wieder. Ein Jahr im Schnelldurchlauf eben.
21:35 Uhr
Und der Applaus ist anständig, ebenso Moderator Lanz, welcher sich artig bedankt - und ankündigt: «Es wird gleich noch besser.» Damit hat er hoffentlich recht.
21:41 Uhr
Und mit welchem Thema beginnt man einen Jahresrückblick im Jahr 2014 auf alle Fälle? Putin? Nee! Ukraine? Nee! Merkel? Um Gottes Willen! Nein, natürlich mit dem wichtigsten Thema des Jahres: der Fußball-WM 2014. Schöner Zusammenschitt, da kann man sich den Film Die Mannschaft direkt sparen. Für alle, die es ob der letzten Auftritte vergessen haben: Deutschland ist Fußball-Weltmeister.
21:46 Uhr
Zu Gast sind deshalb auch DFB-Ober-Guru Wolfgang Niersbach, Mario Götze
Jérôme Boateng. Und Lanz direkt mit einer Sportreporter-Frage: Was Bundestrainer Löw Finaltroschütze Götze vor seiner Einwechslung ins Ohr geflüstert hat, will er wissen. Und der wiederholt wie so oft davor: «Er hat mir versucht, Mut zu machen.» Er solle der Welt doch beweisen, dass er besser sei als Messi. Nun ja, ein altes Sprichwort sagt ja: Wenn man über ein Götze-Tor jubelt, dann ist wohl WM.
21:50 Uhr
Aber Wolfgang Niersbach ist schon eine echte Granate: Ob sich die Jungs überhaupt noch an die WM-Feier erinnern könnten ob ihres Alkoholgenusses, grinst er seine beiden Weltmeister an.
21:56 Uhr
In diesem Zusammenhang darf das legendäre Wut-Interview, das Fußball-Profi Per Mertesacker (30) dem TV-Reporter Boris Büchler (45) gab, nicht fehlen: «Glauben Sie, unter den letzten 16 ist eine Karnevalstruppe? ... Ich leg mich jetzt mal drei Tage in die Eistonne ... Wat wollen Sie, wollen Sie eine erfolgreiche WM oder sollen wir wieder ausscheiden und haben schön gespielt?», sind nur einige Zitate daraus. Bei Lanz erzählen die beiden: «Wir haben uns schon beim nächsten Spiel wiedergesehen, uns kurz in die Augen geschaut und gequatscht», sagt Büchler. Da sei es eigentlich schon wieder in Ordnung gewesen.
21:59 Uhr
Jetzt darf auch noch Brasilianer Dante das 7:1 im WM-Halbfinale erklären. Bald sitzt die halbe Mannschaft des FC Bayern bei Lanz auf der Couch. Ein Glück wurde die Sendung in München aufgezeichnet.
WM 2014: Pressestimmen zur 7:1-Gala
GROSSBRITANIEN
«Daily Mirror»: «Deutschland verprügelt Brasilien im tollsten WM-Spiel aller Zeiten. Brasiliens WM-Karneval endet in völliger Verzweiflung und Demütigung, nachdem die Deutschen Amok liefen.»
«Daily Mail»: «Brasilien von Deutschland zertrümmert - die demütigendste Niederlage in der WM-Geschichte.»
«Daily Star»: «Sambaaargh»
«The Sun»: «Entzwei gerissen in 179 Sekunden. Es war wie bei einer Party, bei der plötzlich die Musik aufhört, das Licht angeht und die Polizei durch die Tür kommt. Auf Jahre hinaus werden wir uns an die unglaublichste Kapitulation in der Geschichte dieses Turniers erinnern.»
«The Guardian»: «Die siebte Hölle - Meisterhafte Deutsche zerstören Brasilien in einer Demütigung Scolaris. Die Gastgeber haben keine Antwort auf die Macht, die von Kroos' Kontrolle ausgeht.»
«The Times»: «Brasilien zahlt den Preis für sieben Todsünden. Ein außergewöhnliches Resultat, das nicht nur Deutschland den Platz im Finale sichert, sondern Brasiliens Fußball in die Dunkelheit stürzt.»
SPANIEN:
«El País»: «Deutschland vernichtet Brasilien. Die unvergessene Niederlage der Brasilianer bei der WM 1950 im Maracaná-Stadion gegen Uruguay war ein Witz im Vergleich zum 1:7.»
«El Mundo»: «Brasilien erleidet ein historisches Debakel. Zum Spiel der Deutschen fehlen die Worte. Es war wunderbar, präzise und schnell.»
«El Periódico de Catalunya»: «Tragödie, Massaker, Demütigung. Es ist schwer, die richtigen Worte für das Debakel der Brasilianer zu finden.»
«Marca»: «Brasilien erleidet die größte Demütigung der Fußballgeschichte.»
«As»: «Ein WM-Massaker: Das deutsche Tiki-Taka verpasst Scolari eine verdiente Abreibung. Brasilien erhält die Quittung dafür, dass es seinen fußballerischen Stil verraten hat.»
PORTUGAL:
«Público»: «Brasilien war auf eine so perfekte Elf der Deutschen nicht vorbereitet. Der WM-Gastgeber erleidet die größte Demütigung seiner Fußballgeschichte.»
«A Bola»: «Adeus auf Brasilianisch: Nach diesem Halbfinale wird der Fußball nie mehr so sein, wie er war.»
RUSSLAND
«Sport Express»: «Deutsche Schocktherapie. Die brasilianischen Spieler wirkten wie Clowns aus einem Wanderzirkus. Dante erlebte ein Inferno. Im Boxen hätte der Ringrichter den Kampf bald abgebrochen.»
«Sowjetski Sport»: «Deine Augen sehen es, aber der Verstand kann es nicht fassen. Deutschland gegen Brasilien 7:1. »
UKRAINE
«Westi»: «Fußtritt für Brasilien: Deutschland jagt den Gastgeber aus seinem eigenen Turnier. Der fünfmalige Champion wurde zerschmettert.»
«Komsomolskaja Prawda Ukraina»: «Niederschmetterndes Halbfinale: Deutschland schenkt den Brasilianern sieben Tore ein und rächt sich für die Finalniederlage bei der WM 2002.»
DÄNEMARK
«Berlingske»: «Historischer 7:1-Sieg: Deutschland nach brasilianischer Rundumrasur bereit für das Finale.»
«Politiken»: «Rekord, Rekord, Rekord: Das WM-Spiel, das nie vergessen wird (...). Deutschlands zerstörender Halbfinalsieg über Brasilien ist der verrückteste der WM-Geschichte.»
SCHWEDEN
«Dagens Nyheter»: «Es war der Moment, der der brasilianischen WM-Geschichte ein neues Kapitel geben sollte. Und das tat er auch. Ein Kapitel über Erniedrigung, totale Erniedrigung.»
«Svenska Dagbladet: «Ein historischer Zusammenbruch und eine Show, wie wir sie noch nie gesehen haben. Brasilien fiel komplett auseinander, als Deutschland mit einem 7:1-Sieg ins Finale einzog. Die Meister wurden zu Hause gedemütigt, als unwahrscheinliche Fußballgeschichte geschrieben wurde.»
ITALIEN
«La Gazzetta dello Sport»: «Erbarmungslose Deutsche stürzen ein Land ins Drama. Eine historische Demütigung. Alptraum-Nacht in Belo Horizonte: Die Deutschen eliminieren die Seleção unter Mithilfe von Scolari, der alles falsch macht.»
«Tuttosport»: «Fantagermania! Brasilien kassiert fünf Tore in den ersten 29 Minuten. Für Brasilien ein epochales Debakel: Schlimmster K.o. aller Zeiten. Man muss Deutschland Komplimente machen: Eine Mannschaft, die ihr viertes WM-Halbfinale hintereinander spielt. Und die es mit einer entwaffnenden Leichtigkeit und einer unglaublichen Macht gegen die Hausherren gewonnen hat.»
«La Stampa»: «Nationales Drama für Brasilien, gedemütigt von Deutschland. Es war kein Spiel mehr. Bei 7:1 war es ein Massaker, das Deutschland eiskalt in einer halben Stunde vollzogen hat. Löw ist der Favorit im Finale.»
FRANKREICH
«L'Équipe»: «Unglaublich. Diese Leistung ist einzigartig, weil sie in Brasilien erbracht wurde und weil sie gegen Brasilien erbracht wurde. Am Tag des Weltuntergangs, den die Brasilianer gestern ohne Frage bereits zu erleben glaubten, wird man sich noch an dieses Halbfinale erinnern. Übermannt von den seit Turnierbeginn bis zum Exzess ausgelebten Emotionen und dem Pathos sind die Brasilianer auseinandergenommen worden wie niemals zuvor in der Geschichte des Fußballs. (...) Die Auswahl von Joachim Löw hat während der ersten halben Stunde Traumfußball entwickelt.»
«Le Parisien»: «Der Traum eines ganzen Landes zerschellt an der deutschen Mauer. Das ist nationales Drama, das ernste Konsequenzen haben könnte.»
«Libération»: «Unglaubliches Debakel für Brasilien. Deutschland läuft quasi auf dem Wasser.»
BRASILIEN
«O Dia»: «Deutsches Massaker»
«Folha de São Paulo»: «Deutschland massakriert Brasilien»
«Estado de São Paulo»: «Debakel im Mineirão»
USA
«USA Today»: «Oh! Mein! Gott!» (auf Deutsch) «Deutschland schlägt Brasilien 7:1 in einem Fußball-Blitzkrieg»
22:05 Uhr
Also die Sportfragen hat Lanz aber bei Gottschalk abgeschrieben: Ob der arme Dante bei seiner Rückkehr zum FC Bayern Witze ertragen musste, will er wissen. Nein, die Jungs werden ihm eine Trauerrede gehalten haben.
22:16 Uhr
Der nächste kleine Gast wartet: Alican Aydar. Der 9-Jährige schrieb der Polizei in Recklinghausen einen Brief, er wolle ein Praktikum als Polizist machen. Weil er sich ja bald entscheiden müsse, was er werden wolle. Und die Polizei, dein Freund und Helfer machte den Traum des Jungen wahr. Zur Belohnung gibt es dann auch ein Foto mit den Weltmeistern.
22:17 Uhr
Aber von Datenschutz hält Lanz wohl nicht viel. Da steht in dem Brief die Telefonnummer der Familie und Lanz zeigt sie in die Kamera. Na wenn die richtig wahr klingelt es spätestens jetzt in Dauerschleife.
22:22 Uhr
Jetzt wird es wohl doch noch politisch: Ebola! Ah, na zumindest teilweise - Campino und Sir Bob Geldof sprechen über ihr Band Aid Projekt mit dem Lied Do They Know It's Christmas ... Mittlerweile ja auf Platz eins der Single-Charts gelandet.
22:27 Uhr
Große Spendentage im Zweiten: Gestern große Weihnachtshits, heute bei Lanz und morgen bei Ein Herz für Kinder! Und Lanz nickt Sir Bob Geldof und Campino eifrig zu. Nur der Tote-Hosen-Frontmann schaut den Moderator irgendwie zweifelnd. Vielleicht fragt er sich aber auch, wie es dazu kommen konnte, dass er als alter Punker plötzlich beim ZDF-Jahresrückblick sitzt. Zumindest für ein wichtiges Thema.
Chronologie
Dezember 2013: Experten nehmen rückblickend an, dass es in der Region Guéckédou in Guinea den ersten Fall dieser Epidemie gibt.
23. März 2014: In Guinea sind laut einem Radiobericht etwa 60 Menschen an Ebola gestorben, es gibt fast 100 Infizierte.
25. März: Ebola wird auch in Liberia nachgewiesen, mindestens fünf Menschen sind bereits gestorben.
26. Mai: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben fünf Menschen in Sierra Leone.
23. Juni: Experten warnen, die Epidemie sei außer Kontrolle.
20. Juli: In Nigeria bricht ein Regierungsberater Liberias am Flughafen zusammen. Tage später stirbt er, der Test ergibt: Ebola.
4. August: Die Krankheit breitet sich auch in Nigeria aus, kann dort allerdings eingedämmt werden.
7. August: Erstmals wird ein Ebola-Infizierter nach Europa gebracht: Spanien fliegt den Geistlichen Miguel Pajares ein. Er stirbt später.
8. August: Die WHO stuft die Epidemie als Internationalen Gesundheitsnotfall ein.
19. August: Ein Verdachtsfall in einem Berliner Jobcenter sorgt für Aufregung. Doch die Tests verlaufen negativ.
24. August: Die Demokratische Republik Kongo meldet Infektionen mit Ebola. Der Ausbruch ist aber unabhängig von dem in Westafrika.
27. August: Erstmals kommt ein Ebola-Patient aus Westafrika nach Deutschland. Er wird in der Uniklinik Hamburg-Eppendorf behandelt.
28. August: Die WHO befürchtet in den kommenden sechs bis neun Monaten mehr als 20 000 Infizierte.
29. August: Die Seuche erreicht mit einem erkrankten Studenten aus Guinea den Senegal. Der Patient gilt inzwischen als geheilt.
13. September: Die Epidemie wird nach Ansicht von US-Experten noch mindestens 12 bis 18 Monate dauern. Hunderttausende Menschen könnten sich der Prognose zufolge bis dahin mit dem Virus anstecken.
16. September: US-Präsident Barack Obama kündigt an, rund 3000 Soldaten nach Westafrika zu schicken. Die Vereinten Nationen warnen vor einem Zusammenbruch der von Ebola betroffenen Länder.
25. September: Die Bundeswehr startet ihren ersten Ebola-Hilfsflug mit Material nach Dakar.
26. September: Die WHO hofft auf einen einsatzfähigen Impfstoff von Anfang 2015 an.
28. September: Ein Luftkorridor soll vom Senegal aus die Versorgung der von Ebola betroffenen Länder mit Medikamenten und Nahrungsmitteln vereinfachen.
30. September: Eine UN-Sondermission (UNMEER) eröffnet ihr Hauptquartier in Ghana. Im US-Staat Texas wird bei einem Mann aus Liberia Ebola diagnostiziert.
22:33 Uhr
Das bislang beste Statement des Abends kommt von Astronaut Alexander Gerst (38): «Wenn man hier unten aufwächst, kommt einem alles so unendlich groß vor ... All das relativierte sich, ... wenn man sieht, dass unsere Erde nichts anderes ist, als eine Kugel und drum herum ist Schwarz», sagt der Star aus dem Weltall. Von dort aus könne man sowohl die Zerstörung des Regenwalds, unserer grünen Lunge, als auch viele Kriege sehen. «Grotesk», sei das, sagt Gerst, denn: «Wie würden wir jemandem erklären, was wir Menschen da auf unserem Planeten machen, wo es doch unser einziger kleiner Heimatplanet ist?» Lanz' Kommentar dazu: «Ihm könnte ich den ganzen Tag zuhören.» Kann er nach seinem Wetten, dass..?-Abbgang ja dann öfter mal.
22:37 Uhr
Ach, du Sch***, da ist die Kacke aber wirklich am Dampfen - Medizinstudentin Giulia Enders hat das Buch des Jahres geschrieben: «Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ» (Ullstein Verlag, 16,99 Euro) und plappertbei Lanz munter drauf los. Wie sie zu diesem ungewöhnlichen Themengebiet kam, erklärt die 24-Jährige Lanz so: Ihr Mitbewohner habe sie irgendwann mal gefragt: «Giulia, wie geht eigentlich kacken?» Dass erklärt sie dann auch bei Menschen 2014 - übrigens auch, warum einem Darmwinde niemandem peinlich sein müssen.
22:49 Uhr
Nächster Gast: Rainer Schimpf. Den griff, als er in einem Schlauchboot sitzt, im März ein Hai an. Was für ein Glückspilz.
22:53 Uhr
Und kein Jahresrückblick ohne Helene Fischer und Atemlos durch die Nacht. Ach nein, das ist die gute Carolin Kebekus mit ihrer Parodie Brechdurchfall in der Nacht. «Junge Leute hören wieder Schlager, die haben ihr ganzes Leben noch vor sich. Warum hören die Schlager?», unkt sie.
22:56 Uhr
Erster musikalischer Gast des Abends: Cro...
23:04 Uhr
Zweiter Auftritt für Wolfgang Niersbach, dieses Mal hat er Ex-Nationalspieler Thomas Hitzelsperger mitgebracht. Der hatte sich im Januar als erster prominenter Fußballer homosexuell geoutet.
23:07 Uhr
Lanz meint: «Es ist traurig, dass wir darüber reden müssen, weil es doch eigentlich normal ist.» Und wir halten fest: Hitzlsperger hält dran fest, keinen anderen homosexuellen Fußballspieler zu kennen. Das ist - mit Verlaub - ziemlich unglaublich. Wie wenig kann man seine Kollegen kennen?
23:18 Uhr
Die wohl dramatischste Rettungsaktion des Jahres: Die spektakuläre Rettung des Höhlenforschers Johann Westhauser aus der Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden. 728 vorwiegend ehrenamtliche Helfer aus fünf Ländern waren angereist, um zu helfen; 202 von ihnen waren in der Höhle. Westhauser war am 8. Juni bei einem Steinschlag am Kopf getroffen worden und hatte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Am 19. Juni zogen die Helfer ihn per Seilwinde ans Tageslicht. Die Aktion dürfte in die alpine Rettungsgeschichte eingehen. Mit Lanz spricht Retter Stephan Bauhofer.
23:28 Uhr
Jetzt doch noch Politik: Wolfgang Bosbach. Erste Frage von Lanz: Worauf werden Sie öfter angesprochen - auf die CDU-Politik oder seinen Auftritt beim Wer wird Millionär?, als er die Bundeskanzlerin anrief und sie nicht antwortete. Also: Doch keine Politik. Das macht der Lanz ganz seicht.
23:32 Uhr
Zumindest ein wichtiges Thema bei Lanz und Bosbach: Die Berliner Neonazi-Aussteiger-Initiative Exit verwandelte in Wunsiedel einen braunen Gedenkmarsch in einen lustigen Spendenlauf. Hier das Video zur Aktion.
23:38 Uhr
Jetzt wird es himmlisch: Die singende Nonne Schwester Cristina Scuccia (25) gewann bei The Voice of Italy. Mit satten 62,3 Prozent der Stimmen ließ sie ihre drei Konkurrenten weit hinter sich - und sagte zum Dank prompt ein Vaterunser auf. Ihr Mentor, der tätowierte Rapper J-Ax (41), freute sich mindestens so sehr wie sein Schützling und konnte seine Tränen kaum zurückhalten. Hören Sie sich diese begnadete Stimme hier an:
23:40 Uhr
Und für sie greift lanz sogar selbst in die tasten - Er begleitet die Nonne am Klavier zu Madonnas Like A Virgin. Ganz neue Qualitäten beim Gastgeber.
23:42 Uhr
Übrigens: Selbst der Papst weiß von ihrem Sieg bei The Voice. Na wer mit den Höchsten im Bunde ist, der kann auch eine Castingshow gewinnen.
23:49 Uhr
Und noch einer: Boris Becker. Der wohl für das Comeback des Jahres bei Lanz auftreten soll. Ach nein, er ist der Trainer des Jahres. Zugegeben, für seinen Schützling Djokovic lief es 2014 optimal, er gewinnt Wimbledon und wird Weltmeister. Beckers Buddha-Fauxpas und die Nacktbilder seiner Frau erwähnt Lanz mal besser nicht.
00:00 Uhr
Einer der gang, ganz großen: Regisseur Helmut Dietl, zuletzt mit Bambi und Lola ausgezeichnet, darf auch noch ran.
00:05 Uhr
Er habe Klassiker geschaffen, wirft Lanz ihm zu. Und Dietl antwortet mit der ihm eigenen wunderbaren Art: «Soll ich mich freuen, oder was?» Da kann Lanz natürlich nicht locker lassen. Wie dietl sich erträgt, will er wissen. «Gar nicht!», lautet Dietls komische Antwort. Von cholerischen Anfällen weiß Dietl übrigens auch nichts.
00:10 Uhr
Und angesprochen auf seinen nicht-bekommenen Oscar vor 20 Jahren kommentiert der Regisseur: «Scheißdreck!» Also bezogen auf die damalige Situation, vielleicht auch auf Lanz' forsche Frage. Dass bleibt wohl Dietls Geheimnis. Übrigens sei Dietl nicht der Typ, auf etwas zu warten, schon gar nicht auf den Tod. Das ist doch eine lohnenswerte Lebenseinstellung.
00:18 Uhr
Und mit OneRepublics Love Runs Out und einmal mehr den deutschen Fußball-WM-Höhepunkten endet Menschen 2014. Durchgekämpft hat sich Markus Lanz - bleibt zu hoffen, dass die Wetten, dass..?-Beerdigung in der kommenden Woche nicht ähnlich trostlos wird. Sonst ist die Kacke dann aus einem ganz anderem Grund am Dampfen.