Henriette Richter-Röhl: «Schauspielern ist Selbsttherapie»
Von news.de-Redakteurin Claudia Arthen
21.03.2019 15.12
Das neue Jahr hat gerade begonnen – was wünschen Sie sich?
Henriette Richter-Röhl: Dass ich zaubern kann (lacht). Aber im Ernst: dass niemand in meiner Familie mehr krank wird, dass unser Planet wieder gesund wird und tolle Rollen.
Sie haben gerade ein paar Monate für den ZDF-Vierteiler Wilde Wellen in der Bretagne gedreht und haben eine dreijährige Tochter. Wie bekommen Sie Familie und Beruf unter einen Hut?
Richter-Röhl: Meine Tochter war dabei. Bis jetzt ist die Kleine immer mitgekommen, und außerdem habe ich einen Mann, der mich sehr unterstützt – wahrscheinlich mehr als andere Ehemänner das tun können. Das lässt sich zum Glück relativ gut mit seinem Job vereinbaren, und wenn er doch mal arbeiten muss, springen diverse Großmütter, Großväter und Tanten zum Babysitten ein. Aber die meiste Zeit sind wir zusammen, egal wo ich arbeite.
Sind weitere Kinder geplant?
Richter-Röhl: Nein, nicht geplant. Wir planen gar nichts. Wir stellen uns unters Himmelszelt und freuen uns auf alles, was auf uns herunterrieselt. Planen kann man sowieso nichts im Leben, schon gar nicht in meinem Beruf.
Jetzt sind Sie in dem ZDF-Film Marienhof und Sturm der Liebe eher geschadet oder genutzt?
Richter-Röhl: Für mich war das nur positiv. Als ich bei Marienhof anfing, war ich gerade mal 16, bin von zu Hause weg, hatte plötzlich eine eigene Wohnung, eigenes Geld und Anerkennung. Das war schon sehr cool. Die Sturm der Liebe-Zeit möchte ich nicht missen. Ich war da glücklich. Und es war wie Höhentraining - ich bin jetzt die schnellste Textlernerin der Welt, mich kann so schnell nichts schocken. (lacht)
Haben Sie einen Rollenwunsch?
Richter-Röhl: Es gibt einen Roman mit dem Titel Zwei an einem Tag von David Nicols. Eine sehr schöne Liebesgeschichte. Beim Lesen dachte ich: Die Frau will ich spielen. Und: Das muss bitte verfilmt werden. Mist! Hollywood war wieder schneller. Anne Hathaway ist die Glückliche. Aber falls das Leben von [tt=Camille Claudel (1864 bis 1943) war eine französische Bildhauerin und Malerin.]Camille Claudel nochmals verfilmt wird, werde ich mich an das Tor des Produzenten ketten und betteln, bis er mir entnervt die Rolle verspricht.
Henriette Richter-Röhl ist am Donnerstag, 6. Januar, 20.15 Uhr, im ZDF-Film Klarer Fall für Bär zu sehen.
Die Schauspielerin (geboren am 9. Januar 1982 in Berlin) ist bekannt aus der ARD-Vorabendserie Marienhof und der Telenovela Sturm der Liebe. Sie spielte aber auch in Kinofilmen wie Grenzverkehr und ist zuletzt häufig in ARD- und ZDF-Romanzen zu sehen. Henriette Richter-Röhl hat eine dreijährige Tochter und ist verheiratet mit dem Arzt Walter Unterweger, ehemaliger Big-Brother-Kandidat.
oro/news.de