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WhatsApp-Alternativen: Neue Datenschutz-Regeln! DIESE Messenger-Apps bieten mehr Privatsphäre

Welche Messenger-App bietet Nutzer*innen überhaupt Privatsphäre? Bild: AdobeStock / tashatuvango

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WhatsApp verschiebt die Einführung seiner neuen Datenschutzregeln nach Kritik und einer Abwanderung von Nutzer*innen um mehr als drei Monate. Bisher musste man bis zum 8. Februar den neuen Bedingungen zustimmen, um den zu Facebook gehörenden Chatdienst weiterhin nutzen zu können. Jetzt soll die neue Datenschutzrichtlinie erst vom 15. Mai 2021 an gelten, wie WhatsApp ankündigte. WhatsApp wolle die Zeit nutzen, um falsche Informationen und Missverständnisse rund um das Update auszuräumen.

Fake-News zur neuen Regelung im Umlauf:WhatsApp erklärt Datenschutz-Update 

Laut WhatsApp geht es bei den Änderungen vor allem darum, bessere Möglichkeiten für Kommunikation mit Unternehmen zu schaffen. An der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der Chat-Inhalte nur für die teilnehmenden Nutzer, aber nicht einmal für WhatsApp selbst im Klartext sichtbar sind, werde nicht gerüttelt. Es sei auch keine erweiterte Datenweiterleitung an Facebook vorgesehen. Außerhalb der EU fließen einige WhatsApp-Nutzerdaten an Facebook zu Werbezwecken oder zur Verbesserung von Produkten - allerdings bereits seit dem Jahr 2016.

Zugleich betonte WhatsApp selbst, dass der Nachrichtenaustausch mit Unternehmen anders gestaltet sei als mit Familie oder Freund*innen. "Wenn du mit einem Unternehmen über Telefon, E-Mail oder WhatsApp kommunizierst, kann es die Informationen aus diesen Interaktionen mit dir für eigene Marketingzwecke verwenden. Dies kann auch Werbung auf Facebook einschließen", hieß es in einer Erläuterung. Unternehmen haben auch die Möglichkeit, Hosting-Dienste von Facebook zu verwenden, um WhatsApp-Chats mit ihren Kund*innen zu verwalten, Fragen zu beantworten und Informationen wie Kaufbelege zu senden. Für diesen Fall werde es eine eindeutige Kennzeichnung geben.

Keine Werbung bei WhatsApp! Pläne auf Eis gelegt

Dass WhatsApp auch ein Kanal für die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kund*innen werden soll, ist schon seit einiger Zeit eine zentrale Idee dafür, wie Facebook schließlich Geld mit dem Chatdienst verdienen könnte. Das Online-Netzwerk hatte WhatsApp im Jahr 2014 für rund 22 Milliarden Dollar gekauft. Eine weitere Überlegung war es, Werbung im sogenannten Status-Bereich der App, in dem Nutzer*innen für einen Tag Fotos für ihre Kontakte veröffentlichen können, zu schalten. Dies wurde aber auf Eis gelegt.

Telegram, Signal oder Threema? Die besten Alternativen zu WhatsApp

WhatsApp ist mit mehr als zwei Milliarden Nutzer*innen der weltweit erfolgreichste Chatdienst gefolgt vom Facebook Messenger (1,3 Milliarden). WeChat aus China kommt auf 1,2 Milliarden Nutzer*innen - vor allem dank der starken Position im abgeschotteten Heimatmarkt.

In den vergangenen Wochen hatten WhatsApp-Rivalen wie Telegram, Signal oder Threema einen starken Zulauf gemeldet - weil Nutzer WhatsApp nach der Ankündigung der neuen Datenschutz-Richtlinie verließen. Doch welche der WhatsApp-Alternativen bietet ihren Nutzer*innen überhaupt Privatsphäre?

Telegram ist zwar äußerst beliebt, doch was den Datenschutz angeht, ist die Messenger-App definitiv nicht sicher. Chats werden standardmäßig nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt. Dies erfolge nur, wenn Nutzer*innen dies explizit einstellen oder Geheim-Chats nutzen. In regulären Chats werde zwar auch verschlüsselt, aber diese werden auf Cloud-Servern zwischengespeichert. Der Anbieter könnte diese dort theoretisch entschlüsseln. Zudem basiert die Verschlüsselung bei Telegram auf einem proprietären Protokoll. Dadurch ist es externen Sicherheitsforscher*innen nicht möglich, mögliche Sicherheitslücken zu entdecken. WhatsApp nutzt seit einiger Zeit den quelloffenen Algorithmus von Signal zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Außerdem werden Kontakte aus dem Adressbuch gespeichert, wenn die Kontaktsynchronisation genutzt wird.

Signal ist die sicherste Alternative zu WhatsApp. Sowohl die App- als auch der Servercode sind quelloffen. Hier erfolgt nicht nur bei Chats und Medien eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sondern auch bei Metadaten. Auch Whistlebower Edward Snowden und Elon Musk empfehlen die WhatsApp-Alternative.

Threema ist der einzige Messenger, der vollkommen ohne personenbezogene Angaben einsatzfähig ist. Die App vergibt bei der Anmeldung eine zufällig generierte ID. Zwar kann man eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse hinterlegen, aber Pflicht sei dies bei Threema nicht. Außerdem werden Kontakte aus dem Adressbuch nicht dauerhaft gespeichert, sondern nur über einen temporären Hash abgeglichen.

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/fka/news.de/dpa

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