Kinderfotos auf Facebook: Gegen Mobbing und Missbrauch: Das rät der Anwalt
Von news.de-Volontärin Anika Bube
21.03.2019 15.14
Kinderfotos im Internet sind ein Streitthema! Jüngst sorgte ein Satz der "Frau Hamburg" bei Instagram für heftige Reaktionen: "Jedes Foto eines Kindes, geteilt mit Tausenden fremden Menschen, ist eine visuelle Vergewaltigung." Diese Aussage polarisiert. Während einige Eltern völlig ungeniert das komplette Leben ihres Schützlinges auf Foto festhalten und diese mit der ganzen Welt teilen, versuchen andere ihren Nachwuchs aus dem World Wide Web zu verbannen. Doch wer hat das Recht am Bild der Kinder? Wie schützt man die eigenen Kinder vor Pädophilen?
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Kinderfotos im Internet: Anwalt klärt auf
"Das Recht am Bild haben Kinder jeden Alters ebenso wie Erwachsene. Bei Kindern besteht die Besonderheit, dass ihre Eltern für sie entscheiden dürfen", erklärt der Anwalt Prof. Clemens Pustejovsky gegenüber der Zeitschrift "Eltern". Pflichten haben Eltern übrigens keine gegenüber den Fotos ihrer Schützlinge."Sie sollten sich jedoch bewusst machen, dass im Internet veröffentlichte Fotos weltweit und faktisch dauerhaft verbreitet sind. Gerade bei eigenen Veröffentlichungen sollte man daher genau überlegen, ob das im Sinne der Kinder ist, und so das Recht am Bild der Kinder ernst nehmen", sagt Pustejovsky weiter.
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Eltern vs. Kind: Das Recht am eigenen Bild
Die Rechte am Bild können beim Hochladen jedoch teilweise abgetreten werden. "Ein Foto-Upload wird von Juristen nicht als wirksame Einwilligung für die Verwendung verstanden. Anders ist es beispielsweise bei Facebook, da hier aufgrund der Geschäftsbedingungen neben Urheberrechten auch Rechte an den veröffentlichten Bildern übertragen werden. Man sollte sich also unbedingt vorher die AGB des sozialen Mediums durchlesen, in dem man die Bilder hochlädt", rät der Anwalt weiter.