Technik

Digitale Demenz: Computernutzung führt zu miesem Gedächtnis

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Der Hirnforscher Manfred Spitzer sorgte 2012 mit seinem Buch «Digitale Demenz» für Schlagzeilen. Er sieht vor allem für Kinder und Jugendliche die Gefahr, wegen der starken Digitalisierung früher an Demenz zu erkranken. Bild: picture alliance / dpa / Özlem Yilmazer

Wir merken uns keine Geburtstage mehr

Ian Robertson fand heraus, dass Jugendliche, die mit viel Technik im Alltag umgeben sind, ein deutlich schlechteres Gedächtnis haben. In der Altersgruppe der unter 30-Jährigen wussten nur 40 Prozent die Geburtstage ihrer Verwandten. Ältere Menschen, die nicht mit Computer, Internet und Handy aufgewachsen sind, brachten es auf erstaunliche 90 Prozent.

Digitale Demenz bedeutet aber nicht nur Vergesslichkeit. Ebenso geht eine Verschlechterung der motorischen und kognitiven Fähigkeiten mit dem intensiven Internetkonsum bei Kindern einher.

Tägliche Internetnutzung hat sich verdoppelt

Laut der ARD und ZDF Onlinestudie hat sich die tägliche Internetnutzung von 2012 auf 2013 nahezu verdoppelt. Durchschnittlich 169 Minuten pro Tag surfen wir Deutsche im Netz. 77 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren ist im Internet unterwegs. Von den 14- bis 19-Jährigen sind es sogar 100 Prozent.

Es ist aber durchaus sinnvoll einige Fakten auch ohne mobile Technik zu kennen. Wichtige Telefonnummern, Termine und den Fahrplan häufig benutzter Verkehrsmittel sollte man schon wissen, ein Handyakku hält schließlich nicht ewig. Außerdem liegt es nahe, dass das so ein «schlaues» Handy auch einmal verloren gehen kann und dann ist beginnt die Misere.

Praktisch alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland nutzen das Internet und das auch per Smartphone. Viele von ihnen sind gar nicht mehr «offline». Bild: picture alliance / dpa / Henning Kaiser

Besseres Gedächtnis ohne Computer

In einer US-amerikanischen Studie fanden Wissenschaftler heraus, dass Menschen sich Informationen besser merken, wenn diese nicht auf mobilen Endgeräten gespeichert sind. Dazu führten die Forscher ein Experiment mit zwei Gruppen durch. Der ersten Gruppe erklärte man, dass die vorliegenden Daten auf einem Computer gespeichert seien.

Der anderen Gruppe erzählte man von der Wichtigkeit der Daten, da diese von der Festplatte gelöscht wurden. Alle Propanolen sollten sich anschließend die Daten merken. Das Ergebnis zeigte deutlich, dass diejenigen, die davon ausgegangen waren, dass die Daten gelöscht wurden, eine sehr viel bessere Gedächtnisleistung aufwiesen.

Elektronische Medien sollen auf keinen Fall verteufelt werden. Sie sind nützlich und erleichtern uns das Leben immens. Für viele scheint es allerdings nicht mehr wichtig zu sein, sich Daten und Fakten zu merken. Frei nach den Worten vom Genie Albert Einstein: «Ich muss nicht alles wissen. Ich muss nur wissen, wo es steht.» Aber jeder sollte bedenken, dass die elektronischen Alleskönner nicht immer funktionieren.

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jag/news.de

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