Digitale Demenz: Smartphones machen uns dumm!
Von news.de-Volontärin Anika Bube
21.03.2019 15.12
Kennen Sie das auch? Ohne Ihr Handy wären sich aufgeschmissen? Sie kennen keine einzige Telefonnummer auswendig? Wenn jemand Sie etwas fragt, erkundigen Sie sich bei Google nach der Antwort ohne selbst nachzudenken? Ihr Ihr Gehirn läuft auf Stand-by? Man spricht hier auch von digitaler Demenz.
Demenz ist der falsche Begriff
Der Hirnforscher Hans-Peter Thier erklärt in einem Interview mit «Welt», dass der Begriff «Demenz» hier fehl am Platz sei. «Unter Demenz versteht die Medizin einen Verlust ursprünglich verfügbarer kognitiver Fertigkeiten – ein Verlust des Gedächtnisses, eine Einschränkung des Denkvermögens, Orientierungsstörungen und letztendlich einen Zerfall der Persönlichkeitsstruktur», so Thier.
Die Auswirkung digitaler Medien auf das Gehirn ist nicht erforscht. «Es gibt keinerlei Evidenz dafür, dass sie zu fassbaren krankhaften Veränderungen im Gehirn führt», argumentiert Thier gegen den Begriff «Demenz».
Schlaue Handys sind die Lagerräume für das Gehirn
Digitale Technik hat in unserer modernen Welt einen hohen Stellenwert. Sie ist allgegenwärtig. Unser Wissen wird nicht mehr in den grauen Zellen unserer Gehirns abgespeichert, sondern auf externen digitalen Speichern. Das Zauberwort heißt «Outsourcing». Dadurch nimmt unsere Vergesslichkeit zu.
Ohne unsere digitalen Speicher vergessen wir Termine, wissen nicht was wir einkaufen sollen und können bei einem Problem nicht den besten Freund anrufen. Wir speichern Wissen in Wikis, merken uns nicht mehr den Weg. Das macht nämlich das Navi. Am PC lassen wir jedes Passwort abspeichern, da wir es sonst vergessen würden.