USV-Geräte: Keine Angst vorm Stromausfall
12.06.2015 15.37
Kaum einer kennt sie, aber sie sind ein wichtiger Teil des Alltags: Kleine Notstromgeräte für Computer und Zubehör. Sie werden auch USV genannt, das steht für Unterbrechungsfreie Stromversorgung. In jeder Arztpraxis stehen solche Notstromlieferanten und sie versorgen bei einem plötzlichen Spannungsabfall die angeschlossenen Geräte weiterhin mit Akkustrom. Mittlerweile gibt es USVs auch für Privatnutzer, die nicht gleich mehrere hundert Euro kosten. Günstige Varianten gibt es online schon ab rund 50 Euro
Die Hauptaufgabe einer USV ist nicht der stundenlange Weiterbetrieb von Anlagen, dazu reicht der Akkustrom auch gar nicht aus. Vielmehr sollen sie die am häufigsten auftretenden, ganz kurzen Stromausfälle überbrücken. Denn auch wenige Millisekunden Stromlosigkeit schalten einen PC oder zum Beispiel die Netzwerkfestplatte ab, aber eben nicht wieder ein.
Laptopbesitzer haben hier einen prinzipbedingten Vorteil - ihr Akku läuft mit mehreren Stunden sogar um ein vielfaches länger als die USV mit ihren wenigen Minuten. Doch viele Dinge erledigt in modernen Haushalten gar nicht mehr der Computer allein, sondern das tun der Router, die Netzwerkfestplatte oder der Festplattenreceiver am Fernseher.
Moderne Geräte brauchen ständig Strom
So kommt es, dass neben dem Verlust nicht gespeicherter Daten auch wichtige Geräte mit ihren Diensten nicht mehr zur Verfügung stehen, selbst wenn der Strom wieder da ist. Das können Downloads sein, die unterbrochen wurden, die zeitraubende Berechnung des frisch geschnittenen Urlaubsvideos in HD oder die sorgfältig programmierten TV-Aufzeichnungen für den Urlaub.
Um Aussetzer im Stromnetz zu verhindern, müssen die USV-Geräte blitzschnell sein: Sinkt die Spannung unter einen Schwellenwert, wird die Notstromversorgung innerhalb von Millisekunden per Akku bereitgestellt. Im Ernstfall haben Nutzer so Zeit, ihre Daten zu speichern, einige Geräte speichern geöffnete Dokumente automatisch per Software.
Gute Leistung mit Folgekosten
In einem Test der Zeitschrift Computerbild (Heft 8/2010) unter sieben Modellen ging der Testsieg an das APC Back-UPS RS 55 (Preis 109 Euro). Bei einem Stromausfall schaltete das Gerät binnen 7,6 Millisekunden auf Notstrom um. Dann versetzt eine mitgelieferte Software den PC in den Ruhezustand und sichert dabei auch alle geöffneten Dateien. Der Testsieger verfügt über drei sogenannte Master-Slave-Steckdosen. Dadurch lassen sich beispielsweise Boxen und externe Festplatten gemeinsam mit dem PC abschalten.
Etwas günstiger ist der zweitplatzierte APC Back-UPS ES 700G (79 Euro). Er brauchte für die Versorgung mit Notstrom zwei Millisekunden länger. Nach 9,6 Millisekunden ohne Strom könnten manche PCs aber bereits abstürzen, betonen die Tester. Platz drei ging an das Modell AEG Protect A.700 (139 Euro). Es versorgt einen Mittelklasse-PC plus Monitor und Router etwa 18 Minuten lang mit Notstrom. Allerdings fällt der Stromverbrauch mit 141 Kilowattstunden im Jahr hoch aus. Zudem sind nur Kaltgeräteanschlüsse vorhanden.
Die USV-Geräte müssen nicht nur eingerichtet werden, auch die Batterien brauchen nach einigen Jahren Aufmerksamkeit und müssen gegebenenfalls getauscht werden. Bis dahin laden, pflegen und überwachen die Notstromaggregate die Stromspeicher selbst.
Das news.de-Fazit:
Erfreulicherweise wird der Ausfallschutz für den Privatrechner und das kleine Büro immer billiger und die Leistung stimmt dennoch. Dennoch dürfen die Folgekosten nicht vergessen werden - in Form des Ladestroms für den Akku, den USV-Standbybetrieb und den späteren Tausch der Akkus. In der Summe aber lohnt sich die Technik für alle, die die Möglichkeiten ihrer modernen Geräte voll nutzen wollen - ohne Unterbrechung.
sis/kab/ivb/news.de/ddp