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Fußball-EM 2024: Markige Trainer-Worte zum Teamgeist: Spaniens Helden von der Bank

Albärt, Maskottchen der Fußball-EM 2024, präsentiert den Fußball-EM-Pokal in der Allianz Arena. Bild: picture alliance/dpa | Peter Kneffel

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Vor dem Halbfinal-Kracher gegen Frankreich beschwor Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente den Team-Zusammenhalt mit ungewohnt markigen Worten. "Ich würde für sie sterben, so wie sie für mich", sagte der sonst eher zurückhaltende 63-Jährige mit Blick auf seine Spieler. Was andere von ihm und seiner Arbeit halten, sei im egal. Wichtig sei ihm die Meinung seiner Spieler.

Dabei gibt es auch von außen nach dem dramatischen Sieg im EM-Viertelfinale gegen Deutschland keinen Grund zur Kritik. Spanien ist die bisher überzeugendste Turniermannschaft und geht selbst gegen das französische Starensemble um Ausnahmefußballer Kylian Mbappé am Dienstag in München als Favorit ins Spiel (21 Uhr/ZDF und Magenta TV). Der Optimismus ist riesig.

"Wir freuen uns, dass ein ganzes Land in Euphorie ist", sagte de la Fuente. Sein Team überzeugt mit fußballerischer Klasse, ist zudem während des Turniers als Mannschaft zusammengewachsen.

Sieg für verletzten Pedri

Den Halbfinaleinzug widmete Torschütze und Vorbereiter Dani Olmo seinem verletzten Teamkollegen Pedri. Der Sieg sei für ihn, sagte der Profi von RB Leipzig nach Spaniens Happy End beim Überlängen-Krimi gegen den Gastgeber. Eine Geste, die es im Sport häufiger gibt. Die aber dennoch sehr viel aussagt über das Team der Furia Roja, das die anfänglichen Erwartungen bei diesem Turnier längst übertroffen hat und nun heiß auf den vierten EM-Titel nach 1964, 2008 und 2012 ist.

Er sei "sehr stolz, solche Fußballer anführen zu dürfen", sagte de la Fuente. Das 2:1 nach Verlängerung gegen Deutschland war nicht nur der fünfte Sieg der Iberer im fünften Turnierspiel. Es zeigte auch, wie geschlossen diese Mannschaft auftritt. Wie viel Wille und Leidenschaft in ihr steckt. Wie viel Widerstandsfähigkeit. Wie viel "Herzblut", um es in den Worten von de la Fuente auszudrücken.

Helden von der Bank

Die Spanier hatten am Freitag mitunter Glück - wie bei der vieldiskutierten Hand-Szene mit Marc Cucurella oder so mancher vergebenen Chance der Deutschen. Sie bewiesen aber auch eindrucksvoll, wie sie mit Rückschlägen umgehen können.

Pedris Auswechslung in der 8. Minute nach einem Foul von Toni Kroos war der erste Schock, der zwischenzeitliche Ausgleich durch Florian Wirtz (89.) der zweite. Doch die Spanier ließen sich nicht unterkriegen. Olmo schlüpfte in die Spielmacherrolle und traf zum 1:0 (51.), der später ebenfalls eingewechselte Mikel Merino (119.) zum Sieg. Spaniens Helden von der Bank. Auch sie machen dem dreimaligen Europameister Mut für das Halbfinal-Kräftemessen gegen den WM-Zweiten Frankreich.

Olmo drückt dem Spiel seinen Stempel auf

Außenverteidiger Daniel Carvajal nach seiner Gelb-Roten und Innenverteidiger Robin Le Normand nach seiner zweiten Gelben Karte im Turnierverlauf werden gegen die Franzosen definitiv fehlen. Hier braucht da la Fuente also schon mal ganz sicher frische Kräfte aus der vermeintlichen zweiten Reihe. Ob Pedri, der nach Verbandsangaben eine Verstauchung im linken Knie erlitt, rechtzeitig fit wird, bleibt abzuwarten.

Umso besser für die Spanier, dass sie im offensiven Kreativzentrum noch einen wie Olmo haben. Der 26-Jährige ist allen Bundesliga-Fans ein Begriff. In Leipzig wurde er vergangene Saison mehrfach von Verletzungen zurückgeworfen. Bei der EM durfte er bislang nur in der Vorrundenpartie gegen Albanien (1:0) von Beginn an ran. Doch mit seiner Technik, seiner Dynamik und seinem Zug zum Tor bringt er alles mit, um in einem Spiel den Unterschied zu machen. Wie gegen Deutschland. Dem eigenen Tor ließ der Spieler des Spiels noch die Flanke zum 2:1 durch Merino folgen. Ein Leipziger und ein früherer Dortmunder - für das deutsche Team wurden sie zum Alptraum, die Spanier lassen sie nun vom Pokal träumen.

Euphorie in der Heimat immer größer

"Pures Herz", schrieb die Zeitung "AS" nach dem Viertelfinal-Thriller. "Ein unvergessliches Spanien", hieß es in der "Marca". Die Furia Roja hat in der Heimat mit jedem Sieg ein Stück mehr Euphorie ausgelöst. Jetzt, nur noch zwei Schritte vom Silberpott entfernt, rückt das ganze Land gefühlt noch enger zusammen - eben ganz so wie die Spieler auf dem Rasen.

Wenn der Körper nicht mehr könne, gehe es in solchen Spielen eben mit dem Herzen, erklärten die Spanier nach der Nervenschlacht von Stuttgart. "Im Fußball und im Leben ist nichts einfach", sagte Coach de la Fuente. "Diese tolle Gruppe ist ein Riesen-Vorbild dafür." Gemeinsam kämpft sie für ihr großes Ziel. Ihre Helden kommen eben auch mal von der Bank. Und womöglich wird das für Spanien noch der große Titel-Trumpf.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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