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Fußball-EM 2024: Hand? Oder nicht? Eine Erklärung zur deutschen Aufregerszene

Ein riesiger Spielball der UEFA EURO 2024 ist vor der München Fußball Arena aufgebaut. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

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Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor hat sich bei der großen Aufregerszene beim deutschen EM-Aus an die Handspiel-Vorgaben der Europäischen Fußball-Union UEFA gehalten. Marc Cucurella hatte in der Verlängerung einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum an den Arm bekommen, Taylor und sein Team entschieden aber nicht auf Strafstoß. Diese Richtung hatte UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti vor dem Turnier vorgegeben.

Das vergleichbare Beispiel

Rosetti hatte während einer Pressekonferenz kurz vor der EM eine vergleichbare Szene gezeigt. RB Leipzigs Castello Lukeba hatte im Champions-League-Spiel im Oktober 2023 gegen Manchester City den Ball auf ähnliche Art abbekommen: aus kurzer Distanz, an den nach unten hängen Arm, der zudem bei der Ballberührung nachgab. "Das ist niemals ein Elfmeter", sagte Rosetti zu der Szene. Der Spieler versuche, den Kontakt zu vermeiden. Der Arm sei nah am Körper in einer natürlichen Position.

Die Unklarheiten

Taylor äußerte sich am Freitagabend nicht, die UEFA war zu dem Fall angefragt. Offen blieb auch am Samstag, ob Niclas Füllkrug bei der vorausgegangenen Vorlage für Musiala nicht ohnehin im Abseits gewesen wäre. In dem Fall wäre es egal gewesen, ob Cucurellas Handspiel strafbar war, oder eben nicht.

Das sagt der Bundestrainer

Julian Nagelsmann wollte die umstrittene Entscheidung nicht als Grund für das EM-Aus anführen. Die Szene ließ den Bundestrainer aber nicht los. "Wenn der Schuss von Jamal aufs Tor geht, gibt es Elfmeter, wenn er auf die Tribüne geht und das sieht man, dann gibt es keinen Elfmeter, das ist relativ simpel. Er geht aufs Tor, wahrscheinlich sogar ins Tor, und es gibt keinen Elfmeter, das kann ich nicht nachvollziehen", sagte Nagelsmann, der sich auch für den Einsatz neuer Technik aussprach: "Es gibt 50 Roboter, die uns Kaffee bringen, dann gibt es auch KI, die berechnet, wo die Flanke runterkommt."

Das sagen die Experten

Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich versuchte, die Debatte beim Streamingdienst MagentaTV zu beruhigen. "Man muss es regeltechnisch analysieren: Was macht der Spieler aus der Sicht des Schiedsrichters? Der Spieler zieht während des Schusses die Hand aus der Schussbahn zurück." Der Experte sprach von einem "Handspiel-Dilemma". Ex-Nationalspieler Michael Ballack konnte das nicht nachvollziehen: "Das ist eine klare Fehlentscheidung." Er wisse nicht, ob Taylor und sein Team sich "aus Angst oder Respekt" gegen einen Elfmeter entschieden hätten.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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