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Fußball-EM 2024: Türkei nach Demiral-Sperre: "Wird unseren Stolz nicht dämmen

Ein riesiger Spielball der UEFA EURO 2024 ist vor der München Fußball Arena aufgebaut. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

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Die türkische Fußball-Nationalmannschaft will nach der Zwei-Spiele-Sperre für Merih Demiral wegen dessen Wolfsgruß-Geste noch motivierter ins EM-Viertelfinale gegen die Niederlande gehen. "Wir denken, dass diese Sperre unfair ist. Das war keine politische Botschaft, es wurde aber als eine solche interpretiert", sagte Trainer Vincenzo Montella bei einer Pressekonferenz am Freitag: "Aber das wird unseren Stolz nicht dämmen. Wir werden sogar noch leidenschaftlicher und stolzer sein. Wir wollen das Land stolz machen. Ich bin sicher, dass alle höchst motiviert sein werden - und das gilt auch für die Fans."

Demiral wurde von der UEFA wegen seines höchst umstrittenen Wolfsgrußes im Achtelfinale gegen Österreich (2:1) für zwei Spiele gesperrt. Es gilt als Symbol der "Grauen Wölfe", wie die Anhänger der rechtsextremistischen "Ülkücü-Bewegung" bezeichnet werden, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Trainer fordert kühlen Kopf

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der seinen Besuch für das Spiel am Samstag (21.00 Uhr/RTL und MagentaTV) im Berliner Olympiastadion angekündigt hat, äußerte jedoch, der Spieler habe mit dem Gruß lediglich seine "Begeisterung" gezeigt. Die einflussreiche Fan-Gruppe Ultraslan vom Traditionsclub Galatasaray schrieb bei Instagram, man könne es nicht abwarten, "morgen als Tausende Graue Wölfe in Berlin und als Millionen in der Welt eine Antwort auf diese Gemeinheit zu geben".

Angesichts der politisch aufgeheizten Diskussion forderte Nationaltrainer Montella von seinen Spielern aber auch einen kühlen Kopf. "Wir müssen unsere Emotionen drosseln", sagte der Italiener. Wen er für den gesperrten Innenverteidiger Demiral, der gegen Österreich beide Tore schoss, in die Startelf nominiert, ließ Montella offen: "Bis jetzt haben es alle Ersatzspieler gut gemacht. Ich bin deswegen sehr ruhig."

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

/roj/news.de

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