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Fußball-EM 2024: Gruppensieg als EM-Signal: Was heißt das für die Titelchance?

Aktuelle Nachrichten zur Fußball-EM 2024 lesen Sie auf news.de. Bild: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

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Julian Nagelsmann will unbedingt den ersten Platz in der EM-Gruppe. Verteidiger Jonathan will den Namen Deutschland "ganz oben sehen". Dafür muss an diesem Sonntag (21.00 Uhr/ARD/Magenta TV) in Frankfurt mindestens ein Unentschieden gegen die Schweiz her. Doch wie wichtig ist der Gruppensieg für die Titelperspektive?

Die Historie der Nationalmannschaft belegt: Ein Gruppensieg garantiert natürlich keinen Titel - und ein Triumph ist auch möglich, wenn man die Vorrunde nicht auf dem Spitzenplatz abschließt. Die letzten vier Turniersiege begannen aber mit Platz eins nach drei Spielen.

WM 1954: Der große Bluff. Bundestrainer Sepp Herberger schickt gegen Ungarn im Gruppenspiel die B-Elf ran. Nimmt ein 3:8 hin und riskiert ein Ausscheidungsspiel um den Einzug in die K.-o.-Runde. Es ist quasi der erste Akt des Wunders von Bern. Im Finale triumphieren Fritz Walter und Co. - vielleicht auch dank des Psycho-Kniffs von Herberger.

EM 1972: Noch gibt es keine EM im Gruppenmodus. Der legendäre erste Sieg in Wembley (3:1) gegen die Engländer führt direkt zur Halbfinal-Teilnahme. Bei der Vierer-Endrunde holt Deutschland gegen Gastgeber Belgien und die Sowjetunion den ersten EM-Titel.

WM 1974: Genau 50 Jahre ist es her. Die DDR schockt den Gastgeber Bundesrepublik in Hamburg. Jürgen Sparwassers Siegtor zum 1:0 ist Teil der deutschen Fußball-Geschichte. Die Ironie: Franz Beckenbauer und seine Kollegen bekommen als Gruppenzweite in der Zwischenrunde den vermeintlich einfacheren Weg zum Finale und zum zweiten WM-Titel.

EM 1980: Diesmal ist der Gruppensieg eine Bedingung für die Titel. Nur der Erstplatzierte kommt ins Finale. Das hat die Auswahl von Bundestrainer nach zwei Siegen schon vor dem Anpfiff des letzten Gruppenspiels gegen Griechenland (0:0) sicher. Im Endspiel schlägt die Stunde von Doppeltorschütze Horst Hrubesch gegen Belgien.

WM 1990: Das Musterbeispiel für einen perfekten Turnierverlauf. Deutschland wird in Italien Gruppensieger, darf am Spielort Mailand bleiben und schlägt dort in der ersten K.-o.-Runde in einem Fußball-Drama die Niederlande. Die Krönung folgt in der magischen Nacht in Rom gegen Diego Maradona und Argentinien.

EM 1996: Auch in England läuft es glatt. Wieder steht nach zwei Siegen und einem Remis der Gruppensieg fest. Jürgen Klinsmann und Kollegen ziehen weiter Richtung Wembley. Dort wird erst England dramatisch im Elfmeterschießen besiegt, dann sorgt Oliver Bierhoff per Golden Goal für den bislang letzten EM-Titel

WM 2014: Der Gruppensieg wird in der Regenschlacht von Recife gegen die USA gesichert. Das Selbstvertrauen ist da, trotz dadurch schwerer K.o.-Gegner wie Frankreich im Viertelfinale. Brasilien bekommt das beim legendären 7:1 eine Runde später zu spüren. Mario Götze schießt Deutschland im Maracanã dann zum WM-Sieg.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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