Fußball-EM 2024: Jungstar-Duo "Wusiala" zaubert: "Noch mehr solcher Momente"
Erstellt von Sarah Knauth
16.06.2024 12.04
Bei der gemeinsamen Begutachtung ihrer ersten "Wusiala"-Show lobten und neckten sich Jamal Musiala und Florian Wirtz gegenseitig. Nach "nur vier Stunden Schlaf" genossen Deutschlands Fußball-Jungstars vor der Kamera noch einmal ihre tollen Treffer und Jubelszenen. Nach dem 5:1-Torfest gegen Schottland ist Fußball-Deutschland von den beiden Ausnahmekönnern des Rekordmeisters FC Bayern und des amtierenden Meisters Bayer Leverkusen verzückt.
Und der als "Man of the Match" ausgezeichnete Münchner Musiala sprach aus, was sich alle im Land und auch im Kreise der Fußball-Nationalmannschaft wünschen: "Hoffentlich kommen noch mehr solcher Momente." Am besten gleich am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD/MagentaTV) gegen Ungarn.
Musiala und der famose 1:0-Schütze Wirtz waren die Initiatoren eines rundum perfekten Eröffnungs-Abends. "Heim-EM, erstes Spiel, wir wollten gut starten. Ich bin einfach happy, dass wir so viele Tore geschossen haben. Wir können in die nächsten Spiele mit Selbstbewusstsein reingehen", resümierte Musiala.
"Der Ball kam wie auf dem Silbertablett"
Am trainingsfreien Wochenende schauten sie sich die wichtigsten Szenen des Spiels gemeinsam an und analysierten sie in einem Youtube-Video des DFB in einer Mischung aus Fußballer-Ernst und jungenhaftem Flachs. Etwa das so wichtige 1:0 von Wirtz, mit dem er am Freitagabend eingesetzt von Joshua Kimmich mit 21 Jahren und 42 Tagen zum jüngsten deutschen EM-Torschützen avancierte. "Ich habe erst meinen Finger gehoben und gezeigt, ich will den Ball dahin haben", erzählte Wirtz und deutete dabei auf seinen starken rechten Fuß: "Und der Ball kam wie auf dem Silbertablett von Jo."
Ein "super Tor", gratulierte Musiala, der sich dann scherzhaft darüber beklagte, dass Flo beim Torjubel "von mir weggerannt ist". Sein eigener Jubel nach dem 2:0 sei nicht so kreativ gewesen, "nichts Besonderes", bemerkte Musiala. Wirtz fand dafür den wuchtigen Schuss hoch ins Tor auch "stark gemacht". Und insgesamt überstrahlte Musiala seinen Kumpel aus der Vierer-WG im EM-Quartier auf dem Home Ground in Herzogenaurach sogar noch.
Spiel des Lebens? "Kann man schon sagen"
Die Reporterfrage, ob er zum EM-Start das Spiel seines Lebens gemacht habe, bejahte Musiala jedenfalls ohne langes Nachdenken. "Das kann man schon sagen." Musiala, Wirtz, Ilkay Gündogan, Kai Havertz und später auch noch Niclas Füllkrug als Joker: Die deutsche Offensivabteilung lieferte als Einzelkönner und im Kollektiv titelverdächtig gut ab.
Auch wenn Bundestrainer Julian Nagelsmann aus einer funktionierenden Gemeinschaft auf dem Platz "gar nicht einzelne Spieler hervorheben" wollte, so trug dieser famose Start ins Heimturnier natürlich das Label "Wusiala". Musiala und Wirtz - beide waren "on fire".
"Wir haben alle dieselbe Fußball-Idee da vorne. Ilkay kreiert etwas, mit Kai kannst du kombinieren. Ich denke, über die Spiele wird unsere Verbindung noch weiter wachsen", sagte Musiala. Mit seinem gleichaltrigen Buddy Wirtz harmoniert und versteht er sich eh prima. 18 Jahre nach den Sommermärchen-Lieblingen "Poldi" und "Schweini" bei der Heim-WM könnten Jamal und Flo als "Wusiala" die Fußball-Nation aufs Neue verzücken.
Müller nennt sie "Macher", Füllkrug "Unterschiedsspieler"
Auch wenn sie anders als die damals jungen Kindsköpfe Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger mit ihrem großen Wirkungsgrad in den Medien lieber mit dem Ball an den Füßen für große Unterhaltungsmomente prädestiniert sind. "Ich habe oft genug gesagt, dass wir die Zauberer offensiv brauchen", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann über das Duo.
Gerade Musiala umdribbelte die schottischen Gegenspieler immer wieder wie Slalomstangen. Seine Passquote lag bei 100 Prozent. Das Publikum erhob sich bei seiner Auswechslung, zum donnernden Applaus zusätzlich animiert von Bayern-Kollege Thomas Müller. "Sie haben gezeigt, dass sie nicht nur vom Potenzial her kommen, sondern dass sie auch Macher sind", sagte Müller. Für Top-Joker Füllkrug sind sie "Unterschiedsspieler".
Musiala und Wirtz erfüllten, was Nagelsmann vorm Turnierstart nochmal angemahnt hatte. Zum Zaubern "gehört auch Quote", hatte er mit Blick auf die Torausbeute von Musiala (30 Länderspiele/3 Tore) und Wirtz (19/2) gesagt.
Musiala verdrängt die Schatten der Katar-WM
Für Musiala war der Abend darum auch ein Akt der Befreiung, der Befreiung von den Schatten der WM in Katar. Musiala hat sich für sein drittes Turnier nach der EM 2021 mit wenigen Einsatzminuten als DFB-Azubi und der vermurksten WM 2022 als Stammkraft sehr viel vorgenommen. "Bei der WM sind die Bälle nicht reingegangen. Ich bin happy, dass er jetzt reingegangen ist", sagte Musiala. Auch Nagelsmann erinnerte nochmal an die WM, bei der noch Hansi Flick Trainer war: "In Katar hat Jamal die Chancen vergeben. Das hat genagt an ihm."
Die düstere Vergangenheit ist Geschichte. Und bei der EM sollen weitere "Wusiala"-Tage folgen. "Wir wollen dasselbe machen am Mittwoch", kündigte Musiala mit Blick auf das zweite Gruppenspiel in Stuttgart gegen Ungarn an.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de