Vierschanzentournee: Grand Slam, Sensationssieg und mehr! Die spektakulärsten Momente beim Skisprung-Event
Von news.de-Redakteur Martin Gottschling
05.01.2024 15.31
Die Vierschanzentournee begeistert jedes Jahr aufs Neue Skisprung-Fans aus aller Welt. In Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen kämpfen die Top-Athleten um den goldenen Adler als Trophäe. Besondere Spannung versprechen dabei immer wieder die Duelle Mann gegen Mann im ersten Durchgang am Wettkampftag. Sensationelle Erfolge sowie herbe Enttäuschungen waren bei der Tournee schon zu sehen. Zum Ende der 72. Ausgabe am 6. Januar 2024 blicken wir hier noch einmal auf die spektakulärsten Momente zurück.
Janne Ahonen und Jakub Janda werden Doppelsieger bei der Vierschanzentournee 2005/06
Vier Stationen, bei denen acht Durchgänge in die Gesamtwertung einfließen - eigentlich ist es nahezu unmöglich, dass danach zwei Skispringer am Ende exakt punktgleich auf Platz 1 stehen. Zumal die Punktzahl bis auf die Zehntel genau berechnet wird. Doch genau dieser Fall trat bei der Vierschanzentournee 2005/06 ein. Mit jeweils 1081,5 Punkten erklommen Rekordsieger Janne Ahonen aus Finnland und der Tscheche Jakub Janda gemeinsam das Siegertreppchen. Das gab es zuvor noch nie. Und bis zur Tournee 2023/24 trat dieser Fall auch nicht noch einmal ein. Bei diesem spektakulären Moment geriet völlig in Vergessenheit, wer eigentlich auf Rang 3 in der Gesamtwertung landete. Es war der Norweger Roar Ljökelsoy. Deutsche Springer hatten bei der historischen Tournee keine Chance. Bester Deutscher wurde Georg Späth auf Platz 10.
Lesen Sie hier alle Ergebnisse der Vierschanzentournee 2023/24.
Sven Hannawald, Ryoyu Kobayashi, Kamil Stoch holen den Grand Slam beim Skisprung-Event
Ebenfalls Historisches schaffte der Deutsche Sven Hannawald. 2001/2002 schaffte er es bei allen vier Wettbewerben in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen als Tagessieger hervorzugehen. Seit 1953 war dieser "Grand Slam" in 49 Ausgaben des Sport-Events keinem anderen Athleten gelungen. Lange Zeit schien es auch ein Rekord für die Ewigkeit zu sein, bevor der Pole Kamil Stoch 2017/2018 als zweiter Springer alle vier Tagessiege bei der Vierschanzentournee holen konnte. Nur ein Jahr später gelang dies auch noch dem Japaner Ryoyu Kobayashi, der 2023/24 schon wieder ganz vorn dabei ist.
2007/08 wird bei Vierschanzentournee Springen in Innsbruck abgesagt
Ein Novum gab es auch bei der Vierschanzentournee 2007/08. Es musste nämlich ein Springen an einem Tourneestandort komplett abgesagt werden. Zu starker Wind machte einen Wettbewerb auf der heimtückischen Bergisel-Schanze in Innsbruck unmöglich. Stattdessen wurden erstmals in der Tourneegeschichte gleich zwei Springen in Bischofshofen ausgetragen. Dort gab es dafür bereits 1956 keine weiten Flüge zu sehen. Damals wurde der Wettkampf wegen Schneemangels in das nicht weit entfernte Hallein verlegt.
Österreicher Thomas Diethart ist Sensationssieger bei der Vierschanzentournee 2013/14
Für eine riesige Sensation bei der Vierschanzentournee 2013/14 sorgte der damals erst 21 Jahre alte Österreicher Thomas Diethart. Ohne vorher große Erfolge im Weltcup erzielt zu haben, gewann der Youngster völlig überraschend die Gesamtwertung und feierte zudem seine ersten Einzelerfolge in Garmisch und Bischofshofen. Doch an diesen Triumph konnte Thomas Diethart nicht mehr anknüpfen. Zwei schwere Stürze 2016 und 2017 warfen den Skisprung-Star weiter zurück. Nach einem zwischenzeitlichen Comeback auf der Schanze im drittklassigen FIS-Cup beendete Diethart 2021 endgültig seine aktive Karriere als Sportler und schlug eine Trainerlaufbahn ein.
Richard Freitag und Karl Geiger verspielen Gesamtsieg durch Stürze in Innsbruck
Mehrmals wurden in den vergangenen Jahren deutsche Tournee-Hoffnung an der Bergisel-Schanze in Innsbruck begraben. 2017/18 stand der Sachse Richard Freitag nach den ersten beiden Springen in aussichtsreicher Position in der Gesamtwertung hinter dem späteren Sieger Kamil Stoch. Doch Freitag stürzte im 1. Durchgang in Innsbruck bei der Landung schwer, konnte im Finaldurchgang wegen starker Schmerzen nicht mehr an den Start gehen. 2020 und 2021 wurde der Bergisel gleich zweimal zum Schicksalsberg für Karl Geiger. Der Oberstdorfer stürzte zwar nicht, verspielte aber beide Mal durch eher durchschnittliche Resultate (Rang 8 und Rang 16) ebenfalls einen zuvor noch für möglich geglaubten Tourneesieg. Zwar ohne Aussichten auf den Gesamterfolg kam es für ihn 2023 noch dicker, als er bereits in der Qualifikation in Innsbruck ausschied.
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