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Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2023: Alle Medaillen-Sieger und WM-Ergebnisse aus Budapest im Überblick

Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2023 in Budapest kann sich Gina Lückenkemper passable Siegchancen ausmalen. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

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Vom 19. bis 27. August 2023 schlägt das Herz der Leichtathletik-Welt in Budapest: Die ungarische Hauptstadt ist der Schauplatz, wenn 48 Weltmeistertitel neu vergeben werden. In welchen Disziplinen um die WM-Ehre gekämpft wird, wie der Zeitplan aussieht und wo es die Leichtathletik-WM 2023 in TV und Live-Stream zu sehen ist, wird mit allen Ergebnissen hier verraten.

In TV und Live-Stream: Wann und wo wird die Leichtathletik-WM 2023 übertragen?

Leichtathletik-Fans, die keine Entscheidung bei der Weltmeisterschaft in Ungarn verpassen möchten, können sich ganz entspannt im Fernsehsessel niederlassen, denn eine Reihe von Wettkämpfen wird im deutschen Free-TV zu sehen sein. Sowohl ARD als auch ZDF haben Live-Übertragungen von der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Budapest angekündigt, auch bei Eurosport werden die Wettkämpfe in Echtzeit zu sehen sein.

Leichtathletik-WM 2023 in Budapest: Das ist der Wettkampf-Plan vom 19. bis 28. August

Wann fällt bei der Leichtathletik-WM 2023 welche Entscheidung, wann werden die begehrten Medaillen vergeben? Die Antwort gibt der folgende Wettkampf-Plan:

Datum Zeit Disziplin TV-Übertragung / Live-Stream
19.08.2023 08.50 Uhr 20 km Gehen der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
19.08.2023 20.35 Uhr Kugelstoßen der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
19.08.2023 20.55 Uhr 10.000 m der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
19.08.2023 21.47 Uhr 4 x 400 m Staffel Mixed ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
20.08.2023 07.15 Uhr 20 km Gehen der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 09.00 Uhr Diskuswerfen der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 09.35 Uhr 400 m der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 09.50 Uhr Weitsprung der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 10.35 Uhr Siebenkampf der Herren, Hochsprung ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 11.25 Uhr 400 m Hürden der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 12.00 Uhr Speerwurf der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 12.15 Uhr 100 m der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 13.05 Uhr 110 m Hürden der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 16.55 Uhr Weitsprung der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 17.50 Uhr Hammerwerfen der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 18.00 Uhr 800 m Siebenkampf der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 18.25 Uhr 10.000 m der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 19.10 Uhr 100 m der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
20.08.2023 17.05 Uhr 1.500 m der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
21.08.2023 19.40 Uhr Dreisprung der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
21.08.2023 20.30 Uhr Diskuswerfen der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
21.08.2023 21.40 Uhr 110 m Hürden der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
21.08.2023 21.50 Uhr 100 m der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
22.08.2023 18.40 Uhr 100 m Hürden der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
22.08.2023 19.20 Uhr 800 m der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
22.08.2023 19.55 Uhr Hochsprung der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
22.08.2023 20.20 Uhr Diskuswerfen der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
22.08.2023 20.25 Uhr 400 m Hürden der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
22.08.2023 21.30 Uhr 1.500 m der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
22.08.2023 21.42 Uhr 3.000 m Hindernis der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
23.08.2023 19.30 Uhr Stabhochsprung der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
23.08.2023 21.15 Uhr 1.500 m der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
23.08.2023 21.35 Uhr 400 m der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
23.08.2023 21.50 Uhr 400 m Hürden der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
24.08.2023 07.00 Uhr 35 km Gehen der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
24.08.2023 07.00 Uhr 35 km Gehen der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
24.08.2023 19.30 Uhr Weitsprung der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
24.08.2023 19.00 Uhr 5.000 m der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
24.08.2023 20.20 Uhr 200 m der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
24.08.2023 20.15 Uhr Hammerwerfen der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
24.08.2023 21.25 Uhr 100 m Hürden der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
24.08.2023 21.35 Uhr 400 m der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
24.08.2023 21.50 Uhr 400 m Hürden der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
25.08.2023 19.35 Uhr Dreisprung der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
25.08.2023 20.20 Uhr Speerwerfen der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
25.08.2023 21.40 Uhr 200 m der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
25.08.2023 21.50 Uhr 200 m der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
26.08.2023 07.00 Uhr Marathon der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
26.08.2023 10.05 Uhr 110 m Hürden der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
26.08.2023 19.25 Ihr Stabhochsprung der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
26.08.2023 20.15 Uhr Kugelstoßen der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
26.08.2023 11.00 Uhr / 12.05 Uhr Diskuswerfen der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
26.08.2023 20.30 Uhr 800 m der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
26.08.2023 20.50 Uhr 5.000 m der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
26.08.2023 21.25 Uhr 1.500 m Zehnkampf der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
26.08.2023 21.40 Uhr 4 x 100 m Staffel der Herren ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
26.08.2023 21.50 Uhr 4 x 100 m Staffel der Damen ARD / Das Erste / Live-Stream in der ARD Mediathek
27.08.2023 07.00 Uhr Marathon der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
27.08.2023 20.05 Uhr Hochsprung der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
27.08.2023 20.10 Uhr 5.000 m der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
27.08.2023 20.20 Uhr Speerwerfen der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
27.08.2023 20.45 Uhr 800 m der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
27.08.2023 21.10 Uhr 3.000 m Hindernis der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
27.08.2023 21.20 Uhr Speerwerfen der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
27.08.2023 21.37 Uhr 4 x 400 m Staffel der Herren ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek
27.08.2023 21.47 Uhr 4 x 400 m Staffel der Damen ZDF / Live-Stream in der ZDF Mediathek

Leichtathletik-WM 2023: Alle Ergebnisse und Schlagzeilen auf einen Blick

+++ 28.08.2023: Ukrainerin Mahutschich nach WM-Sieg: Musste Gold für mein Land holen +++

Hochspringerin Jaroslawa Mahutschich hat ihren ersten WM-Titel der Ukraine und ihren Landsleuten gewidmet. "Vor jedem einzelnen meiner Sprünge heute Abend habe ich mir gesagt, dass ich Gold gewinnen muss. Nur Gold. Ich musste dieses Gold für mein Land und alle ukrainischen Menschen gewinnen, die immer noch für den Frieden in der Ukraine und für unsere Unabhängigkeit kämpfen", sagte die 21-Jährige, die am Sonntag mit 2,01 Metern Gold und damit den einzigen WM-Titel für die Ukraine geholt hatte.

Ihr Vater konnte zwar nicht in Ungarns Hauptstadt kommen, "aber ich habe seine Energie gespürt, obwohl Hunderte von Kilometern zwischen uns liegen". Dank der Menschen, die in ihrer Heimat im russischen Angriffskrieg für ihre Heimat kämpfen, "haben wir die einzigartige Möglichkeit, auf der internationalen Bühne anzutreten und unsere Flagge hochzuhalten".

Leichtathleten aus Russland und Belarus durften wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nicht bei der WM starten. Und auch bei den Olympischen Sommerspielen im kommenden Jahr in Paris sollen nach Ansicht von Mahutschich die Russen und Belarussen ausgeschlossen bleiben. Sie will dort nach WM- und EM-Gold ihren nächsten Titel gewinnen: «Ich freue mich darauf, einen weiteren Titel aus dem olympischen Paris zu holen.»

+++ 28.08.2023: Olympiasieger Harting übt nach Medaillendebakel Kritik +++

Diskus-Olympiasieger Robert Harting hat nach der historischen Medaillenpleite des deutschen Leichtathletik-Teams bei der WM in Budapest deutliche Kritik geübt. "Einfach mal keine Medaille trotz guten und persönlichen Bestleistungen. Das Problem im dt. Leistungssport ist die Konsequenz bei Fehlleistungen durch Entscheider aber vor allem die fehlenden Investitionen ins Know How von allen Beteiligten", schrieb der 38-Jährige am späten Sonntagabend auf X, vormals Twitter.

Außerdem prangerte der dreimalige Weltmeister das Potenzialanalysesystem (PotAS) an. Die Analyse ist Teil der Spitzensport-Reform, bei der die Fördergelder des Bundes künftig stärker anhand von Erfolgserwartungen und Medaillenchancen verteilt werden sollen. "Richtig krank ist in meinen Augen dieses PotAs System. Was aus Misstrauen der Politik ggü dem DOSB gegründet wurde. Das sagt alles", schrieb er. Die jüngsten Entwicklungen, "Urkunden oder Fußballspiele zu ändern, damit Kinder nicht mehr weinen", seien falsch.

Die deutschen Leichtathleten waren bei der Weltmeisterschaft in Ungarns Hauptstadt in Abwesenheit einiger Leistungsträger erstmals in der Geschichte ohne Medaillen geblieben.

+++ 28.08.2023: Nach Sturzpech: Bol setzt sensationellen WM-Schlusspunkt +++

Am Auftakttag munterten die niederländischen Teamkollegen die eigentlich untröstliche Femke Bol auf, am Ende der Leichtathletik-Weltmeisterschaften begruben sie die Hürden-Weltmeisterin stürmisch jubelnd unter sich. Die 23-Jährige aus Amersfoort setzte mit einem unfassbaren Endspurt zu Gold in der 4x400-Meter der Frauen den fulminanten Schlusspunkt in Budapest. In der Mixed-Staffel war sie acht Tage zuvor im Hochgeschwindigkeits-Duell um den Titel mit der Amerikanerin Alexis Holmes noch der Länge nach gestürzt und hatte den Stab verloren.

"Das war einer meiner wichtigsten Läufe überhaupt", sagte Bol nach dem ersten Staffel-Titel für Oranje. "Ich wollte ruhig bleiben, aber auf den letzten Metern habe ich mir gesagt: Nein, wir müssen das holen." Und so flog die Dreifach-Europameisterin von München auf den letzten 50 Metern erst an der Britin Nicole Yeargin vorbei und überholte ganz kurz vor dem Zielstrich sogar noch die bis dahin führende Jamaikanerin Stacey Ann Williams.

"Ehrlich gesagt war ich schon glücklich mit der Bronzemedaille, dann habe ich gemerkt, dass wir Silber gewinnen können und war am Ende geschockt von Gold", sagte Bols an dritter Position laufende Teamkollegin Cathelijn Peeters. Durch das WM-Stadion in Budapest hallte im Moment von Bols Triumph am Sonntagabend ein Jubelsturm, der noch auf der anderen Seite der Donau zu hören gewesen sein dürfte.

Dabei räumte Bol nach dem Rennen ein, sie habe sich beim Aufwärmen müde gefühlt. Dann aber sah sie ihre Teamkolleginnen laufen und stürmte wie aus dem Nichts noch zum letzten Gold dieser WM. "Auf dem letzten Stück dachte ich: Ich hab' es, wir werden Weltmeisterinnen. Wow", sagte Bol. Auch die niederländische Männer-Staffel, die wenige Minuten zuvor Sechste geworden war, stürmte zurück auf die Bahn, um die Kolleginnen um Doppel-Weltmeisterin Bol zu feiern.

+++ 28.08.2023: Speerwerfer Weber: Olympia-Versprechen nach Abwurf-"Horror" +++

Nach der nie dagewesenen WM-Nullnummer der deutschen Leichtathleten gab Julian Weber ein Versprechen für die Olympia-Saison ab. "Nächstes Jahr kommt der Speerwurf zurück, und dann sind wir wieder alle am Start - dann holt der Speerwurf wieder die Medaillen", sagte der 28-Jährige, der als Vierter in Budapest der beste deutsche Starter bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften war. Die erhoffte Medaille aber verpasste am Ende auch er.

Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris schnitt der Deutsche Leichtathletik-Verband in Ungarns Hauptstadt noch schlechter ab als ein Jahr zuvor in den USA, als es neben allen Enttäuschungen immerhin noch Medaillen gab: Gold durch die in Budapest nach einem Muskelfaserriss fehlende Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo und Bronze durch die diesmal ersatzgeschwächte Sprintstaffel um Doppel-Europameisterin Gina Lückenkemper. Und diesmal? Diesmal lag am Ende alle Hoffnung auf Weber, den kompletten Medaillen-Fehlschlag zu verhindern.

Natürlich sei es in vielen Gesprächen auch um dieses Thema gegangen, berichtete der Mainzer aus dem Teamquartier, in dem auch viele Sportlerinnen und Sportler aus anderen Nationen wohnten. "Aber ich würde nicht behaupten, dass es daran gelegen hat. Aber es kann natürlich sein, dass es unterbewusst ein bisschen reingespielt hat."

Webers bester Versuch reichte für 85,79 Meter. Der Titel ging an Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien, dessen Speer bei 88,17 Metern landete. Er gewann vor Arshad Nadeem aus Pakistan, der 87,82 Meter weit warf. Der Olympia-Zweite Jakub Vadlejch aus Tschechien kam mit 86,67 Metern auf den Bronze-Rang.

Er habe verschiedene Sachen ausprobiert, unterschiedliche Speere genommen, auch die Version "mit Gewalt" habe nicht den Erfolg gebracht. "Ich werde wie aus den letzten vierten Plätzen daraus meine Motivation schöpfen und einfach noch härter, noch besser trainieren und nächstes Jahr unschlagbar sein", sagte der Europameister, der wiederholt Vierter war. Auch beim Abwurf werde er unterschiedliche Positionen auf der Anlaufbahn trainieren, denn der Ort der Linie im Budapester Stadion - deutlich entfernt vom Rasen - gefiel ihm nicht. Das sei "Horror" für ihn gewesen, sagte Weber.

In der Olympia- und EM-Saison sollen etwa der diesmal nach Schulterproblemen fehlende Ex-Weltmeister Johannes Vetter oder Andreas Hofmann nach einem Kreuzbandriss wieder eingreifen. "Natürlich wäre es schön, wenn die anderen dabei sind. Das ist immer ein bisschen anderes Feeling", sagte Weber.

+++ 27.08.2023: Leichtathlet Ingebrigtsen erlebt WM-Déjà-vu - Bestzeit für Gürth +++

Norwegens Laufstar Jakob Ingebrigtsen hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften ein Déjà-vu erlebt. Wie vor einem Jahr entschädigte sich der 22-Jährige nach dem verpassten Sieg über 1500 Meter mit Gold über 5000 Meter. Er siegte im Zielsprint nach 13:11,30 Minuten und verwies den Spanier Mohamed Katir mit 14 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde der Kenianer Jacob Krop. Der Deutsch-Amerikaner Sam Parsons hatte mit seinem Sturz im Vorlauf alle Chancen eingebüßt.

Beim Sieg von Winfred Mutile Yavi (Bahrain) über 3000 Meter Hindernis in Weltjahresbestzeit von 8:54,29 verbesserte U23-Europameisterin Olivia Gürth ihre persönliche Bestzeit erneut. Die 21-Jährige kam in 9:20,08 Minuten auf Rang 14. Silber und Bronze gewannen die Kenianerinnen Beatrice Chepkoech und Faith Cherotich.

Über 4 x 400 Meter war das amerikanische Männer-Quartett in Weltjahresbestzeit von 2:57,31 Minuten eine Klasse für sich. Die USA siegten vor Frankreich und Großbritannien. Durch ein packendes Finish holten sich die Niederlande ebenfalls in Weltjahresbestzeit von 3:20,72 Minuten den Titel vor Jamaika und Großbritannien. Die niederländische Schlussläuferin Femke Bol entschädigte sich damit ein Stück für ihren Sturz bei der Mixed-Staffel, der die Goldmedaille für das dadurch leer ausgegangene Quartett gekostet hatte.

Nach den Siegen über 1500 und 5000 Meter ging auch der über 800 Meter an eine Kenianerin. Mary Moraa hüpfte mit einem Freudensprung ins Ziel und holte sich Gold in persönlicher Bestzeit von 1:56,03 Minuten. Europameisterin Keely Hodgkinson aus Großbritannien wurde Zweite, Titelverteidigerin ist Athing Mu (USA) Dritte.

Beste Nation in Ungarn waren klar die USA vor Kanada dank starker Werfer und Spanien dank starker Geher. Die Amerikaner holten 29 Medaillen, davon 12 goldene. Deutschland ging erstmals in der WM-Geschichte leer aus.

+++ 27.08.2023: Ukrainerin Mahutschich erstmals Hochsprung-Weltmeisterin +++

Hochsprung-Europameisterin Jaroslawa Mahutschich hat als neue Weltmeisterin den ersten Titel der Ukraine in Budapest gewonnen. Die 21 Jahre alte Leichtathletin siegte am Sonntag mit einer Höhe von 2,01 Metern. Zuvor hatte es Silber durch Dreispringerin Maryna Bech-Romantschuk gegeben.

Mahutschich gewann vor Titelverteidigerin Eleanor Patterson aus Australien. Deren Teamkollegin Nicola Olyslagers freute sich über Bronze. Beide überquerten 1,99 Meter. Die 26-jährige Christina Honsel (Wattenscheid) beendete das Hochsprungfinale nach übersprungenen 1,94 Metern auf Platz acht. Beim Versuch einer neuen Besthöhe von 2,07 Metern scheiterte die Gewinnerin aus der Ukraine dreimal.

Leichtathleten aus Russland und Belarus dürfen wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nicht bei den Titelkämpfen in Ungarn starten. Mahutschich sieht ihre Wettkämpfe über den Sport hinaus auch als politische Botschaften. Der Leichtathletik-Weltverband half dem Team aus der Ukraine, vor der WM ein Trainingslager in der Slowakei abzuhalten.

+++ 27.08.2023: Speerwerfer Weber verpasst WM-Medaille wieder als Vierter +++

Speerwurf-Europameister Julian Weber hat das medaillenlose WM-Abschneiden des Deutschen Leichtathletik-Verbandes nicht verhindern können. Der 28-Jährige verpasste am Sonntag in Budapest erneut als Vierter die angestrebte Medaille. Damit bleibt der DLV erstmals bei einer WM ohne Edelmetall. Vor einem Jahr bei den Titelkämpfen in den USA hatte es noch zwei Medaillen gegeben, was bis zu dieser WM die schlechteste Ausbeute war.

Webers weitester Versuch ging 85,79 Meter weit. Schon bei der WM im Vorjahr war der Mainzer Vierter geworden. Der Titel ging an Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien, dessen Speer bei 88,17 Metern landete. Er gewann vor Arshad Nadeem aus Pakistan mit 87,82. Der Olympia-Zweite Jakub Vadlejch kam mit 86,67 Metern auf den Bronze-Rang.

+++ 27.08.2023: Coe lobt Stimmung bei Leichtathletik-WM und Orbans Hilfe +++

Weltverbands-Präsident Sebastian Coe hat sich überaus angetan von der Stimmung bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest gezeigt. "Ich kann mich nicht an bessere Stimmung bei einer WM erinnern", sagte der 66 Jahre alte Brite am Sonntag vor den letzten Wettkämpfen. Er freute sich über das zumeist gut gefüllte, neu erbaute Leichtathletik-Stadion nahe der Donau.

Coe lobte die Arbeit der Organisatoren und den Rückhalt durch den rechtspopulistischen ungarischen Regierungschef Viktor Orban. "Wir hätten nicht mehr Unterstützung als durch Viktor Orban haben können, sowohl lokal als auch national", sagte Coe. Orban hatte die Wettkämpfe am zweiten Wettkampftag - dem ungarischen Nationalfeiertag - besucht.

"Das war wirklich eine großartige Weltmeisterschaft", betonte Coe. Nach Angaben der Organisatoren wurden mehr als 400.000 Karten in 120 Länder und damit fast 95 Prozent des Kontingents verkauft. Der deutsche Leichtathletik-Verbandschef Jürgen Kessing sagte zuvor zum WM-Verlauf, man könne die Ungarn nur beglückwünschen.

Auch IOC-Präsident Thomas Bach besuchte laut Coe am finalen Wochenende die WM. Einzelheiten ihres Gesprächs nannte er nicht, berichtete aber: "Wir haben viel über die Herausforderung des Klimawandels gesprochen, den Kalender und dass wir uns damit beschäftigen müssen", sagte Coe und ergänzte mit Blick auf die notwendige Vorsorge bei den in großer Wärme ausgetragenen Rennen: "Wir reisen mit einem Feldlazarett."

Coe hat sich eigenen Worten zufolge bisher nicht damit beschäftigt, ob er 2025 für die Nachfolge des dann aus dem Amt ausscheidenden Bach kandidieren will. Der 69 Jahre alte deutsche Präsident des Internationalen Olympischen Komitees absolviert derzeit seine letzte Amtszeit. Vor Beginn der WM war Coe für eine dritte und letzte Amtszeit als Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes gewählt worden. Sie endet 2027.

+++ 27.08.2023: Sieg im Männer-Marathon nach Uganda - Welday auf Rang 15 +++

Die deutschen Marathonläufer sind bei der WM in Budapest erwartungsgemäß ohne Chance auf Spitzenplätze geblieben. Haftom Welday aus Hamburg wurde am Sonntag 15. bei einem weiteren von großer Wärme geprägten Rennen. Johannes Motschmann aus Berlin belegte Rang 26. Welday lief die 42,195 Kilometer in 2:11:25 Stunden, Motschmann benötigte 2:14:19 Stunden.

Den Sieg zum Auftakt des Schlusstages der Leichtathletik-Weltmeisterschaften holte sich Victor Kiplangat aus Uganda. Der letztjährige Vierte des Hamburg-Marathons gewann in 2:08:53 Stunden. Silber sicherte sich der in Äthiopien geborene Maru Teferi aus Israel (2:09:12), der kurz vor dem Ziel noch am drittplatzierten Äthiopier Leul Gebresilase (2:09:19) vorbeizog. Angesichts der bevorstehenden lukrativen großen Stadtmarathons im Herbst fehlten etliche Stars der Szene.

Welday war beim Start in die zweite Hälfte ganz vorn zu sehen. Als es auf der dritten Runde nach gut 25 Kilometern über die berühmte Kettenbrücke über die Donau ging, hatte der in Äthiopien geborene 33-Jährige den Anschluss aber verloren. "Es war ganz gut. Die Vorbereitung ist nicht so gut gelaufen, ich habe viele Probleme gehabt und bin dankbar, dass ich es hinter mir habe", sagte Welday. "Es war gut, in der Weltklasse dabei zu sein."

Zu einer eigenen Show nutzte der Mongole Ser-Od Bat-Ochir die große WM-Bühne. In Anbetracht der eigenen Chancenlosigkeit setzte sich der 41-Jährige direkt nach dem Start ab und lief fernsehwirksam allein fast zehn Kilometer lang vor dem großen Feld mit allen Favoriten. Nachdem Bat-Ochir, dessen Bestzeit bei beachtlichen 2:08:50 Stunden steht, schließlich wieder eingeholt war, fasste sich der einstige Sechste des Hamburg-Marathons an den hinteren rechten Oberschenkel und ging erst einmal. Wenig später stieg er im Zielbereich am Heldenplatz aus, als die anderen Läufer längst auf der zweiten von vier Runden waren.

+++ 26.08.2023: Das bringt der Sonntag bei der Leichtathletik-WM +++

Am neunten und letzten Wettkampftag der Leichtathletik-WM fallen acht Entscheidungen.Aus deutscher Sicht steht Speerwerfer Julian Weber im Mittelpunkt.

Marathon, Männer (7.00 Uhr): Haftom Welday aus Hamburg und Johannes Motschmann aus Berlin vertreten das deutsche Team. Die Stars der Szene wie Kenias Weltrekordler Eliud Kipchoge bevorzugen die lukrativeren Starts bei Stadtläufen wie dem Berlin-Marathon.

Hochsprung, Frauen (20.05 Uhr): Christina Honsel schaffte mit 1,89 Metern noch den Sprung ins Finale. Zu den Medaillenkandidatinnen zählt die Ukrainerin Jaroslawa Mahutschich. Der Leichtathletik-Weltverband half dem Team aus der Ukraine, vor der WM ein Trainingslager in der Slowakei abzuhalten.

Speerwurf, Männer (20.15 Uhr): Julian Weber schaffte es sicher ins Finale, auch ohne die automatische Qualifikationsweite von 83 Metern. Mit 82,39 Metern wurde der Europameister Vierter. Bester war Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien mit 88,77 Metern. Ausgeschieden ist Titelverteidiger Anderson Peters aus Grenada.

5000 Meter, Männer (20.20 Uhr): Mit seinem Sturz büßte Sam Parsons vom SCC Berlin im Vorlauf alle Chancen ein. Im Vorjahr siegte Norwegens Star Jakob Ingebrigtsen und entschädigte sich für seine Niederlage über 1500 Meter. Auch in Budapest war er nur Zweiter über seine Spezialstrecke und hätte gern noch WM-Gold.

800 Meter, Frauen (20.45 Uhr): Titelverteidigerin ist Athing Mu aus den USA. Auch die Britin Keely Hodgkinson und die Kenianerin Mary Moraa als Zweite und Dritte des Vorjahres sind im Endlauf dabei. Für Christina Hering aus München war im Halbfinale Schluss.

3000 Meter Hindernis, Frauen (21.05 Uhr): In Abwesenheit der EM-Zweiten Lea Meyer und der langjährigen Leistungsträgerin Gesa Krause schaffte es Olivia Gürth mit einem gut eingeteilten Vorlauf immerhin ins Finale. Die erst 19-jährige Jackline Chepkoech aus Kenia lief als Einzige in dieser Saison schon unter neun Minuten.

4x400 Meter, Männer (21.37 Uhr): Das deutsche Männer-Quartett verpasste den Endlauf, vor einem Jahr gewannen die USA vor Jamaika und Belgien.

4x400 Meter, Frauen (21.50 Uhr): Auch für die deutsche Frauen-Staffel reichte es nicht zu einem Finalplatz, im Vorjahr siegten die USA vor Jamaika und Großbritannien.

+++ 26.08.2023: Sprint-Staffel auf Platz sechs - Stabhochsprung-Show von Duplantis +++

Die deutsche Sprint-Staffel um Europameisterin Gina Lückenkemper hat im WM-Finale in Budapest erwartungsgemäß nicht wie vor einem Jahr in den Kampf um die Medaillen eingreifen können. Das im Vergleich zur WM in den USA ersatzgeschwächte Quartett belegte nach 4 x 100 Metern den sechsten Platz bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Louise Wieland, Sina Mayer, Lückenkemper und Rebekka Haase kamen nach 42,98 Sekunden ins Ziel. Vor einem Jahr hatte die Staffel um Lückenkemper und Haase Bronze gewonnen.

Der Titel ging am Samstag an die Amerikanerinnen in WM-Bestzeit von 41,03 Sekunden. Bei den Männern gewann in 37,38 Sekunden ebenfalls die US-Staffel um Starsprinter Noah Lyles, der sein drittes Gold in Budapest bejubelte.

Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye beendete zuvor ihr Finale mit 18,97 Metern auf dem zehnten Platz. Im Vorkampf hatte die 24-jährige Mannheimerin die Kugel auf 19,44 Meter zu ihrer Bestweite gestoßen, was für Rang acht gereicht hätte. Sara Gambetta (SV Halle) wurde mit 18,71 Metern Zwölfte. Der Sieg ging mit 20,43 Metern an die amerikanische Titelverteidigerin Chase Ealey.

Seine Siegesserie setzte der schwedische Stabhochsprung-Künstler Armand "Mondo" Duplantis fort. Der Olympiasieger und Weltrekordler verteidigte seinen Titel von 2022 mit 6,10 Metern erfolgreich. An der danach aufgelegten Weltrekordhöhe von 6,23 scheiterte der 23-Jährige - frenetisch angetrieben vom Publikum - nur knapp.

Weltrekordlerin Faith Kipyegon aus Kenia holte über 5000 Meter ihren zweiten Titel nach dem Sieg über 1500 Meter. Über 800 Meter gewann der im Sudan geborene Vorjahresdritte Marco Arop aus Kanada.

Nicht vertreten ist der Deutsche Leichtathletik-Verband am Sonntag in den Endläufen der Staffeln über 4 x 400 Meter. Jean Paul Bredau, Marvin Schlegel, Marc Koch und Manuel Sanders wurden mit 3:00,67 Minuten Elfte der Vorläufe. Nur 44 Hundertstelsekunden fehlten für das Finale. Luna Thiel, Mona Mayer, Alica Schmidt und Carolina Krafzik belegten nach 3:27,74 Minuten den zehnten Vorlaufrang.

+++ 26.08.2023: Nach Halbzeitführung: Zehnkämpfer Neugebauer ohne Medaille +++

Zehnkämpfer Leo Neugebauer hat seine glänzende Ausgangsposition nicht zu einer WM-Medaille nutzen können. Als Führender des ersten Tages musste er sich am Samstag bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest mit dem fünften Rang begnügen. Mit 8645 Punkten fehlten dem 23-Jährigen 111 Zähler auf Bronze. Sein deutscher Rekord von 8836 Punkten hätte ihm Silber gebracht. Wie vor einem Jahr in Eugene blieb das deutsche Team ohne Zehnkampf-Medaille und ist bei der laufenden WM weiter ohne Podestplatz.

Der Vizeweltmeister des Vorjahres, der Kanadier Pierce Lepage, holte sich diesmal mit der Weltjahresbestleistung von 8909 Punkten die Goldmedaille. Silber gewann dessen Landsmann und Olympiasieger Damian Warner mit 8804 Punkten, Bronze ging an Lindon Victor aus Grenada mit 8756 Zählern.

Manuel Eitel beendete sein WM-Debüt mit 8191 Punkten auf dem elften Platz. Ex-Weltmeister und Europameister Niklas Kaul war am Freitag wegen Fußproblemen vorzeitig aus dem Wettkampf ausgestiegen.

+++ 26.08.2023:Zehnkämpfer Neugebauer geht als Vierter in WM-Entscheidung +++

Leo Neugebauer geht bei der Leichtathletik-WM in Budapest nicht auf einem Medaillenplatz in die letzte Zehnkampf-Disziplin. Nach dem Speerwurf und vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf belegte der 23 Jahre alte deutsche Rekordhalter den vierten Platz. Neugebauer hat mit 7989 Zählern 55 Punkte Rückstand auf Bronze.

Der kanadische Vizeweltmeister Pierce Lepage bleibt mit 8228 Punkten klar auf Goldkurs. Spannender ist der Kampf um Silber: Zweiter ist Lindon Victor aus Grenada mit 8074 Punkten, Dritter der kanadische Olympiasieger Damian Warner mit 8044 Zählern.

Manuel Eitel liegt am Samstag bei seinem WM-Debüt nach neun Disziplinen mit 7471 Punkten auf dem zehnten Platz. Ex-Weltmeister und Europameister Niklas Kaul war am Freitag wegen Fußproblemen vorzeitig aus dem Wettkampf ausgestiegen.

+++ 26.08.2023: Historischer Erfolg: Varfolomeev holt im Mehrkampf fünftes WM-Gold +++

Darja Varfolomeev hat bei den Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik einen historischen Fünffach-Erfolg gefeiert. Nach viermal Gold in den Gerätefinals siegte die 16 Jahre alte Ausnahmeathletin am Samstag in Valencia auch im Mehrkampf. Der Schützling von Trainerin Yuliya Raskina holte mit Ball, Band, Keulen und Reifen 137,450 Punkte und ist damit die erste deutsche Mehrkampf-Weltmeisterin nach Carla Rischer 1975. Im vergangenen Jahr hatte Varfolomeev WM-Silber gewonnen und damit einen Quotenstartplatz für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Paris geholt.

Die gebürtige Russin, die mit 12 Jahren nach Deutschland gekommen war, verwies Titelverteidigerin Sofia Raffaeli aus Italien mit 135,700 Punkten auf Rang zwei. Dritte wurde Daria Atamanov aus Israel mit 131,400 Zählern. Margarita Kolosov aus Potsdam, die den zweiten möglichen Paris-Startplatz für den Deutschen Turner-Bund (DTB) gesichert hatte, belegte mit 125,800 Punkten Rang zwölf.

Varfolomeev hatte zuvor bereits die Einzeltitel mit Reifen, Ball, Keulen und Band gewonnen. Zudem holte sie in Valencia gemeinsam mit Kolosov sowie der Gruppe aus Anja Kosan (Berlin), Daniella Kromm und Alina Oganesyan (beide Schmiden), Hannah Vester (Oppau) und Emilia Wickert (Söflingen) Silber in der Team-Wertung.

+++ 26.08.2023: Leichtathletik-WM endet: Speerwerfer Weber will Medaille +++

Zum Abschluss der Leichtathletik-Weltmeisterschaften gibt es in Budapest noch einmal deutsche Hoffnungen auf eine Medaille. Speerwerfer Julian Weber möchte ein Jahr nach Rang vier an diesem Sonntag (20.15 Uhr/ZDF/Eurosport) auf das Podest. In der Qualifikation schaffte der Europameister die viertbeste Weite.

Insgesamt stehen am neunten und letzten Wettkampftag noch einmal acht Entscheidungen auf dem Programm. Bereits um 7.00 Uhr beginn der Marathon der Männer, der Abend endet mit den Rennen der 4x400-Meter-Staffeln. Außerdem geht es bei den Frauen noch um die Medaillen im Hochsprung, über 800 Meter und 3000 Meter Hindernis. Bei den Männern wird der 5000-Meter-Weltmeister ermittelt.

+++ 26.08.2023: Neugebauer weiter mit Medaillenchancen im Zehnkampf +++

Leo Neugebauer hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest weiter Chancen auf eine Medaille im Zehnkampf. Nachdem der 23-Jährige am Samstag in Budapest nach Hürden-Sprint und Diskuswurf auf Rang vier zurückgefallen war, meldete er sich mit 5,10 Metern im Stabhochsprung gestärkt zurück. Damit verbesserte er sich vor dem Speerwerfen und den abschließenden 1500 Metern am Abend auf Rang zwei mit 7282 Punkten.

Der kanadische Vizeweltmeister Pierce Lepage baute seine Führung mit übersprungenen 5,20 Metern auf 7477 Punkte aus. Dritter ist sein Landsmann Damian Warner, der Olympiasieger hat nun 7260 Punkte und damit 22 Zähler weniger als Neugebauer. Vierter ist Lindon Victor aus Grenada mit 7214 Punkten.

Der deutsche Rekordhalter Neugebauer kam über 110 Meter Hürden in 14,75 Sekunden und damit klar über seiner Bestzeit ins Ziel. Sein Diskus landete bei 47,63 Metern und weit hinter der Bestweite von 55,06 Metern. Im Stabhochsprung übersprang er 5,10 Meter. Höher als 5,21 Meter sprang er noch nie.

"Er ist wie ausgewechselt. Gestern hat er so eine Leichtigkeit dabei gehabt und wurde von Disziplin zu Disziplin mit super Leistungen belohnt. Jetzt wirkt er wie gelähmt", sagte ARD-Experte und Olympia-Silbermedaillengewinner Frank Busemann vor dem guten Auftritt beim Stabhochsprung.

Manuel Eitel liegt bei seinem WM-Debüt nach acht Disziplinen mit 6731 Punkten auf dem zehnten Platz. Ex-Weltmeister und Europameister Niklas Kaul war am Freitag wegen Fußproblemen vorzeitig aus dem Wettkampf ausgestiegen. Das Risiko sei im Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris "nicht tragbar" gewesen, sagte der 25-Jährige.

+++ 26.08.2023: Neugebauer fällt im Zehnkampf aus Medaillenrängen +++

Leo Neugebauer ist beim WM-Zehnkampf aus den Medaillenrängen gefallen. Nach 110 Meter Hürden und dem Diskuswerfen belegt der 23-Jährige am Samstag in Budapest den vierten Rang mit 6341 Punkten. Es führt der kanadische Vizeweltmeister Pierce Lepage mit 6505 Punkten vor Landsmann und Olympiasieger Damian Warner, der 6380 Zähler hat. Dritter ist Lindon Victor aus Grenada mit 6365 Punkten.

"Er ist wie ausgewechselt. Gestern hat er so eine Leichtigkeit dabei gehabt und wurde von Disziplin zu Disziplin mit super Leistungen belohnt. Jetzt wirkt er wie gelähmt", sagte ARD-Experte Frank Busemann, Olympia-Silbermedaillengewinner von 1996. Der deutsche Rekordhalter Neugebauer kam über 110 Meter Hürden in 14,75 Sekunden und damit klar über seiner Bestzeit ins Ziel. Sein Diskus landete auf 47,63 Metern und weit hinter der Bestweite von 55,06 Meter.

+++ 26.08.2023: Ogunleye mit Bestweite ins Kugelstoß-Finale +++

Singend und freudestrahlend schlenderte die deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye durch die Interviewzone in Budapest. "Danke, Jesus - das war alles, was ich gesungen habe", sagte die 24-Jährige. Die Mannheimerin qualifizierte sich am Samstag bei der Leichtathletik-WM als Drittbeste der Qualifikation mit persönlicher Bestweite von 19,44 Metern für das Finale am Abend (20.15 Uhr/ARD/Eurosport).

"Heute Abend will ich genauso wie heute Morgen Spaß haben und mit meiner Familie hier ein Freudenfest feiern", sagte Ogunleye. "Letztes Jahr zu dieser Zeit stand ich eher vor einem Haufen von Zweifeln und nicht vor so einer Zuversicht, die ich jetzt habe." Sie fragte sich, ob sie den Weg weitergehen wollte. Das tat sie - und wie. Neben ihr qualifizierte sich auch Sara Gambetta als Neunte für das Finale.

+++ 26.08.2023: Neugebauer büßt Führung im Zehnkampf ein - Lepage vorne +++

Leo Neugebauer hat beim Start in den zweiten Wettkampftag seine Führung im Zehnkampf eingebüßt. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest kam der 23-Jährige über 110 Meter Hürden in 14,75 Sekunden und damit klar über seiner Bestzeit ins Ziel. Mit 5520 Punkten belegt Neugebauer vier Disziplinen vor der Medaillentscheidung den dritten. Platz. Es führt der kanadische Vizeweltmeister Pierce Lepage mit 5614 Punkten vor Landsmann und Olympiasieger Damian Warner, der 5596 Zähler hat. Manuel Eitel liegt bei seinem WM-Debüt nach sechs Disziplinen mit 5221 Punkten auf dem elften Platz.

+++ 26.08.2023: Marathonläuferin Kejeta Elfte bei WM - Gold an Äthiopien +++

Die deutsche Marathonläuferin Melat Kejeta hat bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Budapest den elften Rang belegt. Die Olympia-Sechste aus Kassel fiel vor dem letzten Drittel des 42,195 Kilometer langen Hitze-Rennens aus der Spitzengruppe. Kejeta erreichte in 2:29:04 Stunden mit knapp fünf Minuten Rückstand auf Siegerin Amane Beriso Shankule aus Äthiopien das Ziel am Heldenplatz.

Die Zweite des diesjährigen Boston-Marathons gewann am Samstag bei großer Wärme schon am Morgen sowie hoher Luftfeuchtigkeit in 2:24:23 Stunden mit elf Sekunden Vorsprung vor Teamgefährtin und Titelverteidigerin Gotytom Gebreslase. Dritte wurde die Marokkanerin Fatima Ezzahra Gardadi (2:25:17). Die allmählich kleiner werdende Spitzengruppe mit vier Äthiopierinnen passierte die Halbmarathon-Marke nach 1:14:30 Stunden. Nach gut 28 Kilometern musste die in Äthiopien geborene Kejeta bei schon 25 Grad auf der Kettenbrücke die Besten ziehen lassen. Vor der letzten der vier Runden betrug der Rückstand bereits 50 Sekunden, Kejeta lief aber wacker bis ins Ziel durch.

+++ 26.08.2023: Neugebauer ist "sehr heiß" - Kaul nach Aus: Tut einfach weh +++

Diese Zehnkampf-Show faszinierte. Leo Neugebauer hat mit einem imposanten ersten Tag in der Königsdisziplin Kurs auf die Goldmedaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften genommen. "Ich bin sehr heiß", sagte der 23-Jährige, der als Führender in den Samstag startet. "An eine Medaille kann ich noch gar nicht denken. Der Zehnkampf ist wie ein Marathon und wir haben erst die Hälfte geschafft", wiegelte Neugebauer ab. Er führt nach fünf Disziplinen mit 4640 Punkten vor dem Kanadier Pierce Lepage (4610) und dessen Landsmann Damian Warner (4578). Als zweiter noch im Wettbewerb kämpfender deutscher Teilnehmer ist Manuel Eitel mit 4296 Punkten Zwölfter.

Nicht mehr dabei ist Europameister Niklas Kaul, der 2019 in Doha Weltmeister wurde. Erst hinderten ihn Hüftprobleme, dann zwang ihn eine Fußverletzung zur Aufgabe. "Die Entscheidung, nicht 400 Meter gelaufen zu sein, tut mehr weh als der Fuß. 400 wäre aber ein Risiko gewesen", sagte der 25-Jährige. Zumal weitere belastende Disziplinen am Samstag folgen. "Das wäre ein Risiko, das eben gerade im Jahr vor Olympischen Spielen nicht tragbar ist." Die Sommerspiele in Paris sind Kauls ganz großes Ziel.

+++ 26.08.2023: Sprint-Doppel für Lyles - Jackson knapp an Weltrekord vorbei +++

Der US-Amerikaner Noah Lyles ist erstmals Weltmeister über beide Sprint-Distanzen. Nach seinem Erfolg über 100 Meter holte der 26-Jährige am Freitag bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest auch Gold über 200 Meter. Lyles gewann in 19,52 Sekunden und ist zum dritten Mal Weltmeister über diese Strecke. 200-Meter-Siegerin Shericka Jackson aus Jamaika stürmte zuvor in 21,41 Sekunden nur um sieben Hundertstelsekunden am fast 35 Jahre alten Weltrekord der Amerikanerin Florence Griffith-Joyner vorbei. Auf den nächsten Plätzen folgten Gabrielle Thomas (21,81) und 100-Meter-Weltmeisterin Sha'Carri Richardson (21,92), beide aus den USA.

Lyles gewann danach klar vor seinem erst 19-jährigen US-Teamgefährten Erriyon Knighton, der in 19,75 Sekunden Silber holte. Letsile Tebego aus Botswana (19,81) landete nach Rang zwei über 100 Meter diesmal auf dem Bronze-Rang. Auf Platz acht lief in 20,40 Sekunden der Jamaikaner Andrew Hudson. Er war am Donnerstag vor dem Halbfinale beim Zusammenstoß zweier Fahrzeuge, die die Athleten vom Aufwärmen ins Stadion bringen, durch Glassplitter am Auge verletzt worden. Hudson trat trotz Problemen beim Sehen zu seinem Lauf an und schied aus, die Jury sprach ihm nachträglich einen Finalplatz zu.

Im Dreisprung setzte sich die große Favoritin Yulimar Rojas nach Problemen doch durch. Mit ihrem letzten Sprung auf 15,08 Meter katapultierte sich die Dominatorin der vergangenen Jahre noch auf Rang eins. Lange Zeit hatte es nach einem Sieg von Europameisterin Maryna Bech-Romantschuk ausgesehen. Die mit gelben und blauen Haarbändern springende Ukrainerin führte ab dem ersten Versuch mit 15,00 Metern. Im Speerwurf ging der Titel mit 66,73 Metern an die Vorjahres-Dritte Haruka Kitaguchi aus Japan.

+++ 25.08.2023: Das bringt das Wochenende bei der Leichtathletik-WM +++

Die deutschen Zehnkämpfer um Leo Neugebauer hoffen am abschließende Wochenende der Leichtathletik-WM in Ungarn auf Edelmetall, ebenso Speerwerfer Julian Weber. Zum Abschluss der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest gibt es an diesem Wochenende ein an Höhepunkten reiches Programm mit 16 weiteren Medaillen-Entscheidungen.

Samstag, 26.08.2023:

Marathon, Frauen (7.00 Uhr): Auf Melat Kejeta vom Laufteam Kassel ruhen die deutschen Hoffnungen. Die 30-Jährige war vor zwei Jahren in Tokio Olympia-Sechste und ein Jahr zuvor Zweite der Halbmarathon-WM. Nach einer Babypause knackte sie in diesem Jahr als Dritte des Ottawa-Marathons die WM-Norm.

Stabhochsprung, Männer (19.25 Uhr): Wenn es bei der WM einen Favoriten gibt, dann ist es Stabhochsprung-Olympiasieger, -Weltmeister und -Weltrekordler Armand "Mondo" Duplantis aus Schweden. Der deutsche EM-Zweite Bo Kanda Lita Baehre fehlt verletzt. Oleg Zernikel - im Vorjahr WM-Fünfter - flog knapp am Finale vorbei.

Kugelstoßen, Frauen (20.15 Uhr): Für das deutsche Trio Sara Gambetta, Yemisi Ogunleye und Julia Ritter geht es in der Qualifikation am Vormittag zunächst um einen Platz im Finale. Titelverteidigerin ist Chase Ealey aus den USA, Jahresbeste ihre Teamkollegin Maggie Ewen.

800 Meter, Männer (20.30 Uhr): Ein klarer Favorit ist nicht auszumachen. Der Kenianer Emmanuel Wanyonyi war im Halbfinale der Schnellste und hat von allen Finalisten in diesem Jahr die beste Zeit geschafft. Vor einem Jahr war er WM-Vierter.

5.000 Meter, Frauen (20.50 Uhr): Kenias großer Star Faith Kipyegon strebt den zweiten Titel nach Gold über 1.500 Meter an. Europameisterin Konstanze Klosterhalfen blieb verletzt zu Hause.

Zehnkampf, Männer (21.25 Uhr): In den abschließenden 1500 Metern dürfte sich entscheiden, ob die deutschen Zehnkämpfer für die erhoffte Medaille oder sogar für Gold sorgen können. Unter anderem mit seinem ersten Acht-Meter-Weitsprung bewies der Weltjahresbeste Leo Neugebauer schon am ersten Tag, wozu er fähig ist.

4x100 Meter, Männer (21.40 Uhr): Für das DLV-Quartett geht es erst einmal um den Final-Einzug. 200-Meter-Rekordler Joshua Hartmann erlebte in Budapest mit dem frühen Aus über seine Spezialstrecke eine Enttäuschung.

4x100 Meter, Frauen (21.53 Uhr): Ein Jahr nach Überraschungs-Bronze in Eugene kann die deutsche Staffel um Gina Lückenkemper nach mehreren Ausfällen nicht in Bestbesetzung antreten. Der Final-Einzug muss erst einmal gelingen.

Sonntag, 27.08.2023:

Marathon, Männer (7.00 Uhr): Haftom Welday aus Hamburg und Johannes Motschmann aus Berlin vertreten das deutsche Team. Die Stars der Szene wie Kenias Weltrekordler Eliud Kipchoge bevorzugen die lukrativeren Stars bei Stadtläufen wie dem Berlin-Marathon.

Hochsprung, Frauen (20.05 Uhr): Christina Honsel schaffte mit 1,89 Metern noch den Sprung ins Finale. Zu den Medaillenkandidatinnen zählt die Ukrainerin Jaroslawa Mahutschich. Der Leichtathletik-Weltverband half dem Team aus der Ukraine, vor der WM ein Trainingslager in der Slowakei abzuhalten.

Speerwurf, Männer (20.15 Uhr): Julian Weber schaffte es sicher ins Finale, auch ohne die automatische Qualifikationsweite von 83 Metern. Mit 82,39 Metern wurde der Europameister Vierter. Bester war Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien mit 88,77 Metern. Ausgeschieden ist Titelverteidiger Anderson Peters aus Grenada.

5.000 Meter, Männer (20.20 Uhr): Mit seinem Sturz büßte Sam Parsons vom SCC Berlin im Vorlauf alle Chancen ein. Im Vorjahr siegte Norwegens Star Jakob Ingebrigtsen und entschädigte sich für seine Niederlage über 1.500 Meter. Auch in Budapest war er nur Zweiter über seine Spezialstrecke und hätte gern noch WM-Gold.

800 Meter, Frauen (20.45 Uhr): Titelverteidigerin ist Athing Mu aus den USA. Auch die Britin Keely Hodgkinson und die Kenianerin Mary Moraa als Zweite und Dritte des Vorjahres sind dabei. Für Christina Hering aus München wäre der Final-Einzug ein großer Erfolg.

3.000 Meter Hindernis, Frauen (21.05 Uhr): In Abwesenheit der EM-Zweiten Lea Meyer und der langjährigen Leistungsträgerin Gesa Krause schaffte es Olivia Gürth mit einem gut eingeteilten Vorlauf immerhin ins Finale. Die erst 19-jährige Jackline Chepkoech aus Kenia lief als Einzige in dieser Saison schon unter neun Minuten.

4x400 Meter, Männer (21.37 Uhr): Das deutsche Männer-Quartett möchte in den Endlauf, vor einem Jahr gewannen die USA vor Jamaika und Belgien.

4x400 Meter, Frauen (21.50 Uhr): Auch für die deutsche Frauen-Staffel wäre ein Finalplatz ein Erfolg, im Vorjahr siegten die USA vor Jamaika und Großbritannien.

+++ 25.08.2023: Neugebauer bleibt nach Hochsprung vorn - Kaul gibt auf +++

Auch nach der vierten Disziplin bleibt der deutsche Zehnkämpfer Leo Neugebauer bei der Leichtathletik-WM in Budapest in Führung. Der 23-Jährige meisterte am Freitag im Hochsprung 2,02 Meter und kommt nun auf 3.730 Punkte. Am Vormittag hatte der deutsche Rekordhalter seine persönlichen Bestmarken im Weitsprung und im Kugelstoßen gesteigert.

Der kanadische Olympiasieger Damian Warner und sein Landsmann Pierce Lepage sind mit jeweils 3.662 Zählern die ersten Verfolger. Zum Abschluss des ersten Tages stehen noch die 400 Meter auf dem Programm.

Europameister Niklas Kaul gab vor der fünften Disziplin wegen Fußproblemen auf. Der frühere Weltmeister überquerte 2,02 Meter, verzichtete danach auf weitere Versuche und verließ den Stadion-Innenraum. Der Mainzer wurde zunächst behandelt, dann teilte der deutsche Verband die Aufgabe mit. Mit 3.271 Punkten hatte Kaul im Zwischenklassement den 15. Rang belegt. Schon vor zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in Tokio hatte Kaul eine im Hochsprung erlittene Fußverletzung gestoppt.

Der Ulmer Manuel Eitel bewältigte 1,99 Meter und liegt mit 3.410 Zählern auf dem zwölften Rang.

+++ 25.08.2023: Deutsche Sprint-Staffeln bei Leichtathletik-WM ausgeschieden +++

Ohne die deutschen 4x100-Meter-Staffeln finden die Finals bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest statt. Ein Jahr nach WM-Bronze und EM-Gold schieden die Frauen um Gina Lückenkemper als Vierte ihres Vorlaufs in 42,78 Sekunden aus. Die ersten drei Staffeln kamen automatisch weiter, das deutsche Quartett konnte sich keines der beiden Tickets für die weiteren zeitschnellsten Teams sichern. Polen sicherte sich in 42,65 Sekunden den letzten Platz.

Aus dem Erfolgs-Quartett des Vorjahres fehlten die verletzten Alexandra Burghardt und Lisa Mayer. Für Lückenkemper war es nach dem Verpassen des Einzel-Finales über 100 Meter die nächste Enttäuschung. Außerdem zählten Louise Wieland, Sina Mayer und Rebekka Haase zur Staffel. Der erste Wechsel von Wieland auf Mayer klappte nicht optimal. Die beste Zeit liefen die Amerikanerinnen in 41,59 Sekunden vor Jamaika (41,70) und der Elfenbeinküste (41,90).

Zuvor erreichten Kevin Kranz, Lucas Ansah-Peprah, Joshua Hartmann und Yannick Wolf in ihrem Vorlauf gar nicht erst das Ziel. Beim Wechsel von Ansah-Peprah auf Hartmann landete der Stab am Boden, damit war vorzeitig Schluss. Der neue deutsche 200-Meter-Rekordler Hartmann war schon über seine Spezialdisziplin gleich in der ersten Runde ausgeschieden. Am besten unterwegs waren in 37,65 Sekunden die Italiener mit Olympiasieger Marcell Jacobs vor den USA (37,67) und Jamaika (37,68).

+++ 25.08.2023: Neugebauer bleibt nach Hochsprung vorn - Sorgen um Kaul +++

Auch nach der vierten Disziplin bleibt der deutsche Zehnkämpfer Leo Neugebauer bei der Leichtathletik-WM in Budapest in Führung. Der 23-Jährige meisterte am Freitag im Hochsprung 2,02 Meter und kommt nun auf 3730 Punkte. Am Vormittag hatte der deutsche Rekordhalter seine persönlichen Bestmarken im Weitsprung und im Kugelstoßen gesteigert.

Der kanadische Olympiasieger Damian Warner und sein Landsmann Pierce Lepage sind mit jeweils 3662 Zählern die ersten Verfolger. Zum Abschluss des ersten Tages stehen noch die 400 Meter auf dem Programm.

Sorgen gibt es um Europameister Niklas Kaul. Der frühere Weltmeister schaffte 2,02 Meter, verzichtete danach auf weitere Versuche und verließ den Stadion-Innenraum. Der Mainzer wurde wegen Fußproblemen behandelt. Ob es für ihn weitergeht, blieb zunächst offen. Mit 3271 Punkten belegt Kaul im Zwischenklassement den 15. Rang, der zweite Tag ist normalerweise sein stärkerer. Der Ulmer Manuel Eitel bewältigte 1,99 Meter und liegt mit 3410 Zählern auf dem zwölften Rang.

+++ 25.08.2023: WM-Entscheidung im Zehnkampf und Frauen-Marathon +++

Im Zehnkampf fällt bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest an diesem Samstag die Entscheidung. Die abschließenden Läufe über 1.500 Meter stehen ab 21.25 Uhr (ARD/Eurosport) auf dem Programm. Der Weltjahresbeste Leo Neugebauer zählt nach seinem fulminanten Start am Freitag zu den Titelkandidaten. Im Marathon der Frauen trägt die Olympia-Sechste Melat Kejeta die deutschen Hoffnungen auf die erste Medaille bei dieser WM.

Insgesamt fallen am vorletzten WM-Tag acht Entscheidungen. Zum Abschluss am Samstag gibt es die Endläufe in den Sprintstaffeln. Zuvor werden bei den Frauen die Medaillen im Kugelstoßen und über 5.000 Meter vergeben. Bei den Männern geht es um die Titel im Stabhochsprung und über 800 Meter.

+++ 25.08.2023: Zehnkampf-Rekordler Neugebauer mit Super-Start - Weber im Finale +++

Beim frenetischen Jubellauf von Zehnkämpfer Leo Neugebauer staunte Speerwurf-Europameister Julian Weber. "Alter, Leo geht ab", sagte Weber nach seinem eigenen Finaleinzug. Der erste Acht-Meter-Sprung der Karriere sorgte bei Neugebauer für einen emotionalen Ausbruch bei der Leichtathletik-WM, nach 17,04 Metern mit der Kugel feierte der deutsche Rekordhalter am Freitag weiter.

Neugebauer ist nach drei Disziplinen in Budapest bestens unterwegs. Mit breitem Grinsen machte der 23-Jährige zwischendurch immer wieder für Selfies Station und klatschte locker Fans ab. "Bisher macht es sehr viel Spaß. Meine Stimme ist nicht mehr so sehr da, weil ich viel geschrien habe", sagte Neugebauer. "Super-happy" mache ihn der Weitsprung, die Kugelweite sei "fantastisch".

Sorgen machte dagegen der angeschlagene Europameister Niklas Kaul, der Hüftprobleme hat. "Wir schauen, dass wir es jetzt halbwegs in den Griff kriegen", erklärte Kaul. Der Ex-Weltmeister belegt nach drei Disziplinen den 19. Platz, er kann mit Stärken am zweiten Tag aber viel Boden gut machen. Manuel Eitel als dritter deutscher Zehnkämpfer ist bei der WM-Premiere zunächst auf dem elften Rang.

Im Titelkampf-Schlussspurt sollen Neugebauer und Kaul sowie Weber zwei Jahre nach der Weltmeisterschaftstristesse von Eugene ein medaillenloses Abschneiden verhindern. Neun Top-8-Platzierungen und dabei fünfte Ränge als Top-Ergebnisse verbucht der Deutsche Leichtathletik-Verband als Erfolg für sich. Das Ansehen in der breiten Öffentlichkeit steht und fällt aber mit Medaillen. Da stehen laut Cheftrainerin Annett Stein noch einige Finals "auf der Agenda".

Allen voran der Zehnkampf, bei dem die Entscheidung an diesem Samstag fällt. Neugebauer startete er mit einem 100-Meter-Lauf in 10,69 Sekunden nahe an der Bestleistung. Die gelang mit dem begeisternden Weitsprung auf 8,00 Meter sowie der imposanten Kugelweite, mit der er mehr als einen Meter vor dem Zweiten lag.

Nach drei Disziplinen ist der in Texas studierende 1,98-Meter-Riese mit 2.908 Punkten deutlich besser unterwegs als bei der Bestleistung, mit der er in diesem Jahr in der Welt Nummer 1 ist. Nicht mehr dabei ist Weltrekordler Kevin Mayer. Der Franzose stieg wegen Achillessehnenproblemen aus.

Die kräftezehrenden Bedingungen bei großer Hitze verlangen den Zehnkämpfern besonders viel ab. "Ich liebe das Wetter und genieße die Hitze sehr", sagte Neugebauer. Der 23-Jährige hatte in diesem Sommer überraschend den fast vier Jahrzehnte währenden deutschen Rekord von Jürgen Hingsen um vier Punkte auf 8.836 Punkte geschraubt.

"Geiler Typ, so krass", sagte Weber und kraulte sich die Bartstoppeln. "Wenn bei mir die Neun vorne steht, dann freue ich mich auch so." Die magische Marke von 90 Metern fehlt noch in seiner Statistik. In der Qualifikation war der 28-Jährige Vierter mit 82,39 Metern. "Es hätte besser laufen können. Ich bin es ziemlich entspannt angegangen, vielleicht ein bisschen zu entspannt", sagte der gut gelaunte Weber. "Ich bin nicht der Morgenmensch. Ich werfe viel lieber abends, da komme ich dann so richtig in Fahrt." Zudem sind Webers Speere noch nicht in Budapest eingetroffen. Wo sie abgeblieben sind, weiß er nicht. Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien war mit 88,77 Metern der Beste der Qualifikation.

+++ 25.08.2023: Neugebauer nach drei Disziplinen im WM-Zehnkampf in Führung +++

Der deutsche Rekordhalter Leo Neugebauer hat nach drei Disziplinen die Führung im Zehnkampf bei der Leichtathletik-WM in Budapest übernommen. Nach einem guten 100-Meter-Rennen gelangen dem 23-Jährigen am Freitag der erste Acht-Meter-Weitsprung seiner Karriere und eine persönliche Bestleistung im Kugelstoßen. Neugebauer feierte seinen bisherigen Auftritt im WM-Stadion entsprechend euphorisch.

Der Weltjahresbeste liegt mit 2.908 Punkten klar vor dem kanadischen Olympiasieger Damian Warner, der bislang 2.812 Punkte gesammelt hat. Dritter ist Warners Landsmann Pierce Lepage mit 2.784 Zählern. Der Ulmer Manuel Eitel ist Elfter mit 2.616 Punkten, Europameister und Ex-Weltmeister Niklas Kaul belegt Rang 19 mit 2.446 Punkten. Kaul hat aber möglicherweise Probleme an der linken Hüfte. Dies deutete sein Vater Michael in der ARD an. Die starken Disziplinen des Mainzers kommen erst am zweiten Tag.

Für die gefeierten Momente sorgte erst einmal Neugebauer. Im letzten Versuch sprang er erstmals 8,00 Meter weit. Im Kugelstoßen gelangen ihm im ersten Versuch 17,04 Meter, damit stieß er mehr als einen Meter weiter als der nächstbeste Konkurrent. Die 100 Meter war der in den USA studierende Neugebauer in 10,69 Sekunden gesprintet. An diesem Freitagabend stehen noch der Hochsprung und die 400 Meter auf dem Programm.

+++ 25.08.2023: Speerwerfer Weber erreicht als Vierter WM-Finale +++

Speerwurf-Europameister Julian Weber ist als Vierter in das Finale bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest am Sonntagabend (20.15 Uhr/ZDF) eingezogen. Der 28 Jahre alte Mainzer warf am Freitag bei der Qualifikation beim besten seiner drei Versuche 82,39 Meter weit. Gefordert für den automatischen Einzug ins Finale waren 83 Meter.

Diese Marke übertrafen drei Athleten. Der weiteste Wurf gelang Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien mit 88,77 Metern. Der Olympia-Fünfte Arshad Nadeem aus Pakistan schaffte 86,79 Meter, der Jahresbeste Jakub Vadlejch aus Tschechien 83,50 Meter. Der zweimalige Weltmeister Anderson Peters aus Grenada schied ebenso aus wie Ex-Titelträger Julius Yego aus Kenia.

+++ 25.08.2023: Neugebauer nach Acht-Meter-Sprung Zweiter im WM-Zehnkampf +++

Mit dem ersten Acht-Meter-Sprung seiner Karriere ist Leo Neugebauer nach der zweiten Disziplin auf Rang zwei im WM-Zehnkampf vorgerückt. Der Weltjahresbeste feierte seine persönliche Bestleistung bei der Leichtathletik-WM in Budapest am Freitag stürmisch. Kein Konkurrent segelte weiter als der 23-Jährige, der nun 1992 Punkte hat. Der kanadische Olympiasieger Damian Warner, der in 10,32 Sekunden die 100 Meter gewonnen hatte, bleibt mit 2020 Punkten vorn.

Niklas Kaul verbuchte nach der Saisonbestleistung von 11,20 Sekunden zwar 7,16 Meter im Weitsprung, hat aber möglicherweise Probleme an der linken Hüfte. Dies deutete sein Vater Michael in der ARD an. Insgesamt belegt der Europameister und Ex-Weltmeister mit 1669 Punkten Rang 23. Der Ulmer Manuel Eitel sprang nach 10,44 Sekunden im Sprint 7,14 Meter und liegt mit 1836 Punkten nach zwei Disziplinen auf Rang 13.

+++ 25.08.2023: Speerwerfer Weber darf mit Finalplatz bei WM rechnen +++

Speerwurf-Europameister Julian Weber hat die automatische Qualifikation für das Finale bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest verpasst, darf aber mit einer Teilnahme am Sonntagabend (20.15 Uhr/ZDF) rechnen. Der 28 Jahre alte Mainzer warf am Freitag bei der Qualifikation beim besten seiner drei Versuche 82,39 Meter weit. Gefordert für den automatischen Einzug ins Finale waren 83 Meter, diese Marke übertraf aber zunächst nur Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien mit 88,77 Metern. Eine weitere Qualifikationsgruppe folgte noch nach dem Weber-Vorkampf.

Ein Jahr nach seinem vierten Platz bei der WM in Eugene strebt Weber diesmal eine Podestplatzierung an. Er ist eine der wenigen verbliebenen deutschen Hoffnungen des deutschen Teams, das vor dem abschließenden Wochenende noch keine Plakette gewonnen hat. Im Vorjahr gab es in den USA am Ende noch Gold durch Weitspringerin Malaika Mihambo und Bronze durch die Sprint-Staffel der Frauen.

+++ 25.08.2023: Kein neuer Stand nach WM-Unfall +++

Nach dem Unfall zweier Golfcarts bei der Leichtathletik-WM in Budapest hat es zu den Überprüfungen des Transportsystems am Freitag zunächst keinen neuen Zwischenstand gegeben. Das Organisationskomitee hatte angekündigt, das Geschehen zu untersuchen.

Vor den Halbfinal-Läufen über 200 Meter am Donnerstagabend war auf TV-Bildern zu sehen, wie zwei der kleinen Fahrzeuge, die die Athleten vom Aufwärmen zum Wettkampfbereich bringen, zusammenstießen. Danach hatte der jamaikanische Sprinter Andrew Hudson Probleme am rechten Auge. Ein freiwilliger Helfer war aus einem der Fahrzeuge geschleudert worden. Ihm geht es laut Veranstalter aber gut.

+++ 25.08.2023: Deutsches Trio mit vielversprechendem WM-Auftakt im Zehnkampf +++

Deutschlands Zehnkämpfer sind vielversprechend in ihren WM-Wettkampf gestartet. Der deutsche Rekordhalter Leo Neugebauer, der die Weltjahresbestenliste anführt, sprintete über 100 Meter in 10,69 Sekunden und damit nah an seiner Bestzeit ins Ziel. Niklas Kaul verbuchte am Freitag in Budapest in 11,20 Sekunden eine Saisonbestleistung. Schnellster Deutscher war der Ulmer Manuel Eitel, der in 10,44 Sekunden der insgesamt drittschnellste Läufer war. Nach der ersten Disziplin führt der kanadische Olympiasieger Damian Warner (10,32).

"Ich bin guter Dinge, dass die nächsten Wettkämpfe nicht nur okay sind", sagte Bundestrainer Christopher Hallmann im ZDF über den Start von Neugebauer. "Wir freuen uns jetzt endlich, dass es losgeht." Es werde sehr spannend bei einem "Highlight" der WM.

+++ 25.08.2023: Hudson nachträglich ins WM-Finale - Unfall wird untersucht +++

Nach dem Unfall zweier Golfcarts und der Verletzung des nachträglich ins Finale beförderten jamaikanischen Sprinters Andrew Hudson überprüft das Organisationskomitee bei der Leichtathletik-WM sein Transportsystem. Das teilte es über den Leichtathletik-Weltverband mit. Dazu werde der Zusammenstoß untersucht, bei dem ein freiwilliger Helfer in Budapest aus einem der beiden Fahrzeuge geschleudert worden war.

Der Unfall hatte sich am Donnerstagabend vor den Halbfinal-Läufen über 200 Meter ereignet. Im Stadion war er nicht zu sehen, aber TV-Bilder dokumentierten den Crash. Dort war zu beobachten, wie zwei der kleinen Fahrzeuge, die die Athleten vom Aufwärmen zum Wettkampfbereich bringen, zusammenstießen. Hudson bekam nach eigener Aussage einen Glassplitter ins Auge. Er sehe ziemlich verschwommen, sagte der 26-Jährige. Der Sprinter benötigte danach medizinische Hilfe.

Nachdem Hudson sich im Halbfinale nicht für den Endlauf qualifizieren konnte, durfte er sich später doch über die Teilnahme freuen. Die Jury entschied, dass er im Rennen am Freitagabend dort starten darf.

+++ 25.08.2023: Speerwurf-Europameister Weber will "am liebsten Medaille mitnehmen" +++

Speerwurf-Europameister Julian Weber fiebert seinem WM-Start seit Tagen entgegen. "Ich bin optimistisch und entspannt. Ich freue mich auf den Wettkampf", sagte der 28-Jährige am Tag vor seinem Qualifikations-Wettkampf am Freitag (10.10 Uhr/ZDF/Eurosport). "Wir Speerwerfer mussten ja länger warten - jetzt geht es endlich los."

Bei der WM im Vorjahr im amerikanischen Eugene belegte der Mainzer den vierten Platz, den er wiederholt in seiner Karriere akzeptieren musste. Wenige Wochen später startete er bei den Heim-Europameisterschaften München durch und krönte sich zum Europameister. "Nach so einem Erfolg geht man selbstbewusster in den Wettkampf", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Seine persönliche Bestweite liegt bei 89,54 Metern, mit 88,72 Metern in dieser Saison belegt er weltweit Rang zwei. Nur der Olympia-Zweite Jakub Vadlejch aus Tschechien warf den Speer mit 89,51 Metern weiter. "Ich möchte die Quali mit einem Wurf entspannt überstehen", sagte Weber, "dann alles im Finale geben - und am liebsten eine Medaille mitnehmen." Mit 83 Metern in der Qualifikation wäre er sicher im Finale.

+++ 25.08.2023: Zehnkampf-Bundestrainer Hallmann: "Wird ganz enge Kiste" +++

Zehnkampf-Bundestrainer Christopher Hallmann erwartet bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest ein äußerst enges Rennen um die Medaillen. "Ich freue mich auf einen sehr spannenden Wettkampf, sowohl national als auch international", sagte Hallmann der Deutschen Presse-Agentur. "Das wird eine ganz enge Kiste von Platz eins bis Platz acht." Die Zehnkämpfer beginnen ihren Wettkampf am Freitag (10.05 Uhr/ZDF/Eurosport), die Medaillen werden am Samstag vergeben.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband ist mit einem Trio vertreten. Leo Neugebauer (23), Niklas Kaul (25) und Manuel Eitel (26) sind für den DLV dabei. In Neugebauer schicke man "den aktuell Weltbesten" an den Start, aber auch Kaul habe schon sehr erfolgreich Weltmeisterschaften absolviert und auch großes Potenzial. "Die zwei können wir uns vorne vorstellen", sagte Hallmann. "Bei Manuel freue ich mich, dass er sich seit anderthalb Jahren so entwickelt hat." Der Trainer verwies auf "sehr gute letzte Tests".

+++ 25.08.2023: Hürdensprinterin Amusan nach Suspendierung ohne WM-Medaille +++

Nach ihrer vorübergehenden Sperre hat 100-Meter-Hürdenläuferin Tobi Amusan ihren Titel bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften verloren. Die Nigerianerin musste sich am Donnerstag in Budapest in 12,62 Sekunden mit Rang sechs im Finale begnügen.

Amusan war wegen Verstößen gegen die Meldepflicht vor der WM suspendiert worden, die vorläufige Sperre wurde aber in der vorigen Woche aufgehoben. Den Sieg holte Danielle Williams aus Jamaika in 12,43 Sekunden vor Jasmine Camacho-Quinn aus Puerto Rico (12,44) und Kendra Harrison (12,46) aus den USA.

Weitsprung-Olympiasieger Miltiadis Tentoglou krönte sich in Ungarns Hauptstadt in einem spannenden Wettbewerb mit seinem letzten Sprung erstmals zum Weltmeister. Der Grieche zog mit 8,52 Metern noch am Jamaikaner Wayne Pinnock vorbei. Zuvor hatten beide 8,50 Meter geschafft, Pinnocks nächstbester Versuch war aber einen Zentimeter weiter. Bronze gewann sein Landsmann Tajay Gayle (8,27). Im Vorjahr hatte Tentoglou WM-Gold um vier Zentimeter verpasst.

Das Rennen über 400 Meter der Männer entschied Antonio Watson aus Jamaika in 44,22 Sekunden für sich. Zweiter wurde der Brite Matthew Hudson-Smith (44,31) vor dem Amerikaner (44,37).

Über 400 Meter Hürden entschädigte sich die Niederländerin Femke Bol mit dem Sieg in 51,70 Sekunden für das Missgeschick in der Mixed-Staffel. Dort war sie im Zielsprint um Gold gestürzt. Titelverteidigerin und Weltrekordlerin Sydney McLaughlin-Levrone aus den USA fehlte verletzt.

Den Hammerwurf der Frauen gewann die Kanadierin Camryn Rogers mit 77,22 Metern, nachdem schon ihr Landsmann Ethan Katzberg bei den Männern triumphiert hatte. Titelverteidigerin May Brooke Andersen aus den USA und Polens mehrmalige Weltmeisterin und Olympiasiegerin Anita Wlodarczyk waren überraschend in der Qualifikation ausgeschieden.

+++ 24.08.2023: Unfall vor 200-Meter-Halbfinale: Zwei Fahrzeuge stoßen zusammen +++

Vor den Halbfinal-Läufen über 200 Meter ist es bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest zu einem Unfall gekommen. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie zwei der Fahrzeuge, die die Athleten vom Aufwärmen zum Wettkampfbereich bringen, am Donnerstagabend zusammenstießen. Dabei war auch zu sehen, wie jemand aus dem Team der freiwilligen Helfer aus dem Fahrzeug fiel. Die Person stand aber eigenständig auf und machte einige Schritte weg von der Unfallstelle. Der Leichtathletik-Weltverband bestätigte den Zwischenfall.

Der Jamaikaner Andrew Hudson hielt sich nach dem Zusammenstoß eine Hand vor das rechte Auge und hatte offensichtlich Probleme. Der Lauf mit ihm und 100-Meter-Weltmeister Noah Lyles aus den USA wurde daraufhin verschoben. Im Stadion war von dem Vorfall direkt nichts mitzubekommen.

"Das darf nicht passieren, das ist ein Schock für die", sagte ARD-Experte Frank Busemann. "Jetzt müssen sie schauen, wie sie damit umgehen." Das Halbfinale wurde dann mit Verzögerung ausgetragen, Hudson hatte laut Weltverband seiner Teilnahme zugestimmt. Er schied als Fünfter in 20,38 Sekunden aus, Lyles kam als Sieger in 19,76 Sekunden ins Finale.

+++ 24.08.2023: Parsons stürzt bei WM und ist untröstlich: Wollte Show bieten +++

Das Sturzpech bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften hat in den Vorläufen über 5.000 Meter auch einen deutschen Läufer schmerzhaft erwischt. Für Sam Parsons vom SCC Berlin endeten die Titelkämpfe am Donnerstag in Budapest abrupt. "Keine Ahnung, warum das passiert ist. Es ist das erste Mal, dass das in meinem Leben auf der Bahn passiert", sagte der 29-Jährige sichtlich mitgenommen.

Immer wieder hielt er sich beim ARD-Interview die Hand vor das Gesicht. "Ich wollte eine gute Show machen für die Kinder und die Leute in Deutschland", sagte Parsons. "Wirklich traurig." Eine Finalteilnahme hätte dem Deutsch-Amerikaner wichtige Weltranglistenpunkte auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris im kommenden Jahr gebracht.

Er wisse jetzt nicht, wie es für ihn weitergehe, sagte der deutsche Rekordhalter über die 5.000 Meter in der Halle. "Ich ärgere mich so viel jetzt. Ich habe so viel gegeben, um hier zu sein. Es war einer der besten Momente in meiner ganzen Karriere." Bis der Sturz kam.

Parsons hatte in guter Position liegend zwei Runden vor dem Ende den vor ihm laufenden Nicholas Kipkorir am Fuß erwischt und war gestürzt. Der Australier Stewart McSweyn stürzte noch über ihn. "So was kommt vor", sagte McSweyn danach. Im ersten Moment hatte Parsons noch den Eindruck, dass er von hinten erwischt worden sei. Doch die Zeitlupe im TV zeigte etwas anders. Parsons war untröstlich. "Die Beine waren da, es war so langsam, ich hatte ein gutes Gefühl."

Gleich zum Auftakt hatte es zwei Niederländerinnen bei Stürzen erwischt. Femke Bol auf dem Weg zu Gold mit der Mixed-Staffel über 400 Meter und Sifan Hassan im Sprint um den Titel über 10.000 Meter stürzten kurz vor dem Ziel. Über 110 Meter Hürden büßte der Jamaikaner Rasheed Broadbell, der als Jahresbester nach Budapest gekommen war, alle Chancen durch einen Vorlaufsturz ein.

+++ 24.08.2023: Zehnkämpfer und Speerwerfer Weber steigen in Leichtathletik-WM ein +++

Für die deutschen Zehnkampf-Asse Leo Neugebauer und Niklas Kaul beginnt nach langem Warten am siebten Wettkampftag die Leichtathletik-WM in Budapest. Der Weltjahresbeste Neugebauer sowie Europameister und Ex-Weltmeister Kaul müssen an diesem Freitag um 10.05 Uhr (ZDF/Eurosport) mit den 100 Metern die erste Disziplin absolvieren. Dritter deutscher Teilnehmer ist Manuel Eitel, die Entscheidung fällt am Samstag.

Ab 11.45 Uhr ist Speerwurf-Europameister Julian Weber in der Qualifikation gefordert und will den Sprung ins Finale am Sonntag schaffen. Am Abend treten die deutschen Sprint-Staffeln in ihren jeweiligen Vorläufen an. Zudem stehen vier weitere Entscheidungen an, jeweils ohne deutsche Beteiligung: Medaillen vergeben werden über 200 Meter bei Frauen und Männern, im Dreisprung der Frauen sowie im Speerwurf der Frauen.

+++ 24.08.2023: Das bringt der Freitag bei der Leichtathletik-WM +++

Der Sprint steht an diesem Freitag bei den vier Entscheidungen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest im Mittelpunkt. Ermittelt werden die Weltmeisterin und der Weltmeister über 200 Meter. Es könnte die gleichen Sieger geben wie über 100 Meter. Aus deutscher Sicht spannend sind der Zehnkampf-Auftakt mit Leo Neugebauer, Niklas Kaul und Manuel Eitel sowie die Speerwurf-Qualifikation mit Julian Weber.

Dreisprung, Frauen (19.38 Uhr): Yulimar Rojas aus Venezuela ist seit einigen Jahren die Nummer eins. Die 27-Jährige ist Olympiasiegerin und gewann die vergangenen drei WM-Titel. Mit 15,18 Metern ist sie auch die Jahresbeste. Shanieka Ricketts aus Jamaika sprang mit 14,67 Metern am weitesten in der Qualifikation, aber Rojas bleibt die große Favoritin auf den nächsten Titel.

Speerwurf, Frauen (20.20 Uhr): In der aus deutscher Sicht einst medaillenträchtigen Disziplin gibt es keine deutsche Teilnehmerin in Budapest. Die zweimalige Weltmeisterin Kelsey-Lee Barber aus Australien schaffte es mit Mühe ins Finale, Lina Muze-Sirma aus Lettland gelang mit 63,50 Metern der weiteste Wurf in der Qualifikation.

200 Meter, Frauen (21.40 Uhr): Sha'Carri Richardson will dem Erfolg über die 100-Meter-Strecke Gold über 200 Meter folgen lassen. US-Teamgefährtin Gabrielle "Gabby" Thomas möchte ihr den nächsten Titel streitig machen. Auch Marie-Josée Ta Lou von der Elfenbeinküste strebt wieder einen Top-Platz an.

200 Meter, Männer (21.50 Uhr): Auch Noah Lyles möchte das Sprint-Doppel schaffen. Über die 200 Meter ist der Sieger der vergangenen beiden Weltmeisterschaften erneut favorisiert. Der erst 19 Jahre junge Erriyon Knighton aus dem US-Team ist einer seiner Herausforderer. Der deutsche Rekordhalter Joshua Hartmann musste schon im Vorlauf das enttäuschende Aus hinnehmen.

+++ 24.08.2023: Geher Linke findet Medaille bei WM "krasses Ziel" +++

Angesichts bislang ausgebliebener deutscher Medaillen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften hat Geher Christopher Linke für eine realistische Einordnung der bisherigen Leistungen geworben. Man solle von dem Druck einer Medaille als Ziel wegkommen, sagte der zweimalige WM-Fünfte am Donnerstag nach dem 35-Kilometer-Rennen, in dem er wie zuvor über 20 Kilometer einen deutschen Rekord aufgestellt hatte.

Der 34-Jährige ist auch Co-Kapitän des deutschen Teams, das in Budapest an den letzten drei Tagen vor allem auf die Zehnkämpfer Leo Neugebauer und Niklas Kaul sowie Speerwerfer Julian Weber hofft. Vor einem Jahr in Eugene hatte es am Ende Gold durch Weitspringerin Malaika Mihambo und Bronze durch die Sprint-Staffel der Frauen gegeben.

"Man soll sich Ziele setzen, die realistisch sind. Wenn man zu einer Weltmeisterschaft fährt und man sagt, man muss jetzt unter die ersten Drei kommen - das ist so ein krasses Ziel", sagte Linke. "Die Leute, die potenziell Medaillen hätten gewinnen sollen, die haben Top-Leistung gebracht und andere waren besser. Vielleicht sollte man darauf gucken, wie gut die anderen waren und nicht, wie schlecht wir sind", fügte der EM-Zweite hinzu. Jeder, der da sei, gebe sein Bestes. Im Nachwuchsbereich kämen gute Athleten nach, einen Werfer wie Diskus-Olympiasieger und Weltmeister Robert Harting gebe es derzeit einfach nicht.

Man müsse auch darauf schauen, wie sich die Welt zu Deutschland entwickelt habe. "Und da haben wir irgendwas verpasst", räumte Linke ein. Das sei etwas für Trainingswissenschaftler. Diskuswerferin Kristin Pudenz hatte nach ihrem sechsten Platz darauf hingewiesen, sie habe es noch nie erlebt, dass die ersten beiden über 69 Meter weit geworfen hätten.

+++ 24.08.2023: Geher Linke mit deutschem Rekord Fünfter über 35 Kilometer +++

Auch Geher Christopher Linke hat nicht für die erste deutsche Medaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest sorgen können. Der 34 Jahre alte Potsdamer wurde am Donnerstag über 35 Kilometer Fünfter, nachdem er über 20 Kilometer bereits Fünfter war. Auch diesmal schaffte Linke in 2:25:35 Stunden einen deutschen Rekord und wirkte insgesamt zufrieden mit seiner Leistung.

"Es war ein ganz schöner Kampf heute. Die letzten sechs, sieben Kilometer habe ich mich so gequält wie lange nicht, wenn nicht, wie noch nie", sagte Linke anschließend angesichts der schweren äußeren Bedingungen mit großer Wärme schon am Vormittag und extrem hoher Luftfeuchtigkeit. "Ich habe sehr viel riskiert. Hinten raus war einfach ein bisschen die Kraft weg", sagte Linke.

Den Titel sicherte sich 20-Kilometer-Weltmeister Álvaro Martín aus Spanien (2:24:30) vor Brian Daniel Pintado aus Ecuador, der nur vier Sekunden später im Ziel war, und dem letztjährigen WM-Zweiten Masatora Kawano aus Japan. Karl Junghannß kam auf Platz neun, Carl Dohmann lag frühzeitig weit zurück und gab das Rennen auf.

Im parallel ausgetragenen Rennen der Frauen fiel Bianca Maria Dittrich (3:03:05) bereits frühzeitig weit zurück und kam auf Rang 29. Den Titel holte sich wie schon über 20 Kilometer Maria Pérez (2:38:40), damit gewann das spanische Geher-Team alle vier WM-Titel. Kimberly García León aus Peru wurde Zweite vor Antigoni Ntrismpioti aus Griechenland.

Der deutsche Team-Co-Kapitän Linke hatte auf seine zweite internationale Medaille nach EM-Silber über 35 Kilometer vor einem Jahr in München gehofft. Zuletzt gab es vor 20 Jahren durch Bronze für Andreas Erm über die nicht mehr ausgetragenen 50 Kilometer eine deutsche WM-Medaille im Gehen. Linkes Trainer Ronald Weigel war 1983 sogar erster Weltmeister über diese Distanz.

Linke hielt sich von Beginn an in der Spitzengruppe auf, Junghannß schloss sich den Führenden an. Der Franzose Aurélien Quinion lag zwischenzeitlich eine halbe Minute vor den Verfolgern, wurde aber wieder eingeholt. Sechs Kilometer vor Schluss zog Martín das Tempo an, Linke konnte nicht mehr mithalten und lag im Ziel 65 Sekunden zurück. "Es war ein gnadenloses Ausscheidungsrennen", kommentierte er die entscheidende Phase.

+++ 24.08.2023: Hingsen von Neugebauer begeistert - Kritik an Schulsport +++

Der frühere deutsche Weltklasse-Zehnkämpfer Jürgen Hingsen hat sich vor dem Wettkampf bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften sehr angetan vom neuen deutschen Rekordhalter Leo Neugebauer gezeigt. Der 23-Jährige sei "ein Hammer-Athlet", sagte Hingsen der "Rheinischen Post" (Donnerstag-Ausgabe). Der Zehnkampf in Budapest findet am Freitag und Samstag statt.

Über seinen Nachfolger als deutschen Rekordler schwärmte Hingsen: "Er bringt von der Athletik her viel mit, ist von der Statur ein perfekter Zehnkämpfer. Er hat eine hohe Grundschnelligkeit und eine sehr ausgeprägte Athletik, hat eine gute Technik." Zudem bringe Neugebauer die nötige Lockerheit mit. Der in den USA lebende und trainierende Neugebauer hatte vor gut zwei Monaten die deutsche Bestmarke von Hingsen geknackt, die 39 Jahre lang Bestand hatte.

Über Europameister und Ex-Weltmeister Niklas Kaul äußerte sich Hingsen zurückhaltender. Der erste Tag des 25 Jahre alten Mainzers, der im Vorjahr WM-Sechster war, sei zu schlecht für ganz große Leistungen. "Es muss dann im Stabhochsprung, Diskus und im Speerwurf einfach alles funktionieren. Er darf sich am zweiten Tag keinen Patzer erlauben. Eine solide Leistung kommt aber immer dabei herum", sagte Hingsen.

Dass immer wieder erfolgreiche Zehnkämpfer aus Deutschland kommen, sieht Hingsen im Training in vielen verschiedenen Disziplinen in der Jugend begründet. Den Schulsport kritisierte der 65-Jährige indes als "inzwischen so schlecht, dass wir aufpassen müssen für die Zukunft". Die Grundausbildung an den Schulen sei wichtig für den gesamten Sport in Deutschland, sagte Hingsen und verlangte wieder mehr Investitionen in den Sport.

+++ 24.08.2023: Hindernis-Hoffnung und Hürden-Star - Wechselhafter Norweger-Abend +++

Zwei deutsche Leichtathleten frohlockten nach ihren Auftritten auf der WM-Bühne. Im ersten Finale eines deutschen Hürdensprinters über 400 Meter seit Harald Schmid vor 36 Jahren freut sich Joshua Abuaku am Mittwochabend in Budapest über Rang acht. Die 21-jährige Olivia Gürth weckt Hindernis-Hoffnungen. International stehen zwei Norweger im Fokus.

Wieder kein 1.500-Meter-Gold: Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen verpasste es erneut, sich zum Weltmeister über 1500 Meter zu krönen. Der norwegische Lauf-Star musste sich dem Briten Josh Kerr geschlagen geben. Vor einem Jahr in Eugene war er Kerrs derzeit verletztem Landsmann Jake Wightman unterlegen. "Ich habe versucht, 100 Prozent zu geben, aber es ist nicht einfach, wenn man sich nicht 100 Prozent fühlt", sagte der 22-Jährige, umlagert wie ein Weltmeister, und führte Krankheitssymptome an. Aufgrund seiner bisherigen Leistungen in dieser Saison war der 22-jährige Ingebrigtsen in Ungarn großer Favorit auf den Titel. Im vorigen Jahr in Eugene entschädigte er sich mit Gold über 5000 Meter.

Wieder eine Hürdenshow: Der Titel ging erwartungsgemäß an den norwegischen Weltrekordler Karsten Warholm. "Ich habe das Gefühl, dass die Goldmedaille wieder da ist, wo sie hingehört", sagte der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger. "Jede Goldmedaille bedeutet mir sehr viel, aber diese ist etwas ganz Besonderes, weil ich sie letztes Jahr verloren habe. Ich hatte eine Verletzung und eine harte Saison. Es ist also eine gute kleine Comeback-Geschichte." Abuaku ist nach Rang acht angestachelt. "Man hat auf jeden Fall den Anschluss an die Weltspitze, da will ich mich im nächsten Jahr noch mehr etablieren", sagte der Frankfurter mit Blick auf EM - und Olympia.

Wieder geteiltes Gold: Zwei Jahre nach dem Gänsehaut-Goldmoment von Tokio, als sich die Hochspringer Gianmarco Tamberi und Mutaz Essa Barshim den Olympiasieg teilten, gab es auch im nationalen Leichtathletik-Zentrum von Budapest einen geteilten Titel. Die Stabhochspringerinnen Nina Kennedy (Australien) und Katie Moon (USA) umarmten sich nach dem gemeinsamen Sieg mit übersprungenen 4,90 Metern. "Ich glaube, dass heute Abend ein Wunder passiert ist", sagte Kennedy über ihre Goldmedaille.

Wieder eine Hindernis-Hoffnung: Die zweimalige WM-Dritte Gesa Felicitas Krause brachte vor knapp vier Monaten Tochter Lola Emilia zur Welt, die EM-Zweite Lea Meyer fehlt wegen Rückenbeschwerden. Doch über 3.000 Meter Hindernis gibt es die nächste Hoffnung. Die 21-jährige Olivia Gürth qualifizierte sich nach kluger Renneinteilung in Bestzeit von 9:24,28 Minuten für das Finale am Sonntag. "Der Finaleinzug fühlt sich schon wie ein persönlicher Gewinn an", sagte die U23-Europameisterin. Nach Siegen wie dem bei der U23-EM oder vor zwei Jahren bei der U20 nimmt sie Olympia ins Visier.

+++ 24.08.2023: Druck durch Medaillenerwartung? Neugebauer bleibt "ganz cool" +++

Bei der Frage an das Zehnkampf-Trio, wie sich der Druck bei der WM durch die Medaillenerwartung verändere, schob Manuel Eitel das Mikrofon gleich mal grinsend an Europameister Niklas Kaul weiter. "Ich bin dieses Jahr Neunter in der Welt - die Frage geht an Leo", sagte der Ex-Weltmeister und ließ sich nicht locken. Leo Neugebauer, Bester in der Welt in diesem Jahr, parierte ganz cool.

"Wenn ich da rausgehe, mache ich genau das, was ich die ganze Saison schon gemacht habe", sagte der 23-Jährige kurz vor seinem Start am Freitag bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften. "Ich lasse da nicht von irgendwas mehr Druck aufbauen."

Die Zehnkämpfer sind neben Speerwerfer Julian Weber die größte Medaillenhoffnung für den Deutschen Leichtathletik-Verband, der nach fünf von neun Wettkampftagen in Budapest ohne Medaille ist. Mit 8836 Punkten verbesserte Neugebauer Anfang Juni den 39 Jahre alten deutschen Rekord von Jürgen Hingsen um vier Punkte und katapultierte sich damit auf den achten Platz der ewigen Weltbestenliste in der Königsdisziplin.

"Ich bin ganz locker", sagte der im texanischen Austin studierende und trainierende Neugebauer in Budapest. "Ich werde da rausgehen und Spaß haben."

Bei der WM vor einem Jahr in den USA wurde Kaul Sechster, Neugebauer als Weltmeisterschaftsdebütant Zehnter. Für den 26-jährigen Ulmer Eitel steht jetzt die erste WM an. "Es ist schön, dass wir mit einem guten Team dastehen, wir waren lange nicht mehr so stark im Kollektiv", sagte der 25 Jahre alte Mainzer Kaul. Es mache Spaß, zwei starke Konkurrenten aus dem eigenen Land zu haben, zugleich könne man sich aber auch gegenseitig motivieren und aus dem Tief holen.

Neugebauer berichtete, dass der Amerikaner Trey Hardee, Weltmeister von 2009 und 2011, von einem Länderkampf zwischen den USA und Deutschland gesprochen habe. Drei Amerikaner zählen zu den Top 10 der Welt. Doppelt vertreten sind dort Norwegen und Kanada. Alle müssen neben der Konkurrenz auch die Hitze in Ungarn mit Temperaturen von über 30 Grad meistern. "So heiß, wie es hier ist - das ist ein kühler Tag in Texas", sagte Neugebauer.

+++ 23.08.2023: Abuaku WM-Achter über 400 Meter Hürden - Warholm siegt +++

Joshua Abuaku ist im WM-Finale über 400 Meter Hürden Achter und Letzter geworden. Dem deutschen Rekord von Harald Schmid kam er nicht näher. Der 27-Jährige blieb am Mittwoch in 48,53 Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit von 48,32 Sekunden, die er bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest im Vorlauf aufgestellt hatte.

"Es ist okay auf jeden Fall. Ich bin nicht zufrieden. Was für mich persönlich wichtig ist, ich kann auf jeden Fall den Anschluss halten", sagte er direkt nach dem Rennen. "Ich bin sicher, wir ziehen durch bis nächstes Jahr und dann sieht das Ergebnis bei den Olympischen Spielen hoffentlich ein bisschen besser aus."

Der Frankfurter Abuaku war der erste deutsche Starter in einem WM-Finale über 400 Meter Hürden seit 1987. Der deutsche Rekord von Schmid ist sogar noch fünf Jahre älter und liegt bei 47,48 Sekunden. Schmid ist der einzige deutsche Läufer über 400 Meter Hürden, der jemals schneller als Abuaku war.

Der Titel ging erwartungsgemäß an den norwegischen Weltrekordler Karsten Warholm. Der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger siegte in 46,88 Sekunden vor Kyron McMaster von den Britischen Jungferninseln, der 47,34 Sekunden lief. Der Amerikaner Rai Benjamin wurde in 47,56 Sekunden Dritter.

Bei ihrer WM-Premiere qualifizierte sich die 21-jährige Olivia Gürth nach kluger Renneinteilung in Bestzeit von 9:24,28 Minuten für das Finale über 3000 Meter Hindernis am Sonntag. "Da möchte ich mich auch nicht von einem verrückten Anfangstempo irritieren lassen", sagte die U23-Europameisterin.

+++ 23.08.2023: Ingebrigtsen verpasst erneut ersten WM-Titel über 1.500 Meter +++

Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen hat es erneut nicht geschafft, sich erstmals den Weltmeistertitel über 1.500 Meter zu holen. Der norwegische Lauf-Star musste sich bei der Leichtathletik-WM in Budapest im Finale am Mittwoch dem Briten Josh Kerr geschlagen geben. Vor einem Jahr in Eugene war er Kerrs derzeit verletztem Landsmann Jake Wightman unterlegen.

Der Olympia-Dritte Kerr blieb im Spurt vorn und siegte in 3:29,38 Minuten, Ingebrigtsen kam als Zweiter nach 3:29,65 Minuten ins Ziel. Bronze holte knapp dahinter sein Landsmann Narve Gilje Noras (3:29,68). Aufgrund seiner bisherigen Leistungen in dieser Saison war der 22-jährige Ingebrigtsen in Ungarn großer Favorit auf den Titel. Im vorigen Jahr in Eugene entschädigte er sich mit Gold über 5.000 Meter.

Über die 400 Meter der Frauen siegte die Olympia- und WM-Zweite Marileidy Paulino aus der Dominikanischen Republik in 48,76 Sekunden deutlich. Platz zwei holte die Polin Natalia Kaczmarek (49,57) vor Sada Williams aus Barbados (49,60).

Den Titel im Stabhochsprung der Frauen teilten sich mit übersprungenen 4,90 Metern Vorjahressiegerin Katie Moon aus den USA und die Australierin Nina Kennedy. Dritte wurde Europameisterin Wilma Murto aus Finnland, die 4,80 Meter meisterte.

+++ 23.08.2023: Deutsches Team hofft auf Geher bei Leichtathletik-WM +++

Die deutschen Teilnehmer sind bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest am sechsten Wettkampftag bereits früh gefordert. Die Wettbewerbe über 35 Kilometer Gehen von Männern und Frauen beginnen an diesem Donnerstag um 7.00 Uhr (ARD/Eurosport). Mit dabei ist Christopher Linke, der am vergangenen Samstag über 20 Kilometer mit deutschem Rekord Fünfter wurde. Zu schaffen machen dürfte allen trotz der Startzeit am Morgen die große Wärme und die hohe Luftfeuchtigkeit.

Am Abend fallen fünf weitere Entscheidungen. Die Frauen ermitteln ihre Weltmeisterinnen über beide Hürdendistanzen sowie im Hammerwurf. Bei den Männern werden Medaillen über 400 Meter und im Weitsprung vergeben.

+++ 23.08.2023: Das bringt der Donnerstag bei der Leichtathletik-WM +++

Sieben Entscheidungen fallen bei der Leichtathletik-WM in Budapest an diesem Donnerstag. Die beste Aussicht auf eine gute deutsche Platzierung gibt es gleich am Morgen.

Gehen, Männer, 35 Kilometer (7.00 Uhr): Mit dem deutschen Rekord über 20 Kilometer und Platz fünf ist Christopher Linke in die WM gestartet, auf der längeren Distanz ist er EM-Zweiter. Carl Dohmann und Karl Junghannß komplettieren das deutsche Trio. 20-Kilometer-Weltmeister Àlvaro Martín aus Spanien ist auch am Start.

Gehen, Frauen, 35 Kilometer (7.00 Uhr): Wie bei den Männern dürfte es auch bei den Frauen darauf ankommen, wer am besten mit der Wärme und der hohen Luftfeuchtigkeit zurechtkommt. Bianca Maria Dittrich ist einzige deutsche Starterin, aber keine Anwärterin auf eine Medaille. Maria Pérez aus Spanien tritt nach Gold über 20 Kilometer erneut an.

Weitsprung, Männer (19.30 Uhr): Der weiteste Satz in der Qualifikation gelang dem Jamaikaner Wayne Pinnock mit der Weltjahresbestleistung von 8,54 Metern. Titelverteidiger ist der Chinese Wang Jianan, der 8,34 Meter schaffte. Olympiasieger Miltiadis Tentoglou aus Griechenland qualifizierte sich mit 8,25 Metern. Deutsche Weitspringer sind in Budapest nicht am Start.

Hammerwurf, Frauen (20.26 Uhr): Titelverteidigerin May Brooke Andersen aus den USA schied überraschend in der Qualifikation aus. Sie hatte in dieser Saison als erst dritte Frau die 80-Meter-Marke übertroffen. Auch die dreimalige Olympiasiegerin, viermalige Weltmeisterin und Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk aus Polen schied aus. Sie fehlte im Vorjahr verletzt nach der Jagd auf einen Autodieb. Hanna Skydan aus Aserbaidschan war Beste in der Qualifikation am Mittwoch.

100 Meter Hürden, Frauen (21.22 Uhr): Titelverteidigerin Tobi Amusan war vor der WM wegen Verstößen gegen die Meldepflicht vorläufig gesperrt, darf aber in Budapest antreten. Entthront werden könnte die Nigerianerin unter anderem von der bislang stärker auftretenden Amerikanerin Kendra Harrison.

400 Meter, Männer (21.35 Uhr): Titelverteidiger Michael Norman fehlt verletzt, Olympiasieger Steven Gardiner tat sich im Halbfinale am Oberschenkel weh und kam nicht ins Ziel. Im Finale mit dabei ist der Rio-Olympiasieger und zweimalige Weltmeister Wayde van Niekerk. Der Südafrikaner läuft nach seinem Kreuzbandriss wieder in der Weltspitze mit.

400 Meter Hürden, Frauen (21.50 Uhr): Vorjahressiegerin und Weltrekordlerin Sydney McLaughlin-Levrone aus den USA verzichtet angeschlagen auf einen WM-Start. Damit dürfte der Weg für Europameisterin Femke Bol aus den Niederlanden frei sein. Im Finale der 4x400-Meter-Mixed-Staffel war Bol im Zielsprint um Gold gestürzt. Für die deutsche Meisterin Carolina Krafzik war im Halbfinale Schluss.

+++ 23.08.2023: Anreise mit Hindernissen: Zehnkämpfer Neugebauer ohne Gepäck +++

Das Pech auf der WM-Anreise trug der deutsche Zehnkampf-Rekordler Leo Neugebauer äußerlich gefasst. "Ich musste schauen, dass ich die richtigen Sachen habe, die ich für den Wettkampf brauche", sagte der 23-Jährige, der in diesem Jahr die rund vier Jahrzehnte alte Bestmarke von Jürgen Hingsen verbesserte. Anders als Europameister Niklas Kaul ("Ich habe meinen Koffer bekommen") fehlte das Gepäck von Neugebauer.

Ein Gepäckstück mit Kontaktlinsen und weiteren wichtigen privaten Dingen habe er mittlerweile, erzählte Neugebauer. Spikes und mehr aber fehlten noch, "meine Eltern bringen ein neues Set mit". Und das ist bei Zehnkämpfern nicht so leicht wie für Sprinter. Denn diese brauchen für zehn Disziplinen zehn Paar.

"Ich habe Schuhgröße 48,5/49. Die passen alle nicht ins Handgepäck", sagte Neugebauer. Der deutlich kleinere Manuel Eitel (26) scherzte daraufhin: "Bei mir hätten sie ins Handgepäck gepasst." Laut Verbandsangaben sind zahlreiche Mitarbeiter damit beschäftigt, das Gepäck für die Athleten zu organisieren. Aus der ganzen Maschine sei das Gepäck von 40 Leuten nicht angekommen, berichtete Cheftrainerin Annett Stein. Es betraf auch andere Nationen.

Nach der ersten WM-Hälfte der deutschen Leichtathleten ohne Medaille hofft der Deutsche Leichtathletik-Verband in den weiteren Tagen auf Edelmetall. Die Zehnkämpfer haben in Budapest beste Aussichten. Kaul (25) ist als ehemaliger Weltmeister und Europameister immer ein Kandidat auf einen Topplatz. Neugebauer führt die Jahresbestenliste weltweit an. Eitel liegt auf Rang 14. Er überzeugte in diesem Jahr im Mehrkampf bei der Hallen-EM.

"Die letzten Tage vor so einem Zehnkampf sind nicht immer ganz so einfach. Man würde gerne loslegen, der Körper fühlt sich jeden Tag ein bisschen besser an", sagte Kaul. Neugebauer genießt schon jetzt die WM-Atmosphäre. "Ich nehme die ganze Energie von den Leuten wie Mondo Duplantis wahr. Von solchen guten Leuten umgeben zu sein, gibt auch mir Energie", sagte der in den USA studierende Sportler. Der Schwede Duplantis (23) ist als Stabhochsprung-Weltrekordler und Allesgewinner einer der großen Stars der Szene.

+++ 23.08.2023: Leichtathletik-Cheftrainerin bilanziert: "Sehr guter" WM-Start +++

Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat zur WM-Halbzeit ein positives Zwischenfazit der Titelkämpfe in Budapest gezogen. "Wir wissen ja, dass wir mit einem geschwächten Team an den Start gegangen sind, weil wir im Vorfeld doch eine Reihe von Verletzungen verschmerzen mussten", sagte Cheftrainerin Annett Stein am Mittwoch im Teamhotel. "Wir denken, es ist ein sehr guter Start. Natürlich möchten wir das Ergebnis von Eugene verbessern." Man sei zufrieden mit der "Leistungsdarstellung" der Athleten in Ungarn.

Der DLV hofft auf ein besseres Abschneiden als bei der WM im Vorjahr in Eugene in den USA. Dort hatte es einmal Gold und einmal Bronze gegeben. Die Chancen in Budapest sind durch Ausfälle wie die von Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo, 5.000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen oder dem EM-Zweiten im Stabhochsprung, Bo Kanda Lita Baehre, verringert.

"Wir haben sieben Top-8-Platzierungen, sechs persönliche Bestleistungen und zehn Saisonbestleistungen", sagte Stein. "Es fehlt die Medaille, das ist klar. Aber es sind noch eine Reihe an Finals in den nächsten Tagen auf der Agenda." Der DLV hatte schon zuvor betont, dass die Chancen in der zweiten WM-Hälfte besser sein würden als in der ersten.

Allen voran die Zehnkämpfer um Europameister Niklas Kaul und den deutschen Rekordhalter Leo Neugebauer und Speerwurf-Europameister Julian Weber haben gute Aussichten. Bisher stehen bei den Weltmeisterschaften zwei fünfte Plätze durch Hochspringer Tobias Potye und Geher Christopher Linke als beste Platzierungen in der Bilanz. Linke durfte sich über 20 Kilometer auch über einen deutschen Rekord freuen.

Nach der WM-Enttäuschung im Vorjahr und der großen EM-Party mit 16 Medaillen wenige Wochen später in München sind die Titelkämpfe in Budapest ein Jahr vor Olympia auch ein wichtiger Zwischenschritt. Der DLV verfolgt das ambitionierte Ziel, 2028 wieder zu den Top 5 der Welt zu gehören.

+++ 23.08.2023: 200-Meter-Sprinter Hartmann bei Leichtathletik-WM schon raus +++

Der neue deutsche 200-Meter-Rekordhalter Joshua Hartmann ist bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften schon im Vorlauf ausgeschieden. Der deutsche Meister kam in seinem Vorlauf am Mittwoch in Budapest in enttäuschenden 20,51 Sekunden nicht über den vierten Rang hinaus.

Zum automatischen Weiterkommen in das Halbfinale wäre Rang drei nötig gewesen. Außerdem gibt es drei weitere Plätze für die weiteren Zeitschnellsten. Dazu zählte Hartmann aber schon nach seinem Rennen nicht.

Bei den deutschen Meisterschaften im Juli in Kassel war der 24-jährige Kölner in 20,02 Sekunden einen deutschen Rekord gelaufen. Hartmann hätte sogar als erster deutscher Sprinter die Marke von 20 Sekunden unterbieten können, hätte er nicht schon vor dem Zieleinlauf ein wenig gefeiert.

+++ 23.08.2023: Diskus-Weltmeisterin Tausaga denkt an Feueropfer auf Hawaii +++

Im Moment ihrer sportlichen Sternstunde hat die neue Diskus-Weltmeisterin Laulauga Tausaga an die Opfer der verheerenden Feuer in Hawaii erinnert. Nach ihrem Sensationssieg bei der Leichtathletik-WM in Budapest berichtete die auf der Insel Oahu geborene Tausaga, sie bete ständig für die Betroffenen. "Menschen von den Pazifik-Inseln halten zusammen", sagte die 25-Jährige, die im Alter von sieben Jahren von Hawaii nach San Diego in Kalifornien zog und auch Wurzeln aus Samoa hat.

Mit einem Zauberwurf auf 69,49 Meter steigerte Tausaga am Dienstagabend im fünften Versuch ihre bisherige Bestweite um mehr als vier Meter und zog noch an der favorisierten Olympiasiegerin Valarie Allman vorbei. Die US-Teamgefährtin hatte gerade erst 69,23 Meter geworfen und sah wie die Siegerin aus. Zweimal 69 Meter vorne, ich kann mich nicht dran erinnern, dass es jemals so ein Niveau gab", sagte die Potsdamerin Kristin Pudenz, mit 65,96 Metern auf Rang sechs beste Deutsche. Shanice Craft folgte als Siebte, Claudine Vita belegte Platz zehn.

Siegerin Tausaga hatte in ihren ersten vier Versuchen zwei ungültige dabei und einen auf 52,28 Meter, dann rutschte der Siegeswurf heraus. Insgesamt ist sie eher eine Spätstarterin in Sachen Diskus. "Ich wollte einfach zu Hause bleiben und ein Bücherwurm sein", berichtete sie.

Die Goldmedaille widmete sie ihrer Mutter, die sie zum Sport animierte. Volleyball und Basketball gefielen ihr weniger, dann versuchte Tausaga sich im Kugelstoßen. Das bescherte ihr einen Platz auf dem College. Sie ging in den mittleren Westen in den US-Bundesstaat Iowa. "Es wurde Zeit, mal in einem Schneesturm festzustecken", begründete Tausaga ihre Auswahl. In Iowa wechselte sie zum Diskuswurf, nun ist sie bei ihrer dritten WM-Teilnahme erste Weltmeisterin aus den USA in dieser Disziplin.

+++ 23.08.2023: Schmid-Rekord und Warholm schlagen? Abuaku: Erstmal "kleine Ziele" +++

Joshua Abuaku lachte, als er über die vier Jahrzehnte alte Bestmarke von Deutschlands Hürden-Legende Harald Schmid sprach. "Ich weiß, dass zu dem deutschen Rekord noch ein bisschen Platz nach oben ist", sagte der Frankfurter, der als erster deutscher Leichtathlet seit Schmid im Jahr 1987 wieder in einem WM-Finale über 400 Meter Hürden steht. Dort will er an diesem Mittwochabend (21.50 Uhr/ZDF und Eurosport) bei den Titelkämpfen der Leichtathleten in Budapest "wie jeder andere auch" am liebsten als Weltmeister ins Ziel kommen - was eine Sensation wäre.

"Ich habe nichts zu verlieren. Mein großes Ziel war das Halbfinale. Das war meine erste große Zwischenstation, mein Finale", sagte der 27-Jährige. Abuaku ist in Ungarn der einzige Finalist, dessen Bestzeit von 48,32 über der 48-Sekunden-Marke liegt. Der deutsche Rekord von Schmid vom 8. September 1982 in Athen steht bei 47,48 Sekunden. "Daran werde ich auf jeden Fall weiter hart arbeiten. Vielleicht komme ich schon ein bisschen näher ran", sagte der Hesse. Schmid ist der einzige deutsche Läufer über 400 Meter Hürden, der schneller als Abuaku war.

Dieser gilt seit 2015 als großes Talent über die lange Hürdendistanz. Nach seinem fünften Platz bei der Heim-EM in München hat er in diesem Jahr einen weiteren Schritt nach vorn gemacht. "Im nächsten Jahr will ich bei den Olympischen Spielen das Bestmögliche rausholen", kündigte der Sportsoldat und Student an.

Schmid lieferte sich einst legendäre Duelle mit dem Amerikaner Edwin Moses. Er gewann bei den Weltmeisterschaften 1983 und 1987 Silber und Bronze. Aktuell wird diese Disziplin vom norwegischen Olympiasieger Karsten Warholm dominiert. Der zweimalige Weltmeister ist auch der große Goldfavorit für das Finale in Ungarn.

"Das ist schon beeindruckend. Anderthalb bis zwei Sekunden Vorsprung, das ist einfach noch ein großes Stück Arbeit", sagte Abuaku. "Ich sage nicht, dass es unmöglich ist." Aber erstmal habe er "weitere kleine Ziele". Möglichst bald will der junge Vater die 47er-Marke knacken. Im Finale am Mittwoch?

+++ 23.08.2023: Hochsprung-Show mit Goldkrönung - "Das kann definitiv beflügeln" +++

Hochsprung-Weltmeister Gianmarco Tamberi zelebrierte den Gold-Abend als Entertainer ausgiebig. Bei der Vorstellung übernahm er kurzerhand die Rolle als Schlagzeuger, beim Warmlaufen feuerte er Teamkollegen auf der Laufbahn an - und auch gepusht von diesen Elementen sprang er wenig später zur Goldmedaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest. Aber noch nicht genug der Show. Erst genoss er das Bad in der Menge, dann ließ er die Höhe von 2,40 Metern auflegen. Die übersprang er zwar nicht, doch auch ohne diese magische Marke war er der Star des Abends bei den Titelkämpfen.

"Ich springe ja nicht zum ersten Mal mit ihm. Ich weiß, dass er sehr viel Aufmerksamkeit auf sich zieht", sagte der Münchner Tobias Potye. Der EM-Zweite hatte mit einer Medaille geliebäugelt. Er zeigte mit 2,33 Metern seinen zweitbesten Wettkampf. "Was Tamberi macht, ist auch völlig okay. Ich fokussiere mich ganz gerne auf mein Ding und möchte mit Leistung überzeugen. Aber das ist natürlich ein Element, das ich vielleicht auch nutzen lernen will. Weil das kann definitiv beflügeln, wie wir heute gesehen haben." Im nächsten Jahr wolle er "oben stehen - ganz klar".

Ob es auch die Eigenheiten des Italieners sind, die ihn so stark machen? Tamberi mag es, einen halben Bart im Gesicht stehen zu haben, wie auch am Dienstagabend. "Halfshave" ist ein Markenzeichen. Er mag verschiedenfarbige Socken, verschiedenfarbige Schuhe. Er will jeden Wettkampf in eine besondere Ausstellung verwandeln. Beim exzentrischen Italiener soll dabei auch ein Stück Aberglaube mitschwingen. "Ich wollte Geschichte schreiben, indem ich bei allen großen Wettbewerben Goldmedaillen gewann. Das Gefühl ist erstaunlich", sagte der Weltmeister.

Tamberi wurde mit der Weltjahresbestleistung von 2,36 Metern zum ersten Mal zum Weltmeister. Er siegte vor dem Amerikaner JuVaughn Harrison, der dieselbe Höhe übersprang, aber mehr Versuche benötigte. Olympiasieger Mutaz Essa Barshim aus Katar, der sich mit Tamberi vor zwei Jahren in Tokio Olympia-Gold geteilt hatte, wurde nach drei WM-Titeln am Stück Dritter. Er überquerte wie Potye 2,33 Meter, der Fünfter wurde.

Im Gold-Rausch nahm Tamberi auch gleicht noch ein Bad im Stadionrund. Zusammen mit dem Weltmeister über 3.000 Meter Hindernis, Soufiane El Bakkali aus Marokko, legte er sich in den Wassergraben. "Ich freue mich auf die Leichtathletik-Europameisterschaften im nächsten Jahr in Rom, in meinem Heimatland", sagte der 31-Jährige. "Und natürlich freue ich mich auf die Olympischen Spiele. Es gibt keinen Hochspringer, der zwei olympische Goldmedaillen gewonnen hat. Es wäre wundervoll, in Paris Geschichte zu schreiben. Aber zuerst die Party heute Abend."

+++ 22.08.2023: Hochspringer Potye mit 2,33 Metern WM-Fünfter - Tamberi siegt +++

Hochspringer Tobias Potye hat sich bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften trotz einer mitreißenden Vorstellung nicht den Traum von einer Medaille erfüllen können. Der EM-Zweite aus München beendete den Wettkampf mit 2,33 Metern auf dem fünften Platz.

Beim Nervenkitzel am Dienstag in Budapest krönte sich der Italiener Gianmarco Tamberi mit der Weltjahresbestleistung von 2,36 Metern zum ersten Mal zum Weltmeister. Er siegte vor dem Amerikaner JuVaughn Harrison, der dieselbe Höhe übersprang, aber mehr Versuche benötigte. Olympiasieger Mutaz Essa Barshim aus Katar, der sich mit Tamberi vor zwei Jahren in Tokio Olympia-Gold geteilt hatte, wurde nach drei WM-Titeln am Stück Dritter. Er überquerte wie Potye 2,33 Meter.

Weltmeister über 3.000 Meter Hindernis bleibt Soufiane El Bakkali. Der Marokkaner gewann in 8:03,53 Minuten vor Lameche Girma aus Äthiopien (8:05,44) und Abraham Kibiwot aus Kenia (8:11,98).

+++ 22.08.2023: Leichtathletik-Weltrekordlerin Kipyegon wieder Weltmeisterin +++

Faith Kipyegon ist wieder Weltmeisterin über 1.500 Meter. Die 29 Jahre alte Kenianerin, die zuletzt binnen sieben Wochen drei Weltrekorde gelaufen war, gewann am Dienstag bei der Leichtathletik-WM in Budapest in 3:54,87 Minuten und blieb damit über der Weltbestmarke. Zweite wurde die Äthiopierin Diribe Welteji, die nach 3:55,69 Minuten ins Ziel kam.

Für die zweimalige Olympiasiegerin Kipyegon war es nach 2017 und 2022 der dritte WM-Titel. 2015 und 2019 hatte sie jeweils Silber gewonnen. 2019 hatte die Niederländerin Sifan Hassan gewonnen, die in Budapest im Zielsprint über 10.000 unglücklich gestürzt war. Sie wurde über 1.500 Meter Dritte.

+++ 22.08.2023: Diskus-Trio ohne WM-Medaille - Pudenz als Sechste die beste Deutsche +++

Deutschlands Diskuswerferinnen haben bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften nicht wie erhofft in den Medaillenkampf eingreifen können. Die Olympia-Zweite Kristin Pudenz aus Potsdam war am Dienstag mit 65,96 Metern auf Rang sechs die beste der drei deutschen Finalistinnen. Shanice Craft (Halle/Saale) beendete die Entscheidung in Budapest mit 65,47 Metern auf Platz sieben. Claudine Vita (Neubrandenburg) wurde mit 63,19 Metern Zehnte.

Der Titel ging überraschend an die Amerikanerin Laulauga Tausaga, die mit 69,49 Metern und persönlicher Bestleistung im fünften Durchgang an der Favoritin vorbeizog. Bis dahin hatte die amerikanische Olympiasiegerin Valarie Allman geführt, die den Diskus auf 69,23 Meter schleuderte. Bronze gewann die chinesische Vorjahres-Weltmeisterin Feng Bin mit 68,20 Metern.

+++ 22.08.2023: Frankfurter Abuaku im WM-Finale über 400 Meter Hürden dabei +++

Erstmals seit 36 Jahren tritt wieder ein deutscher Läufer in einem Weltmeisterschaftsfinale über 400 Meter Hürden an. Der Frankfurter Joshua Abuaku ist an diesem Mittwoch (21.50 Uhr/ZDF und Eurosport) in Budapest erst als zweiter Deutscher nach Harald Schmid 1983 und 1987 in einem Endlauf über diese Strecke dabei.

Insgesamt gibt es am fünften der neun Wettkampftage der Leichtathletik-WM noch drei weitere Entscheidungen, allerdings jeweils ohne deutsche Beteiligung. Norwegen hat dabei gleich zwei Titelchancen: durch Hürdenläufer Karsten Warholm und durch 1.500-Meter-Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen. Die Frauen ermitteln die Medaillengewinnerinnen über 400 Meter und im Stabhochsprung.

+++ 22.08.2023: Große Hitze: Programmänderung bei Leichtathletik-WM +++

Die große Hitze in Budapest hat zu einer Programmänderung bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften geführt. Wie der Weltverband am Dienstag mitteilte, wurden die Vorläufe der Frauen über 5000 Meter an diesem Mittwoch vom Vormittag auf den Abend verlegt. Nach einem Unwetter zum Auftakt am vergangenen Samstag steigen die Temperaturen in Budapest seitdem jeden Tag über 30 Grad.

In der zweiten WM-Hälfte sind noch einige Ausdauer-Wettbewerbe vorgesehen. Am Donnerstag sollen die Geherinnen und Geher über 35 Kilometer antreten. Für Samstag ist der Marathon der Frauen geplant, für den abschließenden Sonntag der Marathon der Männer. Als Startzeit ist jeweils 7.00 Uhr vorgesehen. Dann betragen die Temperaturen nur etwa 20 Grad, die Luftfeuchtigkeit ist derzeit aber immer sehr hoch.

+++ 22.08.2023: Das bringt der Mittwoch bei der Leichtathletik-WM +++

Joshua Abuaku ist am fünften Wettkampftag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest als einziger deutscher Teilnehmer in einem Finale dabei. Über 400 Meter Hürden hatte es nur Harald Schmid 1983 und 1987 in die Endläufe geschafft. Insgesamt gibt es vier Entscheidungen.

Stabhochsprung, Frauen (19.30 Uhr): Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Katie Moon aus den USA, früher bekannt unter ihrem Mädchennamen Nageotte, ist die Favoritin. Die Australierin Nina Kennedy und Europameisterin Wilma Murto aus Finnland gehören zu den Herausforderinnen, vielleicht auch die Amerikanerin Sandi Morris. Die deutsche Starterin Anjuli Knäsche schied in der Qualifikation aus.

1.500 Meter, Männer (21.15 Uhr): Norwegens Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen ist wieder der Läufer, den es zu schlagen gilt. Im Vorjahr gelang dies überraschend dem Briten Jake Wightman, er fehlt diesmal verletzt. Für den deutschen Teilnehmer Amos Bartelsmeyer war in einem stark besetzen Vorlauf unter anderem gegen Ingebrigtsen Schluss.

400 Meter, Frauen (21.35 Uhr): Es fehlen einige große Namen: Shaunae Miller-Uibo schied nach ihrer Babypause im Vorlauf aus, Sydney McLaughlin-Levrone hat für die WM abgesagt. Die Polin Natalia Kaczmarek als schnellste Läuferin des Halbfinales oder auch die Olympia- und WM-Zweite Marileidy Paulino aus der Dominikanischen Republik rechnen sich Chancen aus.

400 Meter Hürden, Männer (21.50 Uhr): Joshua Abuaku ist nun neben Harald Schmid der einzige Deutsche, der in ein Finale über die Stadionrunde mit Hürden gelaufen ist. Das allein ist schon ein großer Erfolg. Die Medaillen dürften andere holen, allen voran der bei der WM im Vorjahr nicht fitte Olympiasieger, zweimalige Weltmeister und Weltrekordler Karsten Warholm aus Norwegen und der Amerikaner Rai Benjamin.

+++ 22.08.2023: Speerwerfer Weber würde am liebsten sofort bei WM antreten +++

Speerwurf-Europameister Julian Weber kann seinen Start bei der Leichtathletik-WM in Budapest kaum erwarten. Der Mainzer ist am Montag in der ungarischen Hauptstadt eingetroffen, wo er am Freitag in der Qualifikation antreten muss. Das Finale findet dann zum Abschluss der Titelkämpfe am Sonntagabend statt. "Ich bin froh, wenn ich endlich die Vibes spüre. Wenn ich sehe, wie viele Zuschauer morgens schon im Stadion sind, würde ich am liebsten schon jetzt starten", sagte Weber den VRM-Medien (Dienstag-Ausgabe).

Den Auftakt der Wettbewerbe in Budapest verfolgte er vor seiner Abreise daheim. "Es ist total verrückt, entspannt vor dem Bildschirm zu sitzen, während die anderen Athleten bei der WM schon um Medaillen kämpfen", berichtete Weber. Er kann bei seinem Wettkampf auf große Unterstützung zählen, viele Leute kämen nach Budapest, um ihn dort direkt anzufeuern.

Der 28-Jährige zählt zu den wenigen Medaillenkandidaten des deutschen Teams bei den Weltmeisterschaften, im vorigen Jahr hatte er in Eugene eine Medaille als Vierter knapp verpasst und war darüber sehr enttäuscht. "Ich will alles geben, bin der Zweitbeste der Welt und will das bestätigen. Es wäre schön, eine Medaille mit nach Hause zu nehmen", sagte Weber.

Anfang Juli warf der Olympia-Vierte bei den deutschen Meisterschaften in Kassel 88,72 Meter, diese Weite übertraf in diesem Jahr nur der Tscheche Jakub Vadlejch mit 89,51 Metern. Auch der zweimalige Weltmeister Anderson Peters aus Grenada und Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien zählen zu den größten Konkurrenten.

"Es sagen schon Leute zu mir, dass es schön wäre, wenn ich vorne stehen würde. Aber das lasse ich nicht an mich rankommen. Es gibt auch andere, die Medaillen gewinnen können", sagte Weber zu den Hoffnungen, die angesichts prominenter Ausfälle im deutschen Team auf ihm ruhen.

+++ 22.08.2023: Potye will bei Leichtathletik-WM "auf Augenhöhe" mitspringen +++

Bei diesen Leichtathletik-Weltmeisterschaften ist Hochspringer Tobias Potye schon mal einen Schritt weiter als in Eugene. "Im letzten Jahr die WM, die habe ich so ein bisschen verpatzt", sagte er mit Blick auf das damalige Vorkampf-Aus. In Budapest steht der Münchner an diesem Dienstagabend (19.58 Uhr/ARD/Eurosport) im Finale.

Nach dem Karriere-Highlight vor einem Jahr, als Potye bei der EM vor der Haustür Silber holte, würde der 28-Jährige nur zu gerne bei einer weiteren Siegerehrung dabei sein. "Das eine oder andere Ausscheiden hat mich überrascht. Ich habe auch gesehen, dass sich einige nicht so schwergetan haben. Platz drei könnte sehr umkämpft sein", sagte Potye nach der Qualifikation, in der auch er zittern musste.

Bis einschließlich 2,25 Meter nahm er alle Höhen im ersten Versuch. Dann wurde es eng: Zwei Fehlversuche bei 2,28 Metern sorgten dafür, dass der Vize-Europameister auf eine harte Nervenprobe gestellt wurde. Im dritten Versuch floppte er über 2,28 Meter und holte sein Ticket.

Nur zwei der Finalisten - nämlich Olympiasieger Mutaz Essa Barshim aus Katar und JuVaughn Harrison aus den USA - sprangen in diesem Jahr höher als der Informatik-Student, der in seiner Karriere mit reichlich Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. Bei der EM etwa verblüffte er mit der Aussage, dass er zwei Jahre keine Technikeinheit habe machen können.

Auch die vergangenen Wochen seien ein "bisschen holprig" gewesen, sagte Potye. "Ich freue mich darauf, in der Weltspitze mitzuspringen. Das war das Ziel und ist immer noch das Ziel." In diesem Sommer steigerte er seine Besthöhe auf 2,34 Meter. Nur sechs Deutsche sind jemals höher gesprungen. Deutscher Rekordhalter ist Carlo Thränhardt mit seiner rund vier Jahrzehnte alten Marke von 2,37 Metern.

"Ich will auf Augenhöhe mitspringen und am Ende vielleicht um die Medaillen mitringen", sagte Potye, der am Tag vor dem Finale noch Zeit mit Familie und Freunden verbringen konnte. Seine Prognose: Der Goldmedaillengewinner wird eine Weltjahresbestzeit aufstellen - eine Medaille gibt's mit "Mitte 30 mindestens".

+++ 22.08.2023: Richardson 100-Meter-Weltmeisterin: "Ich bin der Champion" +++

Sha'Carri Richardson war nach dem Goldcoup völlig perplex. Erst auf der Ehrenrunde setzte sich eingehüllt in die Nationalflagge das ganz große Glücksgefühl frei. Das US-Girl feierte mit dem Titel über 100 Meter bei ihren ersten Leichtathletik-Weltmeisterschaften ihren ersten großen Glanzpunkt. "Ich bin hier, ich bin der Champion. Das habe ich euch allen gesagt. Ich bin nicht zurück - ich bin besser", sagte die 23-Jährige. "Man darf niemals aufgeben! Du selbst musst kämpfen und dein Schicksal bestimmen."

Richardson hatte sich für die WM in der Heimat im Vorjahr nicht qualifizieren können. Bei Olympia 2021 in Tokio hatte sie gesperrt zuschauen müssen. Bei einer Doping-Probe war Marihuana-Konsum nachgewiesen worden, deswegen durfte sie nicht starten. Richardson erklärte den Verstoß mit dem Umgang mit Druck und mit der Belastung durch den Tod ihrer leiblichen Mutter.

Jetzt wirkt sie stärker denn je. Richardson siegte am Montag bei den Titelkämpfen in Budapest in 10,65 Sekunden. Silber holte sich die Jamaikanerin Shericka Jackson in 10,72 Sekunden. Bronze sicherte sich in 10,77 Sekunden Titelverteidigerin Shelly-Ann Fraser-Price aus Jamaika, die schon fünfmal Weltmeisterin war. Europameisterin Gina Lückenkemper aus Deutschland hatte den angestrebten Einzug in ihr erstes WM-Finale zuvor klar verpasst.

Dagegen drehte die Weltmeisterin auf. "Ich fühle mich großartig. Ich habe an mich geglaubt und bin dankbar, dass ich so ein Resultat erzielt habe. Ich habe mein Rennen absolviert, war für mich allein", sagte Richardson.

Erstmals seit 2017 gehen die beiden 100-Meter-Titel wieder an die USA. Bei den Männern hatte am Abend vor Richardson Noah Lyles gewonnen. Und wie er hat auch die Supersprinterin noch weitere Ziele bei der WM. Wie Lyles, der Trainingspartner von Lückenkemper ist, geht sie auch über die 200 Meter an den Start.

+++ 22.08.2023: Lückenkemper und die "Wehwehchen" - Voller Fokus auf Staffel +++

Gina Lückenkemper nahm nach der erneuten WM-Enttäuschung über 100 Meter schnell die Staffel ins Visier. "Nachdem das Einzel so gelaufen ist, wie es gelaufen ist, heißt es für mich 'jetzt erst recht' in der Staffel", sagte Deutschlands "Sportlerin des Jahres". Mit dem Quartett stehen am Freitag die Vorläufe an.

Das rauschende Einzelfinale am Montagabend mit Siegerin Sha'Carri Richardson aus den USA musste Doppel-Europameisterin Lückenkemper bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest als Zuschauerin verfolgen. Die 23-jährige US-Amerikanerin siegte in 10,65 Sekunden vor der Jamaikanerin Shericka Jackson und Titelverteidigerin Shelly-Ann Fraser-Price, ebenfalls aus Jamaika.

"Ich habe bis Freitag, um die Wehwechen, die mein Körper gerade hat, in den Griff zu bekommen", sagte die 26-jährige Lückenkemper. Vor einem Jahr in Eugene hatte sie mit der Staffel über 4 x 100 Meter überraschend Bronze gewonnen. Allerdings kann das deutsche Quartett nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Alexandra Burghardt und Lisa Mayer nicht in Bestbesetzung starten.

"Die Mädels haben einfach unfassbar Bock auf das Ganze. Da wachsen gut und gerne die Leute über sich hinaus", sagte Lückenkemper. "Das ist uns in der Vereinsstaffel passiert, und vielleicht passiert uns das in der Nationalstaffel ja auch." Bei den nationalen Titelkämpfen in Kassel im Juli wurde sie mit dem SCC Berlin Meister.

Lückenkemper wird nach der WM auch analysieren, warum sie in Budapest im Halbfinale in 11,18 Sekunden klar über ihrer Jahresbestzeit von 11,00 Sekunden blieb. Ihre persönliche Bestzeit datiert aus dem Jahr 2017, als sie bei der WM in London 10,95 Sekunden gelaufen war. Möglicherweise hatte sie in diesem Jahr in einer langen Saison zu viele Starts.

Als eine Schwierigkeit bei den Sprint-Wettkämpfen in Budapest sah sie die lange Verweildauer beim Start. "Diese Position im Startblock ist alles andere als bequem. Wir stehen da völlig unter Strom. Man ist völlig darauf getrimmt: zack raus in die 'Freiheit'", sagte Lückenkemper. Dieses Problem hat sie bei der Staffel nicht, denn sie ist nicht als Startläuferin im Einsatz. "Gott sei Dank", wie sie feststellte.

+++ 21.08.2023: Amerikanerin Sha'Carri Richardson gewinnt 100-Meter-Finale +++

Sha'Carri Richardson hat sich bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften zur neuen Titelträgerin über 100 Meter gekrönt. Die Amerikanerin siegte am Montag in Budapest in 10,65 Sekunden. Silber holte sich die Jamaikanerin Shericka Jackson in 10,72 Sekunden. Bronze sicherte sich in 10,77 Sekunden Titelverteidigerin Shelly-Ann Fraser-Price aus Jamaika, die schon fünfmal Weltmeisterin war. Europameisterin Gina Lückenkemper aus Deutschland hatte den angestrebten Einzug in ihr erstes WM-Finale zuvor klar verpasst.

Für Richardson war es bei der ersten WM der erste Titel. Die 23-Jährige hatte sich für die WM im Vorjahr nicht qualifizieren können. Bei Olympia 2021 in Tokio hatte sie gesperrt zuschauen müssen. Bei einer Doping-Probe war Marihuana-Konsum nachgewiesen worden, deswegen wurde sie gesperrt. Richardson erklärte das mit dem Umgang mit Druck und die Belastung durch den Tod ihrer Mutter.

Im Dreisprung verletzte sich der erst 18 Jahre alte Favorit Jaydon Hibbert leicht bei seinem ersten Versuch und stieg aus dem Wettbewerb aus. Es siegte Hugues Fabrice Zango aus Burkina Faso mit 17,64 Metern vor den Kubanern Lázaro Martínez (17,41) und Cristian Nápoles (17,40).

Über 110 Meter Hürden holte der Amerikaner Grant Holloway zum dritten Mal den Titel. Holloway gewann in Saisonbestzeit von 12,96 Sekunden vor dem Jamaikaner Hansle Parchment, der elf Hundertstelsekunden langsamer war. Daniel Roberts aus den USA wurde Dritter.

+++ 21.08.2023: Diskuswerfer Janssen WM-Achter - Schwede Stahl gewinnt Final-Krimi +++

Der deutsche Meister Henrik Janssen hat in einem packenden Diskus-Finale bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest den achten Rang belegt. Der 25-Jährige warf am Montag in seinem besten Versuch 63,80 Meter. Die Favoriten um die Medaillen konnte Janssen damit erwartungsgemäß nicht in Bedrängnis bringen. Den Titel holte sich wie bei der WM 2019 der Schwede Daniel Stahl.

Nachdem der Olympiasieger im letzten Durchgang zunächst von Titelverteidiger Kristjan Ceh aus Slowenien von der Führungsposition verdrängt worden war, schlug er eindrucksvoll zurück. Er siegte mit der WM-Bestmarke von 71,46 Metern vor Ceh, der den Diskus auf 70,02 Meter schleuderte. Europameister Mykolas Alekna, der 20 Jahre alte Sohn von Litauens Diskus-Legende Virgilijus Alekna, wurde Dritter mit 68,85 Metern.

+++ 21.08.2023: Lückenkemper verpasst WM-Finale über 100 Meter +++

Doppel-Europameisterin Gina Lückenkemper hat das ersehnte erste WM-Finale über 100 Meter verpasst. Die 26-Jährige kam am Montag bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest als Fünfte ihres Halbfinales in 11,18 Sekunden ins Ziel. Das reichte nicht für den Endlauf. Sie blieb zudem klar über ihrer Saisonbestzeit von 11,00 Sekunden. Deutschlands "Sportlerin des Jahres" war mit leichten Problemen am Rücken an den Start gegangen.

Ihre persönliche Bestzeit datiert aus dem Jahr 2017, als sie bei der WM in London 10,95 Sekunden gelaufen war. In Budapest geht Lückenkemper noch mit der nach Ausfällen nicht in Topbesetzung antretenden Staffel über 4 x 100 Meter an den Start. Das deutsche Quartett hatte bei der WM im vergangenen Jahr Bronze gewonnen.

+++ 21.08.2023: Wie einst Schmid: Abuaku läuft ins WM-Finale über 400 Meter Hürden +++

Joshua Abuaku hat als erster deutscher Läufer seit Harald Schmid den WM-Endlauf über 400 Meter Hürden erreicht. Der 27-Jährige kam bei der Leichtathletik-WM in Budapest am Montag in 48,39 Sekunden als einer der beiden zeitschnellsten, nicht direkt qualifizierten Halbfinalisten weiter. Halbfinal-Bester war der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger Karsten Warholm aus Norwegen in 47,09 Sekunden.

"Ich wollte unbedingt ins Finale. Ich bin unendlich dankbar", sagte Abuaku im ZDF. Als bisher einziger deutscher Hürdenläufer über die 400 Meter hatte Harald Schmid 1983 und 1987 das WM-Finale erreicht. Dabei gewann er Silber und Bronze.

Anders als der Frankfurter Abuaku war für den Berliner Emil Agyekum trotz persönlicher Bestzeit von 48,71 das Halbfinale die Endstation. Bei den Frauen erreichten Carolina Krafzik und Eileen Demes zuvor das Halbfinale.

+++ 21.08.2023: Das bringt der Dienstag bei der Leichtathletik-WM +++

In zwei der vier Entscheidungen sind bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest an diesem Dienstag deutsche Sportlerinnen und Sportler dabei. In beiden Disziplinen möchten die DLV-Asse vorn mitmischen.

Hochsprung, Männer (19.58 Uhr): Tobias Potye hat seine Bestleistung zuletzt um vier Zentimeter gesteigert und auf 2,34 Meter geschraubt. Damit forderte der EM-Zweite aus München vor einigen Wochen beim Diamond-League-Meeting in Chorzow die beiden Olympiasieger Mutaz Essa Barshim aus Katar und Gianmarco Tamberi aus Italien heraus. Barshim hinterließ in der WM-Qualifikation den stärksten Eindruck.

Diskuswurf, Frauen (20.20 Uhr): Bei der vergangenen WM in Eugene spielten der Olympia-Zweiten Kristin Pudenz die Nerven einen Streich. Mit dem Druck will die EM-Zweite nun besser umgehen. Claudine Vita und Shanice Craft warfen in der Qualifikation noch weiter. Die Konkurrenz ist groß, Olympiasiegerin Valarie Allman aus den USA geht als Favoritin in den Wettbewerb.

1.500 Meter, Frauen (21.31 Uhr): Faith Kipyegon aus Kenia lief in dieser Saison schon Weltrekord. Die Olympiasiegerin möchte den Titel zum dritten Mal holen, bevor sie dann auch über 5000 Meter antritt. Im Finale aussichtsreich dabei ist auch die über 10.000 Meter im Zielsprint unglücklich gestürzte Niederländerin Sifan Hassan.

3.000 Meter Hindernis der Männer (21.42 Uhr): Lamecha Girma lief in dieser Saison Weltrekord und könnte als erster Äthiopier Weltmeister auf dieser Strecke werden. Die kenianische Dominanz hatte im Vorjahr schon Olympiasieger Soufiane El Bakkali durchbrochen. Auch der Titelverteidiger aus Marokko ist im Finale dabei. Karl Bebendorf hatte den Endlauf trotz einer guten Vorstellung verpasst.

+++ 21.08.2023: Diskuswerferinnen hoffen auf erste deutsche WM-Medaille +++

Die Diskuswerferinnen lassen das deutsche Leichtathletik-Team am vierten Tag der Weltmeisterschaften in Budapest auf die erste Medaille hoffen. Die Olympia- und EM-Zweite Kristin Pudenz, die EM-Dritte Claudine Vita und Shanice Craft sind an diesem Dienstagabend (20.20 Uhr/ARD/Eurosport) im Finale dabei. In der Qualifikation am Sonntag belegte Vita mit 64,51 Metern Rang vier, die dreimalige EM-Dritte Craft kam mit 63,42 Metern auf Rang sechs. Pudenz genügten 62,71 Meter und Platz zehn. Beste war Olympiasiegerin Valarie Allman aus den USA mit 67,14 Metern.

Außenseiterchancen hat auch Hochspringer Tobias Potye. Der EM-Zweite aus München hat seine Bestleistung vor einigen Wochen auf 2,34 Meter geschraubt. Außerdem geht es um Medaillen in den Finals über 1.500 Meter der Frauen und 3.000 Meter Hindernis der Männer.

+++ 21.08.2023: Lyles kündigt weitere Großtaten nach 100-Meter-Triumph an +++

100-Meter-Weltmeister Noah Lyles möchte die Leichtathletik-WM in Budapest als Dreifach-Champion verlassen. Das hat der 26-jährige Amerikaner nach seinem Triumph über die Sprint-Königsstrecke am Sonntagabend angekündigt. "Wenn die Leute auf das Jahr zurückblicken, werden sie sagen: Das war das Jahr, in dem Noah die 200, die 100 und die Staffel gewonnen hat", sagte Lyles und fügte an: "Und sie werden sagen: Das ist der Start einer Dynastie."

Ob Lyles zumindest von den Erfolgen her in die großen Fußstapfen des Jamaikaners Usain Bolt treten kann, muss er in Ungarn noch beweisen. Über 200 Meter gilt der Titelverteidiger allerdings im Gegensatz zu den 100 Metern als Favorit. Auf der kurzen Distanz, auf der ihm einstige Trainer nicht viel zugetraut hatten, gewann er in 9,83 Sekunden und schrie danach in die Kameras: "Sie haben gesagt, dass das nicht geht. Sie haben gesagt, ich bin nicht derjenige. Aber Gott sei Dank bin ich es." Von den selbst angekündigten 9,65 Sekunden war er allerdings noch weit weg.

Der Trainingsgefährte von Gina Lückenkemper erklärte, er habe schon lange gewusst, dass er den 100 Metern noch viel von dem zu geben habe, das er bisher vor allem den 200 Metern gegeben habe. Der Triumph auf der kurzen Stecke sei der härteste Teil seiner Mission gewesen, nun werde er Spaß mit der Disziplin haben, die er liebe. Er habe über den Doppelsieg auf den Einzelstrecken gesprochen, "weil ihn niemand mehr verdient als ich".

Die Entscheidung über 200 Meter fällt am Freitagabend. Im erst 19-jährigen Erriyon Knighton kommt ein potenzieller Herausforderer aus dem eigenen US-Team.

+++ 21.08.2023: Chance bei WM? Diskus-"Mädels" wollen es "wiederholen" +++

Ein kleiner rosafarbener Stoff-Dino soll nicht nur der Olympia-Zweiten Kristin Pudenz bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft Glück bringen. "Den haben wir geschenkt bekommen", sagte die 30-Jährige vor dem Finale. Sie, Diskus-Kollegin Claudine Vita sowie die Kugelstoßerinnen Sara Gambetta und Katharina Maisch hätten sich einen Dino tätowieren lassen. Nun soll das Plüschtier, das ein kleines Schild mit der Aufschrift "You are Grrreat" trägt, auch noch ein gutes Gefühl bringen.

Das haben sich die deutschen Diskuswerferinnen auch selbst schon geholt. Mit dem Finaleinzug hat das Trio Hoffnung auf eine Medaille bei den Titelkämpfen in Budapest geweckt. Die EM-Dritte Claudine Vita (26) qualifizierte sich als Vierte für die Entscheidung am Dienstagabend (20.20 Uhr/ARD/Eurosport). Pudenz und Shanice Craft (beide 30) sind ebenfalls im Endkampf dabei.

"Die Leistungen sprechen für sich. Dadurch, dass wir die letzten Jahre so ein hohes Niveau im Team haben, pushen wir uns automatisch, noch besser zu werden und noch weiter zu werfen", sagte Vita. "Sicherlich ist auch Druck da, man möchte performen. Wir schwimmen nicht in Medaillen, und dann möchte man eventuell dazugehören, dass man eine Topplatzierung beitragen kann, im besten Fall eine Medaille."

Craft war zwischen 2014 und 2018 dreimal nacheinander EM-Dritte, Pudenz gewann nach Silber 2021 in Tokio auch Silber bei der EM im vergangenen Jahr in München. Dort feierte Vita mit Rang drei ihren bisher größten Erfolg. "Die EM 2022 war der Höhepunkt meiner Karriere, auch der fünfte Platz bei der WM gehört dazu", sagte die Neubrandenburgerin und formulierte das Ziel für sich und das Team: "Ich hoffe, dass die Mädels das dieses Jahr wiederholen können."

Darauf setzt auch Pudenz. "Die Bestleistung steht noch aus, die ich gerne dieses Jahr noch werfen würde", sagte die Potsdamerin, die bei der WM vor einem Jahr in Eugene nicht mit dem Druck klargekommen war. Damals sei es eher negativer Druck gewesen, beschrieb die 30-Jährige, die daran gearbeitet hat. Jetzt wolle sie den Druck nicht mehr "negativ an mich ranlassen".

+++ 21.08.2023: Hürdenläuferin Krafzik: Beruf als Lehrerin hilft im Sport +++

Der Beruf als Grundschullehrerin hilft Hürdenläuferin Carolina Krafzik, mit sportlichen Rückschlägen umzugehen. Kurz vor ihrem Start bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest sagte die 28-Jährige in einem Interview der "Rheinischen Post": "Durch den Beruf wird mir täglich bewusst, dass das Leben immer weitergeht und viele andere Dinge bietet. Das hilft mir wiederum im Sport. Aus Rückschlägen ziehe ich Kraft, weil ich es beim nächsten Mal besser machen will."

Trotz der Doppelbelastung wurde Krafzik in diesem Jahr erneut souverän deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden und schaffte den Sprung zur WM. "Es ist kein Zuckerschlecken, den Beruf und den Leistungssport unter einen Hut zu bekommen", sagte die in Baden-Württemberg arbeitende Krafzik.

Sie komme mit ihrem Weg gut klar, wäre aber auch bereit gewesen, den Lehrerberuf für den Leistungssport hinten anzustellen. "Mein Beruf und der Leistungssport lassen sich so gut kombinieren, weil ich den Kindern durch meine Erfahrungen beibringen kann, dass es nicht nur um Gewinnen oder Verlieren geht. Es geht um die Werte des Sports", unterstrich Krafzik.

Die Sportlerin vom VfL Sindelfingen tritt an diesem Montagabend in Budapest in den Vorläufen über 400 Meter Hürden an und will zunächst ins Halbfinale. Sie sieht sich zwar nur als Außenseiterin für einen der acht Final-Plätze, will aber versuchen, über sich hinauszuwachsen.

+++ 20.08.2023: Lückenkemper-Kollege Lyles der schnellste Sprinter der Welt +++

US-Star Noah Lyles ist neuer Weltmeister über 100 Meter. Der 26-Jährige gewann am Sonntag bei der Leichtathletik-WM in Budapest vor Letsile Tebogo aus Botswana und dem Briten Zharnel Hughes. Lyles, der in den USA der gleichen Trainingsgruppe wie Gina Lückenkemper angehört, siegte in der Weltjahresbestzeit von 9,83 Sekunden und hatte damit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Verfolger.

Titelverteidiger Fred Kerley (USA) hatte das Finale ebenso wie Olympiasieger Marcell Jacobs (Italien) verpasst. Lyles will bei den Titelkämpfen in Ungarns Hauptstadt über 200 Meter zum dritten Mal nacheinander Weltmeister werden. Als einziger deutscher Starter über die 100 Meter war Julian Wagner im Vorlauf ausgeschieden.

Weltmeister über 10 000 Meter bleibt Joshua Cheptegei aus Uganda. Der Titelverteidiger und Weltrekordhalter setzte sich im Schlussspurt nach 27:51,42 Minuten durch. Zweiter wurde Daniel Simiu Ebenyo aus Kenia vor Selemon Barega aus Äthiopien. Im Hammerwerfen wurde der Kanadier Ethan Katzberg mit Landesrekord von 81,25 Metern überraschend Weltmeister.

+++ 20.08.2023: Siebenkämpferin Weißenberg mit Bestleistung WM-Siebte +++

Sophie Weißenberg hat sich für einen mitreißenden WM-Siebenkampf nicht mit einer Medaille belohnen können. Die Leverkusenerin belegte am Sonntag in Budapest mit der persönlichen Bestleistung von 6438 Punkten den siebten Platz. Zu Bronze fehlten der 25-Jährigen 63 Zähler. Vanessa Grimm, die sich nach einem Kreuzbandriss überraschend schnell zurückgekämpft hat, beendete diese Entscheidung bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften mit 6088 Punkten auf dem 14. Rang.

Der Titel ging nach dem spannenden abschließenden 800-Meter-Lauf an 2019er-Weltmeisterin Katarina Johnson-Thompson. Die Britin gewann mit 20 Punkten Vorsprung auf Anna Hall aus den USA, die bei der WM vor einem Jahr Dritte war. Bronze holte sich die Olympia-Zweite Anouk Vetter aus den Niederlanden. Die Frankfurterin Carolin Schäfer, Vize-Weltmeisterin von 2017, war verletzt vorzeitig aus dem Wettkampf ausgestiegen. Schäfer hatte vor sechs Jahren die bislang letzte deutsche WM-Medaille im Siebenkampf gewonnen.

+++ 20.08.2023:Weitspringerin Luzolo bei WM-Premiere Neunte +++

Weitspringerin Maryse Luzolo hat ihre Premieren-WM als Neunte abgeschlossen. Die 28 Jahre alte Frankfurterin schaffte es am Sonntag im Finale der Leichtathletik-Weltmeisterschaften mit 6,58 Metern nicht in die Gruppe der besten acht Springerinnen, die noch drei weitere Versuche hatten. Luzolo glückte es auch wegen zweier nicht gültiger Versuche nicht wie angestrebt, ihre Vorkampfweite von 6,66 Metern zu übertreffen. Teamkollegin Mikaelle Assani (21) war in der Qualifikation ausgeschieden.

Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Malaika Mihambo (29) konnte nach einer Verletzung nicht an der WM in Budapest teilnehmen. Ihre Nachfolge trat Europameisterin Ivana Vuleta an. Die 33-jährige Serbin schaffte zwei Sieben-Meter-Sprünge und mit 7,14 Metern die bislang beste Weite in dieser Saison. Silber holte die Amerikanerin Tara Davis-Woodhall mit 6,91 Metern, Bronze ging an die Rumänin Alina Rotaru-Kottmann mit 6,88 Metern.

Luzolo, 2014 mit Bronze bei der U20-WM dekoriert, hat eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Eine falsch eingestellte vollautomatische Beinpresse fügte der Biologiestudentin und Sportsoldatin im Jahr 2017 schwerste Knieverletzungen zu; ihre Chance auf weiteren Leistungssport wurde von Ärzten auf null eingeschätzt. Schon der Weg zurück ist ein Riesenerfolg: 2019 feierte sie ihr Comeback, 2021 erfüllte sie sich den Olympia-Traum - in Budapest glückte der Finaleinzug.

+++ 20.08.2023: Doppel-Europameisterin Lückenkemper in nächster WM-Runde +++

Doppel-Europameisterin Gina Lückenkemper hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften einen mäßigen Start erwischt. Die Sprinterin vom SCC Berlin kam am Sonntag in Budapest in ihrem Vorlauf über 100 Meter als Dritte nach 11,21 Sekunden ins Ziel. Dies bedeutete das automatische Weiterkommen ins Halbfinale für die 26-Jährige. Es gewann WM-Mitfavoritin Shericka Jackson aus Jamaika in 11,06 Sekunden.

Rebekka Haase schied als Sechste ihres Vorlaufs in 11,43 Sekunden aus. Beide Deutsche hatten in der Staffel vor einem Jahr WM-Bronze gewonnen und wollen auch in Ungarn einen erfolgreichen Auftritt mit dem ersatzgeschwächten Quartett hinlegen.

Lückenkemper war nach eigenen Worten durch Rückenprobleme leicht gehandicapt. "Beim Rücken hat sich eben irgendwas verschoben, was jetzt echt unangenehm war in dem Lauf", sagte sie, gab aber sogleich Entwarnung: "Das ist absolut nichts Wildes. Das war für den Lauf trotzdem uncool." Die Generalprobe bezeichnete sie als durchwachsen, mit dem Weiterkommen war sie zufrieden.

Als Schnellste kam die Amerikanerin Sha'Carri Richardson in 10,92 Sekunden ins Halbfinale, das am Montagabend (20.35 Uhr/ZDF und Eurosport) stattfindet. Eine gute Stunde später geht es dann um die Medaillen im nationalen Leichtathletik-Zentrum in Ungarns Hauptstadt. Als bislang letzte deutsche 100-Meter-Läuferin stand Melanie Paschke 1997 in einem WM-Endlauf.

Im Hochsprung schaffte der EM-Zweite Tobias Potye aus München mit übersprungenen 2,28 Metern den Final-Einzug. Über 400 Meter Hürden überzeugte der Frankfurter Joshua Abuaku als Sieger seines Vorlaufs. Seine persönliche Bestzeit von 48,32 Sekunden war insgesamt die drittschnellste Zeit. Auch Emil Agyekum kam ins Halbfinale, Constantin Preis schied aus. Für Manuel Sanders, am Samstag mit der Mixed-Staffel im Finale, war über 400 Meter im Vorlauf Schluss.

+++ 20.08.2023: Diskuswerferinnen wecken mit Finaleinzug Medaillenhoffnungen +++

Die deutschen Diskuswerferinnen haben mit ihrem Finaleinzug Hoffnungen auf eine WM-Medaille geweckt. Die EM-Dritte Claudine Vita kam am Sonntag in Budapest in der Qualifikation als Vierte weiter. Bei der 26 Jahre alten Neubrandenburgerin stand eine Weite von 64,51 Metern zu Buche. "Ich wollte mich nicht durch die Quali durchzittern müssen. Dass das am frühen Morgen so gut geklappt ist, ist natürlich super", sagte Vita.

Shanice Craft (30), die zwischen 2014 und 2018 dreimal nacheinander EM-Dritte war, erreichte als Sechste mit 63,42 Metern den Endkampf. Die Olympia-Zweite Kristin Pudenz schleuderte den Diskus im Vorkampf auf 62,71 Meter. Das bedeutete für die 30 Jahre alte Potsdamerin Platz zehn. Die Bestweite erreichte die amerikanische Olympiasiegerin Valarie Allman mit 67,14 Metern. Das Finale findet bei den Leichtathletik-Titelkämpfen am Dienstagabend (20.20 Uhr/ARD/Eurosport) statt.

+++ 20.08.2023: Geherin Feige bei WM ohne Chance über 20 Kilometer +++

Die deutsche Geherin Saskia Feige hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest nicht in die Entscheidung über 20 Kilometer eingreifen können. Einen Tag nach Platz fünf für Christopher Linke belegte die EM-Dritte am Sonntag in Budapest Rang 30. In 1:34:49 Stunden hatte die Leipzigerin fast acht Minuten Rückstand auf die neue Weltmeisterin Maria Pérez aus Spanien. Silber holte die Australierin Jemima Montag 25 Sekunden hinter Pérez, Bronze ging an Olympiasiegerin Antonella Palmisano aus Italien.

Bei zunächst noch erträglichen Temperaturen, aber extrem hoher Luftfeuchtigkeit bildete sich vom Start weg eine Spitzengruppe, die ein enormes Tempo vorlegte. Pérez setzte sich fünf Kilometer vor Schluss ab und feierte einen ungefährdeten Sieg am Heldenplatz. Feige musste den schweren Bedingungen zunehmend Tribut zollen und gehörte am Ende auf dem Rundkurs zu den überrundeten Athletinnen.

+++ 20.08.2023: Vor 100-Meter-Finale: Verbal-Duell zwischen Lyles und Kerley +++

Für die erste Show haben zwei US-Sprintstars schon vor dem 100-Meter-Finale an diesem Sonntag (19.10 Uhr/ARD/Eurosport) bei der Leichtathletik-WM in Budapest gesorgt. Titelverteidiger Fred Kerley und Noah Lyles - einer seiner potenziellen Herausforderer - machten ihre Ambitionen in einem kleinen Dialog klar. Immerhin saßen noch Teamkolleginnen zwischen ihnen, so dass sie sich nicht wie zwei Boxer beim Wiegen direkt in die Augen schauten.

"Ich bin Fred Kerley, das ist mein Titel", sagte der 28-Jährige, der im vergangenen Jahr bei der Heim-WM in Eugene den Titel holte. Der über 200 Meter als großer Titelanwärter zählende Lyles hatte zuvor in den sozialen Medien verkündet, er wolle dort 19,10 Sekunden laufen und 9,65 Sekunden über die 100 Meter.

"Wenn Noah 9,65 läuft, werde ich schneller laufen", sagte Kerley kurz und knapp. Da mischte sich Lyles bei der Präsentation des US-Teams vom anderen Ende des Podiums ein. "Das sagen sie alle, bis sie geschlagen werden", konterte der 26-Jährige, der in den USA der gleichen Trainingsgruppe wie Gina Lückenkemper angehört.

Sollte er sein Zeitziel über 200 Meter erreichen, würde er den Weltrekord von Usain Bolt knacken, 9,65 Sekunden reichen dafür über 100 Meter nicht. In den Vorläufen am Samstag war er in 9,95 Sekunden Zweitschnellster hinter dem Jamaikaner Oblique Seville (9,86), Kerley lief 9,99 Sekunden.

Olympiasieger Marcell Jacobs aus Italien gehört in Budapest nach einer aus eigener Sicht schwierigen Saison nicht zu den Favoriten, er kam am Samstag in 10,15 Sekunden nur mühsam weiter. "Vor ihm hat keiner Angst", stellte Kerley fest.

+++ 20.08.2023: Nach "kleinem Herzstillstand" - Siebenkämpferin in Medaillennähe +++

Nach einer kurzen Nacht will Siebenkämpferin Sophie Weißenberg den Schwung eines guten ersten Wettkampftages auch in die Entscheidung um die Medaillen mitnehmen. "Ich denke mir persönlich: Immer, wenn andere schwächeln, ist es meine Chance, da Stärke zu zeigen", sagte die Leverkusenerin, die mit 3877 Punkten auf Kurs Bestleistung ist. Weitsprung, Speerwurf und die 800 Meter stehen am Sonntag noch aus.

"Ich bin megahappy", sagte die 25-Jährige am Samstagabend. Nach einem "soliden" Hürdenlauf war der Hochsprung mit persönlicher Bestleistung "sehr geil". "Im Kugelstoßen habe ich einen kleinen Herzstillstand nach dem zweiten Durchgang gehabt, aber gut gerettet", schilderte es Weißenberg, die sich dann auch wacker über die 200 Meter schlug.

Dritte ist vor den abschließenden Disziplinen am Sonntag die Amerikanerin Chari Hawkins. Sie hat 23 Punkte Vorsprung auf die 25-jährige Weißenberg. Es führt die amerikanische Favoritin Anna Hall mit 3998 Punkten. Die ein Jahr ältere Vanessa Grimm (Königstein), die sich nach einem Kreuzbandriss erfolgreich zurückgekämpft hat, geht als 15. in den Sonntag.

Die letzte deutsche Siebenkampfmedaille liegt sechs Jahre zurück. Damals wurde die Frankfurterin Carolin Schäfer in London Vize-Weltmeisterin. Diesmal erlebte sie nach einem guten Start eine Enttäuschung. Die 31-Jährige musste auf Rang elf liegend den Wettkampf wegen Knieproblemen beenden. Zuvor war auch schon die EM-Dritte Annik Kälin aus der Schweiz krank ausgestiegen.

Dass der Wettkampf am Samstag wegen des Unwetters mit Verspätung begonnen hatte, fand Weißenberg gut. "Alles, was nach hinten verschoben wird, kommt mir persönlich entgegen, weil ich nicht so der Frühaufsteher bin. Da konnte man nochmal Beine hochlegen, entspannt anfangen, man hatte einen Stress", sagte sie. Auch am Sonntag geht es allerdings früh los. Der Weitsprung beginnt um 9.50 Uhr.

+++ 19.08.2023: Deutsche Mixed-Staffel WM-Siebte - Diskuswerfer Janssen im Finale +++

Das deutsche Mixed-Quartett hat die erste Staffel-Entscheidung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften auf Rang sieben beendet. Über 4 x 400 Meter kamen Manuel Sanders, Alica Schmidt, Jean Paul Bredau und Elisa Lechleitner am Samstag in Budapest nach 3:14,27 Minuten ins Ziel.

Der WM-Titel ging an die Staffel der USA, die in der Weltrekordzeit von 3:08,80 Minuten vor den Teams aus Großbritannien und Tschechien gewann. Die Niederländerin Femke Bol stürzte im packenden Goldkampf kurz vor dem Ziel.

In der Diskus-Konkurrenz zitterte sich der Magdeburger Henrik Janssen als Zwölfter in das Finale am Montagabend. Der deutsche Meister schleuderte den Diskus auf 63,79 Meter. Daniel Jasinski und Steven Richter glückte das Weiterkommen nicht.

Der frühere Dreisprung-Europameister Max Heß verpasste mit 16,48 Metern auf Rang 18 das Finale am Montagabend. Der erst 18 Jahre alte Jamaikaner Jaydon Hibbert geht das nach 17,70 Metern als Bester an.

Über 1.500 Meter hatte der Frankfurter Amos Bartelsmeyer das Pech, dass er in einem schnellen Vorlauf als Siebter knapp das Halbfinale verpasste. Julian Wagner verfehlte am Tag vor dem Start von Gina Lückenkemper auf der 100-Meter-Strecke in 10,31 Sekunden den Einzug in die nächste Runde recht deutlich.

+++ 19.08.2023: Crouser bei WM-Sieg knapp an Kugelstoß-Weltrekord vorbei +++

Der Amerikaner Ryan Crouser hat seinen Titel als Kugelstoß-Weltmeister erfolgreich verteidigt und einen Weltrekord nur knapp verpasst. Der Olympiasieger und Weltrekordler verfehlte am Samstag bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest im letzten Stoß mit 23,51 Metern seine eigene Bestmarke nur um fünf Zentimeter. Der 30-Jährige hatte bereits bei den vergangenen Titelkämpfen in Eugene vor einem Jahr triumphiert.

Silber holte bei der ersten WM-Entscheidung der Männer im neuen Leichtathletik-Stadion überraschend der Italiener Leonardo Fabbri mit 22,34 Metern. Ex-Weltmeister Joe Kovacs aus den USA sicherte sich mit 22,12 Metern Bronze. Deutsche Kugelstoßer waren nicht dabei.

Der erste Titel bei den Frauen ging über 10 000 Meter an die Äthiopierin Gudaf Tsegay, die in 31:27,18 Minuten gewann. Im hart umkämpften Zielsprint stürzte die Niederländerin Sifan Hassan wenige Meter vor der Linie und musste Titelverteidigerin Letesenbet Gidey und Ejgayehu Taye noch passieren lassen. Damit gingen alle drei Medaillen an das äthiopische Team. Das Rennen fand ohne deutsche Läuferinnen statt.

+++ 19.08.2023: Siebenkämpferin Weißenberg in Bronze-Reichweite - Aus für Schäfer

Siebenkämpferin Sophie Weißenberg ist bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest nach dem ersten Tag in Schlagdistanz zur Bronzemedaille. Die Leverkusenerin belegte am Samstag in Ungarns Hauptstadt nach vier Disziplinen mit 3877 Punkten den fünften Platz. Dritte ist vor den abschließenden Disziplinen am Sonntag die Amerikanerin Chari Hawkins. Sie hat 23 Punkte Vorsprung auf die 25-jährige Weißenberg. Es führt die amerikanische Favoritin Anna Hall mit 3998 Punkten.

Nach drei Disziplinen musste die Frankfurterin Carolin Schäfer (31), Vize-Weltmeisterin von 2017, den Wettkampf auf Rang elf liegend beenden. Der Deutsche Leichtathletik-Verband führte Knieprobleme für das Aus an. Zuvor war auch schon die EM-Dritte Annik Kälin aus der Schweiz krank ausgestiegen.

Vanessa Grimm (Königstein/26), die sich nach einem Kreuzbandriss erfolgreich zurückgekämpft hat, beendete den Samstag als 15. mit 3599 Punkten. Zum ersten Mal seit 2015 waren wieder drei deutsche Athletinnen in einem WM-Siebenkampf vertreten.

Über die wegen eines Unwetters mit Verspätung gestarteten 100 Meter Hürden kam Weißenberg nahe an die Bestzeit heran, im Hochsprung glückte ihr die persönliche Bestleistung mit 1,86 Metern. 13,97 Meter im Kugelstoßen bedeuteten Saisonbestleistung. Die 200 Meter sprintete sie dann in 23,88 Sekunden

+++ 19.08.2023: Deutsche Mixed-Staffel bei Leichtathletik-WM im Finale +++

Die gemischte deutsche 4x400-Meter-Staffel hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest nach etwas Zittern das Finale erreicht. Manuel Sanders, Alica Schmidt, Jean Paul Bredau und Skadi Schier belegten am Samstag in ihrem Vorlauf in 3:13,25 Minuten den vierten Rang und kamen damit als eine von zwei Staffeln noch über die Zeit weiter.

Die jeweils ersten drei Teams beider Vorläufe qualifizierten sich automatisch. Schlussläuferin Schier fiel auf der Zielgeraden von Rang eins noch bis auf Platz vier zurück und war anschließend so erschöpft, dass sie behandelt werden musste.

Zuvor war Bredau nach der Stabübergabe an die Läuferin vom SCC Berlin gestürzt und hatte im Ziel auch andere Staffeln behindert. Er war nach eigenen Angaben ein wenig auf Schier aufgelaufen. "Ich habe es ja nicht mit Absicht gemacht, es war ohne mein Verschulden. Dementsprechend wird es da keinen Protest geben", sagte Bredau.

Der Endlauf steht an diesem Samstagabend zum Abschluss des ersten WM-Tages auf dem Programm. "Das ist ein wahnsinnig schönes Gefühl", sagte Schmidt zum Final-Einzug.

+++ 19.08.2023: Geher Linke bei WM-Auftakt Fünfter mit deutschem Rekord +++

Geher Christopher Linke hat bei der ersten Entscheidung der Leichtathletik-WM einen deutschen Rekord bejubelt. Der 34 Jahre alte Potsdamer blieb am Samstag am Heldenplatz in Budapest nach 20 Kilometern auf Platz fünf in 1:18:12 Stunden 30 Sekunden unter seiner bisherigen Bestzeit. Der Titel ging an den zweimaligen Europameister Álvaro Martín aus Spanien vor dem Schweden Perseus Karlström und dem Brasilianer Caio Bonfim.

Bislang hatte sich Linke den deutschen Rekord von 1:18:42 Stunden mit Andreas Erm geteilt. Dieser war im Jahr 2000 so schnell gewesen, Linke im Jahr 2019.

Im Wettbewerb über 20 Kilometer, der wegen eines Unwetters mit zwei Stunden Verspätung begann, hatte Team-Kapitän Linke eine Top-8-Platzierung angestrebt und erfüllte die eigene Erwartung überzeugend. Noch stärker ist der Potsdamer über 35 Kilometer als EM-Zweiter einzuschätzen. Zunächst ist an diesem Sonntag die Leipzigerin Saskia Feige über 20 Kilometer an der Reihe. Über diese Distanz hatte sie bei der EM in München Bronze gewonnen.

+++ 19.08.2023: Auch Stadion-Wettbewerbe bei Leichtathletik-WM beginnen später +++

Wegen eines Unwetters verzögern sich auch die ersten WM-Wettbewerbe im Budapester Leichtathletik-Stadion. Eigentlich sollten die Vorkämpfe am Samstag um 10.30 Uhr anfangen, nun ist der Beginn angesichts starken Regens für 11.30 Uhr geplant, wie die Organisatoren mitteilten. Die Abendveranstaltung, die um 18.00 Uhr mit der offiziellen WM-Eröffnung beginnen soll, werde nach aktuellem Stand pünktlich anfangen. Aufgrund des Unwetters war bereits der Start im 20 Kilometer Gehen der Männer um zwei Stunden auf 10.50 Uhr verlegt worden.

+++ 19.08.2023: Schlechtes Wetter: Geher-Entscheidung um zwei Stunden verschoben +++

Der Start der ersten WM-Entscheidung der Leichtathleten in Budapest verzögert sich. Der Wettkampf der Geher über 20 Kilometer wurde am Samstag wegen der Wetterbedingungen um zwei Stunden verschoben. Neue Startzeit ist um 10.50 Uhr. Der deutsche Geher Christoph Linke versuchte am Heldenplatz schnell ein trockenes Plätzchen zu finden, um sich vor dem nahenden Gewitter zu schützen. Anderthalb Stunden Sturm waren angekündigt. Der 34 Jahre alte Potsdamer strebt einen Platz in den Top 8 an.

+++ 19.08.2023: Nur noch Platz statt Zeit: Änderungen bei Leichtathletik-WM +++

Für alle Läuferinnen und Läufer, die Vorläufe über mehr als 800 Meter absolvieren, tritt bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest ab diesem Samstag eine wichtige Regeländerung in Kraft. Ab jetzt entscheidet für sie ausschließlich die Platzierung über das Weiterkommen. Anders als bisher spielt bei den Titelkämpfen in Ungarns Hauptstadt die gelaufene Zeit über 1500 Meter, 3000 Meter Hindernis und 5000 Meter keine Rolle mehr.

Bislang hatten auch diejenigen eine Chance, die nicht automatisch über ihre Platzierung in die nächste Runde kamen. Für einige der Zeitschnellsten unter den folgenden Athletinnen und Athleten wurden Plätze freigehalten. Der Leichtathletik-Weltverband begründete die jetzige Änderung damit, dass nach dem ersten Vorlauf klar war, welche Zeit noch zum Weiterkommen genügen würde. Dies sei ein Nachteil für die Starterinnen und Starter, die anfangen würden.

Auf den Strecken bis 800 Meter ist es dagegen weiterhin möglich, noch über die Zeit weiterzukommen. Dafür wird es einen Raum geben, in dem sich diejenigen bis zu 20 Minuten aufhalten können, die dank ihrer Zeit auf ein Ticket für die nächste Runde hoffen dürfen. Es soll dort bequeme Stühle, Fernsehschirme und Erfrischungen geben.

Vermieden werden sollen auch leer bleibende Bahnen durch Zurückziehungen. Sie sollen durch die am besten platzierten folgenden Athletinnen und Athleten aufgefüllt werden.

Fehlstarts und mögliche Disqualifikationen sind vor allem im Sprint oft ein Thema. Nun gilt: Wenn die Reaktionszeit in der Nähe des zulässigen Grenzwertes von 0,100 Sekunden liegt, kann der Schiedsrichter einer späteren Prüfung eines möglichen Fehlstarts zustimmen, der betroffene Sprinter darf dann unter Protest mitlaufen. Sollte die nachträgliche Prüfung einen Fehlstart ergeben, folgt eine Disqualifikation.

+++ 18.08.2023: Organisatoren erwarten volle Ränge bei Leichtathletik-WM +++

Für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest sind nach Angaben der Organisatoren 85 Prozent der Eintrittskarten verkauft worden. Es gebe auch weiterhin eine Nachfrage nach Tickets, teilten die Veranstalter am Freitag in der ungarischen Hauptstadt mit. Die Wettkämpfe beginnen am Samstag, die WM endet am 27. August.

Die Wettbewerbe finden - abgesehen von denen im Gehen und im Marathon - im neuen WM-Stadion statt, das 35 000 Zuschauer fasst. Nach den Wettbewerben soll es auf 14 500 Plätze zurückgebaut werden, das Gelände rings um das nationale Leichtathletik-Zentrum an der Donau soll dann als öffentlicher Park für Sport und Freizeit dienen.

Weltverbands-Präsident Sebastian Coe lobte die Organisatoren am Freitag und sagte, die Qualität ihrer Arbeit sei überragend. Bereits zuvor hatte er auch die Unterstützung der ungarischen Regierung gewürdigt. Angesichts der Kritik an ihr zum Beispiel aus anderen Ländern der Europäischen Union hatte der Brite aber auch eingeräumt, dass Länder den Sport nutzten, um sich zu präsentieren.

+++ 18.08.2023: Marathonläufer Gröschel muss WM-Start absagen +++

Marathonläufer Tom Gröschel muss auf seinen WM-Start verzichten. Sportdirektor Jörg Bügner wies am Freitag in Budapest auf die Fersenprobleme des Rostockers hin, weshalb dieser nicht starten kann. "Wir sind durch und durch gebeutelt", sagte Bügner im Teamhotel der deutschen Mannschaft. Johannes Motschmann (Berlin) und Haftom Welday (Hamburg) sind die deutschen Starter über 42,195 Kilometer.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat im WM-Vorfeld zahlreiche Ausfälle zu verkraften. Wie Olympiasiegerin Malaika Mihambo fielen mehrere andere deutsche Sportler aus, die zum Teil Medaillenaussichten hatten.

+++ 18.08.2023: Geher Linke peilt Top-8-Platz an - Skepsis vor Olympia-Premiere +++

Geher Christopher Linke blickt der olympischen Premiere einer Mixed-Staffel skeptisch entgegen. "Es sind noch sehr viele offene Fragen, die hoffentlich in den nächsten Wochen und Monaten geklärt werden", sagte der 34-Jährige vor dem Start der Leichtathletik-Weltmeisterschaften.

Im Wettbewerb über 20 Kilometer am Samstag (8.50 Uhr/ZDF/Eurosport) sieht der EM-Zweite über die 35 Kilometer eine Top-8-Platzierung als "realistisches Ziel". Bei den Frauen startet am Sonntag (7.15 Uhr/ARD/Eurosport) die Leipzigerin Saskia Feige, die bei der EM in München auf der 20-Kilometer-Strecke Bronze gewonnen hatte.

"Ich hoffe, dass ich an meine gezeigten Leistungen in dieser Saison rankommen kann. Ich bin so schnell wie seit vier Jahren nicht mehr", sagte Linke am Freitag im Teamhotel. Dort sagte er auch, dass er einen Test-Wettkampf für die neue Olympia-Staffel in Ungarn sinnvoll gefunden hätte. "Ich finde es nicht gut überdacht, dass es erstmals bei Olympia stattfindet", sagte der Potsdamer.

In Paris sollen ein Mann und eine Frau jeweils im Wechsel Abschnitte über 10,5 Kilometer und insgesamt 42 Kilometer gehen. "Ich glaube nicht, dass sich ein Ausdauerfreund das überlegt hat", sagte Linke. Er habe einen ähnlichen Doppelstart probiert, es sei fast unmöglich. "Es ist spannend, weil der Körper reagiert", sagte er mit Blick auf zwei Ausdauerleistungen in kurzer Zeit.

Insgesamt 25 Teams sollen bei dem neuen Wettbewerb bei den Spielen im kommenden Jahr in der französischen Hauptstadt an den Start gehen. Für den Team-Wettbewerb soll die gleiche Strecke wie für die klassischen Geher-Wettbewerbe genutzt werden. Sie führt am Fuße des Eiffelturms durch das Zentrum der Stadt.

+++ 18.08.2023: Sprintstar Lyles über Lückenkemper: EM-Gold eine Inspiration +++

US-Sprintstar Noah Lyles hat sich anerkennend über Sprint-Europameisterin Gina Lückenkemper geäußert und ihren EM-Titel über 100 Meter im vorigen Jahr als Inspiration für sich selbst bezeichnet. Beide kennen sich vom gemeinsamen Training in den USA. "Das ist kein einfacher Weg, aus Deutschland in die USA zu gehen", sagte Lyles am Freitag vor dem Start der Leichtathletik-WM in Budapest. Der 26-Jährige zeigte sich froh, dass er selbst nicht einen solchen Weg habe gehen müssen.

Lyles lobte die Bescheidenheit von Lückenkemper und ihre kämpferischen Qualitäten. "Sie ist ein Hund", sagte er mit Blick auf ihren Biss und ihren Willen. Lückenkemper habe im vorigen Jahr bei der EM in München ihr Halbfinale nicht gewonnen, dann trotzdem den Endlauf für sich entschieden, obwohl sie sich bei einem Sturz beim Zieleinlauf noch mit den eigenen Spikes am Knie verletzte. Das sei auch ein großer Moment für Deutschland gewesen, sagte Lyles, der in Budapest über die 100 und die 200 Meter antritt. Auch mit der Staffel holte Lückenkemper dann noch EM-Gold.

Lückenkemper hat ihrerseits schon Lyles gelobt, dessen großen Willen im Training und seine Fähigkeit beschrieben, Dinge zu erklären. In einem am Freitag veröffentlichten Interview der "Funke Mediengruppe" betonte die 26-Jährige erneut, sie habe mit der WM noch eine Rechnung offen und wolle anders als im Vorjahr in Eugene in den Endlauf kommen. Die Vorläufe in Budapest finden an diesem Sonntag statt, das Finale dann am Montagabend.

+++ 18.08.2023: Leichtathletik-Präsident Kessing: Vielleicht gelingt Überraschung +++

Nach dem Ausfall einiger deutscher Top-Leichtathleten setzt Verbands-Präsident Jürgen Kessing auf überraschende Auftritte anderer Sportler. "Uns sind die Medaillen vom vergangenen Jahr quasi abhandengekommen", sagte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Budapest. "Die, die nachrücken, können zeigen, was sie draufhaben. Und vielleicht gelingt die eine oder andere Überraschung."

Bei der enttäuschenden WM vor einem Jahr in Eugene in den USA hatte die diesmal nach Verletzung fehlende Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo Gold gewonnen. Als weitere Medaille steuerte die Staffel über 4 x 100 Meter Bronze bei. Das Quartett kann nach Ausfällen am Ufer der Donau nicht in Bestbesetzung antreten.

"Wir hatten uns ja vorgenommen, deutlich besser zu werden, als es letztes Jahr in Eugene war", sagte Kessing der Deutschen Presse-Agentur. Doch das wird schwierig. "Wir haben so viele Verletzungen, wie viele andere auch. Das muss man auch mal in Ruhe nacharbeiten, woran das liegt, dass plötzlich diese Häufung auftritt. Jetzt schauen wir mal, was kommt", sagte der 66-Jährige.

Von Samstag an wird in Ungarns Hauptstadt neun Tage lang um die WM-Medaillen gekämpft. "Die Spannung steigt natürlich langsam. Es wird Zeit, dass es am Samstag endlich losgeht", sagte Kessing. "Wenn jeder Athlet seine beste Leistung am Saisonhöhepunkt bringt, ist das schon ein wichtiger Erfolg. Dann muss man sehen, ob es für Finalplatzierungen oder gar Medaillenränge reicht."

Der DLV verfolgt das ambitionierte Ziel, 2028 wieder zu den Top 5 der Welt zu gehören. Die WM in Budapest sei "ein wichtiger Zwischenschritt zur Orientierung", sagte Kessing. Bis die nach der WM-Enttäuschung von Eugene getroffenen Maßnahmen greifen würden, brauche es Zeit. Die Talente müssten reifen.

Die größten deutschen Medaillenhoffnungen ruhen auf den Zehnkämpfern mit Europameister Niklas Kaul und dem deutschen Rekordhalter Leo Neugebauer sowie auf Speerwurf-Europameister Julian Weber.

+++ 17.08.2023: Sperre von Hürden-Weltmeisterin Amusan vor WM aufgehoben +++

Hürden-Weltmeisterin Tobi Amusan aus Nigeria darf auf einen Start bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest hoffen. Das unabhängige Disziplinargericht des Weltverbandes hat nach Angaben der unabhängigen Integritätskommission (AIU) vom Donnerstag mit Mehrheitsentscheid keinen Regelverstoß festgestellt. Zuvor war die Weltrekordlerin, der drei Verstöße gegen die Meldepflicht zur Last gelegt wurden, von der AIU vorläufig gesperrt worden. Diese Sperre wurde laut AIU nun mit sofortiger Wirkung aufgehoben.

AIU-Chef Brett Clothier zeigte sich von der Entscheidung enttäuscht. Er wolle zunächst die genauen Erklärungen dafür erfahren und dann entscheiden, ob die AIU Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof Cas einlegt. Die Vorläufe über 100 Meter Hürden in Budapest finden am Dienstag statt.

Die Athletinnen und Athleten müssen im Voraus angeben, wo sie täglich für eine Dopingkontrolle anzutreffen sind. Bei drei Verstößen oder falschen Angaben droht eine Sperre.

Amusan hatte vor einigen Wochen beim Meeting im ungarischen Szekesfehervar das Rennen über 100 Meter Hürden in starken 12,35 Sekunden gewonnen. Das war nur eine Hundertstelsekunde langsamer als bei ihrem Sieg beim Diamond-League-Meeting in Chorzow kurz zuvor. Ihr Weltrekord steht bei 12,12 Sekunden, aufgestellt hatte Amusan ihn bei der WM im vergangenen Jahr in Eugene in den USA. Dort hatte die 26-Jährige auch den Titel geholt.

+++ 17.08.2023: Vorfreude auf WM: Deutsche Leichtathleten in Ungarn eingetroffen +++

Die ersten deutschen Leichtathleten sind im WM-Ort Budapest eingetroffen und fiebern den Titelkämpfen entgegen. "Ich freue mich auf unheimlich viele Wettbewerbe, wir haben eine Menge zu bieten", versicherte Sportdirektor Jörg Bügner. Er und Cheftrainerin Annett Stein gehörten zur Delegation mit 34 Sportlern, die am Mittwochabend in Ungarns Hauptstadt eingetroffen war.

"Wir sind natürlich traurig, dass an der einen oder anderen Stelle potenzielle Medaillenkandidaten sich und die deutsche Leichtathletik nicht in Szene setzen können", sagte Bügner. "Auf der anderen Seite eröffnet das natürlich Türen für andere, dort entsprechend zu punkten."

Die zweimalige Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo musste für die Titelkämpfe bereits vor einem Monat absagen. Weitere Athletinnen und Athleten wie 5000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen oder der EM-Zweite im Stabhochsprung, Bo Kanda Lita Baehre, folgten.

"Wir sind nicht vergleichbar mit Spielsportarten. Wenn bei uns drei ausfallen, können alle anderen performen", sagte Stein. "Für mich ist die Weltmeisterschaft erfolgreich, wenn unsere Athleten unter Druck beim Vergleich mit der Weltspitze ihr Potenzial abrufen oder mit Bestleistungen nach Hause fahren."

Zum Kreis der deutschen Sportler, die zwei Tage vor dem Start der WM von Samstag an am Donau-Ufer bereits in Budapest weilen, zählen die Olympia-Zweite im Diskuswerfen, Kristin Pudenz, und der EM-Zweite im Hochsprung, Tobias Potye. "Ich fühle mich nicht in der Verantwortung, das Ruder für irgendwen hier rumzureißen. Dafür ist das viel zu individuell", sagte der Münchner und wünschte sich "einfach einen geilen Wettkampf".

Die größten deutschen Medaillenhoffnungen ruhen auf den Zehnkämpfern mit Europameister Niklas Kaul und dem deutschen Rekordhalter Leo Neugebauer sowie auf Speerwurf-Europameister Julian Weber. Auch die Diskuswerferinnen um Pudenz hoffen, in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können.

+++ 15.08.2023: Auch Mittelstrecklerin Trost fehlt bei Leichtathletik-WM +++

Die Serie der Absagen im deutschen Leichtathletik-Team für die anstehenden Weltmeisterschaften reißt nicht ab. Auch 1500-Meter-Läuferin Katharina Trost kann nicht mit nach Budapest reisen, wie der deutsche Verband am Dienstag mitteilte. Die letztjährige WM-Halbfinalistin muss wegen des Verdachts auf eine Windpocken-Erkrankung auf ihren Start verzichten.

"Natürlich bin ich sehr enttäuscht. Aber aufgrund der Infektion ist ein WM-Start nicht möglich", sagte die 28-Jährige aus München, die in diesem Jahr in 4:02,32 Minuten eine persönliche Bestzeit gelaufen war. Das deutsche Team für die am Samstag beginnende WM umfasst nun noch 71 Athletinnen und Athleten.

Erst am Montag hatte 5000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen passen müssen. Fehlen werden unter anderem auch Weitsprung-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Malaika Mihambo, die Sprinterinnen Alexandra Burghardt und Lisa Mayer, Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre und Hindernisläuferin Lea Meyer.

+++ 14.08.2023: Europameisterin Klosterhalfen sagt Start bei der Leichtathletik-WM ab +++

Europameisterin Konstanze Klosterhalfen hat wegen Fußproblemen ihren Start bei der Leichtathletik-WM abgesagt. "Bis zuletzt hatten wir gehofft, dass es mit einem WM-Start klappt. Wir wünschen ihr, dass sie für die Olympiasaison wieder fit an den Start gehen kann", sagte Cheftrainerin Annett Stein laut Mitteilung vom Montag. Die Weltmeisterschaften in Budapest beginnen am Samstag. Bis zum 27. August wird in Ungarns Hauptstadt um Medaillen gekämpft. Vor der 26-jährigen Klosterhalfen, die bei der EM vor einem Jahr über 5000 Meter gewonnen hatte, hatten weitere Leistungsträger um Olympiasiegerin Malaika Mihambo ihren Start abgesagt.

+++ 12.08.2023: Stabhochsprung-Star Duplantis vor WM immer noch nervös +++

Obwohl er im Alter von nur 23 Jahren schon alles gewonnen hat, was es in der Leichtathletik zu gewinnen gibt, ist Stabhochspringer Armand Duplantis vor wichtigen Wettkämpfen immer noch angespannt. Er werde auch bei der anstehenden Weltmeisterschaft in Budapest mit einer gehörigen Portion Nervosität starten, sagte der Schwede bei einer internationalen Medienrunde in dieser Woche. "Ich bin nervös vor jedem Wettkampf", räumte er ein.

Allerdings geht der von allen nur "Mondo" genannte Weltrekordler auch mit einer großen Portion Selbstvertrauen in den Wettkampf um die Medaillen am 26. August. "Wenn ich gut springe, sollte ich der Letzte sein, der im Wettkampf übrig ist", sagte der normalerweise in einer eigenen Liga springende Duplantis. Der Titelverteidiger siegte vor einem Jahr in Eugene in den USA mit der Weltrekordhöhe von 6,21 Metern, in diesem Winter sprang er in der Halle noch einen Zentimeter höher. In diesen Sphären schwebt keiner seiner Konkurrenten.

Vor dem Gedanken an einen weiteren Weltrekord steht bei Duplantis allerdings erst einmal das Gewinnen, dafür gibt es 70.000 Dollar. Sollte er seinen zweiten Freiluft-Weltmeistertitel holen, wäre ein mit weiteren 100.000 Dollar dotierter Rekord für ihn nur eine Zugabe, betonte er. Duplantis ist gewarnt: Beim Diamond-League-Meeting in Monaco am 21. Juli wurde er überraschend nur Vierter.

Seit dem Karriereende von Usain Bolt fehlt der internationalen Leichtathletik ein Gesicht, das auch weit über die Grenzen der Sportart hinaus bekannt ist. Duplantis ist kein Showman wie der extrovertierte einstige Sprintkönig aus Jamaika. Aufgrund seiner überragenden Leistungen fokussiert sich aber viel auf den eher ruhigen Schweden.

Der Umgang damit werde für ihn auf eigenartige Weise leichter, sagte Duplantis und erklärte dies damit, dass er die meisten Dinge schon abgehakt hat. "Alles, was noch kommt, ist das Sahnehäubchen", betont er: Was die Konkurrenten nicht gern hören werden: Duplantis möchte noch eine lange Karriere haben und viel gewinnen - nach der WM dann 2024 Olympia-Gold in Paris.

Deutsche Konkurrenz ist in Budapest nicht in Sicht. Vize-Europameister Bo Kanda Lita Baehre stürzte beim Meeting in Monaco in den Einstichkasten und fällt verletzt aus. Der letztjährige WM-Fünfte Oleg Zernikel ist bislang nicht in der starken Form der vorigen Saison.

+++ 10.08.2023: Rückenbeschwerden: EM-Zweite Lea Meyer sagt WM-Start ab +++

Mit der Absage der Hindernisläuferin Lea Meyer wird die Liste der Ausfälle deutscher Leichtathletinnen und Leichtathleten für die WM in Budapest immer länger. Die 25 Jahre alte EM-Zweite aus Leverkusen klagt über Rückenbeschwerden. "Diese machen trotz intensiver Behandlung ein schmerzfreies Laufen und eine zielgerichtete WM-Vorbereitung unmöglich", teilte der Deutsche Leichtathletik-Verband am Donnerstag mit. Meyer war sowohl über 3.000 Meter Hindernis als auch über 5.000 Meter für die Weltmeisterschaften vom 19. bis 27. August nominiert worden.

Zuvor hatten bereits die zweimalige Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo, die Sprinterinnen Alexandra Burghardt und Lisa Mayer sowie Ex-Weltmeister Johannes Vetter (Speerwurf) und der EM-Zweite im Stabhochsprung, Bo Kanda Lita Baehre, ihre WM-Teilnahme aus Verletzungsgründen absagen müssen. Der DLV reist nun mit 73 Athletinnen und Athleten in Ungarns Hauptstadt. Bei der WM 2022 in Eugene/USA gewann Deutschland nur zwei Medaillen, so wenige wie nie zuvor.

+++ 08.08.2023: Stabhochspringer Lita Baehre doch nicht zur Leichtathletik-WM +++

Das deutsche Leichtathletik-Team muss bei den anstehenden Leichtathletik-Weltmeisterschaften auf den nächsten Hoffnungsträger verzichten. Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre wird nach einem Sturz in den Einstichkasten beim Diamond-League-Meeting im Juli in Monaco nicht in Budapest antreten.

Der Vize-Europameister wird an diesem Freitag wegen des Verdachts auf einen Meniskusriss operiert, wie der Deutsche Leichtathletik-Verband am Dienstag mitteilte. Damit umfasst das deutsche WM-Aufgebot nun noch 74 Athletinnen und Athleten. Die WM in Ungarns Hauptstadt findet vom 19. bis 27. August statt.

"Der Ausfall von Bo ist natürlich ein weiterer herber Schlag für uns vor dem Start der WM in Budapest", sagte DLV-Cheftrainerin Annett Stein. DLV-Sportdirektor Jörg Bügner fügte hinzu: "Sein Ausfall ist deshalb so bitter, da er zuletzt in absoluter Topform gewesen ist und zu den Hoffnungsträgern für Budapest gezählt hat." Der 24-Jährige hatte bei den deutschen Meisterschaften vor einem Monat am Rheinufer in Düsseldorf 5,82 Meter überquert und damit außer der WM-Norm auch die Norm für die Olympischen Spiele 2024 in Paris erfüllt.

Vor Lita Baehre mussten bereits mehrere deutsche Asse für die WM absagen. Verletzt fehlen werden unter anderem Titelverteidigerin Malaika Mihambo im Weitsprung sowie die Sprinterinnen Alexandra Burghardt und Lisa Mayer. Beide gehörten im Vorjahr zur Staffel, die bei der WM überraschend Bronze gewann und bei der EM den Titel holte.

Die Hoffnungen in Budapest ruhen vor allem auf Speerwurf-Europameister Julian Weber, Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul und dem neuen deutschen Rekordhalter Leo Neugebauer, Hochspringer Tobias Potye sowie den Diskuswerferinnen um Kristin Pudenz. "Die Stimmung ist natürlich ein bisschen getrübt, würde ich behaupten", sagte Weber in einem Interview des Magazins "Leichtathletik" angesichts der Ausfälle. "Aber auf der anderen Seite spüre ich auch eine große Motivation im Team", betonte der Mainzer.

+++ 07.08.2023: Stabhochsprung-Olympiasieger Lavillenie sagt für WM ab +++

Stabhochsprung-Altmeister Renaud Lavillenie muss auf eine weitere Weltmeisterschafts-Teilnahme verzichten. Der 36 Jahre alte Franzose sagte am Montag wegen gesundheitlicher Probleme für die Leichtathletik-WM vom 19. bis 27. August in Budapest ab. Der Olympiasieger von 2012 und -zweite von 2016 erklärte seinen Rückzug am Montag mit erneuten Problemen in der rückseitigen Oberschenkelmuskulatur.

Lavillenie hätte in Budapest nach dem bisherigen Saisonverlauf nicht zu den Favoriten gehört und sich aller Voraussicht nach auch im siebten Anlauf nicht zum Weltmeister krönen können. 2013 in Moskau war er WM-Zweiter, viermal holte er Bronze, im Vorjahr reichte es in Eugene in den USA immerhin noch zu Rang fünf für den dreimaligen Europameister. Für das kommende Jahr kündigte Lavillenie seine Rückkehr an, dann finden die Olympischen Spiele in Paris statt.

+++ 07.08.2023: "Realistisch sein": DLV nominiert 75 Athleten für WM +++

Der Deutsche Leichtathletik-Verband reist mit 75 Athletinnen und Athleten und gebremsten Erwartungen zu den Weltmeisterschaften nach Budapest. Angeführt wird das Aufgebot für die WM vom 19. bis 27. August von den vier Europameistern Julian Weber (Speerwurf), Gina Lückenkemper (100 Meter), Konstanze Klosterhalfen (5.000 Meter) und Niklas Kaul (Zehnkampf), wie der DLV am Montag mitteilte. Zudem wurden Kauls Mehrkampf-Kollege Leo Neugebauer und der 200-Meter-Läufer Joshua Hartmann nominiert, die mit deutschen Rekorden in diesem Jahr zu neuen Hoffnungsträgern avancierten.

Allerdings muss der DLV in Ungarns Hauptstadt auf eine Reihe prominenter Athleten und Athletinnen verzichten. Die zweimalige Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo fehlt ebenso wie die Sprinterinnen Alexandra Burghardt und Lisa Mayer. Beide gehörten im Vorjahr zur Staffel, die bei der WM überraschend Bronze gewann und bei der EM den Titel holte. Auch Ex-Weltmeister Johannes Vetter und Thomas Röhler, Olympiasieger von 2016 im Speerwurf, werden wie schon 2022 nicht starten. Rechtzeitig fit ist dagegen nach seinem Sturz vor zwei Wochen der EM-Zweite im Stabhochsprung, Bo Kanda Lita Baehre.

Nach dem "Wechselbad der Gefühle" in der Saison 2022 werde es nun ein Jahr vor den Olympischen Spielen darum gehen, "wieder im Weltmaßstab unsere Konkurrenzfähigkeit unter Beweis zu stellen", sagte DLV-Sportdirektor Jörg Bügner. Bei der WM 2022 hatte es mit zwei Medaillen so wenige wie noch nie für ein deutsches Team in der 39-jährigen Geschichte von Leichtathletik-Weltmeisterschaften gegeben.

"Den Ausfall einer Ausnahmeathletin wie Malaika Mihambo können wir nicht kompensieren, auch in der Frauenstaffel brechen mit Alexandra Burghardt und Lisa Mayer wichtige Stützen weg", meinte Bügner. Cheftrainerin Annett Stein fürchtet, dass dies nicht ohne Folgen bleiben wird: "Dass wir nicht in allen Wettbewerben unsere stärksten Athleten an den Start schicken können, mindert natürlich unsere Erfolgschancen. Da müssen wir realistisch sein."

+++ 03.08.2023: Ukrainische Leichtathleten bereiten sich in Slowakei auf WM vor +++

Das ukrainische Leichtathletik-Team absolviert in der Slowakei ab dieser Woche seine finale Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Budapest. Ermöglicht wird das Trainingslager in Banska Bystrica für 40 Sportlerinnen und Sportler sowie Offizielle mit der Unterstützung aus dem Ukraine-Fonds des Weltverbandes und dem Solidaritätsfonds des Internationalen Olympischen Komitees.

"Wir wissen, wie wichtig und inspirierend die ukrainischen Athleten in dieser schrecklichen Zeit für ihr Land sind, und wir wollen ihnen jede Möglichkeit geben, an Wettkämpfen teilzunehmen und Höchstleistungen zu erbringen, trotz der großen Not, die dieser schreckliche Krieg über sie und ihre Städte bringt", erklärte Weltverbandspräsident Sebastian Coe in einer Mitteilung von World Athletics am Mittwoch. "Sie haben so viel verloren, und das Mindeste, was wir machen können, ist, ihnen zu helfen, ihre sportlichen Träume am Leben zu erhalten."

World Athletics hat als Konsequenz des Angriffskrieges russische Athletinnen und Athleten von der WM vom 19. bis 27. August und anderen internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. An dieser Haltung habe sich nichts geändert, betonte Coe in dieser Woche in einer Medienrunde.

Der Weltverband und das Olympische und Paralympische Komitee der USA hatten ein ähnliches Programm für das ukrainische Team bereits vor der Leichtathletik-WM 2022 in Eugene/USA finanziert. Dort hatten Jaroslawa Mahutschich und Andrij Prozenko im Hochsprung Silber beziehungsweise Bronze gewonnen.

Als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands hat World Athletics im vergangenen Jahr seinen Ukraine-Fonds mit mehr als 220.000 US-Dollar ausgestattet. Für 2023 wurde weitere 190.000 US-Dollar zur Verfügung gestellt.

+++ 01.08.2023: Australischer Läufer Bol von Dopingverdacht entlastet +++

Der australische Mittelstreckenläufer Peter Bol ist aufgrund eines falschen Testergebnisses vom Verdacht des Dopings freigesprochen worden. Dies teilte die australische Anti-Doping-Agentur am Dienstag mit. Der 29-Jährige reagierte erleichtert auf die Nachricht und betonte erneut seine Unschuld. Für ihn sei ein Traum wahr geworden. "Niemand sollte erleben, was ich in diesem Jahr durchgemacht habe", schrieb Bol in den sozialen Medien. Er will sich nun auf die anstehenden Weltmeisterschaften vom 19. bis 27. August in Budapest konzentrieren.

Beim Olympia-Vierten über 800 Meter von Tokio 2021 waren in einer Dopingprobe Spuren des Blutdopingmittels Epo entdeckt worden, er wurde deswegen im Januar dieses Jahres vorläufig gesperrt. Die B-Probe bestätigte das Ergebnis jedoch nicht. Die Welt-Anti-Doping-Agentur erklärte, es gebe zwar keinen Grund, die Analysemethode infrage zu stellen. Die Wada will aber Schlüsse aus dem Fall von Bol ziehen. Er begrüßte dies und hofft, dass künftig falsche positive Proben vermieden werden.

+++ 29.07.2023: WM-Start von Stabhochspringer Lita Baehre weiter unsicher +++

In Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre bangt ein weiterer Hoffnungsträger des deutschen Leichtathletik-Teams um seinen Start bei den Weltmeisterschaften in Budapest. Der EM-Zweite leidet nach wie vor unter den Folgen eines Sturzes in den Einstichkasten beim Diamond-League-Meeting in Monaco vor gut einer Woche. Die WM in Budapest findet vom 19. bis 27. August statt.

Lita Baehre kam bei dem Sturz zwar mit Prellungen davon, am Rande des Meetings in Leverkusen sagte der deutsche Meister am Samstag in der ARD aber, sein Start werde sich in den nächsten Wochen entscheiden. "Die Flüssigkeit muss rausgehen. Wenn die drinbleibt, dann wird es erst mal nichts mit der WM", erklärte der 24-Jährige.

Das deutsche Team muss bei der WM bereits auf einige Asse verzichten. Verletzt fehlen werden unter anderem Titelverteidigerin Malaika Mihambo im Weitsprung sowie die Sprinterinnen Alexandra Burghardt und Lisa Mayer. Beide gehörten im Vorjahr zur Staffel, die bei der WM überraschend Bronze gewann und bei der EM den Titel holte.

+++ 29.07.2023: Speerwerfer Vetter verpasst bei Weber-Sieg die WM-Norm +++

Der frühere Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter hat drei Wochen vor der WM nach langer Verletzungspause nicht die erhoffte Leistung für den Sprung nach Budapest geschafft. Der seit längerer Zeit unter Schulterproblemen leidende Vetter warf beim Meeting am Samstag in Leverkusen 80,82 Meter. Der 30 Jahre alte Offenburger wurde mit dieser Saisonbestleistung Zweiter hinter Europameister Julian Weber, der mit 83,86 Metern ungefährdet gewann.

"Ich meinte es schon ernst. Heute hat vieles gepasst, aber nicht alles gepasst", sagte Vetter danach in der ARD und verwies auf Automatismen, die nach anderthalb Jahren nicht mehr zusammenpassten. "Trotzdem gehe ich einigermaßen schmerzarm aus dem Wettkampf raus, was schon ein großer Schritt ist", fügte er hinzu.

Die internationale Norm des Leichtathletik-Weltverbandes liegt jedoch bei 85,20 Metern, der deutsche Verband verlangt bis zum Sonntag einen entsprechenden Leistungsnachweis. Weber ist mit 88,72 Metern derzeit die Nummer zwei der Welt und einer der deutschen Hoffnungsträger für die WM vom 19. bis 27. August. Der Mainzer war nach eigenen Angaben zuletzt krank. "Ich habe flach gelegen und war ein bisschen schlapp", erklärte der 28-Jährige.

+++ 23.07.2023:Deutscher Sprint-Staffel um Lückenkemper misslingt WM-Test +++

Die ersatzgeschwächte deutsche Sprint-Staffel um Doppel-Europameisterin Gina Lückenkemper hat eine missglückte Generalprobe für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest erlebt. Das Quartett schied beim Diamond-League-Meeting am Sonntag in London früh aus. Jennifer Montag, Lilly Kaden, Lückenkemper und Rebekka Haase wollten sich nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Lisa Mayer und Alexandra Burghardt eigentlich gegen starke Konkurrenz testen.

Bereits der erste Wechsel von Montag zu Kaden kam aber nicht zustande. "Jenny hat sich echt blöd verletzt. Wir haben sie bis zu einem Rollstuhl bringen können. Wir hoffen, dass es nicht allzu schlimm ist und sie sich schnell erholen wird", berichtete Lückenkemper im TV-Sender Sky.

Bei der EM im vorigen Jahr holte das deutsche Quartett in Bestbesetzung Gold, nachdem es einen Monat zuvor überraschend schon Bronze bei der WM gegeben hatte. Die kommende WM in Budapest findet vom 19. bis 27. August statt.

Besser lief es für die deutschen Männer mit Rang vier. Kevin Kranz, Lucas Ansah-Peprah, Joshua Hartmann und Yannick Wolf kamen nach 38,21 Sekunden ins Ziel. Der neue 200-Meter-Rekordler Hartmann sagte danach: "Wir haben es heute recht gut gemacht. Alle kommen mehr oder weniger aus dem Training. Wir können alle zufrieden sein, dafür dass wir nicht so gut gewechselt haben."

Eine Enttäuschung erlebte Hochspringer Tobias Potye aus München. Der EM-Zweite schaffte eine Woche, nachdem er seine persönliche Bestleistung beim Diamond-League-Meeting in Chorzow auf 2,34 Meter geschraubt hatte, diesmal nur 2,20 Meter.

Die Niederländerin Femke Bol sorgte über 400 Meter Hürden für einen Europarekord. Die Europameisterin schraubte die kontinentale Bestmarke auf 51,45 Sekunden.

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/news.de/dpa

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