Champions League 2022/23 Ergebnisse: Gündogan und Manchester City gewinnen erstmals Champions League
Erstellt von Sabrina Böhme
11.06.2023 07.05
Die Champions-League Saison geht zu Ende. Kein deutsches Team hat es ins Finale geschafft. FC Bayern München schied in der Runde der letzten Acht aus. Im Endspiel standen sich nun Manchester City und Inter Mailand gegenüber. Wer holte sich den Sieg?
Champions League-Finale Manchester City vs. Inter Mailand im Überblick
Datum | Uhrzeit | Begegnung | Ergebnis |
Samstag, 10.06.2023 | 21 Uhr | Manchester City - Inter Mailand | 1:0 |
Alle Ergebnisse im Champions-League-Finale
Wie sich Manchester City und Inter Mailand im Champions-League-Finale schlagen, erfahren Sie zeitnah im Ergebnis-Ticker, inklusive aller aktuellen Informationen rund um das Endspiel.
+++ 10.06.2023: Guardiola will Champions-League-Ära mit Man City prägen +++
Nach dem Premierensieg mit Manchester City will Trainer Pep Guardiola in der Königsklasse eine neue Ära prägen. "Es gibt Mannschaften, die die Champions League gewonnen haben und nach ein, zwei Saisons verschwunden sind. Das ist es, was wir vermeiden müssen", sagte der Katalane nach dem 1:0 (0:0)-Finalsieg in Istanbul gegen Inter Mailand und fügte lächelnd an: "Wer mich kennt weiß, dass das nicht passiert." Man werde für eine erfolgreiche Titelverteidigung aber "noch härter arbeiten"müssen.
Mit erkennbarer Ironie schickte Guardiola eine nicht ganz ernst gemeinte Kampfansage an Rekordsieger Real Madrid, der den wichtigsten Clubwettbewerb im europäischen Fußball 14 Mal gewonnen hat. "Du bist nur 13 Champions-League-Siege entfernt. Sei vorsichtig, Real Madrid, denn wir sind dir auf den Fersen", sagte der 52-Jährige. "Wenn du ein bisschen schläfst, werden wir dich einholen."
Der erste Triumph in der Königsklasse für Man City nach mehreren vergeblichen Anläufen sei "eine große Erleichterung für uns alle», gab Guardiola zu. Denn dadurch höre nun die ewige Fragerei nach dem Premierensieg auf. «Dieses Finale in diesem Jahr stand in den Sternen."
Dass der Henkelpokal auch für ihn selbst wichtig ist, weil in den vergangenen Jahren Zweifel an seinen Trainer-Qualitäten in großen Spielen aufgekommen waren, wollte Guardiola nicht bestätigen. Er sei "unglaublich zufrieden" und fühle sich "okay" - viel mehr aber angeblich nicht: "Ehrlich gesagt, war ich nach dem Sieg im FA Cup gegen Manchester United aufgewühlter."
Guardiola ist der erste Trainer, der mit zwei verschiedenen Clubs das Triple aus Champions League, Meisterschaft und nationalem Pokal gewinnen konnte. 2008/09 war ihm das schon mit dem FC Barcelona gelungen. In England hatte bisher nur Manchester United 1999 mit Trainer Alex Ferguson das Triple geholt. Er habe am Morgen des Endspiels eine Nachricht von Ferguson bekommen, berichtete Guardiola, "die mich sehr berührt hat". Es sei für ihn "eine Ehre", mit dem inzwischen 81-Jährigen diesbezüglich auf einer Stufe zu stehen.
Guardiola gab jedoch auch zu bedenken, dass die Titel-Gier der Cityzens nicht jedes Jahr komplett gestillt werden könne. "Ich bin ein guter Trainer", sagte er lächelnd, "aber ich bin nicht gut genug, um jede Saison das Triple zu gewinnen."
+++ 10.06.2023: Gündogan und Manchester City gewinnen erstmals Champions League +++
Der englische Fußball-Meister Manchester City hat erstmals die Champions League gewonnen. Die Mannschaft um den deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Startrainer Pep Guardiola setzte sich im Finale am Samstag in Istanbul mit 1:0 (0:0) gegen Inter Mailand durch. Den einzigen Treffer der Partie erzielte der Spanier Rodri (68. Minute). Für City war es nach mehreren vergeblichen Anläufen und zwei Jahre nach der Final-Niederlage gegen den FC Chelsea der erste Triumph in der Königsklasse.
Damit machte die Mannschaft um den früheren BVB-Stürmer Erling Haaland auch das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Champions-League-Triumph perfekt. Das war in England zuletzt Manchester United 1999 gelungen. City tat sich in einem umkämpften Endspiel gegen die defensivstarken Italiener lange schwer, steckte aber auch den Schock der verletzungsbedingten frühen Auswechslung von Starspieler Kevin De Bruyne (36.) weg.
+++ 10.06.2023: Champions-League-Finale: Das spricht für City, das für Inter +++
Wer gewinnt das Champions-League-Finale in Istanbul? Auf dem Papier ist Manchester City im Duell am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) klar favorisiert, doch es spricht auch etwas gegen den ersten Königsklassen-Triumph für den englischen Serienmeister. Inter setzt auf seine Außenseiterchance.
Das spricht für Manchester City
Eindeutig die Qualität im Kader. Auf nahezu jeder Position sind die Cityzens besser besetzt als der Gegner, was aber auch an den immensen Investitionen des Eigentümers liegt. Die 75 Millionen Euro aus dem vergangenen Sommer für Erling Haaland waren gut investiertes Geld, der norwegische Stürmerstar überzeugt in seiner Premierensaison für Man City mit 52 Toren in 52 Pflichtspielen. Auch Kevin De Bruyne, Ilkay Gündogan, Jack Grealish oder Bernardo Silva können den Unterschied ausmachen. Zudem stimmt die Form beim englischen Meister und FA-Cup-Gewinner, die Aussicht auf das Titel-Triple ist eine zusätzliche Motivation. Und Trainer Pep Guardiola dürfte aus der Vergangenheit gelernt haben und auf taktische Experimente diesmal verzichten.
Das spricht gegen Manchester City
Eigentlich nur die immense Erwartungshaltung. Fast jeder rechnet gegen Inter mit dem Premieren-Triumph des Scheich-Clubs, ein erneutes Scheitern so kurz vor dem Ziel der Träume wäre niederschmetternd. Solche Gedanken können auch lähmen, deswegen warnte Kapitän Ilkay Gündogan, City dürfe «nicht überdrehen». Wenn Mailand wie erwartet tief verteidigt und lange das 0:0 hält, könnte sich Verunsicherung beim Favoriten breitmachen.
Das spricht für Inter Mailand
Der Glaube an die große Überraschung. «In wichtigen Spielen haben meine Jungs es immer geschafft, Energien freizusetzen, von denen wir dachten, sie nicht zu haben», sagte Trainer Simone Inzaghi. Das Team verfügt über viel Erfahrung, die früheren Bundesligaprofis Hakan Calhanoglu, Edin Dzeko und Henrich Mchitarjan zum Beispiel dürften vor dem Starensemble aus Manchester nicht in Ehrfurcht erstarren. Inter ist eingespielt, diszipliniert, defensiv stark - und vorn gilt der argentinische Weltmeister Lautaro Martínez als Unterschiedsspieler. Anders als der Gegner können die Nerazzurri fast befreit aufspielen. «Für uns ist das Finale ein Traum, für die eine Obsession», verdeutlichte Flügelspieler Federico Dimarco.
Das spricht gegen Inter Mailand
Laufen Haaland und Co. in Topform auf und finden sie Lösungen gegen das Abwehrbollwerk der Italiener, dürfte Inter allein aus Qualitätsgründen chancenlos sein. Bei den beiden Niederlagen in der Gruppenphase gegen den FC Bayern München zeigte sich, dass Inter sich mitunter schwertut, wenn der Gegner über deutlich mehr Ballbesitz verfügt. Die Altstars Dzeko (37) und Mchitarjan (34) taugen nicht zum perfekten Umschaltspiel.
+++ 09.06.2023: "Größter Fehler": Man City will Inter Mailand nicht unterschätzen +++
Pep Guardiola und seine Spieler weisen die Favoritenrolle im Champions-League-Finale von sich. Der Trainer setzt auch auf Erling Haalands Torjäger-Qualitäten.
Manchester City will vor dem Champions-League-Finale gegen Inter Mailand von einer Favoritenrolle nichts wissen. "Was in dieser Saison oder in der Vergangenheit passiert ist, ist nicht wichtig", sagte Trainer Pep Guardiola vor dem Königsklassen-Showdown am Samstag (21.00 Uhr MESZ/ZDF und DAZN): "Wichtig ist morgen um 22.00 Uhr Istanbul-Zeit, die bestmögliche Leistung abzuliefern. Das wird den Unterschied ausmachen."
Seine Spieler haben den Trainer verstanden. "Der größte Fehler, den wir machen können, ist zu vergessen, dass es ein Finale ist", sagte Verteidiger Rúben Dias. In solch großen Spielen gebe es "keinen Favoriten", meinte der Portugiese: "Du kannst nur dann ein Favorit sein, wenn du den Rasen betrittst und anfängst, Dinge zu tun."
Bei der Frage, ob der erste Champions-League-Triumph für Man City ein Traum oder eine Besessenheit sei, lagen Trainer und Spieler aber nicht auf einer Wellenlänge. «Vielleicht beides", antwortete Mittelfeldstar Kevin De Bruyne, während es für Guardiola «absolut ein Traum" ist. Der Spanier versprach den City-Fans: "Wir sind bereit."
Seine eigene Rolle im Finale spielte Guardiola dagegen herunter. Für große Siege brauche man "gute Spieler", erklärte der 52-Jährige. Bei seinen zwei Champions-League-Siegen mit dem FC Barcelona (2009 und 2011) habe er Lionel Messi in seinen Reihen gehabt, "jetzt habe ich Haaland".
Erling Haaland hat in seiner Premierensaison für Man City in 52 Pflichtspielen bereits 52 Tore erzielt. "Hoffentlich kann er auch morgen tun, was er tun muss», sagte De Bruyne, der sich auf dem Platz herausragend mit dem Norweger versteht. Auf die Frage eines Journalisten, ob es Liebe auf den ersten Blick gewesen sei, antwortete der Belgier schmunzelnd: "Nein, nein. Ich bin glücklich mit meiner Frau."
+++ 09.06.2023: Mögliche CL-Aufstellung: So könnte ManCity gegen Inter spielen +++
Manchester City - Inter Mailand (Samstag, 21.00 Uhr/ZDF und DAZN)
Manchester City: Ederson - Walker, Ruben Dias, Stones, Akanji - Rodrigo - De Bruyne, Gündogan - Bernardo Silva, Haaland, Grealish
Inter Mailand: Onana - Darmian, Acerbi, Bastoni - Dumfries, Calhanoglu, Dimarco - Barella, Mchitarjan - Martinez, Dzeko
Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen)
+++ 09.06.2023: Gosens setzt auf Inter Mailands Außenseiterchance +++
Robin Gosens will im Champions-League-Finale mit Inter Mailand die Außenseiterchance nutzen. "Manchester City ist natürlich eine bärenstarke Mannschaft. Die Elf von Pep Guardiola hat neben Kevin De Bruyne, Ilkay Gündogan und Erling Haaland viele Superstars in ihren Reihen", sagte Inters Flügelspieler im Interview der "Rheinischen Post": "Aber gerade im Fußball gibt es Hunderte von Beispielen, in denen der vermeintlich Kleinere den Größeren schlägt. Uns muss man erst mal schlagen!"
Die Mailänder treffen im Endspiel der Königsklasse am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Istanbul auf den englischen Meister Man City, der klar favorisiert ist. "Wir haben bewiesen, dass wir guten Fußball spielen", sagte Gosens und versprach den Fans: "Wir werden auf jeden Fall alles reinwerfen, um dieses Finale zu gewinnen."
Dass er selbst im Endspiel der Königsklasse steht, fühle sich "nach wie vor surreal an", sagte der 14-malige Nationalspieler: "Es passt aber zu meiner außergewöhnlichen Karriere. Ohne je ein Nachwuchsleistungszentrum gesehen zu haben, habe ich recht spät den Weg in den bezahlten Fußball gefunden. Ich habe nie aufgehört zu träumen."
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bos/news.de/dpa