Giro d'Italia 2023 Ergebnisse: Primož Roglič besiegelt Giro-Gesamtsieg - Kämna auf Rang 9
Erstellt von Claudia Löwe
28.05.2023 18.54
Die letzte Woche des Giro d'Italia 2023 hatte es in sich. Drei schwere Bergetappen und zur Krönung noch ein Bergzeitfahren mussten von den Fahrern bewältigt werden. Favoriten auf den Gesamtsieg sind weiterhin Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), Primož Roglič (Jumbo-Visma) und Joao Almeida (UAE Team Emirates). Ein Podiumsplatz für Lennard Kämna, den deutschen Team-Kapitän von Bora Hansgrohe, wäre eher eine Riesenüberraschung. Bislang konnte er aber bei den besten Fahrern der Italienrundfahrt gut mithalten und hat nur wenig Rückstand auf das Favoriten-Trio. Für deutsche Fahrer war es mit den Siegen von Nico Denz und dem hauchdünnen Sprintsieg von Pascal Ackermann war es bislang eine gute Ausbeute beim Giro 2023.
Giro d'Italia 2023: Roglic gewinnt 106. Giro - Kämna Neunter
Primoz Roglic hat als erster Slowene den Giro d'Italia gewonnen. Der 33-Jährige ließ sich den Triumph auf der letzten Etappe nach Rom am Sonntag erwartungsgemäß nicht mehr nehmen und lag am Ende 14 Sekunden vor dem Briten Geraint Thomas. Dritter wurde der Portugiese Joao Almeida mit einem Rückstand von 1:15 Minuten. Der Bremer Lennard Kämna, der erstmals eine große Landesrundfahrt auf Gesamtklassement gefahren ist, benötigte für die insgesamt etwa 3450 Kilometer 7:46 Minuten mehr als Roglic und wurde Neunter.
Die 126 Kilometer lange letzte Etappe mit Start und Ziel in Rom war eine Sache der Sprinter. Ex-Weltmeister Mark Cavendish, der während des Giro sein Karriereende zum Ablauf der Saison angekündigt hatte, setzte sich souverän durch. Pascal Ackermann wurde durch einen Sturz etwa 100 Meter vor dem Ziel jede Chance auf seinen zweiten Tageserfolg genommen.
Aus deutscher Sicht war es letztlich ein erfolgreicher Giro. Kämna schaffte es als erst siebter Deutscher unter die besten Zehn des Gesamtklassements. Nico Denz feierte überraschend zwei Etappensiege, Pascal Ackermann holte sich ebenfalls einen lange ersehnten Erfolg. Zudem sprintete der Pfälzer drei weitere Male unter die besten Zehn. Vier Platzierungen unter den Top Ten gelangen auch dem erst 22 Jahre alten Marius Mayrhofer.
Roglic hatte sich das Rosa Trikot des Führenden erst auf der vorletzten Etappe gesichert. Ausgerechnet in einem Bergzeitfahren nahe seines Heimatlandes holte der Routinier einen Rückstand von 26 Sekunden auf Thomas auf. Vor drei Jahren war Roglic am vorletzten Tag der Tour de France als Gesamterster in das Bergzeitfahren nach Planche des Belle Filles gegangen und hatte letztlich einen Vorsprung von 57 Sekunden vor seinem Landsmann Tadej Pogacar nicht behaupten können.
Giro d'Italia 2023: Alle Etappen + Etappensieger der Italien-Rundfahrt in TV und Live-Stream erleben
Radsport-Fans, die alle 21 Etappen der Italien-Rundfahrt im Mai 2023 nicht versäumen möchten, können an den Renntagen vom 6. bis 28. Mai 2023 hautnah an der Piste dabei sein. Das Rennen wird nämlich live im Fernsehen übertragen - Eurosport hat sich auch in diesem Jahr die Übertragungsrechte für die Italien-Rundfahrt gesichert. Parallel dazu können Radsport-Fans im Live-Stream dabei sein und das Eurosport-Programm im Online-Stream des Eurosport Players verfolgen. Wann welche Etappe gefahren wird und wo die Live-Übertragungen als Sendetermine eingeplant sind, verrät die folgende Übersicht - Infos zu den einzelnen Etappensiegern inklusive:
Etappe Nr. | Datum | Strecke | Art der Etappe | Distanz in Kilometer | TV-Übertragung / Live-Stream | Etappensieger |
1 | 06.05.2023 | Fossacesia - Ortona | Einzelzeitfahren | 19,6 km | Eurosport1 (ab 13.30 Uhr) | Remco Evenepoel |
2 | 07.05.2023 | Teramo - San Salvo | Flachetappe | 201 km | Eurosport2 (ab 12.00 Uhr) | Jonathan Milan |
3 | 08.05.2023 | Vasto - Melfi | hügelige Etappe | 216 km | Eurosport1 (ab 11.30 Uhr) | Michael Matthews |
4 | 09.05.2023 | Venosa - Lago Laceno | mittelschwere Etappe | 175 km | Eurosport1 (ab 12.15 Uhr) | Aurélien Paret-Peintre |
5 | 10.05.2023 | Altripalda - Salerno | Flachetappe | 171 km | Eurosport1 (ab 12.30 Uhr) | Kaden Groves |
6 | 11.05.2023 | Neapel - Neapel | Flachetappe | 162 km | Eurosport1 (ab 12.45 Uhr) | Mads Pedersen |
7 | 12.05.2023 | Capua - Gran Sasso d'Italia | Hochgebirgsetappe | 218 km | Eurosport1 (ab 11.00 Uhr) | Davide Bais |
8 | 13.05.2023 | Terni - Fossombrone | hügelige Etappe | 207 km | Eurosport1 (ab 11.30 Uhr) | Ben Healy |
9 | 14.05.2023 | Savignano sul Rubicone - Cesena | Einzelzeitfahren | 35 km | Eurosport1 (ab 13.00 Uhr) | Remco Evenepoel |
Ruhetag | 15.05.2023 | |||||
10 | 16.05.2023 | Scandiano - Viareggio | hügelige Etappe | 196 km | Eurosport1 (ab 11.45 Uhr) | Magnus Cort Nielsen |
11 | 17.05.2023 | Camaiore - Tortona | Flachetappe | 219 km | Eurosport1 (ab 11.15 Uhr) | Pascal Ackermann |
12 | 18.05.2023 | Bra - Rivoli | hügelige Etappe | 179 km | Eurosport1 (ab 12.15 Uhr) | Nico Denz |
13 | 19.05.2023 | Borgofranco d'Ivrea - Crans-Montana (Schweiz) | Hochgebirgsetappe | 74,6 km | Eurosport1 (ab 14.30 Uhr) | Einer Rubio |
14 | 20.05.2023 | Sider (Schweiz) - Cassano Magnano | hügelige Etappe | 193 km | Eurosport1 (ab 11.45 Uhr) | Nico Denz |
15 | 21.05.2023 | Seregno - Bergamo | Hochgebirgsetappe | 195 km | Eurosport1 (ab 11.30 Uhr) | Brandon McNulty |
Ruhetag | 22.05.2023 | |||||
16 | 23.05.2023 | Sabbio Chiese - Monte Bondone | Hochgebirgsetappe | 203 km | Eurosport1 (ab 10.30 Uhr) | Joao Almeida |
17 | 24.05.2023 | Pergine Valsugana - Caorle | Flachetappe | 195 km | Eurosport1 (ab 12.30 Uhr) | Alberto Dainese |
18 | 25.05.2023 | Oderzo - Val di Zoldo | mittelschwere Etappe | 161 km | Eurosport1 (ab 12.00 Uhr) | Filippo Zana |
19 | 26.05.2023 | Longarone - Drei Zinnen | Hochgebirgsetappe | 183 km | Eurosport1 (ab 11.15 Uhr) | Santiago Buitrago |
20 | 27.05.2023 | Tarvis - Luschariberg | Bergzeitfahren | 18,6 km | Eurosport1 (ab 11.15 Uhr) | Primoz Roglic |
21 | 28.05.2023 | Rom - Rom | Flachetappe | 135 km | Eurosport1 (ab 15.30 Uhr) | Primoz Roglic |
Giro d'Italia 2023: Aktuelle Ergebnisse der Italien-Rundfahrt auf einen Blick
Welcher Radprofi hat in welcher Etappe der Italien-Rundfahrt die Nase vorn, wer punktet in den Bergen, wer setzt sich beim Einzelzeitfahren durch? Alle Infos zum Giro d'Italia sowie die Ergebnisse des Radsport-Events im Mai 2023 gibt's hier im Überblick als News-Ticker.
+++ 28.05.2023: Teamchef Denk wägt ab: Kämna wieder Etappenjäger? +++
Schon vor der abschließenden Etappe des 106. Giro d'Italia sieht Teamchef Ralph Denk das Experiment Gesamtwertung mit Lennard Kämna als gelungen an. "Ich würde schon sagen, dass es funktioniert hat. Bei einer so großen Rundfahrt in die Top Ten zu fahren, das hat schon einen gewissen Wert und haben nicht so viele Deutsche vor ihm geschafft", sagte der Besitzer des Rennstalls Bora-hansgrohe dem Deutschlandfunk.
Kämna liegt vor dem Start der Schlussetappe nach Rom am Sonntag auf Platz neun. Auf den letzten Kilometern sollte sich daran traditionell nichts mehr ändern. Bisher haben erst sieben deutsche Radprofis den Giro in den Top Ten abgeschlossen, zuletzt gelang dies Emanuel Buchmann im vergangenen Jahr als Siebter.
Für die künftigen Planungen mit Kämna will Denk in den kommenden Wochen tiefer analysieren. "Ist es das, was er will und ist es das, was wir wollen? Oder wollen wir wieder einen aggressiveren Kämna sehen, was seinem Naturell sogar noch einem Stück weit eher entspricht?", fragte der 49-Jährige. Im vergangenen Jahr hatte Kämna seinen Schwerpunkt auf Ausreißversuche gelegt. Dabei hatte der 26-Jährige die Bergankunft auf dem Ätna gewonnen.
Beim diesjährigen Giro war diese offensive Fahrweise nicht möglich, da Kapitän Alexander Wlassow erkrankt aufgeben musste. Dadurch seien dem Team "taktische Varianten entgangen" und es habe "der gesamte Druck auf Lennard" gelegen.
+++ 27.05.2023: Wende beim Giro: Roglic entreißt Thomas das Rosa Trikot +++
Unter dem Jubel seiner slowenischen Fans hat Primoz Roglic völlig überraschend dem großen Favoriten Geraint Thomas beim Giro d'Italia noch das Rosa Trikot entrissen und den wohl entscheidenden Schritt zum Gesamtsieg gemacht. Trotz eines technischen Defekts raste der Slowene am Samstag auf der vorletzten Etappe überlegen zum Sieg im Bergzeitfahren und machte damit den 26-Sekunden-Rückstand in der Gesamtwertung noch wett. Damit geht Roglic am Sonntag im Trikot des Führenden mit 14 Sekunden Vorsprung auf Thomas in die Schlussetappe nach Rom, wo sich traditionell nichts mehr in der Gesamtwertung ändern sollte.
"Das ist unglaublich. Das sind Momente, an die man sich immer erinnert. Ich kann es nur genießen. Das haben die ganzen Leute an der Strecke verdient", sagte Roglic.
Der deutsche Radprofi Lennart Kämna belegte im 18,6 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr von Tarvisio zum Monte Lussari hinauf mit einem Rückstand von 2:18 Minuten auf Roglic den 14. Platz und rutschte damit im Gesamtklassement auf den neunten Platz ab.
Doch das große Spektakel gab es bei der 7,8 Kilometer langen Kletterpartie am Schlussanstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 11,2 Kilometern im Duell der beiden Topstars. Roglic lag schon zwischenzeitlich deutlich in Führung, ehe ihm die Kette absprang. Doch der 33-Jährige ließ sich unweit der slowenischen Grenze davon nicht beirren und holte sich trotzdem den Sieg.
Ausgerechnet Roglic! Vor knapp drei Jahren hatte der frühere Skispringer bei der Tour de France das scheinbar sichere Gelbe Trikot am vorletzten Tag im Kampf gegen die Uhr in La-Planche-des-Belles-Filles noch an seinen Landsmann Tadej Pogacar verloren.
Dieses Mal sorgte er für umgekehrte Verhältnisse - und das an einem Ort, an den er beste Erinnerungen hatte. In Tarvisio, wo Roglic am Samstag von der Rampe fuhr, gewann er 2007 auf der Skisprungschanze die Goldmedaille bei der Junioren-WM mit dem slowenischen Team, bevor er später zum Radsport wechselte.
Am Sonntag dürfte es auf der flachen Schlussetappe über 126 Kilometer mit Start und Ziel in Rom keine Veränderungen mehr an der Spitze der Gesamtwertung geben.
+++ 27.05.2023: Kampf um das Rosa Trikot: Zeitfahren bringt die Giro-Entscheidung +++
Geraint Thomas oder Primoz Roglic? Ein Bergzeitfahren entscheidet am Samstag auf der vorletzten Etappe über den Gesamtsieg beim 106. Giro d'Italia. Für den slowenischen Radprofi nicht gerade ein gutes Omen. Knapp drei Jahre ist es her, als Roglic bei der Tour de France das scheinbar sichere Gelbe Trikot am vorletzten Tag im Kampf gegen die Uhr von seinem Landsmann Tadej Pogacar in La-Planche-des-Belles-Filles noch entrissen worden war.
Kann Roglic dieses Mal für umgekehrte Verhältnisse sorgen? Der Rückstand auf den früheren Tour-de-France-Sieger Thomas beträgt nur 26 Sekunden, aber der 37 Jahre alte Brite gilt als Zeitfahr-Spezialist. Beim Zeitfahren nach Cesena auf der neunten Etappe war Thomas 16 Sekunden schneller als der Olympiasieger, im Auftaktzeitfahren lag allerdings Roglic zwölf Sekunden vor Thomas. Es könnte spannend werden.
Roglic setzt dabei auf den Heimvorteil. Der Startort Tarvisio liegt nur wenige Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt, entsprechend ist mit vielen Fans des 33-Jährigen zu rechnen. Und an Tarvisio hat Roglic ohnehin beste Erinnerungen. 2007 gewann er dort auf der Skisprungschanze die Goldmedaille bei der Junioren-WM mit dem slowenischen Team, bevor er später zum Radsport wechselte.
Von Tarvisio aus geht es über 18,6 Kilometer nach Monte Lussari. Der Schlussanstieg hat es aber in sich. Über 7,8 Kilometer wartet eine durchschnittliche Steigung von 11,2 Kilometern. Am Sonntag sollte derweil die Schlussetappe mit Start und Ziel in Rom eine Sache der Sprinter sein.
+++ 26.05.2023: Thomas vor Giro-Gesamtsieg - Kämna fällt etwas zurück +++
Radprofi Geraint Thomas darf nach dem großen Schlagabtausch in den Dolomiten auf seinen ersten Triumph beim Giro d'Italia hoffen, Lennard Kämna rutschte dagegen auf den achten Gesamtrang ab. Auf der Königsetappe der 106. Italien-Rundfahrt, die der kolumbianische Ausreißer Santiago Buitrago gewann, wehrte der frühere Tour-de-France-Champion Thomas am Freitag bei der extrem schweren Kletterpartie zu den Drei Zinnen hinauf alle Angriffe ab. Er erreichte drei Sekunden hinter seinem Rivalen Primoz Roglic als Fünfter das Ziel in 2304 Metern Höhe. Damit geht Thomas mit einem Vorsprung von 26 Sekunden auf den Slowenen in das entscheidende Bergzeitfahren am Samstag.
Kämna, der das Tempo von Thomas und Co. auf den steilen Rampen mit bis zu 18 Prozent Steigung nicht mitgehen konnte, verlor nach der 183 Kilometer langen Kletterpartie mit fünf Bergwertungen einige Sekunden auf seine ärgsten Rivalen. So musste er den französischen Radstar Thibaut Pinot und den Niederländer Thymen Arensman im Klassement vorbeiziehen lassen. Der frühere Junioren-Zeitfahrweltmeister könnte am Samstag auf der vorletzten Etappe aber in seiner Spezialdisziplin die knappen Rückstände wieder wettmachen. Bis zum Gesamtfünften Eddie Dunbar aus Irland beträgt der Rückstand eine knappe Minute.
Für einen Zwischenfall hatte der Teamwagen der Mannschaft AG2R-Citroën gesorgt, als er den spanischen Radprofi Carlos Verona zu Fall brachte. Verona wurde offenbar am Hinterrad touchiert, konnte die Etappe in der Ausreißergruppe aber fortsetzen. Wie der italienische TV-Sender RAI berichtete, sei das Auto von dem Rennen ausgeschlossen worden.
Am Samstag warten zwar nur 18,6 Zeitfahr-Kilometer, aber der Schlussanstieg nach Monte Lussari hat es in sich. Über 7,8 Kilometer wartet eine durchschnittliche Steigung von 11,2 Kilometern. Am Sonntag sollte derweil die Schlussetappe mit Start und Ziel in Rom eine Sache der Sprinter sein.
+++ 26.05.2023: Zwischenfall auf Giro-Königsetappe: Teamauto bringt Verona zu Fall +++
Auf der Königsetappe des 106. Giro d'Italia ist offenbar der spanische Radprofi Carlos Verona am Freitag durch einen Teamwagen der Mannschaft AG2R-Citroën zu Fall gebracht worden. Wie der italienische TV-Sender RAI berichtete, sei das Auto von dem Rennen ausgeschlossen worden. Verona, der offenbar am Hinterrad touchiert worden war, konnte die Etappe in der Ausreißergruppe fortsetzen.
+++ 25.05.2023: Kämna behauptet Platz sechs - Zana gewinnt 18. Giro-Etappe +++
Lennard Kämna hat mit letzter Kraft seinen sechsten Gesamtrang beim 106. Giro d'Italia verteidigt, im Duell der Superstars hat sich dagegen Olympiasieger Primoz Roglic zurückgemeldet. Kämna erreichte am Donnerstag auf der schweren Bergetappe über 161 Kilometer von Oderzo nach Val di Zoldo mit einem Rückstand von knapp drei Minuten auf den italienischen Tagessieger Filippo Zana das Ziel und ließ damit seine schärfsten Rivalen hinter sich.
An der Spitze der Gesamtwertung bleibt der frühere Tour-de-France-Champion Geraint Thomas, der an seinem 37. Geburtstag zusammen mit dem wiedererstarkten Slowenen Primoz Roglic knapp zwei Minuten hinter den Ausreißern in Val di Zoldo einfuhr. Roglic schob sich damit an dem Portugiesen Joao Almeida auf den zweiten Platz der Gesamtwertung vor und darf weiterhin von seinem ersten Giro-Triumph träumen. Dabei hatte der slowenische Rad-Profi während der Etappe noch Schwächen gezeigt, war im Finale aber voll auf der Höhe. Thomas liegt nun 29 Sekunden vor Roglic, dicht gefolgt von Almeida (+0:39).
Im Kampf um den Tagessieg setzte sich Zana im Sprint gegen den französischen Star Thibaut Pinot durch. Der frühere Tour-Dritte Pinot rückte aber auf den siebten Platz der Gesamtwertung vor und behält das Bergtrikot. Kämna weist in der Gesamtwertung einen Rückstand von 4:27 Minuten auf und ist damit auch noch in Schlagdistanz zu den Plätzen vier und fünf.
Am Freitag folgt der nächste Schlagabtausch in den Bergen, wenn der extrem schwere Schlussanstieg zu den Drei Zinnen mit Steigungen von 18 Prozent auf die Fahrer wartet. Insgesamt sind auf der 183 Kilometer langen 19. Etappe von Longarone bis zur Bergankunft drei Anstiege der ersten und zwei der zweiten Kategorie zu bewältigen. Am Samstag folgt dann noch das Bergzeitfahren nach Monte Lussari, ehe am Sonntag die Schlussetappe mit Start und Ziel in Rom eine Sache der Sprinter sein sollte.
+++ 24.05.2023: Millimeterentscheidung im Fotofinish! Alberto Dainese gewinnt Vorletzte Sprintetappe beim Giro d'Italia!
Alberto Dainese war heute bärenstark im Sprint und gewann hauchdünn vor Jonathan Milan. Bei der heutigen Etappe hatte das Peloton alles unter Kontrolle und die Teams der Sprinter waren sich in der Nachführarbeit einig. Die Ausreißer kamen nicht durch. Das "Maglia
Ciclamino" des Führenden der Punktewertung, Jonathan Milan, ist damit aber nicht in Gefahr und er dürfte es, wenn er über die letzten Berge kommt auch in Rom tragen. Auch Geraint Thomas bleibt weiter im Rosa Trikot und konnte sich und sein Team für die schweren letzten Etappen schonen.
+++ 23.05.2023: Kämna rückt beim Giro vor - Almeida gewinnt erste Alpen-Etappe +++
Mit einer soliden Leistung auf der ersten schweren Alpenetappe ist Lennard Kämna in der Gesamtwertung des 106. Giro d'Italia weiter nach oben geklettert. Der Bremer Radprofi belegte bei der Bergankunft auf dem Monte Bondone am Dienstag Platz elf mit 1:20 Minuten Rückstand auf Tagessieger Joao Almeida aus Portugal. In der Gesamtwertung liegt Kämna auf Rang sechs und hat 3:20 Minuten Rückstand auf den neuen Gesamtführenden Geraint Thomas. Der Brite hatte zeitgleich mit Almeida als Zweiter das Ziel erreicht. Dritter wurde der Slowene Primoz Roglic mit 25 Sekunden Rückstand.
Auf der 203 Kilometer langen Etappe mussten die Fahrer etwa 5000 Höhenmeter bewältigen. Der erwartete Schlagabtausch der Favoriten erfolgte jedoch erst am 21,6 Kilometer langen Schlussanstieg. 8,5 Kilometer vor dem Ziel verschärfte Almeidas Team UAE das Tempo, nur Roglic und Thomas konnten aus dem Kreis der Sieganwärter folgen. Gut vier Kilometer später musste auch Roglic abreißen lassen, eine unerwartete Schwäche des 33-Jährigen. Kämna erreichte das Ziel in der ersten größeren Gruppe.
Am Mittwoch werden erneut die Sprinter ihre Chance bekommen. Die 197 Kilometer lange Etappe von Pergine Valsugana nach Caorle führt in der ersten Hälfte fast nur bergab und weist insgesamt keine Hindernisse auf. Der Pfälzer Pascal Ackermann wird versuchen, seinen zweiten Sieg beim diesjährigen Giro zu holen.
+++ 23.05.2023: Kämna beim Giro mit Top 10 zufrieden +++
Lennard Kämna erwartet in der Schlusswoche des 106. Giro d'Italia Attacken unter den Top-Favoriten. Durch das Wetter und einige Ausfälle von wichtigen Helfern gab es in der zweiten Woche der Rundfahrt im Gesamtklassement kaum Bewegung. "Ich verstehe, dass es ein wenig langweilig aussah, aber es wird ein bisschen Action geben", sagte der Bremer am zweiten Ruhetag. "Ich erwarte ein hartes Rennen, viele schwere Berge. Ich werde gucken, wie es geht. Ich habe mich an den längeren Anstiegen zuletzt gut gefühlt." Kämna geht als Gesamtsiebter in die am Dienstag mit der Bergankunft auf dem Monte Bondone beginnenden Schlussetappen.
Hält Kämna seine Platzierung in der Gesamtwertung, wäre er am Ende zufrieden. "Für mich ist es die erste Grand Tour, die ich auf Klassement fahre", sagte der 26-Jährige. Er werde nicht anfangen, "Träume zu jagen, die ich selbst gar nicht habe". Die ersten beiden Wochen seien ein Wartespiel gewesen, körperlich fühle er sich gut.
Zu Spitzenreiter Bruno Amirail fehlen Kämna aktuell 3:02 Minuten. Doch der Franzose gilt nicht als bergfest und wird sein Rosa Trikot wohl schon am Dienstag verlieren. Als Favoriten auf den Gesamtsieg machte Kämna die drei Fahrer hinter Amirail aus, den Briten Geraint Thomas, den Slowenen Primoz Roglic und den Portugiesen Joao Almeida.
+++ 21.05.2023: Kämna als Siebter in letzte Giro-Woche - McNulty gewinnt 15. Etappe +++
Lennard Kämna geht als Gesamtsiebter in die schwere letzte Woche des 106. Giro d'Italia. Einen Tag nach dem zweiten Etappensieg seines Teamkollegen Nico Denz erreichte der deutsche Hoffnungsträger am Sonntag auf der 15. Etappe über 195 Kilometer von Seregno nach Bergamo knapp hinter der Favoritengruppe das Ziel. Den Tagessieg holte sich der amerikanische Radprofi Brandon McNulty im Sprint einer dreiköpfigen Ausreißergruppe vor dem Iren Ben Healy und dem Italiener Marco Frigo.
Das Rosa Trikot des Gesamtersten verteidigte der Franzose Bruno Armirail, nachdem er am Vortag viel Zeit herausgeholt hatte. Der 29-Jährige dürfte aber auf den schweren Bergetappen in der Schlusswoche für den Gesamtsieg nicht infrage kommen. 1:08 Minuten hinter Armirail folgt der frühere Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas auf Platz zwei, weitere zwei Sekunden zurück lauert bereits Mitfavorit Primoz Roglic (Slowenien). Kämna weist einen Rückstand von 3:02 Minuten auf.
Nach dem zweiten Ruhetag wird der Giro am Dienstag mit der 16. Etappe über 203 Kilometer von Sabio Chiese nach Monte Bondone fortgesetzt. Fünf Bergwertungen, darunter auch der Schlussanstieg in 1632 Metern Höhe, sind dann zu bewältigen.
+++ 20.05.2023: +++ Denz holt seinen zweiten Etappensieg beim Giro d'Italia +++
Nico Denz hat mit einer Energieleistung seinen zweiten Etappensieg beim 106. Giro d'Italia geholt. Der 29-Jährige gewann auf der 14. Etappe nach 194 Kilometern von Sierre nach Cassano Magnago den Sprint einer Ausreißergruppe hauchdünn vor dem Kanadier Derek Gee. Denz hatte erst am Donnerstag die zwölfte Etappe in Rivoli - ebenfalls als Ausreißer - gewonnen. Insgesamt war es schon der dritte deutsche Tagessieg bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt.
Denz fuhr dabei auf den letzten beiden Kilometern fast alleine einen Rückstand von 14 Sekunden auf die drei Führenden zu, ehe er dann im Sprint auch noch das größte Stehvermögen hatte. Die Anwärter auf den Gesamtsieg um den früheren Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas ließen es dagegen gemächlich angehen und gewährten der Ausreißergruppe einen großen Vorsprung. Am Sonntag wird der Giro mit der 15. Etappe von Seregno nach Bergamo über 195 Kilometer fortgesetzt. Dabei warten drei Bergwertungen der zweiten und ein Anstieg der ersten Kategorie auf die Fahrer.
+++ 19.05.2023: Rubio gewinnt verkürzte 13. Giro-Etappe - Kämna weiter Sechster +++
Der kolumbianische Radprofi Einer Rubio hat die stark verkürzte 13. Etappe des Giro d'Italia gewonnen. Der Kletterspezialist setzte sich am Freitag vor dem Franzosen Thibaut Pinot und dem Ecuadorianer Jefferson Cepeda durch, die Strecke war wegen schlechter Witterungsbedingungen um mehr als 120 Kilometer verkürzt worden. Der Bremer Lennard Kämna kam als Elfter in der schweizerischen Gemeinde Crans-Montana ins Ziel und ist weiter Sechster in der Gesamtwertung. Der Brite Geraint Thomas bleibt Führender der Italien-Rundfahrt.
Der italienische Teil der Etappe war ausgelassen worden. Statt 199 mussten die Radprofis am Freitag 74,6 Kilometer absolvieren und starteten erst gegen 15.00 Uhr im Schweizer Ort Le Chable. Bereits vor einigen Tagen war der für Freitag geplante 2469 Meter hohe Pass Grosser Sankt Bernhard als höchster geplanter Punkt des diesjährigen Giro wegen Neuschnee und Lawinengefahr aus dem Programm genommen worden.
Am Samstag steht für die Profis die 194 Kilometer lange Strecke zwischen der Stadt Siders in der Schweiz und Cassano Magnago in der italienischen Lombardei an. Nach dem Aufstieg zum Sempione-Pass haben die Giro-Teilnehmer einen langen flachen Abschnitt vor sich.
+++ 13. Giro-Etappe wegen schlechten Wetterverhältnissen stark gekürzt +++
Die 13. Etappe des Giro d'Italia ist wegen schlechter Witterungsbedingungen erneut verändert worden. Statt 199 müssen die Radprofis am Freitag 74,6 Kilometer auf dem Weg zur Gemeinde Crans-Montana in der Schweiz bewältigen. "In Anbetracht der widrigen Wetterbedingungen, insbesondere auf italienischer Seite, hat die Kommission beschlossen, dem Wunsch der Athleten nachzukommen und das Extremwetterprotokoll anzuwenden", teilten die Veranstalter am Freitag mit.
Die Profis um die deutschen Fahrer Lennard Kämna und die diesjährigen Giro-Etappensieger Pascal Ackermann und Nico Denz starten nicht im italienischen Borgofranco d'Ivrea, sondern gegen 14.30 Uhr im Schweizer Ort Le Chable. Der letzte Teil der Etappe bleibt unverändert.
Bereits vor einigen Tagen war der 2469 Meter hohe Pass Grosser Sankt Bernard als höchster Punkt der diesjährigen Italien-Rundfahrt wegen Neuschnee und Lawinengefahr aus dem Programm genommen worden. Der Kurs war von 199 auf 207 Kilometer verkürzt worden, das Peloton soll durch den tiefer gelegenen Tunnel geleitet werden.
Bei der diesjährigen Rundfahrt mussten bereits etwa 40 Fahrer wegen Verletzungen und Krankheiten aussteigen. Darunter etliche Profis mit positivem Coronatest, wie etwa der belgische Gesamtsieg-Favorit Remco Evenepoel.
+++ 17.05.2023: "Das ist sehr groß": Kämna-Kollege Denz gewinnt 12. Giro-Etappe +++
Der deutsche Radprofi Nico Denz gewinnt die 12. Etappe des Giro d'Italia. Der Tagessieg ist für den Team-Kollegen von Lennard Kämna der bislang größte Erfolg.
Der deutsche Radprofi Nico Denz hat beim 106. Giro d'Italia seinen ersten Saisonsieg und zugleich größten Erfolg seiner bisherigen Karriere gefeiert. Der 29 Jahre alte Team-Kollege von Lennard Kämna vom Team Bora-hansgrohe behauptete sich auf dem 185 Kilometer langen Kurs zwischen Bra und Rivoli am Donnerstag vor dem Letten Toms Skujins und dem Australier Sebastian Berwick. Nach dem Erfolg von Pascal Ackermann am Vortag ist es der zweite Etappensieg eines deutschen Fahrers bei der diesjährigen italienischen Rundfahrt. In der Gesamtwertung verteidigte Kämna den sechsten Rang, der Brite Geraint Thomas bleibt Führender.
"Das ist sehr groß für mich", sagte Denz nach dem Rennen. Er sei super stolz. Ursprünglich sollte er nicht als Ausreißer fahren, dann habe er doch grünes Licht bekommen. "Als ich um mich herumgeschaut habe, waren da nur Monster, nur große Fahrer", fügte er hinzu. Auf dem mit zwei höher gelegenen Stopps und einem überwiegend flachen Mittelstück dazwischen ausgestatteten Abschnitt gehörte Denz lange einer vierköpfigen Spitzengruppe an, die sich später auf drei verkleinerte. Zum Schluss ließ er sich den Sieg vor seinen beiden Verfolgern nicht mehr nehmen.
Der Australier Kaden Groves, Sieger der fünften Etappe, musste die italienische Rundfahrt während des Rennens wegen Magen-Darm-Beschwerden verlassen. Auch der Franzose Mikaël Cherel und der Belgier Harm Vanhoucke beendeten den diesjährigen Giro. Am Vortag war der zu dem Zeitpunkt Gesamtdritte Tao Geoghegan Hart gestürzt und hatte sich eine Hüft-Fraktur zugezogen. Am Morgen verkündete der ebenfalls in diesen Sturz verwickelte und dabei verletzte Italiener Alessandro Covi sein Ende der Rundfahrt.
Vor der 12. Etappe waren neben Covi schon 36 andere Fahrer nach Verletzungen und Krankheiten bei der Rundfahrt ausgeschieden. Darunter der große Favorit auf den Gesamtsieg, Remco Evenepoel, der wegen eines positiven Corona-Tests am Sonntag ausstieg.
Am Freitag müssen die Profis den 199 Kilometer langen Kurs auf der 13. Etappe zwischen Borgofranco d'Ivrea und Crans-Montana in der Schweiz bewältigen. Wegen Neuschnee und Lawinengefahr war die Strecke allerdings verkürzt worden.
+++ 17.05.2023: Radprofi Ackermann gewinnt längste Giro-Etappe +++
Pascal Ackermann hat seinen ersten Sieg des Jahres gefeiert und die längste Etappe des 106. Giro d'Italia gewonnen. Der frühere deutsche Straßenrad-Meister gewann am Mittwoch nach 219 Kilometern von Camaiore nach Tortona im Fotofinish vor dem Italiener Jonathan Milan. Für Ackermann war es der erste Sieg seit August des vergangenen Jahres. Damals hatte der 29-Jährige die vierte Etappe der Polen-Rundfahrt gewonnen.
"Es war sehr nervös. Ich habe mich am Hinterrad von Mark Cavendish orientiert. Es war so eng. Ich bin einfach glücklich, dass ich zeigen konnte, dass ich noch da bin. Ich schaue jetzt von Tag zu Tag. Von jetzt an werde ich fliegen", sagte Ackermann. Der 22 Jahre alte Marius Mayrhofer zeigte erneut einen starken Sprint und fuhr auf Rang sieben.
Etwa 70 Kilometer vor dem Ziel war das Rennen für den nächsten Favoriten auf den Gesamtsieg unfreiwillig beendet. Spitzenreiter Geraint Thomas stürzte, dadurch kam auch sein drittplatzierter Teamkollege Tao Geoghegan Hart zu Fall. Der Giro-Sieger von 2020 fiel hart auf seine linke Seite und wurde per Krankenwagen abtransportiert. Thomas liegt in der Gesamtwertung zwei Sekunden vor dem Slowenen Primoz Roglic. Lennard Kämna ist Sechster, 1:52 Minuten auf Thomas zurück.
Am Sonntag hatte bereits der zu dem Zeitpunkt Gesamtführende Remco Evenepoel das Rennen wegen eines positiven Coronatests verlassen. Am Mittwoch meldete sein Team Soudal-QuickStep vier weitere Fälle. Jan Hirt, Josef Cerny, Louis Vervaeke und Mattia Cattaneo wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Vom Team AG2R musste Andrea Vendrame mit Covid-19 aufgeben, vom Team Corratec Stefano Gandin. Insgesamt verließen bereits 15 Fahrer aufgrund von Covid-Erkrankungen den Giro.
+++ 17.05.2023: Spanier Rodriguez rast in Hauswand - Geoghegan Hart raus +++
Zwei schwere Stürze haben die längste Etappe des Giro d'Italia geprägt. Etwa 66 Kilometer vor dem Ziel verlor der Spanier Oscar Rodriguez in einer Abfahrt die Kontrolle über sein Rad, touchierte ein Verkehrsschild und krachte in eine Hauswand. Der 28-Jährige war bei Bewusstsein, konnte das Rennen allerdings nicht fortsetzen. Vier Kilometer zuvor war der Gesamtdritte Tao Geoghegan Hart zu Fall gekommen und musste im Krankenwagen abtransportiert werden. Dadurch rückt der Bremer Lennard Kämna automatisch auf den sechsten Platz der Gesamtwertung, sollte er nach den 219 Kilometern von Camaiore nach Tortona das Ziel ohne Zeitverlust erreichen.
+++ 16.05.2023: Kämna nun Gesamtsiebter beim Giro - Cort Nielsen gewinnt Etappe +++
Der deutsche Radprofi Lennard Kämna ist durch das krankheitsbedingte Aus seines Teamkollegen Alexander Wlassow auf den siebten Gesamtrang des 106. Giro d'Italia geklettert. Der 26-Jährige erreichte auf der verregneten zehnten Etappe über 196 Kilometer von Scandiano nach Viareggio als 14. im kleinen Hauptfeld das Ziel.
Den Tagessieg holte sich der dänische Ausreißerkönig Magnus Cort Nielsen, der sich im Sprint einer dreiköpfigen Gruppe vor dem Kanadier Derek Gee und dem Italiener Alessandro de Marchi durchsetzte. Der deutsche Sprinter Pascal Ackermann landete auf Platz fünf.
Die Gesamtführung verteidigte der frühere Tour-de-France-Champion Geraint Thomas erfolgreich. Der Waliser hatte die Spitzenposition übernommen, nachdem Weltmeister Remco Evenepoel aus Belgien wegen eines positiven Corona-Tests vor dem Ruhetag ausgestiegen war. Kämna liegt 1:52 Minuten hinter Thomas.
Beim deutschen Bora-hansgrohe-Team musste am Dienstag Wlassow aufgeben. Der Russe hatte vom Start weg Probleme und konnte das Tempo im Feld nicht mitgehen. Nach etwa 70 der 196 zu absolvierenden Kilometer teilte Bora mit, der Russe habe das Rennen aufgegeben. Zu diesem Zeitpunkt lag Wlassow auf Platz sechs der Gesamtwertung und hatte nur etwas über eine Minute Rückstand auf Thomas.
Am Mittwoch wird der Giro mit der elften Etappe über 219 Kilometer von Camaiore nach Tortona fortgesetzt. Auf dem welligen Terrain sind zwei Bergwertungen der dritten und eine der vierten Kategorie zu bewältigen.
+++ 16.05.2023: Bora-Kapitän Wlassow gibt Giro erkrankt auf +++
Lennard Kämna ist beim Giro d'Italia unfreiwillig zum alleinigen Kapitän des deutschen Radteams Bora-hansgrohe aufgestiegen. Da der Russe Alexander Wlassow auf der zehnten Etappe am Dienstag erkrankt aufgab, bündelt die Mannschaft nun die Kräfte für den Bremer, der erstmals eine dreiwöchige Rundfahrt auf Gesamtwertung fährt. Wlassow hatte auf der verregneten Etappe von Scandiano nach Viareggio vom Start weg Probleme, konnte das Tempo im Feld nicht mitgehen. Nach etwa 70 der 196 zu absolvierenden Kilometer teilte Bora mit, der Russe habe das Rennen aufgegeben. Zu diesem Zeitpunkt lag Wlassow auf Platz sechs der Gesamtwertung und hatte nur etwas über eine Minute Rückstand auf Spitzenreiter Geraint Thomas.
+++ 16.05.2023: Neue Corona-Fälle - Grosser St. Bernard gestrichen +++
Corona ist beim 106. Giro d'Italia weiterhin das bestimmende Thema. Vor dem Start der zehnten Etappe am Dienstag wurden weitere Fälle bekannt. Der italienische Kletterspezialist Domenico Pozzovivo verließ das Radrennen ebenso wie der Norweger Sven Erik Byström und der Australier Callum Scotson. Die Zahl der coronabedingten Ausfälle stieg damit auf neun Fahrer an, darunter der Weltmeister und einstige Spitzenreiter Remco Evenepoel. Am Montag hatten die Giro-Organisatoren die Maskenpflicht wieder eingeführt.
Zudem zwingen Neuschnee und Lawinengefahr die Organisatoren zu einer Streckenänderung. Die 13. Etappe am Freitag nach Crans-Montana in der Schweiz soll von 199 auf 207 Kilometer verkürzt werden, berichtet die Schweizer Zeitung "La Nouvelliste". Mit dem 2469 Meter hohen Pass Grosser Sankt Bernard müsse der höchste Punkt der diesjährigen Italien-Rundfahrt aus dem Programm genommen werden, da bis zur Etappe weiterer Neuschnee erwartet werde. Das Peloton soll nun durch den deutlich tiefer gelegenen, knapp sechs Kilometer langen Tunnel geleitet werden.
+++ 15.05.2023: Evenepoel-Aus beim Giro wegen Corona alternativlos - "Kein Risiko" +++
Der Ausstieg des Weltmeisters und Gesamt-Ersten Remco Evenepoel beim 106. Giro d'Italia wegen eines positiven Corona-Tests ist offenbar alternativlos gewesen. "Man weiß nie, was unter der Haut vorgeht. Kein Risiko", twitterte Teamchef Patrick Lefevere, nachdem der Soudal-Quick-Step-Radrennstall am Sonntagabend seinen Star aus dem Rennen genommen hatte. Der Radsport-Weltverband UCI hatte zu Saisonbeginn die Corona-Bestimmungen gelockert. Es gibt keine verpflichtenden Tests mehr, stattdessen ist es nun Sache der Teams, wie sie mit dem Virus umgehen.
Evenepoel hatte am Sonntag noch das zweite Einzelzeitfahren beim Giro gewonnen und sich vor dem ersten Ruhetag das Rosa Trikot des Gesamtführenden zurückgeholt. Nach der Etappe klagte er über leichte Erkältungssymptome. "Corona hat nicht mehr die volle Kraft wie früher, aber trotzdem...", sagte der belgische Virologe Marc van Ranst dem Sender Sporza: "Evenepoel hat für seine Gesundheit die richtige Entscheidung getroffen. Außerdem lebt man dort immer noch in einer Gruppe. Man kann dort jeden anstecken, selbst jetzt, wo das Virus weniger stark ist."
Bereits zu Saisonbeginn hatte Mannschaftsarzt Yvan van Mol die teaminterne Verfahrensweise erklärt: "Wir wissen nicht, welche Konsequenzen dies für ihr Herzsystem hat. Unsere Rolle besteht darin, unsere positiv auf Corona getesteten Fahrer daran zu hindern, weiter an Wettkämpfen teilzunehmen. Wir haben im Nachhinein noch nicht genügend Erkenntnisse, um sicher sein zu können, dass dies keine Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben wird."
+++ 14.05.2023: Evenepoel holt Rosa Trikot beim Giro zurück - Kämna verbessert +++
Weltmeister Remco Evenepoel hat beim Giro d'Italia die Führung in der Gesamtwertung zurückgeholt. Beim Einzelzeitfahren auf der neunten Etappe der Italien-Rundfahrt siegte der belgische Radprofi am Sonntag hauchdünn vor den Briten Geraint Thomas und Tao Geoghegan Hart. Der 23 Jahre alte Jungstar übernahm erneut das Rosa Trikot, das zuvor der Norweger Andreas Leknessund auf der vierten Etappe geholt und seitdem erfolgreich verteidigt hatte.
Der deutsche Radprofi Lennard Kämna vom Team Bora-hansgrohe fuhr auf dem 35 Kilometer langen, flachen Zeitfahren von Savignano sul Rubicone nach Cesena in der Region Emilia-Romagna dank eines soliden Auftritts auf den zwölften Rang. Der 26-Jährige verbesserte sich in der Gesamtwertung vom zehnten auf den neunten Platz mit einem Rückstand von 2:37 Minuten auf Evenepoel. Team-Kollege Alexander Wlassow wurde beim Zeitfahren Achter.
Am Montag steht für die Radprofis ein Ruhetag an. Auf der zehnten Etappe am Dienstag müssen sie dann den 196 Kilometer langen Kurs zwischen Scandiano und Viareggio bewältigen.
+++ 13.05.2023: Kämna fällt beim Giro leicht zurück - Evenepoel schwächelt +++
Lennard Kämna hat im ersten spektakulären Kletterduell der Favoriten des 106. Giro d'Italia einen kleinen Rückschlag hinnehmen müssen. Der 26-Jährige verlor auf der 207 Kilometer langen achten Etappe am Samstag Zeit auf die Stars Primoz Roglic und Remco Evenepoel, als ihm bei einer Attacke am letzten Anstieg die Kraft ausging.
In der Gesamtwertung liegt der Bremer auf Platz zehn, 1:54 Minuten hinter Spitzenreiter Andreas Leknessund aus Norwegen. Der Belgier Evenepoel ist mit acht Sekunden Rückstand Zweiter, der Slowene Roglic weitere 30 Sekunden zurück Dritter. Den Tagessieg in Fossombrone sicherte sich der irische Klassikerspezialist Ben Healy, der 50 Kilometer vor dem Ziel aus einer Spitzengruppe heraus angegriffen hatte.
"Ich bin selber ein bisschen overexcited (zu enthusiastisch, d. Red.) auf den letzten zehn Kilometern gewesen, weil ich mich echt gut gefühlt habe und bin zu schnell in den Berg reingefahren. Ich dachte, heute wird ein guter Tag für mich, am Ende habe ich leider Tribut gezollt und Zeit verloren, anstatt welche zu gewinnen», sagte Kämna. Er sei trotzdem "happy mit der Form" und es sei noch lange Zeit.
Am kurzen, aber bis zu 19 Prozent steilen Hügel I Cappuccini etwa sechs Kilometer vor dem Ziel attackierte Roglic. Kämna folgte erst, wurde dann jedoch durchgereicht. Weltmeister Evenepoel hatte Roglic dagegen fast erreicht, zeigte dann jedoch seine erste Schwäche beim diesjährigen Giro. Der 23-Jährige verlor am Ende 14 Sekunden auf Roglic.
Am Sonntag steht das erste große Einzelzeitfahren auf dem Programm. Der 35 Kilometer lange Kurs von Savignano sul Rubicone nach Cesena sollte Kämna eigentlich liegen. In dem zweimaligen Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna wird ein Anwärter auf den Etappensieg fehlen. Der Italiener musste das Rennen aufgrund einer Covid-Erkrankung am Samstag aufgeben. Es war der vierte Corona-Fall des laufenden Rennens.
+++ 12.05.2023: Radprofi Bais gewinnt Giro-Kraftprobe +++
Der Italiener Davide Bais hat die erste Kraftprobe des 106. Giro d'Italia gewonnen. Im steilen Schlussanstieg auf das schneebedeckte Gebirgsmassiv Gran Sasso auf 2130 Metern setzte sich der 25Jahre alte Radprofi am Freitag vor dem Tschechen Karel Vacek und Landsmann Simone Petilli auf der siebten Etappe durch. Bester Deutscher wurde Lennard Kämna vom Team Bora-hansgrohe, er schaffte es aber nicht unter die Top-10. Der Norweger Andreas Leknessund verteidigte das Rosa Trikot des Gesamtführenden.
Die dreiköpfige Ausreißergruppe um Bais häufte teilweise einen Vorsprung von mehr als sieben Minuten auf das Hauptfeld an. Der italienische Tagessieger übernahm zudem das Blaue Trikot der Bergwertung. Im Duell der Favoriten schaffte es der Slowene Primoz Roglic nicht, den Rückstand auf Jungstar Remco Evenepoel aufzuholen. Der Belgier erreichte die Bergankunft als Vierter vor Roglic (5.).
Am siebten Tag der Grand Tour starteten die Profis bei der mit 218 Kilometern bisher längsten und anspruchsvollsten Strecke der Italien-Rundfahrt zwischen Capua und dem Gran-Sasso-Massiv in den Abruzzen. Zwei Profis mussten vor dem Rennen passen: Giovanni Aleotti vom Bora-Team ging aufgrund eines positiven Corona-Tests nicht an den Start. Auch Landsmann Nicola Conci vom Team Alpecin-Deceuninck musste den Giro wegen einer Infektion verlassen.
+++ 11.05.2023: 6. Giro-Etappe: Ackermann sprintet auf Platz drei - Pedersen gewinnt +++
Pascal Ackermann ist auf der sechsten Etappe des 106. Giro d'Italia auf den dritten Platz gesprintet. Der Pfälzer, der vor vier Jahren noch zwei Etappen und die Punktewertung bei der zweitgrößten Rundfahrt der Welt gewonnen hatte, musste sich am Donnerstag nach 162 Kilometern mit Start und Ziel in Neapel im Massensprint nur dem dänischen Sieger Mads Pedersen und dem Italiener Jonathan Milan geschlagen geben.
Straßenrad-Weltmeister Remco Evenepoel hat unterdessen die zwei schmerzhaften Stürze vom Vortag offenbar gut weggesteckt und ohne Zeitverlust das Ziel erreicht. Das Rosa Trikot trägt weiter der Norweger Andreas Leknessund mit 28 Sekunden Vorsprung auf Evenepoel.
Der belgische Jungstar war am Mittwoch erst durch einen Hund zu Fall gebracht worden, kurz vor dem Ziel hatte es ihn dann erneut erwischt. "Ich habe Schmerzen im Rücken und einige große blaue Flecken. Ich habe einen großen schwarzen Fleck auf meinem Rücken, der aus Blut besteht", sagte der 23-Jährige, der aber beschwichtigte: "So ist das Leben, das ist Radsport. Damit müssen wir umgehen. Ich habe die Nacht gut geschlafen."
Am Freitag wird sich bei der ersten Bergankunft in Gran Sasso d'Italia in 2130 Metern Höhe aber zeigen, ob der große Favorit tatsächlich in Vollbesitz seiner Kräfte ist. Dann muss sich auch die deutsche Randfahrt-Hoffnung Lennard Kämna beweisen. Nach einem holprigen Auftaktzeitfahren liegt der frühere Junioren-Weltmeister derzeit in der Gesamtwertung 1:54 Minuten hinter Leknessund.
Im Gegensatz zum Vortag blieb das Feld am Donnerstag bei trockenen Verhältnissen von spektakulären Stürzen verschont. Allerdings kam es bei den schlechten Straßenverhältnissen immer wieder zu Defekten. So waren auch Zeitfahr-Olympiasieger Primoz Roglic (Slowenien) und der britische Ex-Toursieger Geraint Thomas betroffen.
+++ 10.05.2023: Evenepoel beim Giro zweimal gestürzt - Groves siegt in Salerno +++
Erst ein schmerzhafter Sturz wegen eines Hundes, dann ein weiterer Crash kurz vor dem Ziel: Der bislang so souveräne Rad-Weltmeister Remco Evenepoel ist auf der verregneten fünften Etappe beim Giro d'Italia zweimal hart zu Boden gegangen, erreichte aber offenbar ohne größere Verletzungen das Ziel. Konsequenzen für die Gesamtwertung hatten die beiden Stürze nicht, da der letzte Vorfall innerhalb der Drei-Kilometer-Zone war, sodass Evenepoel keine Zeit einbüßte.
Den Tagessieg holte sich nach 171 Kilometern von Atripalda nach Salerno der Australier Kaden Groves im Sprint vor dem Italiener Jonathan Milan und dem dänischen Ex-Weltmeister Mads Pedersen.
Aber auch der Zielsprint lief nicht unfallfrei ab: Sprintstar Mark Cavendish kam kurz vor der Ziellinie bei hohem Tempo ebenfalls zu Fall und rutschte als Fünfter über die Ziellinie. Der Brite musste anschließend auf der Straße behandelt werden. Auch Mitfavorit Primoz Roglic wurde nach einem Sturz mehrerer Fahrer gut sieben Kilometer vor dem Ziel kurz aufgehalten, erreichte aber das Ziel ebenfalls ohne Zeitverlust.
Für Evenepoel hatte der Tag schon schlecht begonnen. Ein Hund hatte zu Beginn der Etappe die Straße gekreuzt und einige Fahrer zu Fall gebracht, unter anderen den Belgier. Der 23-Jährige blieb einige Sekunden am Straßenrand sitzen, konnte dann aber die Fahrt wieder fortsetzen. In die Fernsehkameras zeigte er anschließend mit einem Daumen nach oben, dass es für ihn weiterging. In der Schlussphase wurde Evenepoel dann ein zweites Mal zu Boden gerissen.
Bislang war für Evenepoel alles nach Plan gelaufen. Er hatte das Einzelzeitfahren zum Auftakt dominiert, auf der vierten Etappe überließ er dann - wie geplant - dem Ausreißer Andreas Leknessund das Rosa Trikot. Der Norweger konnte die Führung auch am Mittwoch erfolgreich verteidigen. 28 Sekunden liegt er vor Evenepoel, der sich aber schon bei der Bergankunft am Freitag oder spätestens beim zweiten Zeitfahren am Sonntag die Führung zurückholen könnte. Am Donnerstag folgt die sechste Etappe über 162 Kilometer rund um Neapel und dürfte den Sprintern erneut liegen.
+++ 10.05.2023: Hund auf der Straße: Weltmeister Evenepoel stürzt bei Giro +++
Radprofi Remco Evenepoel ist auf der fünften Etappe des 106. Giro d'Italia wegen eines Hundes auf der Straße gestürzt. Auf regennasser Fahrbahn fiel der Belgier zu Beginn der 171 Kilometer langen Strecke zwischen Atripalda und Salerno am Mittwoch zu Boden, blieb unverletzt und konnte das Rennen nach einem kurzen Aufenthalt am Straßenrand fortsetzen. In die Fernsehkameras zeigte der Jungstar und Weltmeister anschließend mit einem Daumen nach oben, dass es für ihn weiterging.
Der Favorit auf den Gesamtsieg hatte nach seinem Erfolg beim Auftaktzeitfahren die Gesamtführung bis Dienstag erfolgreich verteidigt. Nach der vierten Etappe löste ihn der Norweger Andreas Leknessund allerdings ab und übernahm das Rosa Trikot.
+++ 09.05.2023: Norweger Leknessund löst Evenepoel bei Giro-Gesamtführung ab +++
Jungstar Remco Evenepoel hat die Gesamtführung drei Tage nach seinem Auftaktsieg beim 106. Giro d'Italia wieder abgeben müssen. Der Norweger Andreas Leknessund übernahm am Dienstag mit einem Vorsprung von 28 Sekunden das Rosa Trikot des Belgiers. Auf der 175 Kilometer langen vierten Etappe holte der Franzose Aurélien Paret-Peintre den Tagessieg vor Leknessund und dem Letten Toms Skujins.
Keiner der deutschen Radprofis um Lennard Kämna und Pascal Ackermann kam unter die schnellsten zehn Fahrer. Alexander Wlassow vom deutschen Team Bora-hansgrohe wurde Zehntplatzierter. Auf der bislang härtesten Etappe zwischen Venosa zum Lago Laceno bildete sich weit vor der Zielankunft eine Spitzengruppe aus sieben Fahrern, aus der sich Leknessund und Paret-Peintre das finale Duell vor dem Ziel lieferten.
Am Mittwoch starten die Radprofis in der Region Kampanien auf der fünften Etappe zwischen Atripalda und Salerno. Die Italien-Rundfahrt endet am 28. Mai mit der Schlussetappe in der Hauptstadt Rom.
+++ 08.05.2023: Giro-Führender Evenepoel baut Vorsprung aus - Etappe an Matthews +++
Straßenrad-Weltmeister Remco Evenepoel hat seine Gesamtführung beim 106. Giro d'Italia ausgebaut. Dem Belgier genügte auf der dritten Etappe am Montag ein Platz in der ersten großen Gruppe, unterwegs hatte der 23-Jährige drei Bonussekunden gewonnen. Auf dem 213 Kilometer langen Teilstück von Vasto nach Melfi siegte der Australier Michael Matthews vor dem dänischen Ex-Weltmeister Mads Pedersen und seinem Landsmann Kaden Groves.
In der Gesamtwertung liegt Evenepoel nun 32 Sekunden vor dem Portugiesen Joao Almeida. Das Polster auf seinen größten Rivalen, den drittplatzierten Slowenen Primoz Roglic, baute der Vuelta-Champion auf 44 Sekunden aus. Lennard Kämna kam ebenfalls mit der Spitzengruppe ins Ziel und liegt gut anderthalb Minuten hinter Evenepoel.
Das Rennen nahm erst in den letzten 30 Kilometern Fahrt auf, als mehrere Top-Sprinter dem Tempo an zwei Bergwertungen der dritten und vierten Kategorie nicht mehr folgen konnten. Evenepoels Team sorgte in der Abfahrt dafür, dass der Kapitän gut platziert war und sich vor Roglic eine Zeitgutschrift im Bonussprint sicherte.
Am Donnerstag kommt es zum ersten richtigen Bergtest. Drei Anstiege müssen auf der 175 Kilometer langen Etappe nach Lago Laceno bewältigt werden. Erst drei Kilometer vor dem Ziel wird der im Schnitt über sechs Prozent steile Colle Molella überquert.
+++ 07.05.2023: Giro: Mayrhofer und Ackermann in Top Ten - Evenepoel in Rosa +++
Die deutschen Sprinter sind bei der ersten Massenankunft auf der zweiten Etappe des 106. Giro d'Italia an den Podiumsplätzen knapp vorbeigefahren. Marius Mayrhofer und Pascal Ackermann belegten am Sonntag nach 202 Kilometern von Teramo nach San Salvo die Plätze fünf und sechs. Den Sieg holte sich der Italiener Jonathan Milan vor dem Niederländer David Dekker und dem Belgier Arne Marit.
Das Rosa Trikot von Weltmeister Remco Evenepoel war nicht in Gefahr. Der Belgier hatte das Auftaktzeitfahren dominiert und liegt in der Gesamtwertung 22 Sekunden vor dem zweimaligen Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna. Mitfavorit Primoz Roglic (Slowenien) hat bereits 43 Sekunden Rückstand. Die deutsche Rundfahrt-Hoffnung Lennard Kämna büßte sogar 1:23 Minuten ein.
Am Montag winkt den Sprintern eine weitere Chance. Über 213 Kilometer geht es von Vasto nach Melfi. Zwei Bergwertungen der dritten und vierten Kategorie sollten kein großes Hindernis sein.
+++ 07.05.2023: Radstar Evenepoel in Rosa +++
Das Weltmeistertrikot tauschte Radstar Remco Evenepoel beim Auftakt des 106. Giro d'Italia gerne gegen das Maglia Rosa ein. "Das ist eine schöne Abwechslung. Ich möchte jeden Moment darin genießen. Es ist immer etwas Spezielles, bei einer Grand Tour so ein Trikot zu tragen und von den Fans erkannt zu werden", sagte der 23 Jahre alte Ausnahmefahrer, nachdem er das Zeitfahren am Samstag in beeindruckender Manier gewonnen hatte.
Der Belgier, in seiner Heimat oft mit der Legende Eddy Merckx verglichen, hat gleich zum Auftakt der Konkurrenz um Primoz Roglic einen schweren Schlag versetzt. Roglic, immerhin dreimaliger Vuelta-Sieger, kassierte auf den ersten 19,6 von 3489,2 Kilometern bereits einen Rückstand von 43 Sekunden. Sogar der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna aus Italien wurde um 22 Sekunden distanziert. "Die erste Mission ist erfüllt. Das Rosa Trikot war heute nicht das Hauptziel, aber es ist ein schöner Bonus. Es ist immer gut, mit einem Vorsprung zu starten", ergänzte der Youngster.
Wer soll Evenepoel in der Form überhaupt stoppen? Erst vor zwei Wochen hatte er mit seinem überlegenen Triumph beim schweren Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich seine Extra-Klasse gezeigt. Nun folgte die Rückkehr zum Giro, wo er vor zwei Jahren seinen ersten Versuch nach 17 Etappen ernüchtert abgebrochen hatte.
Aus Evenepoel ist längst ein Weltklasse-Fahrer geworden. Die Vuelta hat er letztes Jahr schon gewonnen, nun soll der Giro folgen. Und im nächsten Jahr steht der Angriff auf den Tour-Thron auf dem Programm. So ist der Plan.
+++ 06.05.2023: Kämna bei Giro-Auftaktzeitfahren auf Platz 22 - Evenepoel in Rosa +++
Radprofi Lennard Kämna hat im Auftaktzeitfahren des 106. Giro d'Italia die Top-Ten-Plätze verpasst. Der 26-Jährige wurde am Samstag auf den 19,6 Kilometern von Fossacesia Marina nach Ortona in 22:41 Minuten gestoppt und musste sich mit dem 22. Platz begnügen. Kämna lag damit 1:23 Minuten hinter dem belgischen Weltmeister Remco Evenepoel, der in beeindruckender Manier das erste Rosa Trikot eroberte.
Mitfavorit Primoz Roglic verlor als Sechster zum Auftakt bereits 43 Sekunden auf seinen großen Rivalen Evenepoel und ist damit erstmal ins Hintertreffen geraten. Für den Slowenen war das Giro-Projekt ohnehin schon denkbar schlecht losgegangen. Insgesamt fünf Helfer mussten im Vorfeld ausgetauscht werden. Am Freitag hatte es Roglics Landsmann Jan Tratnik nach einem Trainingsunfall erwischt.
Der deutsche Zeitfahrmeister Kämna will in diesem Jahr erstmals die Gesamtwertung bei einer Grand Tour in Angriff nehmen. Nach dem mäßigen Auftakt muss er nun in den Bergen Zeit gutmachen. Am Sonntag dürfen die Sprinter auf der flachen zweiten Etappe über 202 Kilometer von Teramo nach San Salvo auf eine Massenankunft hoffen.
+++ 06.05.2023: Nach Trainingsunfall: Nächster Helfer von Giro-Favorit Roglic raus +++
Der slowenische Topfavorit Primoz Roglic hat nach einem Trainingsunfall seines Landsmannes Jan Tratnik kurz vor dem Start des 106. Giro d'Italia erneut einen weiteren Helfer verloren. Der 33-jährige Tratnik verletzte sich am Freitag bei dem Crash am Knie und wurde im Jumbo-Visma-Team durch Neuprofi Thomas Gloag ersetzt. Für den Briten ist es die erste Teilnahme an einer Grand Tour.
Damit setzte sich die Serie von Ausfällen bei der niederländischen Topmannschaft fort. In den letzten Tagen hatten bereits Zeitfahr-Weltmeister Tobias Foss (Norwegen), Bergspezialist Robert Gesink (Niederlande) und dessen Landsmann Jos van Emden passen müssen. Im Vorfeld war auch der ursprünglich vorgesehene Wilco Kelderman (Niederlande) wegen einer Verletzung ausgetauscht worden. Der Giro startet an diesem Samstag mit einem Einzelzeitfahren über 19,6 Kilometer.
+++ 05.05.2023: Corona-Sorgen begleiten Giro-Start - Kämna will in die Top Ten +++
Mit einigen Corona-Sorgen startet am Samstag der 106. Giro d'Italia. Kurz vor dem Auftakt-Zeitfahren über 19,6 Kilometer von Fossacesia Marina nach Ortona waren mehrere Radprofis wegen Corona-Infektionen ausgefallen, darunter auch drei Helfer von Radstar Primoz Roglic. Der Slowene sowie Weltmeister Remco Evenepoel aus Belgien gehen als Favoriten auf den Gesamtsieg ins Rennen. Die deutschen Hoffnungen ruhen auf dem früheren Junioren-Weltmeister Lennard Kämna, der erstmals die Gesamtwertung bei einer Grand Tour in Angriff nimmt und unter die besten Zehn fahren will.
+++ 05.05.2023: Giro-Favorit Evenepoel wegen Corona besorgt: "Tragt eine Maske" +++
Nach zahlreichen Corona-Fällen kurz vor dem Giro d'Italia hat Straßenrad-Weltmeister Remco Evenepoel eine Verstärkung der Maßnahmen angemahnt. "Der Verlust mehrerer Fahrer im Peloton muss eine Botschaft an alle sein, dass wir aufpassen müssen, dass das Virus immer noch da ist. Das gilt für Fahrer, Sportdirektoren und Journalisten. Tragt eine Maske", sagte der belgische Jungstar.
In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Covid-Infektionen gegeben. Vor allem Evenepoels großer Rivale Primoz Roglic (Slowenien) ist im Jumbo-Visma-Team stark betroffen, gleich drei Helfer mussten nach einer Infektion für die am Samstag beginnende Italien-Rundfahrt passen.
"Es ist immer beängstigend, wenn Fahrer ausgeschlossen werden, vor allem durch Covid. Ich denke, dass wir es wie bei der letzten Vuelta machen. Maske tragen, vorsichtig sein, öfter die Hände waschen. Wir werden versuchen, so weit wie möglich in unserer Blase zu bleiben", ergänzte Evenepoel.
Im Radsport gibt es in dieser Saison keine Corona-Beschränkungen mehr. Der deutsche Bora-hansgrohe-Rennstall um Lennard Kämna hat vor dem Giro alle Teammitglieder testen lassen, wie Sportdirektor Jens Zemke der dpa sagte: "Das Virus ist offenbar hochansteckend."
+++ 04.05.2023: : Giro-Favorit Roglic verliert nächsten Helfer wegen Corona +++
Topfavorit Primoz Roglic hat kurz vor dem Start des 106. Giro d'Italia einen weiteren Helfer wegen einer Corona-Infektion verloren. Der Niederländer Jos van Emden musste am Donnerstag für das Rennen passen und wurde durch seinen Landsmann Sam Oomen ersetzt, wie das Team Jumbo-Visma mitteilte. Erst am Vortag war van Emden ins Team gerückt, nachdem Zeitfahr-Weltmeister Tobias Foss (Norwegen) und Bergspezialist Robert Gesink (Niederlande) aufgrund von Covid-Erkrankungen ihre Teilnahme für die am Samstag beginnende Italien-Rundfahrt abgesagt hatten.
"Das ist nicht das, was wir uns gewünscht haben. Wir müssen damit umgehen und Lösungen finden. Wir gehen mit den Jungs ins Rennen, die hier sind", sagte Roglic auf einer Pressekonferenz in Pescara. Der dreimalige Vuelta-Champion aus Slowenien ist neben dem belgischen Straßen-Weltmeister Remco Evenepoel der große Favorit auf den Gesamtsieg. "Wir sind bereit, wir haben alles getan", sagte Roglic.
Die Corona-Sorgen sind im Radsport ausgerechnet vor der ersten Grand Tour in dieser Saison wieder zurück. Am Donnerstag musste auch der Schweizer Gino Mäder, Giro-Etappengewinner von 2021, im Team Bahrain-Victorious passen. Auch den Italiener Giulio Ciccone, Kapitän aus dem italienischen Trek-Team, hatte es zuvor erwischt.
+++ 03.05.2023: Corona-Infektionen: Giro-Favorit Roglic verliert zwei wichtige Helfer +++
Im Radsport häufen sich erneut die Corona-Infektionen und Favorit Primoz Roglic muss beim am Samstag beginnenden Giro d'Italia auf zwei wichtige Helfer verzichten. Wie sein Team Jumbo-Visma mitteilte, können Zeitfahr-Weltmeister Tobias Foss und Bergspezialist Robert Gesink aufgrund von Covid-Erkrankungen nicht in Fossacesia Marina an den Start gehen. Das Duo wird durch Jos van Emden und Rohan Dennis ersetzt. Roglic gilt neben Straßenrad-Weltmeister Remco Evenepoel als Favorit auf den Gesamtsieg bei der zweitwichtigsten Landesrundfahrt.
Jumbo-Visma musste bereits vor anderthalb Wochen zwei Fahrer vom Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich zurückziehen. Sam Oomen und Tosh van der Sande waren aufgrund von positiven Coronatests kurzfristig nicht zum Start erschienen. Am Anfang der Woche teilte das Team Trek-Segafredo mit, dass ihr Kapitän Giulio Ciccone den Giro wegen einer Covid-Erkrankung verpasst. Zuvor hatte das Virus bereits den Franzosen Warren Barguil gestoppt, der in Italien das Team Arkéa-Samsic anführen sollte.
Giro d'Italia 2023: Alles Wissenswerte zur 106. Ausgabe der Italienrundfahrt
Seinen 100. Geburtstag mag der Giro d'Italia bereits im Jahr 2017 gefeiert haben, doch zum alten Eisen gehört die Italien-Rundfahrt noch lange nicht. Die 106. Auflage des Radsport-Großereignisses wird im Frühjahr 2023 vom 6. bis 28. Mai über die Bühne gehen und den teilnehmenden Radsport-Profis auf einer Gesamtdistanz von 3.448,6 Kilometern, verteilt auf 21 Etappen und 51.300 Höhenmeter alles abverlangen. Alles, was Radsport-Fans zum Giro d'Italia 2023 mit Strecke, Etappen, TV-Terminen, Live-Streams und Ergebnissen wissen müssen, wird hier im kompakten Überblick zur Italien-Rundfahrt verraten.
Startschuss zum Giro d'Italia fiel am 6. Mai - das müssen Radsport-Fans zur Italien-Rundfahrt wissen
Am 6. Mai schwang sich das Teilnehmerfeld beim Giro d'Italia 2023 zum ersten Mal in den Sattel, wenn auf der Strecke zwischen Fossacescia und Ortona das erste Einzelzeitfahren der Grand Tour in Italien ansteht. Die darauffolgenden fünf Etappen bietet den Radprofis flache und hügelige Abschnitte, bevor es an Tag 7 zum ersten Mal ins Hochgebirge geht. Durchschnittlich 164,2 Kilometer legen die Radprofis täglich beim Giro zurück, bevor am Ende der 21. Etappe die Ziellinie in Italiens Hauptstadt Rom wartet.
Deutsche Erfolge beim Giro d'Italia
Lennard Kämna hat im vergangenen Jahr als letzter deutscher Radprofi eine Etappe beim Giro d'Italia gewonnen. In diesem Jahr will er die Gesamtwertung in Angriff nehmen. In 105 Auflagen hat es bislang noch kein Deutscher auf das Podium bei der Rundfahrt geschafft. Die deutschen Erfolge beim Giro d'Italia:
Deutsche Fahrer im Rosa Trikot:
Tage | Fahrer | Jahr |
10 | Jens Heppner | 2022 |
5 | Hermann Buse | 1932 |
2 | Olaf Pollack | 2004 (1), 2006 (1) |
2 | Stefan Schumacher | 2006 |
1 | Gregor Braun | 1981 |
1 | Marcel Kittel | 2016 |
1 | André Greipel | 2017 |
Deutsche Etappensieger beim Giro d'Italia:
Siege |
Fahrer |
Jahr |
7 | André Greipel | 2008 (1), 2010 (1), 2015 (1), 2016 (3), 2017 (1) |
4 | Marcel Kittel | 2014 (2), 2016 (2) |
4 | Rudi Altig | 1966 (2), 1967 (2) |
3 | Robert Förster | 2006 (1), 2007 (2) |
2 | Dietrich Thurau | 1978 |
2 | Danilo Hondo | 2001 |
2 | Stefan Schumacher | 2006 |
2 | Pascal Ackermann | 2019 |
1 | Willi Altig | 1964 |
1 | Gregor Braun | 1983 |
1 | Andreas Kappes | 1988 |
1 | Udo Bölts | 1992 |
1 | Marcel Wüst | 1997 |
1 | Jens Voigt | 2008 |
1 | John Degenkolb | 2013 |
1 | Roger Kluge | 2016 |
1 | Nikias Arndt | 2016 |
1 | Maximilian Schachmann | 2018 |
1 | Lennard Kämna | 2022 |
Hinweis: Der Etappensieg von Jan Ullrich 2006 wurde wegen Dopings aberkannt. Robert Förster bekam einen Etappensieg im Jahr 2007 nach der Disqualifikation von Alessandro Petacchi zugesprochen.
Beste Deutsche Platzierungen im Gesamtklassement:
Platz | Fahrer | Jahr |
5. | Kurt Stöpel | 1932 |
5. | Dietrich Thurau | 1983 |
6. | Hennes Junkermann | 1961 |
7. | Ludwig Geyer | 1933 |
7. | Emanuel Buchmann | 2022 |
8. | Kurt Stöpel | 1933 |
9. | Rudi Altig | 1969 |
12. | Markus Fothen | 2005 |
Deutsche Trikot-Gewinner:
- 2004: Fabian Wegmann, Bergtrikot
- 2019: Pascal Ackermann, Punktetrikot
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
loc/news.de/dpa