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Fußball-WM 2026: "Was für ein Blödsinn!" Pläne für Mega-Turnier entsetzen Fans

Bei der Fußball-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko soll es wohl 104 Spiele geben. Bild: Adobe Stock/ dima

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Die Fußball-WM 2022 in Katar war insbesondere wegen der schlechten Menschenrechtssituation im Wüstenstaat umstritten. Doch auch die Vorfreude auf die kommende Weltmeisterschaft in Kanada, den USA und Mexiko ist bei manchen Fans eher gering. Das hängt dieses Mal mit der Aufstockung des Turniers von 32 auf 48 Teams zusammen. Zu hohe Belastung für die Spieler oder mangelnde Attraktivität der Partien werden unter anderem erwartet. Auch über den neuen Modus herrschte noch Unklarheit. Jetzt gibt es dazu offenbar eine Entscheidung.

Fußball-WM 2026 wohl mit 104 Spielen

Bei der Fußball-WM 2026 sollen einem Bericht der "New York Times" zufolge 104 Partien und damit 40 mehr als bei bisherigen Weltmeisterschaften gespielt werden. Das Council des Weltverbands FIFA werde während einer Sitzung in Kigali (ab 13.30 Uhr MEZ) noch am Dienstag eine entsprechende Formatänderung für die Vorrunde beschließen, schrieb die Zeitung in einem Online-Bericht. Die Modusänderung passt in die Expansionspläne von FIFA-Präsident Gianni Infantino.

Statt im bislang geplanten Vorrundenmodus mit 16 Dreiergruppen soll nun in zwölf Vierergruppen gespielt werden, die Endrunde würde deshalb auch deutlich länger dauern als die bisherigen Weltmeisterschaften. Die bislang letzte WM Ende 2022 in Katar war noch mit 32 Nationen und 64 Spielen ausgerichtet worden. Weltmeister Argentinien absolvierte sieben Partien bis zum Titel.

Für die einzelnen Teams käme durch die Formatänderung nur maximal ein Spiel dazu - für die WM-Fans wären es im Vergleich zum Dreiergruppen-Modus 24 Partien mehr. Der Dreiergruppenmodus hatte wegen der höheren Gefahr für Absprachen, da eine Nation zwingend spielfrei hat, Kritik hervorgerufen.

Pläne für Weltmeisterschaft in Kanada, USA und Mexiko entsetzen Fans

Dennoch stoßen die Pläne bei Fußball-Fans weiter auf scharfe Kritik. "Die #WM 2026 wird also jener Irrsinn, der nach der sportlich nicht nachvollziehbaren Aufstockung auf 48 Teams zu erwarten war!", wütet ein Twitter-Nutzer. In einem zustimmenden Kommentar heißt es: "Man bläst den Luftballon eben immer weiter auf - und wird sich schlussendlich sicher trotzdem wundern, wenn er irgendwann platzt. Weil gewisse Herren leben einfach in ihrer eigenen Realität und bekommen das normale Leben gar nicht (mehr) wirklich mit." Auch ein anderer User ist entsetzt: "Was für ein Blödsinn. Kein Mensch will noch mehr drittklassige Mannschaften sehen". Ein weiterer Fan schimpft: "Spielt euren Scheiß alleine." Und auch in diesem Tweet wird Ablehnung deutlich: "Alle nationalen Ligen abschaffen und einfach alle Mannschaften dieser Welt das ganze Jahr um die Weltmeisterschaft spielen lassen. Eine unendliche Geldquelle...So ein korrupter Haufen und die Fans rennen trotzdem hin."

FIFA-Präsident Gianni Infantino darf sich über weitere Kohle freuen

Wirtschaftlich dürfte die FIFA durch die höhere Anzahl von TV-Übertragungen mit noch einmal deutlich mehr Geld rechnen. Für den WM-Zyklus von 2023 bis 2026 war bislang mit Einnahmen in Höhe von insgesamt elf Milliarden US-Dollar kalkuliert worden. Von 2019 bis 2022 betrugen die Einnahmen insgesamt 7,568 Milliarden US-Dollar, wie die FIFA offiziell mitgeteilt hatte.

Vergeben worden an die drei Ausrichter war die WM 2026 im Jahr 2018, die Aufstockung von 32 auf 48 Nationen wurde bereits im Januar 2017 entschieden. FIFA-Präsident Gianni Infantino, der am Donnerstag beim Kongress in Kigali ohne Gegenkandidat in eine weitere Amtszeit gewählt werden wird, hatte bereits in Katar das Format mit Vierergruppen als großen Erfolg gelobt. "Hier waren die Vierergruppen absolut unglaublich, in dem Sinne, dass es bis zur letzten Minute des letzten Spiels offen war, wer weiterkommt", sagte der Schweizer.

Führen mehr WM-Spiele zu einer hohen Belastung für die Teams?

Kritik an der neuen Mega-WM und der zu großen Belastung für die Teams wies unter anderem auch der Präsident des nordamerikanischen Fußballverbands,,Viktor Montagliani zurück. Laut "Focus online" sagte der Kanadier: Nur ein Prozent der Spieler werden mehr Spiele haben. Im Durchschnitt wird es keine große Veränderung sein. Die Vorstellung, dass Akteure zu viel spielen werden, entspricht nicht der Realität."

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/hos/news.de/dpa

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