Formel 1 2021 Großer Preis von Italien: Ricciardo-Sieg in Monza - Crash von Verstappen und Hamilton
Erstellt von Claudia Löwe
12.09.2021 16.36
Die Formel-1-Weltmeisterschaft 2021 ist in vollem Gange: 13 Rennen haben die Motorsportprofis bereits absolviert, am Wochenende vom 10. bis 12. September 2021 steht nun das 14. Rennen in Monza zum Großen Preis von Italien im Rennkalender.
Formel 1 2021 mit dem Großen Preis von Italien: Alle Ergebnisse + Renn-Infos aus Monza auf einen Blick
Alles, was Motorsportfans zum siebten Rennen der Formel-1-Saison 2021 in Monza wissen müssen, erfahren Sie mit Grand-Prix-Informationen, Vorberichten und Ergebnissen hier im Überblick. Übrigens: Wie Sie das Formel-1-Spektakel beim Großen Preis von Italien in TV und Live-Stream erleben können, erfahren Sie hier.
Datum | Start | Durchgang |
Freitag, 10.09.2021 | 14.30 Uhr | 1. Training |
Freitag, 10.09.2021 | 18.00 Uhr | 1. Qualifying |
Samstag, 11.09.2021 | 12.00 Uhr | 2. Training |
Samstag, 11.09.2021 | 16.30 Uhr | Sprint-Qualifying |
Sonntag, 12.09.2021 | 15.00 Uhr | Rennen |
Formel 1 aktuell: Ergebnisse zum Großen Preis von Italien in Monza
Wie schlagen sich die Formel-1-Piloten beim Großen Preis von Italien auf dem Autodromo Nazionale di Monza? Die Antworten hat der News-Ticker zum aktuellen F1-Grand Prix parat.
+++ 12.09.2021: Ricciardo-Sieg in Monza - Crash von Verstappen und Hamilton +++
Nach einem spektakulären Unfall der beiden WM-Rivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton hat Daniel Ricciardo den Formel-1-Klassiker in Monza gewonnen. Der 32 Jahre alte Australier verwies am Sonntag beim Großen Preis von Italien seinen Teamkollegen Lando Norris auf den zweiten Platz. McLaren mit dem deutschen Teamchef Andreas Seidl feierte damit einen völlig überraschenden Doppelerfolg und den ersten Grand-Prix-Sieg des Traditionsrennstalls seit dem Triumph von Jenson Button im November 2012 in Brasilien.
Auf Rang drei fuhr am Sonntag der von ganz hinten gestartete Valtteri Bottas im Mercedes, der noch von einer Strafe gegen den mexikanischen Red-Bull-Piloten Sergio Perez profitierte. Sebastian Vettel kam im Aston Martin nicht über Platz zwölf hinaus, Mick Schumacher belegte im Haas Rang 15.
Die entscheidende Szene des Rennens ereignete sich in der 26. Runde, als Hamilton im Mercedes und Verstappen im Red Bull kollidierten und im Kiesbett mit ihren ineinander verkeilten Autos stecken blieben. Im Klassement führt somit Verstappen weiter vor Titelverteidiger und Siebenfach-Champion Hamilton. Fünf Punkte trennen die beiden in ihrem packenden Duell um die WM-Krone vor dem Großen Preis von Russland in Sotschi in zwei Wochen.
+++ 12.09.2021: Crash der WM-Rivalen: Verstappen und Hamilton raus in Monza +++
WM-Spitzenreiter Max Verstappen und Verfolger Lewis Hamilton sind nach einem spektakulären Unfall vorzeitig beim Großen Preis von Italien ausgeschieden. Der Niederländer kollidierte am Sonntag mit seinem Red Bull mit dem Mercedes des Briten, als dieser nach einem Reifenwechsel zurück auf die Formel-1-Strecke in Monza kam. Dabei schob sich der Silberpfeil von Formel-1-Rekordweltmeister Hamilton unter das Auto von Verstappen, das spektakulär abhob und auf dem Mercedes landete. Beide Autos rutschten ins Kiesbett und blieben dort stecken. Die Fahrer blieben unverletzt.
Verstappen stapfte mit Helm auf dem Kopf zunächst sogar über die Strecke zurück an die Box. Hamilton versuchte vergeblich, seinen Mercedes wieder auf den Kurs zu bringen. Verstappen bleibt damit nach dem Klassiker im Königlichen Park mit fünf Punkten Vorsprung WM-Spitzenreiter vor Hamilton.
+++ 11.09.2021: Bottas gewinnt Sprint in Monza - Verstappen auf Italien-Pole +++
Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas hat die Sprintqualifikation in Monza gewonnen. Wegen eines unerlaubten Motorwechsels wird der Noch-Teamkollege von Mercedes-Superstar Lewis Hamilton aber nicht von der Pole Position in den Formel-1-Klassiker starten. Bottas verwies am Samstag in dem zum zweiten Mal in dieser Saison durchgeführten Sprint WM-Spitzenreiter Max Verstappen auf den zweiten Platz. Der Niederländer wird durch die Startplatzstrafe gegen Bottas von Position eins aus den Großen Preis von Italien an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky und RTL) in Angriff nehmen können.
Zudem vergrößerte er dank zwei Punkten für Platz zwei in der Sprintentscheidung den Vorsprung in der WM-Wertung auf Hamilton auf fünf Zähler. Der siebenmalige Weltmeister war nach einem ganz schlechten Start nicht über Platz fünf in seinem Silberpfeil hinausgekommen und blieb auch noch hinter Daniel Ricciardo und Lando Norris im McLaren. Sebastian Vettel wurde im Aston Martin Zwölfter, Mick Schumacher im Haas 19.
+++ 11.09.2021: Formel 1: Hamilton Schnellster vor Sprint-Qualifikation +++
Lewis Hamilton hat sich für die Sprint-Qualifikation zum Großen Preis von Italien mit der Bestzeit im Freien Training warmgefahren. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister drehte am Samstagmittag im Mercedes vor seinem Noch-Teamkollegen Valtteri Bottas die schnellste Runde. Dritter mit rund einer halben Sekunde Rückstand auf den knapp 5,8 Kilometern im Königlichen Park von Monza wurde WM-Spitzenreiter Max Verstappen.
Sebastian Vettel kam in der einstündigen Einheit, die wegen eines Unfalls von Carlos Sainz im Ferrari zeitweise unterbrochen worden war, im Aston Martin nur auf Platz 18. Einen Rang dahinter landete Mick Schumacher im Haas.
Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird ein Sprintrennen über die Startaufstellung des 14. Saisonlaufs entscheiden. 18 Runden sind an diesem Samstag (16.30 Uhr) zu fahren. Die Startreihenfolge dafür war am Freitag in der Qualifikation festgelegt worden, in der Bottas vor Hamilton und Verstappen gelandet war. Der Niederländer von Red Bull führt im Klassement vor dem Sprint, bei dem es für die ersten drei Fahrer Punkte (3,2,1) gibt, mit drei Zählern vor Titelverteidiger Hamilton.
+++ 11.09.2021: Training in Monza nach Crash unterbrochen! Mega-Einschlag von Sainz +++
Carlos Sainz hat mit einem heftigen Unfall für eine Unterbrechung beim Freien Training am Samstag in Monza gesorgt. Der Spanier krachte mit hoher Geschwindigkeit mit seinem Formel-1-Ferrari in die Streckenbegrenzung. Er hatte eingangs einer Kurve die Kontrolle über den Wagen verloren. Frontflügel und Wagenspitze wurden komplett zerstört, Sainz selbst gab Entwarnung.
"Es hat ein bisschen wehgetan, aber ich bin in Ordnung", funkte der 27-Jährige an die Box. Dennoch wurde Sainz den Regularien entsprechend im Medical Car von der Strecke gebracht, sein Ferrari kam auf einen Transporter. Bis zur Sprintqualifikation zum Großen Preis von Italien blieben der Crew rund vier Stunden für die Reparaturarbeiten.
+++ 10.09.2021: Bottas vor Hamilton von Platz eins in den Formel-1-Sprint +++
Der Finne Valtteri Bottas startet von Platz eins in den Formel-1-Sprint am Samstag. Der Noch-Teamkollege schnappte dem siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes Platz eins in der Qualifikation am Freitagabend kurz vor Schluss weg. Bottas war 0,096 Sekunden schneller. Im Wagen von Bottas, der nach dieser Saison das Silberpfeil-Cockpit räumen muss, wurde aus strategischen Gründen allerdings der Motor gewechselt. Für das auf 18 Runden verkürzte Rennen am Samstag hat das keinen Einfluss, beim Großen Preis von Italien am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) wird Bottas aber am Start nach hinten strafversetzt.
WM-Spitzenreiter Max Verstappen konnte mit dem Mercedes-Tempo nicht mithalten. Der Sieger der vergangenen beiden Rennen wurde im Red Bull Dritter mit 0,411 Sekunden Rückstand auf Bottas. Im WM-Klassement führt Verstappen mit drei Punkten Vorsprung auf Hamilton - ebenso viele bekommt der Sieger der Sprintentscheidung am Samstag (16.30 Uhr/Sky).
Sebastian Vettel verpasste im Aston Martin die Top Ten als Elfter. Mick Schumacher kam im unterlegenen Haas auf den 18. Platz.
+++ 10.09.2021: Extrapunkte winken: Formel 1 mit zweiter Sprintentscheidung +++
Zum zweiten Mal in diesem Formel-1-Jahr wird die Pole Position in einem Sprintqualifying ausgefahren. Nur 18 Runden stehen auf dem knapp 5,8 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitskurs in Monza am Samstag (16.30 Uhr) an. Für den Sieg und damit den besten Startplatz für den Großen Preis von Italien am Sonntag (15.00 Uhr) auf dem Autodromo Nazionale gibt es drei Punkte, der Zweite bekommt noch zwei Zähler, der Dritte einen.
Vor der Sprint-Qualifikation absolvieren die Piloten um WM-Spitzenreiter Max Verstappen von Red Bull und WM-Titelverteidiger Lewis Hamilton von Mercedes am Samstag (12.00 Uhr) auch noch mal ein einstündiges Freies Training.
Auf dem äußerst schnellen Kurs mit vielen Geraden, aber nur elf Kurven will Verstappen den Sieg-Hattrick binnen drei Wochen klarmachen. Er gewann nach der Sommerpause in Belgien und in den Niederlanden. Hamilton, der im WM-Klassement aktuell drei Punkte Rückstand hat, will seinerseits mit dem 100. Grand-Prix-Sieg wieder die Führung im hart umkämpften Titelrennen übernehmen. Auf einen Top-Ten-Platz dürfte Sebastian Vettel im Aston Martin hoffen, Mick Schumacher fährt im unterlegenen Haas wie praktisch immer in erster Linie nur gegen seinen eigenen Teamkollegen.
+++ 10.09.2021: Hamilton klar vor Verstappen beim Monza-Auftakt +++
Lewis Hamilton hat am Freitag zum Auftakt des Formel-1-Klassikers in Monza im Freien Training die mit Abstand schnellste Runde gedreht. In seinem Mercedes verwies der siebenmalige Weltmeister nach einer Stunde seinen WM-Widersacher Max Verstappen auf den zweiten Platz. Der Niederländer brauchte bei seinem besten Versuch in seinem Red Bull für den rund 5,8 Kilometer langen Kurs im Königlichen Park 0,452 Sekunden mehr als Hamilton. Dritter wurde dessen Noch-Teamkollege Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil.
Sebastian Vettel kam im Aston Martin auf den sechsten Platz. Der Wagen des viermaligen Weltmeisters trägt an diesem Wochenende zu PR-Zwecken das 007-Logo wegen der Ende des Monats bevorstehenden Kinopremiere des neuen James-Bond-Films. Mick Schumacher wurde im Haas 20. und damit Letzter.
Im WM-Klassement führt Verstappen vor dem Großen Preis von Italien, bei dem es an diesem Wochenende zum zweiten Mal in dieser Saison zu einer Sprintentscheidung kommt. Diese wird am Samstag über 18 Runden ausgefahren und legt die Startaufstellung sowie auch die Pole Position für das Rennen am Sonntag fest.
In welcher Reihenfolge in das sogenannte Sprint-Qualifying gestartet wird, entscheidet sich durch die sonst samstags stattfindende K.o.-Ausscheidung am frühen Freitagabend (18.00 Uhr/Sky).
+++ 10.09.2021:Nur zugewiesene Tickets: Knapp 30.000 Zuschauer in Monza möglich +++
Maximal 28.000 Fans können am Sonntag den Großen Preis von Italien vor Ort verfolgen. Das erklärte ein Sprecher im Fahrerlager von Monza am Freitag auf Nachfrage. Für den Klassiker der Formel 1 erlauben die zuständigen Behörden zwar eine Auslastung der Kapazität von 50 Prozent im Autodromo Nazionale, was generell deutlich mehr Besucher bedeuten würde. Allerdings dürfen die sogenannten "General Admission"-Tickets, die den Zugang zu verschiedenen Bereichen erlauben, in Corona-Zeiten nicht verkauft werden, sondern nur Karten mit fest zugewiesenen Plätzen.
+++ 09.09.2021: Verstappen: Stärker in Monza als in den vergangenen Jahren +++
WM-Spitzenreiter Max Verstappen geht von einer stärkeren Leistung von Red Bull im Tempo-Tempel von Monza aus als in den vergangenen Jahren. Unklar ist ihm aber, ob es gegen den dort in der jüngeren Vergangenheit überlegenen Mercedes reicht. "Es ist schwer zu sagen, wo wir stehen", sagte der 23 Jahre alte Niederländer am Donnerstag. Gewinnen konnte Verstappen in der Formel 1 bisher noch nicht im Königlichen Park rund 20 Kilometer entfernt von Mailand.
Er gehe auch nicht davon aus, dass die Kräfteverhältnisse an diesem Wochenende beim Großen Preis von Italien wie zuletzt bei seinem Heim-Triumph in Zandvoort seien. Dort hatte Verstappen mit seinem siebten Saisonerfolg Titelverteidiger Lewis Hamilton die WM-Führung wieder entrissen. Er führt mit drei Punkten Vorsprung auf den 36 Jahre alten Silberpfeil-Superstar. Weil es in Italien an diesem Samstag auch noch ein Sprintrennen gibt, sind im Maximalfall insgesamt 29 Punkte zu holen.
+++ 09.09.2021: Hülkenberg-Hoffnung auf Formel-1-Cockpit 2022 dahin +++
Nico Hülkenberg rechnet sich keine Chancen mehr auf eine Stammplatz-Rückkehr in die Formel 1 im kommenden Jahr aus. Der 34-Jährige, der in dieser Saison Ersatzpilot bei Aston Martin ist, sagte bei "bild.de" am Donnerstag, dass er keine Gespräche mit Alfa Romeo führe, wo noch ein Platz für die nächste Saison unbestätigt ist. "Das wäre ja die letzte Option auf einen festen Sitz 2022 gewesen, nachdem alle anderen Cockpits vergeben sind", erklärte Hülkenberg, der privat in diesem Monat mit seiner Ehefrau Egle der Geburt eines Mädchens entgegenfiebert.
In Sachen Motorsport-Zukunft sagte Hülkenberg: "Das Leben geht weiter. Ich habe spannende Anfragen aus anderen Serien und gerade keine Eile, eine Entscheidung zu treffen." Er ist in diesem Jahr auch als TV-Experte im Einsatz.
Hülkenberg war 2010 nach einigen Erfolgen in anderen Rennserien in die Formel 1 gekommen. Er bestritt für mehrere Rennställe insgesamt 179 Rennstarts - ein Sieg gelang Hülkenberg dabei nie, was ein Negativrekord in der Königsklasse des Motorsports ist. Auch aufs Podest schaffte es der gebürtige Emmericher in der Formel 1 nie.
+++ 09.09.2021:Vettel zur Zukunftsfrage bei Aston Martin: "Bald eine Antwort" +++
Sebastian Vettels Zukunft in der Formel 1 bleibt zunächst ungeklärt. "Es gibt keine Neuigkeiten von meiner Seite", sagte der viermalige Weltmeister am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Großen Preis von Italien in Monza: "Ich rede mit dem Team."
Vettel betonte aber auf Nachfrage: "Mir macht es Spaß, mit dem Team zu arbeiten." Dem Rennstall stehe eine strahlende Zukunft bevor. "Ich denke dass wir bald eine Antwort haben werden", sagte Vettel.
Der mittlerweile 34-Jährige war vor dieser Saison von Ferrari zu Rückkehrer Aston Martin gewechselt. Mit dem britischen Automobilbauer verlief die bisherige Saison allerdings teilweise auch etwas schleppend. Auf einen Sieg wartet der 53-malige Grand-Prix-Gewinner seit nunmehr fast zwei Jahren. Den ersten hatte er 2008 in Monza gefeiert, damals im Toro Rosso.
+++ 09.09.2021: Mick Schumacher zu neuem Vertrag: "In den finalen Schritten" +++
Die Zukunft von Mick Schumacher bei Haas dürfte sich bald klären. "Ich glaube, dass wir in den finalen Schritten sind mit dem Team", sagte der 22 Jahre alte Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher am Donnerstag im Fahrerlager von Monza. Die Bestätigung sei noch nicht fertig, aber sie würden daran arbeiten, hatte unmittelbar zuvor Teamchef Günther Steiner gesagt: "Alles geht in die richtige Richtung."
Inwiefern auch das teaminterne Duell nun in eine richtige Richtung geht, wird sich zeigen. In Zandvoort war Mick Schumacher zuletzt von seinem gleichaltrigen russischen Stallkollegen Nikita Masepin beinahe in die Boxenmauer gedrängt worden.
"Wir haben uns teamintern unterhalten", sagte Schumacher, verriet aber keine Details der Zusammenkunft vor dem Großen Preis von Italien: "Es sollte auch teamintern bleiben." Er hoffe aber, "dass wir eine Entscheidung getroffen haben, die für beide passt". Teamchef Steiner hatte zuvor betont, keine Teamorder ausgeben zu wollen.
+++ 09.09.2021: Haas-Teamchef: Nichts "Persönliches" zwischen Masepin und Schumacher +++
Teamchef Günther Steiner geht nicht davon aus, dass das giftige Stallduell zwischen Mick Schumacher und Nikita Masepin zu einer neuen Fahrerpaarung in der nächsten Saison führt. Er räumte aber auch ein, dass der amerikanische Rennstall Haas das Problem zwischen und mit den beiden jungen Formel-1-Piloten lösen muss. "Es gibt einige Teamkollegen, die keine Freunde sind", betonte Steiner am Donnerstag im Fahrerlager von Monza. "Wir müssen es hinkriegen, und dann können sie als Teamkollegen auch weitermachen", sagte er und zeigte sich zuversichtlich, "dass wir es fixen können".
Zuletzt in Zandvoort am vergangenen Wochenende hatte Masepin Schumacher beinahe in die Boxenmauer gedrängt, als dieser versucht hatte, den Russen zu überholen. "Ich möchte verstehen, wo ihre Linie ist und dann unsere Linie festlegen", sagte Steiner vor dem Großen Preis von Italien an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky). Mit Blick auf Masepin, der nicht erst seit seinem Einstieg in die Formel 1 in diesem Jahr als sehr forscher Fahrer bekannt ist, ergänzte Steiner: "Du kannst nie aufgeben. Wir müssen einen Weg finden, dass er nicht so aggressiv fährt."
Masepins schwerreicher Vater ist einer der wichtigen Geldgeber bei dem Rennstall. Sportlich konnte sein Sohn in diesem Jahr noch nicht überzeugen und sorgte stattdessen mit waghalsigen und riskanten Manövern auch bei anderen Piloten für Unverständnis.
Zum Duell zwischen Schumacher und Masepin, die beide 22 Jahre alt sind, ergänzte Steiner: "Ich denke nicht, dass es etwas Persönliches ist, es sind die Umstände. Sie kämpfen nur gegen sich, gegen keinen anderen." Er wolle beiden aber nicht vorschreiben, wer in der ersten Kurve vorn sei, bleibe auch vorn. "Das ist nicht produktiv. Es geht darum, aufzuzeigen, was hartes, aber sauberes Rennfahren ist", sagte Steiner.
+++ 09.09.2021: Das muss man zum Großen Preis von Italien wissen +++
Schon wieder ein Kalender-Highlight in der Formel 1: Im Königlichen Park von Monza kommt es zur nächsten Runde im packenden WM-Duell zwischen Herausforderer Max Verstappen im Red Bull und Lewis Hamilton im Mercedes. Der Große Preis von Italien - erst recht weil es wie in Silverstone auch noch zu einem Sprintrennen am Samstag kommt - verspricht einiges auf dem Hochgeschwindigkeitskurs rund 20 Kilometer von Mailand.
Wer geht als Favorit in das Wochenende?
Die Frage war sonst schnell und ohne großes Risiko beantwortet: Mercedes und damit Superstar Hamilton. Fünf Siege feierte der Brite insgesamt schon dort. Doch in diesem Jahr ist der Vorteil durch den vermeintlich stärkeren Motor im Silberpfeil dahin. Der Red Bull erwies sich auf allen Strecken bisher als schnell und Mercedes mindestens ebenbürtig, eher sogar als noch besser.
Red Bulls Teamchef Christian Horner schiebt zwar Mercedes die Favoritenrolle zu. Könnte schlicht aber auch nur Taktik sein. "Mercedes hat einen Topspeed-Vorteil uns gegenüber", sinnierte auch Verstappen. In Zandvoort hätten sie ihrerseits nicht alle Puzzleteile zusammengebracht, betonte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Kurzum: Einen echten Favoriten gibt es nicht für das Rennen, dafür leistete sich Mercedes nun schon zu viele kleinere Patzer, dafür ist der Silberpfeil einfach nicht so überlegen wie früher und dafür sind Verstappen und Red Bull einfach zu gut drauf. Erst recht nach den beiden Siegen in Belgien und in den Niederlanden.
Welche Veränderungen gibt es durch das Sprintrennen?
Einige. Statt freitags zweimal eine Stunde zu trainieren, dürfen die Piloten nur einmal 60 Minuten raus, später folgt das Qualifying nach dem üblichen Prozedere der K.o.-Ausscheidung in drei Zeitetappen. Samstag wird noch mal ein Freies Training absolviert, ehe es zum Sprintrennen kommt. Der Sieger kriegt drei Punkte, der zweite zwei, einen Zähler gibt es für Platz drei. Die Reihenfolge im Ziel entspricht der Startaufstellung für das Rennen am Sonntag. Insgesamt kann ein Pilot an dem Wochenende 29 Punkte sammeln (Sieg beim Hauptrennen/25, dazu schnellste Runde/1 und der Sieg beim Sprint/3) statt wie sonst maximal 26.
Worauf kommt es auf dem Kurs am meisten an?
Zum einen auf die Höchstgeschwindigkeit. Einen Großteil der Strecke rasen die Piloten im achten Gang über den Asphalt. Nur etwa 38 Mal wird geschaltet - auf fast 5,8 Kilometern. Dazu im Vergleich: Auf dem winklig-engen Stadtkurs in Monaco - zweieinhalb Kilometer kürzer - schalten die Fahrer an die 50 Mal. Wichtig in Monza sind neben brachialer Power auch bestens funktionierende Bremsen und ein gutes Timing in der Qualifikation beim Versuch der einen schnellen Runde. Nach Erhebungen von Mercedes betrug der Unterschied zwischen einem Umlauf ohne und mit Windschatten vor einem Jahr 0,7 Sekunden - Formel-1-Welten.
Sind Zuschauer erlaubt?
Das Podium in Monza ist legendär, die Massen strömen auf die Start- und Zielgerade. In Corona-Zeiten ist aber vieles anders. Dennoch haben die Veranstalter eine Auslastung von 50 Prozent erreicht, 60.000 Fans pro Tag werden erwartet.
Droht der nächste Zoff im Haas-Duell?
Besser nicht. Aktionen wie zuletzt in Zandvoort von Nikita Masepin wären auf dieser Strecke bei diesen Geschwindigkeiten noch gefährlicher. Ob Teamchef Günther Steiner den Russen gezähmt bekommt im Teamduell mit Mick Schumacher, wird sich in Monza zeigen. Dass ihm dabei keine leichte Aufgabe zukommt, liegt auf der Hand. Masepins Vater ist wichtigster Geldgeber für das Team, aber Mick Schumacher bringt mit seinem berühmten Namen weltweite Aufmerksamkeit. Ein Drahtseilakt wie Rad-an-Rad-Manöver bei über 300 Sachen in Monza.
+++ 08.09.2021: Räikkönen fällt auch in Monza aus - Kubica springt erneut ein +++
Der frühere Weltmeister Kimi Räikkönen darf nach seiner Corona-Infektion auch nicht beim nächsten Formel-1-Rennen in Monza starten. Die Behörden hätten eine Freigabe für den 41 Jahre alten Finnen verweigert, teilte sein Team Alfa Romeo am Mittwoch vor dem Großen Preis von Italien mit. Räikkönen müsse sich weiter zu Hause selbst isolieren, hieß es. Der Champion von 2007, der in der Vorwoche vor dem Grand Prix im niederländischen Zandvoort positiv auf das Coronavirus getestet worden war, wird erneut vom Polen Robert Kubica vertreten. "Ich kann es nicht erwarten, dem Team in Monza ein weiteres Mal zu helfen", sagte der 36-Jährige.
+++ 08.09.2021: Mercedes will im Tempo-Tempel der Formel 1 zurückschlagen +++
Nach dem Stimmungs-Highlight in den Dünen von Zandvoort muss sich WM-Spitzenreiter Max Verstappen im Tempo-Tempel von Monza auf die Gegenattacke von Rekordweltmeister Lewis Hamilton gefasst machen. Einiges sollte eigentlich für die Silberpfeile sprechen, Superstar Hamilton wagt im packend-engen WM-Kampf mit Verstappen im Red Bull aber keine Prognose. "Ich weiß echt nicht, wie es ausgehen wird", sagte 36-Jährige, der den nächsten Anlauf auf den 100. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere schaffen will.
Fünfmal siegte Hamilton schon auf dem legendären Hochgeschwindigkeitskurs im Königlichen Park von Monza - noch ein weiterer und er überholt auch in dieser Statistik Michael Schumacher. Doch Verstappen will da weitermachen, wo er nach der Sommerpause aufgehört hat. Sieger in Belgien (allerdings nur mit der Hälfte der Punktzahl bei der Rennfarce im Regen), Sieger in den Niederlanden. Beim Großen Preis von Italien winkt der Hattrick binnen drei Wochen, bevor es via Russland und Türkei auf die finale Übersee-Tour geht.
Red Bulls Teamchef Christian Horner geht davon aus, dass Mercedes in Monza und Sotschi die Oberhand haben wird. "Daher geht es in den kommenden beiden Rennen um Schadensbegrenzung", sagte der gewiefte Teamchef. Die Saison zeigte aber bisher mit allein 7:4 Siegen von Verstappen gegen Hamilton: der Red Bull funktioniert überall. "Wir müssen aber die Details hinkriegen", betonte Verstappen mit Blick auf Monza, wo er noch nie gewinnen konnte.
Mit drei Punkten führt er vor dem Klassiker-Wochenende vor Hamilton. Rein rechnerisch könnten es am Sonntagabend 29 Zähler mehr sein, denn wie schon in Silverstone wird es auf dem Autodromo Nazionale di Monza am Samstag ein Sprintrennen mit 3, 2, und einem Punkt für die drei Schnellsten geben. Am Sonntag gibt es wie gewohnt 25 Punkte für den Sieger plus einen Extra-Zähler für die schnellste Runde auf dem Kurs, auf dem die Piloten mit einem Vollgas-Anteil von über 75 Prozent vor diesmal der Hälfte der normalerweise zugelassenen Zuschauer - darunter italienische Olympia-Medaillengewinner und Fußball-Europameister-Trainer Roberto Mancini - unterwegs sein werden.
"Ich bin mir sicher, dass es ein weiteres enges Wochenende und ein spannender Kampf wird», sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der durch die Bekanntgabe von George Russell als Nachfolger von Valtteri Bottas nach dieser Saison und der damit auch öffentlich geklärten Personalfrage auf einen weiteren Schub hofft. "Neun Rennen noch. Zwei WM-Titel. Geht raus und kämpft darum, Jungs", twitterte das Team zu einem Bild mit Hamilton und Noch-Kollege Bottas: "Großangriff bis zur letzten Runde in Abu Dhabi."
+++ 08.09.2021: Schlaglichter zum Autodromo Nazionale di Monza +++
Die Strecke: Der Tempo-Tempel! Schneller geht's praktisch nicht in der Formel 1. 5,793 Kilometer ist der Kurs lang - mehr als drei Viertel davon stehen die Fahrer mit dem Fuß bis zum Anschlag auf dem Gaspedal. Die Einheimischen nennen sie "La Pista Magica", allerdings wird ein magischer Name künftig nicht mehr offiziell dazugehören. Die legendäre Parabolica am Ende einer Runde wird umbenannt in "Curva Alboreto" - zu Ehren des vor 20 Jahren auf dem Lausitzring tödlich verunglückten italienischen Rennfahrers Michele Alboreto.
Gefordert sind in Monza Piloten wie Autos gleichermaßen. Der Motor bei Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 360 km/h, die Fahrer bei Rad-an-Rad-Zweikämpfen unter Vollgas. Elf Kurven gibt es nur, das sagt auch einiges, die Bremsen verrichten ebenfalls Schwerstarbeit.
Die Lage: Wer zum Autodromo Nazionale di Monza will, muss den Königlichen Park von Monza ansteuern. Denn darin ist die Strecke eingebettet: Mythos trifft malerisch. 110 Tage dauerte der Bau des Kurses Anfang der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. 3.500 Arbeiter waren im Einsatz. Von Mailand ist der Kurs rund 20 Kilometer entfernt.
Die Statistik: Michael Schumacher machte, wovon jeder Ferrari-Fahrer träumt. Er gewann mit der Scuderia in Monza, fünfmal sogar. Ebenso oft, aber einmal im McLaren und viermal im Mercedes, gewann Lewis Hamilton in Monza. Max Verstappen konnte dort noch nie siegen.
Das unvergessene Rennen: Nur eins? Nein. Aus deutscher Sicht bleibt neben dem Fünferpack von Schumacher zweifelsohne der erste Grand-Prix-Erfolg von Sebastian Vettel in Erinnerung. 2008 in seinem 22. Grand Prix raste Vettel im Regen zum Sieg, am Steuer eines Toro Rosso. Da wäre aber auch das unfassbare Comeback von Niki Lauda. 1976 trat der Österreicher gerade mal 42 Tage nach seinem Feuerunfall auf dem Nürburgring in Monza an und kam auf den vierten Platz. Oder das Rennen fünf Jahre vorher: Peter Gethin gewann mit 0,01 Sekunden Vorsprung. 25 Mal hatte die Führung gewechselt, der Fünftplatzierte lag im Ziel auch nicht mehr als 0,6 Sekunden zurück.
So lief es im Vorjahr: Auch ein Rennen, das so schnell nicht vergessen wird. Und das noch nicht einmal, weil es das 999. Rennen von Ferrari war. Die Autos der Scuderia - in einem saß Sebastian Vettel - kamen nicht mal ins Ziel. Lewis Hamilton übersah Warnschilder und wurde bestraft, den Sieg sicherte sich sensationell Pierre Gasly vom Team Alpha Tauri - das einst Toro Rosso hieß.
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loc/news.de/dpa