Leichtathletik Olympia 2021 im Live-Stream + TV: Wer macht im Marathon der Männer das Rennen?
Erstellt von Sarah Baumann-Rüster
08.08.2021 19.31
Es ist so weit! Der erste Startschuss der Leichtathletik-Wettbewerbe im Olympiastadion von Tokio steht kurz bevor. Vom 30. Juli bis zum 8. August kämpfen die Athleten bei Olympia 2020/2021 um Gold, Silber und Bronze. Wer hat Chancen auf die Medaillen? Und wie können auch Sie live dabei sein? Wo und wann Sie die einzelnen Disziplinen wie Rennen, Laufen, Sprint, Hochsprung, Weitsprung, Diskuswurf, Speerwurf und Co. live im deutschen Fernsehen verfolgen können sowie alle aktuellen Ergebnisse, lesen Sie hier.
Die Disziplinen im Leichtathletik bei Olympia 2021
Die Leichtathletik bei Olympia 2021 umfasst in diesem Jahr insgesamt 24 Disziplinen, für die insgesamt 47 Entscheidungen ausgetragen werden. Dabei bestreiten Frauen heute nahezu die gleichen Wettkämpfe wie die Herren. Eine Ausnahme ist unter anderem das 50-km-Gehen, das von den Frauen nicht bestritten wird. Welche verschiedenen Disziplinen im Leichtathletik bei den olympischen Spielen 2021 in Tokio dabei sind, erfahren Sie hier:
- 100 m
- 200 m
- 400 m
- 1.500 m
- 10.000 m
- Marathon
- 100 m Hürden (nur Frauen)
- 110 m Hürden (nur Männer)
- 400 m Hürden
- 3.000 m Hindernis
- 4 x 100 m Staffel
- 4 x 400 m Staffel
- 20 km Gehen
- 50 km Gehen (nur Männer)
- Hochsprung
- Stabhochsprung
- Weitsprung
- Dreisprung
- Kugelstoßen
- Diskuswurf
- Hammerwurf
- Speerwurf
- Siebenkampf (nur Frauen)
- Zehnkampf (nur Männer)
Olympia 2020/2021 in Tokio: Leichtathletik im Live-Stream und TV sehen
Dank der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sowie dem Sportsender Eurosport wird nahezu jede der 339 Medaillenentscheidungen bei den Olympischen Spielen in Tokio live im Free-TV zu sehen sein. Eurosport überträgt täglich verschiedenste Wettbewerbe und Medaillenentscheidungen, ARD und ZDF teilen sich die Übertragungsrechte und wechseln sich mit der Berichterstattung zu den jeweiligen Olympia-Tagen ab. Die jeweiligen Übertragungen der Leichtathletik-Wettbewerbe sind auch alle im Live-Stream zu sehen. Die Streams der ARD und ZDF sind kostenlos, für den Stream auf Eurosport braucht es ein Abonnement.
Leichtathletik bei Olympia 2021: Zeitplan und Termine
Die Leichtathletik-Wettbewerbe der olympischen Sommerspiele werden vom 30. Juli bis zum 8. August 2021 ausgetragen. Wann und wo die Medaillenentscheidungen und Disziplinen im deutschen Fernsehen übertragen werden, entnehmen Sie der nachfolgenden Übersicht:
Datum | Uhrzeit (MESZ) | Disziplinen | Sender |
30.07.2021 | 02.00 Uhr | Qualifikation & Vorläufe | ZDF, Eurosport |
30.07.2021 | 12.05 Uhr | Finale 10 000 m Männer, Qualifikation und Vorläufe | ZDF, Eurosport |
31.07.2021 | 12.15 Uhr | Halbfinals 100 m Frauen, Finale Diskus Männer, Finale 4 x 400 m Mixed, Finale 100 m Frauen | ARD, Eurosport |
01.08.2021 | 02.10 Uhr | u.a. Finale Kugelstoßen Frauen | ZDF, Eurosport |
01.08.2021 |
12.05 Uhr | Finale Hochsprung Männer, Finale Dreisprung Frauen, Finale 100 m Männer | ZDF, Eurosport |
02.08.2021 | 03.20 Uhr | Finale Weitsprung Männer | ARD, Eurosport |
02.08.2021 |
04.50 Uhr | Finale 200 m Hürden Frauen |
ARD, Eurosport |
02.08.2021 |
13.00 Uhr | Final Diskus Frauen, Finale 3000 m Hindernis Männer, Finale 5000 m Frauen | ARD, Eurosport |
03.08.2021 | 02.00 Uhr | u.a. Finale Weitsprung Frauen, Finale 400 m Hürden Männer | ZDF, Eurosport |
03.08.2021 | 12.05 Uhr | Finale Hammerwerfen Frauen, Finale Stabhochsprung Männer, Finale 200 m Frauen, Finale 800 m Frauen | ZDF, Eurosport |
04.08.2021 | 02.00 Uhr | Finale 400 m Hürden Frauen, 1. Wettkampftag Zehnkampf & Siebenkampf | ARD, Eurosport |
04.08.2021 | 13.00 Uhr | Finale 800 m Männer, Finale 200 m Männer, Zehnkampf, Finale Hammerwurf Männer, 3000 m Hindernis Frauen | ARD, Eurosport |
05.08.2021 | 02.00 Uhr | u.a. Finale 110 m Hürden Männer, Finale Dreisprung Männer, Finale Kugelstoßen Männer, 2. Tag Zehnkampf & Siebenkampf | ZDF, Eurosport |
05.08.2021 | 12.05 Uhr | u.a. Entscheidung Zehnkampf, Entscheidung Siebenkampf, Finale 400 m Männer, Finale Stabhochsprung Frauen | ZDF, Eurosport |
06.08.2021 | 02.00 Uhr | Finale Gehen 50 km Männer | ARD, Eurosport |
06.08.2021 | 09.30 Uhr | Finale Gehen 20 km Frauen | ARD, Eurosport |
06.08.2021 | 13.50 Uhr | Finale 4 x 100 m Staffel Frauen, Finale 4 x 100 m Staffel Männer, Finale 400 m Frauen, Finale 1500 m Frauen, Finale 5000 m Männer, Finale Speer Frauen | ARD, Eurosport |
07.08.2021 | 00.00 Uhr | Marathon Frauen | ZDF, Eurosport |
07.08.2021 | 12.05 Uhr | Finale 4 x 400 m Staffel Frauen, Finale 4 x 400 m Staffel Männer, Finale Hochsprung Frauen, Finale 10 000 m Frauen, Finale 1500 m Männer, Finale Speerwerfen Männer | ZDF, Eurosport |
08.08.2021 | 00.00 Uhr | Marathon Männer | ARD, Eurosport |
08.08.2021 | 13.00 Uhr | Schlussfeier | ARD, Eurosport |
(Änderungen vorbehalten)
Leichtathletik bei Olympia 2021: Die deutschen Leichtathletik-Hoffnungen bei Olympia
Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat 90 Athletinnen und Athleten nach Tokio geschickt. Hinzu kommen noch Ersatzstarterinnen und -starter. Größte Goldhoffnung im deutschen Team ist Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo. Doch auch andere Teilnehmer wie Bo Kanda Lita Baehre (Stabhochsprung), Christin Hussong (Speerwerfen), Niklas Kaul (Zehnkampf), Daniel Jasinski (Diskus) und Johannes Vetter (Speerwerfen) rechnen sich Chancen auf eine Medaille in der Leichtathletik aus.
Alle Leichtathletik-Ergebnisse und Entscheidungen bei Olympia 2021
Wie sich die deutschen Athleten bei Olympia schlagen, erfahren Sie im Anschluss an die jeweiligen Wettkämpfe.
+++ 08.08.2021: Eliud Kipchoge holte Gold im Marathon +++
Am letzten Tag der Olympischen Spiele von Tokio gibt es für das deutsche Team keine Medaille mehr. Ein großer Triumph gelingt am Sonntag hingegen dem kenianischen Marathon-Star Eliud Kipchoge. Die Debatte um das Reit-Drama von Fünfkämpferin Schleu geht weiter.
TRIUMPH: Laufstar Eliud Kipchoge hat als dritter Leichtathlet in der Olympia-Geschichte zum zweiten Mal Gold im Marathon gewonnen. Der 36 Jahre alte Kenianer, der schon in Rio 2016 als Erster ins Ziel kam, setzte sich in Sapporo in 2:08:38 Stunden klar vor Abdi Nageeye (2:09:58) aus den Niederlanden durch. Dritter wurde der Belgier Bashir Abdi (2:10:00). Zwei Triumphe über die 42,195 Kilometer waren zuvor nur dem Äthiopier Abebe Bikila (1960, 1964) und Waldemar Cierpinski aus Halle/Saale (1976, 1980) gelungen. Die deutschen Läufer hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.
+++ 07.08.2021: Olympia-Favorit Vetter im Speerwurf-Finale als Neunter ausgeschieden +++
Topfavorit Johannes Vetter ist im Speerwurf-Finale der Olympischen Spiele in Tokio frühzeitig ausgeschieden. 82,52 Meter reichten am Samstag nicht, um die Medaillenrunde der letzten acht Werfer zu erreichen. Der 28-Jährige aus Offenburg wurde nur Neunter. Vetter war mit 19 Siegen und als Weltjahresbester nach Japan gereist. Bereits in der Qualifikation, die er mit 85,54 Metern erst im dritten Versuch überstand, hatte Vetter sich schon nicht in Bestform gezeigt. Vor fünf Jahren bei den Rio-Spielen hatte Thomas Röhler Gold gewonnen. Der Jenaer musste wegen einer Rückenverletzung auf die Tokio-Spiele verzichten.
+++ 05.08.2021: Deutsche Staffel im Vorlauf über 4 x 400-Meter ausgeschieden +++
Die deutsche Männer-Staffel über 4 x 400 Meter hat bei den Olympischen Spielen den Einzug ins Finale klar verpasst. Marvin Schlegel (Chemnitz), Luke Campbell (Frankfurt), Jean Paul Bredau (Potsdam) und Manuel Sanders (Dortmund) belegten am Freitag in Tokio in mäßigen 3:03,62 Minuten den achten und letzten Platz im ersten Vorlauf. Das Rennen gewann das USA-Quartett, Goldmedaillengewinner von Rio 2016, in 2:57,77 Minuten. Zuvor hatte es bereits die Frauen-Staffel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes nicht in den Endlauf geschafft.
+++ 04.08.2021: Vielstarterin Hassan problemlos im 1500-Meter-Finale: "Unmenschlich" +++
Die niederländische Topläuferin Sifan Hassan hat den nächsten Schritt zum angestrebten Gold-Triple in Tokio gemacht. Nach ihrem Olympiasieg über 5000 Meter erreichte die 28-Jährige am Mittwoch den Endlauf über 1500 Meter. Ihren Halbfinal-Lauf gewann sie nach einer mächtigen Tempoverschärfung auf der letzten Runde in 4:00,23 Minuten. "Es ist aus einer anderen Welt, irgendwie unvorstellbar. Es fühlt sich unmenschlich an", sagte die ausgeschiedene Berlinerin Caterina Granz über Hassan.
Die 27-Jährige kam als Vorletzte ihres Halbfinals in 4:10,93 Sekunden abgeschlagen ins Ziel. "Ich glaube, es lag auf jeden Fall nur an dem Sturz, der vor mir passiert ist. Ich habe mich bis dahin extrem gut gefühlt, so gut habe ich mich noch nie in einem Rennen gefühlt", sagte Granz. "Das reißt einen einfach so raus, bei der Geschwindigkeit kann man die Lücke nicht mehr schließen."
Im Vorlauf war Hassan gestürzt, hatte sich aber wieder aufgerappelt und trotzdem gewonnen. Der Endlauf steht am Freitag an. Am Samstag gehört die Weltmeisterin über 1500 und 10 000 Meter zu den Favoritinnen auf der Langstrecke. Das atemberaubende olympische Lauf-Programm der gebürtigen Äthiopierin umfasst sechs Rennen in acht Tagen. "In diesem Jahr bin ich gesund und in der Form meines Lebens. Ich habe große Träume", hatte sie gesagt. Über 10.000 Meter startet auch die deutsche Laufhoffnung Konstanze Klosterhalfen aus Leverkusen.
+++ 04.08.2021: Böser Sturz in die Sandgrube: Aus für Zehnkämpfer Van Der Plaetsen +++
Nach einem verheerenden Sturz im Weitsprung ist der belgische Zehnkämpfer Thomas Van Der Plaetsen bei den Olympischen Spielen mit dem Rollstuhl von der Leichtathletik-Anlage gebracht worden. Der 30 Jahre alte Europameister von 2016 hatte sich beim Absprung offenbar am Bein verletzt und verlor bei seinem Flug völlig die Kontrolle, ehe er mit dem Kopf voraus in der Sandgrube aufschlug. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb der Medaillenkandidat zunächst liegen, ehe ihn Helfer in einen Rollstuhl hoben. Eine Diagnose stand am Mittwoch in Tokio noch aus, der Wettkampf war für ihn beendet.
Van Der Plaetsen hatte 2014 für Schlagzeilen gesorgt, als er bei einer Dopingkontrolle positiv auf ein menschliches Hormon getestet wurde. Die Ursache war aber eine Hodenkrebs-Erkrankung, die der Athlet erfolgreich behandeln ließ.
+++ 03.08.2021: Die Ergebnisse der Leichtathletik-Olympia-Nacht +++
Leichtathletik I: Gold-Favorit Johannes Vetter hat sich im Speerwerfen ins Finale gemüht. Der 28-Jährige aus Offenburg sicherte sich das direkte Ticket für den Medaillenkampf am Samstag (13.00 Uhr/MESZ) mit 85,64 Metern erst in seinem dritten und letzten Versuch der Qualifikation. Der Olympia-Vierte von 2016, der mit 96,29 Metern die Weltjahresbestenliste anführt, wirkte verunsichert. "Seit den Wettkämpfen vor Olympia ist so ein bisschen der Wurm drin, was heißt der Wurm drin, ich kriege nicht so das richtige Timing, den richtigen Rhythmus hin, dass ich sage, da passt alles zusammen und dann knallt es vorne", meinte Vetter. Für das Finale müsse "auf alle Fälle noch was kommen".
Leichtathletik II: Die Amerikanerin Sydney McLaughlin ist in Weltrekordzeit zu Olympia-Gold über die 400 Meter Hürden gelaufen. Die 21-Jährige verbesserte drei Tage vor ihrem Geburtstag die von ihr selbst aufgestellte Bestmarke auf 51,46 Sekunden. Im Endspurt am Mittwoch in Tokio verwies McLaughlin ihre Landsfrau und Olympiasiegerin von 2016, Dalilah Muhammad, auf den zweiten Platz.
Leichtathletik III: Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul ist nicht optimal in den olympischen Zehnkampf gestartet. Zum Auftakt lief der 23-jährige Mainzer die 100 Meter in 11,22 Sekunden und landete damit nur auf dem 21. Platz unter 23 Startern. Mit 11,09 Sekunden ist der Olympia-Fünfte Kai Kazmirek von der LG Rhein-Wied besser in den Mehrkampf eingestiegen und platzierte sich zwei Ränge vor Kaul.
+++ 03.08.2021: Deutsche Teamsprinter verpassen Medaille - Niederlage gegen Briten +++
Die deutschen Teamsprinter haben bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben die Medaillenläufe klar verpasst. Timo Bichler (Kaiserslautern), Stefan Bötticher (Chemnitz) und Maximilian Levy (Cottbus) verloren am Dienstag mit einer Zeit von 42,733 Sekunden auf dem Holzoval in Izu ihr Rennen gegen Großbritannien (41,829). Die Briten treffen damit im Finale auf die Niederlande, Australien und Frankreich kämpfen um Bronze.
Der viermalige Olympia-Teilnehmer Levy hatte 2008 und 2012 mit den Teamsprintern Bronze geholt. Vor fünf Jahren in Rio war das deutsche Trio dagegen leer ausgegangen. Den einzige Olympiasieg fuhren 2004 in Athen Rene Wolff, Stefan Nimke und Jens Fiedler ein.
+++ 02.08.2021: Die Ergebnisse der Leichtathletik-Olympia-Nacht +++
Leichtathletik: Der Weltmeisterin Malaika Mihambo ist im Weitsprung-Krimi von Tokio eine goldene Punktlandung gelungen. Im Olympia-Finale triumphierte die 27-Jährige von der LG Kurpfalz im letzten Versuch mit 7,00 Metern. Silber sicherte sich die bis zum fünften Durchgang führende viermalige Weltmeisterin und London-Olympiasiegerin Brittney Reese aus den USA mit 6,97 Metern vor der Weltjahresbesten Ese Brume aus Nigeria.
Leichtathletik II: Der Leipziger Robert Farken ist über die 1500 Meter ins Halbfinale gelaufen. Der 23-Jährige qualifizierte sich in 3:36,61 Minuten in seinem Vorlauf. Amos Bartelsmeyer aus Frankfurt (3:38,36) kam nicht weiter. Zu den Favoriten gehören Rio-Olympiasieger Matthew Centrowitz aus den USA, Europameister Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen und der kenianische Weltmeister Timothy Cheruiyot, der mit der zweitschnellsten Vorlaufzeit weiterkam.
Leichtathletik III: Der Norweger Karsten Warholm ist in einer Fabelweltrekordzeit zum Olympiasieg über die 400 Meter Hürden gestürmt. Der zweifache Weltmeister rannte in 45,94 Sekunden zum Triumph vor dem US-Amerikaner Rai Benjamin (46,17). Bronze sicherte sich Alison dos Santos (46,72) aus Brasilien. Warholm hatte beim Diamond-League-Meeting in Oslo am 1. Juli schon den Uralt-Weltrekord gebrochen. Bei seinem Heimspiel im Bislett-Stadion hatte er in 46,70 Sekunden gewonnen. Der Welt- und Europameister war damit acht Hundertstelsekunden unter der fast 29 Jahre alten Zeit des Amerikaners Kevin Young bei Olympia 1992 in Barcelona geblieben.
+++ 02.08.2021: Erste Medaille seit 1996: Pudenz holt überraschend Diskus-Silber +++
Diskuswerferin Kristin Pudenz aus Potsdam hat überraschend Silber bei den Olympischen Spielen in Tokio gewonnen. Die 28-Jährige landete am Montag mit der persönlichen Bestleistung von 66,86 Metern im fünften Versuch auf dem zweiten Platz. Nach ihrem Silber-Coup vergoss Pudenz, die in diesem Jahr immer wieder Probleme mit der Achillessehne hatte, Tränen des Glücks. Es war die erste Medaille für die deutschen Leichtathleten in Tokio.
Pudenz bescherte den deutschen Diskuswerferinnen zudem die erste Medaille seit dem Gold-Wurf von Ilke Wyludda 1996 in Atlanta. Olympiasiegerin im von einer rund einstündigen Regenunterbrechung beeinträchtigten Wettbewerb wurde die US-Amerikanerin Valarie Allman (68,98). Auf Rang drei kam Yaime Perez aus Kuba (65,72).
Die Leverkusenerin Marike Steinacker wurde mit 62,02 Metern Achte. Claudine Vita aus Neubrandenburg verpasste den Endkampf der besten acht Diskuswerferinnen als Neunte (61,80 Meter). Die Kroatin Sandra Perkovic, Olympiasiegerin von 2012 und 2016, verpasste als Vierte (65,01) eine Medaille.
+++ 02.08.2021: Hassan startet Dreifach-Gold-Projekt mit Olympiasieg über 5000 Meter +++
Sifan Hassan hat ihr Triple-Gold-Projekt mit dem Olympiasieg über 5000 Meter erfolgreich gestartet. Die 28 Jahre alte Niederländerin gewann am Freitag in 14:36,79 Minuten vor der Olympia-Zweiten von 2016, Helen Obiri aus Kenia (14:38,36 Minuten). Bronze sicherte sich die Äthiopierin Gudaf Tsegay (14:38,87).
Nur zwölf Stunden zuvor hatte Hassan ihren 1500-Meter-Vorlauf in 4:05,17 Minuten gewonnen - trotz eines Sturzes vor der letzten Runde und nach einer fulminanten Aufholjagd. Die gebürtige Äthiopierin will am Freitag das zweite Gold über 1500 Meter gewinnen und am Samstag über 10 000 Meter den dritten Olympiasieg feiern. Ein atemberaubendes olympisches Lauf-Programm mit sechs Rennen in acht Tagen. Über 10 000 Meter startet auch die deutsche Laufhoffnung Konstanze Klosterhalfen aus Leverkusen.
"Manchmal bin ich einfach leichtsinnig", meinte Hassan, die 2019 in Doha Weltmeisterin über die 1500 und 10 000 Meter geworden war. Sie räumte ein, dass man sie vielleicht für verrückt halten könnte. "In diesem Jahr bin ich gesund und in der Form meines Lebens. Ich habe große Träume", sagte sie.
Caterina Granz aus Berlin schaffte über die 1500 Meter den Einzug ins Halbfinale. "Ich glaube, ich hatte unheimlich Glück, ich habe einfach das schnellste Rennen erwischt", sagte sie. "Ich brauche immer ein bisschen, um reinzukommen." Die Tübingerin Hanna Klein schied nach ihrem Vorlauf dagegen aus. "Da war nix, was noch nachkam. Ich bin mit einem schlechten Gefühl angetreten", räumte Klein ein. "Ich habe einfach keine Kraft gehabt, weder physisch noch mental."
+++ 02.08.2021: Deutsche Hürdenmeisterin Krafzik im Olympia-Halbfinale ausgeschieden +++
Für die deutsche Meisterin Carolina Krafzik ist im Olympia-Halbfinale über 400 Meter Hürden Endstation gewesen. In 54,95 Sekunden wurde die 26-jährige Sindelfingerin am Montag in ihrem Lauf Vierte. "Ich habe gesagt: Irgendwann zahlt sich das doofe Regenwetter in Deutschland aus. Es war schon arg, die Bahn war extrem nass", sagte Krafzik. "Man muss es so nehmen, wie es kommt. Man kann nicht jeden Tag persönliche Bestzeit laufen." Bei ihrem nationalen Titelgewinn in Braunschweig war sie in 54,89 Sekunden so schnell wie noch nie gelaufen.
Am schnellsten waren zwei amerikanische Topfavoritinnen: Weltrekordlerin Sydney McLaughlin rannte die Stadionrunde in 53,01 Sekunden, Olympiasiegerin und Weltmeisterin Dalilah Muhammad benötigte 53,30 Sekunden.
+++ 02.08.2021: Thompson-Herah glänzt im 200-Meter-Halbfinale - Aus für Kwayie +++
100-Meter-Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah hat im Halbfinale über die doppelte Distanz in Tokio eine Glanzzeit hingelegt. Zwei Tage nach ihrem Goldtriumph gewann die 29-Jährige Jamaikanerin ihren Lauf über 200 Meter in 21,66 Sekunden. Der Weltrekord der 1998 gestorbenen Florence Griffith-Joyner (USA) steht bei 21,34 Sekunden. Lisa Marie Kwayie aus Berlin schied derweil wie erwartet aus.
Die 24-Jährige kam am Montag in schwachen 23,42 Sekunden als Letzte ihres Laufs ins Ziel. "Das ist eine sehr dicke Packung", sagte Kwayie angesichts des Vorlaufs und Halbfinals an einem Tag. Voller Respekt äußerte sie sich im ARD-Interview über die Konkurrenz: "Sobald man auf der Bahn steht, lassen sie ihrer Magie freien Lauf. Das ist schon Wahnsinn!"
Mitfavoritin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) gewann ihr Rennen in 22,13 Sekunden. Sie hatte über 100 Meter Silber geholt. Christine Mboma aus Namibia empfahl sich mit 21,97 Sekunden für den Medaillenkampf - so schnell war noch nie eine 18-Jährige über 200 Meter. Die Mannheimerin Jessica-Bianca Wessolly war im Vorlauf ausgeschieden.
+++ 02.08.2021: Märchenhafte Minuten: Italien bejubelt goldene Leichtathleten +++
Erst ein geteilter Hochsprung-Triumph, dann ein unerwarteter Sprint-Sieg: Nach zwei Goldmedaillen für Italiens Leichtathleten bei den Olympischen Spielen in Tokio brach in der Heimat eine Welle der Begeisterung los. Italiens Regierungschef Mario Draghi gratulierte dem Gold-Duo Gianmarco Tamberi und Marcell Jacobs noch am Sonntag per Telefon. In den sozialen Medien meldeten sich etliche Sportler, Promis und Politiker zu Wort.
Hochspringer Tamberi konnte den Erfolg kaum fassen. "Ich habe Angst, zu schlafen", schrieb der 29-Jährige auf Instagram. Er wolle aus diesem Traum nicht wieder aufwachen. Für Italien war es eine goldene Nacht. Tamberi übersprang 2,37 Meter und damit exakt die gleiche Höhe wie Essa Mutaz Barshim aus Katar. Am Ende teilten sich beide den ersten Platz nach Absprache mit dem Kampfgericht. Kurz darauf rannte Azzurri-Sprinter Jacobs zu Gold über 100 Meter.
"Italien wird für immer sagen: "Erinnerst du dich an den 1. August 2021?"", schrieb die "Gazzetta dello Sport" euphorisch. Als "die Götter des Olymps" betitelte die Turiner Zeitung "La Stampa" die beiden Gewinner. Das römische Blatt "La Repubblica" schrieb von "Elf Minuten aus dem Märchen". So dicht lagen die beiden Olympiasiege zeitlich beieinander.
Sportlich ist es für Italien bisher ein Superjahr, hatten doch zuvor schon die Fußballer bei der Europameisterschaft triumphiert. Nationaltrainer Roberto Mancini schrieb auf Facebook, die beiden Olympioniken seien in die Geschichte eingegangen. Und auch Torwartlegende Gianluigi Buffon gratulierte: "Zwei Medaillen, zwei Legenden, zwei Träume, die kein Aufwachen je löschen kann", schrieb der Weltmeister von 2006.
+++ 02.08.2021: Lisa Marie Kwayie im Halbfinale 200 Meter +++
Die Berlinerin Lisa Marie Kwayie Berlin ist über die 200 Meter bei den Olympischen Spielen in Tokio ins Halbfinale gesprintet. Die 24-Jährige überstand ihren Vorlauf als Vierte in 23,14 Sekunden. Damit war sie in der drei Schnellsten. Jessica-Bianca Wessolly aus Mannheim (23,41) kam hingegen nicht weiter.
Vize-Europameister Fabian Heinle landete im olympischen Weitsprung-Finale in Tokio durch eine Muskelverletzung gehandicapt auf dem letzten Platz (12.) gelandet. Der 27-Jährige aus Stuttgart kam nicht über die Weite von 7,62 Metern hinaus. Er erreichte den Endkampf der besten Acht damit nicht. "Ich habe mehr gegen meinen Körper als gegen die Gegner gekämpft", so Heinle. Olympia-Gold gewann Europameister Miltiadis Tentoglou aus Griechenland mit 8,41 Metern.
+++ 31.07.2021: Deutsche Mixed-Staffel blamiert - Polen siegt bei Olympia-Premiere +++
Die deutsche Mixed-Staffel über 4 x 400 Meter hat sich im Olympia-Finale von Tokio blamiert. Das Quartett Marvin Schlegel, Corinna Schwab (beide Chemnitz), Ruth Nadine Gonska (Mannheim) und Manuel Sanders (Dortmund) kam nach einem Sturz beim Wechsel und einer verpatzten Stabübergabe abgeschlagen als letzte Staffel ins Ziel - und wurde nicht gewertet.
"Gefühlt hatte Nadine den Stab schon in der Hand. Man kann gerade keine Worte finden", sagte Schwab in der ARD. Gold holte bei der Olympia-Premiere die Mixed-Staffel aus Polen in 3:09,87 Minuten vor der Dominikanischen Republik (3:10,21) und den USA (3:10,22).
Viel Aufregung hatte es schon nach dem Vorlauf gegeben, weil die Jury die zunächst ausgesprochenen Disqualifikationen der USA und der Dominikanischen Republik später wieder zurücknahm. Damit wären die vier deutschen Rundenläufer als Neunte ausgeschieden gewesen. Der Deutsche Leichtathletik-Verband legte dagegen mit Erfolg Protest ein, so dass die DLV-Staffel als neuntes Team mitrennen durfte.
+++ 31.07.2021: Deutsche Gold-Serie vorbei: Diskuswerfer Jasinski in Tokio Zehnter +++
Die deutschen Diskuswerfer Daniel Jasinski und Clemens Prüfer haben bei den Olympischen Spielen in Tokio deutlich die vorderen Ränge verpasst. Beim Triumph des schwedischen Favoriten Daniel Stahl landete der Wattenscheider Jasinski, der 2016 in Rio de Janeiro noch Bronze gewonnen hatte, mit 62,44 Metern nur auf dem zehnten Platz. Der Potsdamer Prüfer wurde am Samstag mit 61,75 Metern direkt dahinter Elfter von zwölf Athleten im Finale.
Nach Gold für Robert Harting 2012 in London und dessen jüngeren Bruder Christoph 2016 in Rio endete damit die beeindruckende deutsche Serie. Stahl verwies mit 68,90 Metern seinen Landsmann Simon Pettersson (67,39) und den Österreicher Lukas Weisshaidinger (67,07) auf die Plätze zwei und drei.
Christoph Harting hat seit seinem Rio-Triumph nie wieder an große Weiten anknüpfen können. In dieser Saison wurde er auch von der nationalen Konkurrenz abgehängt. So war der 31-Jährige nur noch als Ersatz für Tokio berücksichtigt worden.
+++ 31.07.2021: Stuttgarter Heinle erreicht Olympia-Finale der Weitspringer +++
Der EM-Zweite Fabian Heinle hat das olympische Finale der Weitspringer in Tokio erreicht. Mit 7,96 Meter schaffte der 27 Jahre alte viermalige deutsche Freiluft-Meister aus Stuttgart als Zehnter den Einzug in den Endkampf am Montag (03.20 Uhr). Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio war Heinle in der Qualifikation gescheitert. Den weitesten Sprung in der Ausscheidung machte der kubanische WM-Dritte Juan Miguel Echevarria mit 8,50 Meter.
+++ 31.07.2021: Deutsches Diskuswerferinnen-Trio erreicht Tokio-Finale +++
Die drei deutschen Diskuswerferinnen haben den Einzug ins Finale der Olympischen Spiele in Tokio geschafft. Kristin Pudenz aus Potsdam (63,73 Meter), die Leverkusenerin Marike Steinacker (63,22) und Claudine Vita aus Neubrandenburg (62,46) qualifizierten sich am Samstag für die Medaillenkämpfe.
Die US-Amerikanerin Valarie Allman schaffte mit 66,42 Metern die Top-Weite in der Qualifikation, auch Rio-Olympiasiegerin Sandra Perkovic aus Kroatien kam ins Finale am Montag (13.00 Uhr/MESZ).
"Aufregend sind die ersten Olympischen Spiele für mich. Ich war mit dem ersten Wurf schon super zufrieden. Der Ring ist schnell, da muss man sich dran gewöhnen", sagte Pudenz in der ARD. «Ich mache mir keine Gedanken über eine Medaille. Im Finale ist alles möglich. Leute, die schon weiter geworfen haben, hatten Probleme."
+++ 31.07.2021: Deutsche Mixed-Staffel rückt doch ins Olympia-Finale nach +++
Die deutsche Mixed-Staffel über 4 x 400 Meter darf nun doch im Olympia-Finale starten. Wie ein Sprecher des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) am Samstag in Tokio mitteilte, rückt das Quartett als neuntes Team nach. Das Finale findet am Samstag (14.35 Uhr/MESZ) statt.
Marvin Schlegel, Corinna Schwab (beide Chemnitz), Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß (Oldenburg) und Manuel Sanders (Dortmund) waren am Freitag als Fünfte des zweiten Vorlaufs nach 3:12,94 Minuten ins Ziel gekommen. Weil die Jury die Disqualifikationen der USA und der Dominikanischen Republik später aber wieder zurücknahm, belegte die Staffel nur Rang neun und war somit vorerst wieder draußen.
Der DLV legte dagegen Protest ein. "Vielleicht gibt es noch eine Regelung im Sinne der Athleten, die mit der neunten Bahn ausgeht", hatte vor dem positiven Bescheid für die deutsche Mixed-Staffel Idriss Gonschinska, DLV-Vorstand Leistungssport, in der ARD geäußert.
+++ 31.07.2021: Großbritannien gewinnt Mixed-Triathlon - Deutschland Sechster +++
Großbritannien hat die olympische Premiere der Mixed-Staffel im Triathlon gewonnen. Das Quartett setzte sich am Samstag im Odaiba Marine Park von Tokio mit 14 Sekunden Vorsprung vor den USA durch. Bronze gewann das Team aus Frankreich. Die mit Laura Lindemann (Potsdam), Anabel Knoll (Nürnberg), Jonas Schomburg (Hannover) und Justus Nieschlag (Lehrte) an den Start gegangene deutsche Mannschaft belegte unter den Augen von IOC-Chef Thomas Bach Platz sechs mit 36 Sekunden Rückstand auf Bronze.
In Lindemann schickte Deutschland gleich seinen Top-Trumpf ins Rennen, die WM-Dritte übergab als Zweite nahezu zeitgleich mit den führenden USA an den starken Schwimmer Schomburg. Auf Platz fünf waren es bereits fast 30 Sekunden Vorsprung. Der 27-Jährige hielt sich wie erwartet beim Schwimmen und auf dem Rad in der Spitzengruppe, schickte Knoll als Vierte hinter Großbritannien, den USA und den Niederlanden auf ihre Runde.
Die Tochter des früheren Bundestrainers Roland Knoll hielt bei Temperaturen von etwa 30 Grad die Position und übergab nach einem starken Rennen an Nieschlag. Der 29-Jährige lieferte sich mit Belgien und den Niederlanden einen Dreikampf um Platz vier, mussten sich im Sprint allerdings beiden Konkurrenten geschlagen geben.
Der Mixed-Wettbewerb war zum ersten Mal im Olympia-Programm. Startend mit einer Triathletin, musste jedes Teammitglied 300 Meter schwimmen, 6,8 Kilometer Rad fahren und abschließend zwei Kilometer laufen. Nach dem Rückzug von Österreich wegen einer Verletzung gingen in der Bucht von Tokio letztlich 16 Mannschaften an den Start.
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sba/kns/news.de/dpa