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Unfall-Drama am Radsport-Samstag: Tödlicher Unfall in der Schweiz, heftige Stürze in Frankreich und Italien

Remco Evenepoel aus Belgien vom Team Deceuninck-Quick-Step liegt nach einem schweren Sturz bei der Lombardei-Rundfahrt auf dem Boden. Bild: dpa

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Schwere Stürze haben am Samstag die Lombardei-Rundfahrt und das Etappenrennen Critérium du Dauphiné überschattet. In Frankreich war die deutsche Tour-Hoffnung Emanuel Buchmann betroffen, der 27-Jährige musste mit tiefen Abschürfungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Zwei Wochen vor dem Tour-Start gab es zunächst keine näheren Informationen zum Gesundheitszustand des Bora-hansgrohe-Fahrers, dessen Teamkollege Lennard Kämna überraschend den Etappensieg und damit den ersten großen Erfolg seiner Karriere feierte.

Tödlicher Unfall bei Radrennen in der Schweiz: Extremsportler (38) tödlich verunglückt

Bei einem 1.000 Kilometer langen Radrennen in der Schweiz ist am Samstag ein Teilnehmer tödlich verunglückt. Der 38-Jährige Schweizer sei bei der Abfahrt auf einer Passstraße mit einem bergauf fahrenden Motorrad kollidiert, sagte ein Polizeisprecher. Der schreckliche Unfall ereignete sich am Oberalppass im Kanton Graubünden. Der Schweizer Motorradfahrer (34) sei ins Krankenhaus gebracht worden. Das Rennen wurde abgebrochen.

Unfall bei Lombardei-Rundfahrt 2020:Radsport-Wunderkind Remco Evenepoel gestürzt

In Italien stürzte Radsport-Wunderkind Remco Evenepoel heftig. Der 20 Jahre alte Belgier kollidierte bei einer Abfahrt mit einer kleinen Mauer, überschlug sich und fiel einen Abhang hinunter. SeinemTeam Deceuninck-Quick-Step zufolge wurde Evenepoel im Anschluss mit einemKrankenwagen in einKrankenhaus im Zielort Como gebracht. Er sei bei Bewusstsein und werde weiter untersucht. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sagte Team-Sprecher Alessandro Tregner: "Remco hat ein starkes Trauma am rechten Bein erlitten, aber er hat nie das Bewusstsein verloren und auf alle Fragen des Arztes antworten können."

Schock-Moment für Maximilian Schachmann: Crash bei Lombardei-Rundfahrt - Tour de France-Teilnahme gefährdet

Für einen weiteren Schreckmoment bei der Lombardei-Rundfahrt sorgte zudem eine Kollision des deutschen Meisters Maximilian Schachmann kurz vor dem Ziel mit einem Auto, das auf der Strecke nichts zu suchen hatte. Der 26 Jahre alte Bora-hansgrohe-Fahrer konnte nach dem Zusammenstoß wieder auf sein Rad steigen und die Rundfahrt zu Ende bringen. Er wurde am Ende Siebter mit 4:31 Minuten Rückstand. "Nach so einem harten Rennen" bevorzuge er ein kaltes Bier im Bus statt eines warmes Wassers im Krankenwagen, schrieb Schachmann unter ein Bild bei Instagram, das ihn lächelnd in Behandlung zeigt. Sieger nach 231 Kilometer wurde der Däne Jakob Fuglsang (Astana Pro Team). Evenepoel war als Mitfavorit auf die Strecke gegangen.

Radprofi Maximilian Schachmann muss nach seinem Schlüsselbeinbruch bei der Lombardei-Rundfahrt nicht operiert werden. Seine Teilnahme an der Tour de France ist aber äußerst fraglich und hängt vom Heilungsverlauf ab. "Die Chance ist da, aber gering", teilte das Team des deutschen Straßenradmeisters, Bora-hansgrohe, am Dienstag auf dpa-Anfrage mit.

Die Verletzung wird nun weiter konservativ behandelt. Schachmann selbst äußerte sich bereits skeptisch zu einer möglichen Tour-Teilnahme. "Ich vermute, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich fahre. Zum Tour-Start wird der Bruch definitiv nicht verheilt sein", sagte der 26-jährige Berliner im Interview der "Bild".

"Man muss einfach sehen, wie sich das Schmerzlevel entwickelt. Kann ich ohne Einschränkungen das Rad steuern, und kann ich durch ein Schlagloch fahren, ohne zu schreien oder habe ich schon riesige Schmerzen, wenn ich nach der Trinkflasche greife", sagte Schachmann. 

Schock bei Polen-Rundfahrt 2020: Fabio Jakobsen bei Sturz schwer verletzt

In seinem Heimatland wird der Nachwuchsstar bereits mit der Radsport-Ikone Eddy Merckx verglichen. Er gewann zuletzt die Polen-Rundfahrt, die am ersten Tag mit dem schweren Sturz des Niederländers Fabio Jakobsen begonnen hatte. Der Sprinter war ins künstliche Koma versetzt worden und musste über fünf Stunden operiert werden.

Emanuel Buchmann stürzt bei Radrennen in Frankreich

Der 27 Jahre alte Buchmann war nach Angaben der Organisatoren auf einer Abfahrt vom Col de Plan Bois nach 29 Kilometern gestürzt. Er hatte zuvor auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung gelegen. Auch sein der Österreicher Mühlberger und der Niederländer Steven Kruijswijk gaben die Rundfahrt auf der vorletzten Etappe auf. "In der Abfahrt, nachdem die Gruppe weg war, waren wir im Feld eigentlich gut positioniert, aber der Asphalt war rutschig und es gab einen Sturz", sagte Poitschke. "Einige Fahrer gingen vor Emu und Gregor zu Boden, die konnten nicht mehr ausweichen. Beide mussten ins Krankenhaus, und wir hoffen das Beste."

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/news.de/dpa

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