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Biathlon Weltcup 2019 Hochfilzen-Ergebnisse heute: Deutsche Biathleten mit Staffel in Hochfilzen knapp Zweite

Die deutschen Biathletinnen und Biathleten um Simon Schempp messen sich vom 13. bis 15. Dezember 2019 in Hochfilzen in Österreich in den Disziplinen Sprint, Staffel und Verfolgung. Bild: Expa / Stefan Adelsberger / APA / picture alliance / dpa

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Die Biathlon-Saison 2019/2020 ist in vollem Gange. Los ging es beim Weltcup-Auftakt in Östersund in Schweden. Dort kämpften die weltbesten Biathleten und Biathletinnen vom 30. November bis zum 8. Dezember um den Sieg. Als zweite Station im Wettkampfkalender der Biathletinnen und Biathleten ist Hochfilzen in Österreich an der Reihe. Hier stehen vom 13. bis 15. Dezember 2019 die Disziplinen Sprint, Staffel und Verfolgung der Biathlon-Damen und Biathlon-Herren an.

Biathlon Weltcup 2019 in Hochfilzen mit Sprint, Staffel und Verfolgung der Damen und Herren

Wie sich die Biathlon-Athleten in Hochfilzen in Sprint, Staffel und Verfolgung schlagen, erfahren Sie mit allen Ergebnissen der Wettbewerbe hier bei news.de. Damit Sie den Überblick behalten, wann welcher Wettkampf auf dem Plan steht, gibt es hier die Termin-Übersicht zum Biathlon-Weltcup 2019 in Hochfilzen vom 13. bis 15.12.2019:

Datum Beginn (MEZ) Disziplin
Freitag, 13.12.2019 11.30 Uhr Sprint Damen
Freitag, 13.12.2019 14.20 Uhr Sprint Herren
Samstag, 14.12.2019 11.30 Uhr Staffel Damen
Samstag, 14.12.2019 14.55 Uhr Verfolgung Herren
Sonntag, 15.12.2019 12.00 Uhr Verfolgung Damen
Sonntag, 15.12.2019 14.00 Uhr Staffel Herren

Alles Wichtige zum deutschen Kader, zur TV-Übertragung und den Disziplinen lesen Sie hier.

Biathlon Weltcup 2019 in Hochfilzen: Alle Ergebnisse auf einen Blick

+++ 15.12.2019: Deutsche Biathleten mit Staffel in Hochfilzen knapp Zweite +++

Die deutsche Biathlon-Staffel der Männer hat in Hochfilzen den ersten Weltcupsieg seit knapp drei Jahren nur um zwei Sekunden verpasst. Philipp Horn, Johannes Kühn, Arnd Peiffer und Benedikt Doll belegten am Sonntag in Österreich den zweiten Platz und mussten sich mit nur sechs Nachladern Weltmeister Norwegen im Schlussspurt geschlagen geben. Das Quartett des Deutschen Skiverbandes lag bis kurz vor dem Ziel in Führung, ehe die Skandinavier Deutschland den möglichen ersten Staffelerfolg seit dem 21. Januar 2017 noch wegschnappten. Platz drei belegte Frankreich.

Für die Skijäger war es erst der zweite Podestplatz im bislang durchwachsenen WM-Winter. Zuvor hatte es nur beim Auftakt in Östersund vor zwei Wochen mit der nicht-olympischen Mixedstaffel einen Podestplatz gegeben. In einem Einzelwettbewerb reichte es bislang noch nicht für das Podium.

Startläufer Horn war kurzfristig für seinen Thüringer Vereinskollegen Erik Lesser in die Staffel gerückt. Lesser hatte über Halsschmerzen geklagt und musste aussetzen. Horn übergab nach einer ganz starken Laufleistung und insgesamt vier Nachladern als Zweiter an Kühn. Der Bayer machte es noch besser, traf alle zehn Schüsse und übernahm auf seiner Schlussrunde knapp vor Frankreich die Führung.

Auch Sprint-Olympiasieger Peiffer absolvierte seine beiden Schießeinlagen tadellos und baute den Vorsprung aus. Mit komfortablen 43,0 Sekunden Vorsprung ging Schlussläufer Doll vor Norwegens Superstar Johannes Thingnes Bö in die Loipe. Doll benötigte im letzten Schießen zwei Extrapatronen und wurde noch abgefangen.

+++ 15.12.2019: Hinz in Biathlon-Verfolgung Zwölfte - Herrmann mit sieben Strafrunden +++

Zumindest Vanessa Hinz hat bei den deutschen Biathletinnen für ein halbwegs versöhnliches Ende des Weltcups in Hochfilzen gesorgt. Die ehemalige Staffel-Weltmeisterin kämpfte sich am Sonntag im Verfolgungsrennen mit einem Schießfehler von Platz 42 auf Rang zwölf nach vorne. Tiril Eckhoff aus Norwegen setzte sich nach einer perfekten Schießleistung vor der Schwedin Hanna Öberg (2 Fehler) und der zweiten Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold (1) durch. Nach zehn Kilometern in Österreich hatte die 27 Jahre alte Hinz 1:29,5 Minuten Rückstand auf die überragende Eckhoff.

Weltmeisterin Denise Herrmann war als 41. mit einem Rückstand von 1:28 Minuten auf Sprintsiegerin Dorothea Wierer ins Rennen gegangen, leistete sich aber bei 20 Schüssen gleich sieben Fehler und wurde nur 40. Die Sächsin hatte im Ziel knapp dreieinhalb Minuten Rückstand auf die Spitze. Franziska Hildebrand (1) wurde 33., Anna Weidel (3) musste sich mit Rang 54 begnügen. Franziska Preuß konnte nicht antreten und war erkrankt bereits vor dem Start abgereist.

Am Samstag hatte die Frauenstaffel mit Karolin Horchler, Herrmann, Hinz und Hildebrand in Tirol nur Platz zwölf belegt und damit für das schlechteste deutsche Resultat überhaupt gesorgt. Schon der Sprint am Freitag in Hochfilzen war historisch schlecht gewesen. Für die Skijägerinnen geht es am Freitag in Frankreich mit dem Sprint-Wettkampf weiter. Schon am Donnerstag geht es für die Männer in Le Grand Bornand um Weltcup-Punkte.

+++ 15.12.2019: Wechsel in der deutschen Biathlon-Staffel - Horn für Lesser +++

Die deutsche Biathlon-Staffel der Männer hat für das abschließende Weltcup-Rennen in Hochfilzen einen Wechsel vornehmen müssen. Für Erik Lesser, der über Halsschmerzen klagte, übernimmt Philipp Horn die Rolle des Startläufers. Johannes Kühn, Olympiasieger Arnd Peiffer und Benedikt Doll komplettieren das deutsche Team.

+++ 15.12.2019: Neuner zur Biathlon-Krise: Hundertprozentige Überzeugung fehlt +++

Mangelndes Selbstbewusstsein ist für Magdalena Neuner einer der Gründe für die momentan schwachen Darbietungen der deutschen Biathletinnen. "Für mich fehlt so ein bisschen die hundertprozentige Überzeugung, dass ich es auch kann", sagte die Rekordweltmeisterin der Deutschen Presse-Agentur. "Ich merke bei jeder Sportlerin so eine Unsicherheit irgendwie", meinte die 32-Jährige. Auch läuferisch sei die Damen-Mannschaft bis auf Denise Herrmann "im Moment echt weit weg".

Doch auch Weltmeisterin Herrmann, die "eigentlich wirklich eine Topsportlerin ist", hadere mit sich und sei unsicher, sagte Neuner. Die zweimalige Olympiasiegerin ist beim Weltcup in Hochfilzen als Expertin für die ARD dabei. Die deutschen Skijägerinnen waren am Freitag im Sprint-Wettkampf und am Samstag als Staffel-Zwölfte so schlecht wie noch nie im Weltcup unterwegs.

Sie habe aber zu wenig Einblick, "um wirklich wissen zu können, woran es liegt", sagte sie. "Es sollte sich aber bitte ganz schnell ändern - und irgendwas sollte passieren", meinte Neuner. "Woran es liegt, können wahrscheinlich nur die Trainer beantworten. Oder auch die Sportler selber."

Eine Diskussion über die Damen-Trainer Kristian Mehringer und Florian Steirer findet die zweimalige Olympiasiegerin jedoch völlig unangebracht. "Wir haben gesehen, dass sie die letzten Jahre einen guten Job gemacht haben." Die beiden Damen-Trainer würden sich ganz schön viele Gedanken machen, seien selbstkritisch und würden sich bestimmt auch immer wieder hinterfragen. "Die setzen sich jetzt nicht nur hin und lassen sich feiern, wenn es gut läuft."

+++ 14.12.2019: Biathleten wollen nach Debakel Besserung - Zwei Slalom-Weltcups +++

Nach dem bisherigen Weltcup-Debakel kann es für die deutschen Biathleten nur besser werden. Allerdings müsste Weltmeisterin Denise Herrmann in der Verfolgung am Sonntag (12.00 Uhr/jeweils ARD und Eurosport) als beste Deutsche schon 1:28 Minuten aufholen. Alle jagen Spintsiegerin Dorothea Wierer aus Italien. Für die Männer steht um 14.00 Uhr der Mannschafts-Wettbewerb auf dem Programm. Bundestrainer Mark Kirchner hat Erik Lesser, Johannes Kühn, Arnd Peiffer und Benedikt Doll nominiert.

+++ 14.12.2019: Dahlmeier-Trost für Biathletinnen - "Ihr wisst, wie es geht" +++

Mitten in der Biathlon-Krise hat Laura Dahlmeier ihren früheren Teamkolleginnen eine emotionale Facebook-Botschaft geschickt. "Zuerst einmal, großartige Dinge werden nie von nur einer Person erreicht - sie werden immer durch ein Team von Menschen erreicht", schrieb die zweimalige Olympiasiegerin, die ihre Sportkarriere beendet hat.

Die deutschen Skijägerinnen waren in Hochfilzen am Freitag im Sprint-Wettkampf und am Samstag als Staffel-Zwölfte so schlecht wie noch nie im Weltcup unterwegs gewesen. Im Vorfeld hatten sich das Team auch darüber beklagt, dass an seiner Leistungsfähigkeit nach dem Rücktritt von Dahlmeier gezweifelt wird.

Dahlmeier schickte jede Menge 'Good Vibes' und all die Kraft, die die früheren Teamkolleginnen jetzt brauchen würden. "Ihr wisst, wie es geht, denkt einfach zurück. Ich weiß ihr könnt es, und ihr wisst es auch! Unterstützt euch, vertraut in euch, kämpft gemeinsam, gewinnt gemeinsam. Wir alle glauben an euch, weil ihr alle so viel Talent habt. Ihr seid großartig!", schrieb die 26-Jährige.

Die deutschen Skijägerinnen hatten 2017 bei der WM in Hochfilzen fünf Gold- und eine Silber-Medaillen gewonnen. Vor allem dank Dahlmeier. Eine Leistung, die sie ohne das Team nicht hätte erreichen können, schrieb die siebenmalige Weltmeisterin nun. Man sei "durch ein unfassbar starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, unseren Teamgeist, so weit gekommen", meinte die Garmisch-Partenkirchnerin. Beim nächsten Weltcup wird Dahlmeier übrigens wieder vor Ort sein - erstmals als ZDF-Expertin: "Wir sehen uns in Frankreich."

+++ 14.12.2019: Norweger Bö mit 40. Weltcup-Sieg - Drei deutsche Skijäger in Top 15 +++

Die deutschen Biathleten haben sich im Verfolgungsrennen beim Weltcup in Hochfilzen achtbar geschlagen. Beim 40. Einzelsieg des fehlerfreien gebliebenen Johannes Thingnes Bö aus Norwegen schafften es am Samstag Johannes Kühn (2 Fehler/1:24,1 Minuten zurück), Arnd Peiffer (1/1:28,8) und Benedikt Doll (2/1:36,9 zurück) auf die Plätze zwölf, 13 und 14. Philipp Horn (3/2:02,2) wurde 18., Simon Schempp (3/2:52,3) beendete das Rennen auf Rang 28.

Olympiasieger Bö benötigte für die zehn Kilometer 31:27,0 Minuten und lag 46,9 Sekunden vor dem ebenfalls am Schießstand fehlerfrei gebliebenen Russen Jewgeni Loginow. Für Hochfilzen-Sprintsieger Bö war es im dritten Saison-Rennen der zweite Sieg.

+++ 14.12.2019: Nächstes Biathlon-Debakel - Damen-Staffel Zwölfte +++

Die deutschen Biathletinnen haben beim Weltcup in Hochfilzen das nächste Debakel erlebt. Beim Sieg von Weltmeister Norwegen vor Russland und der Schweiz kam die Damen-Staffel mit Karolin Horchler, Denise Herrmann, Vanessa Hinz und Franziska Hildebrand am Samstag nur auf Platz zwölf - bislang galt die Olympia-Pleite in Sotschi 2014 mit Rang elf als schwächstes Resultat.

Das ohne die angeschlagene Franziska Preuß laufende deutsche Quartett benötigte über die 4x6 Kilometer zwölf Nachlader, musste dreimal in die Strafrunde und hatte 3:05,6 Minuten Rückstand auf die Siegerinnen. Die drei Extrarunden gingen ausgerechnet auf das Konto von Verfolgungsweltmeisterin Denise Herrmann. "Von extremem Wollen und Müssen trifft man auch nicht besser. Ich hatte Probleme das Gewehr ruhig zu halten. Das ist aber auch keine Ausrede, das war ein miserabler Anschlag", sagte Herrmann in der ARD.

Bereits am Freitag waren die Skijägerinnen nicht in Schwung gekommen, hatten im Sprint-Wettkampf ihr schwächstes Ergebnis in der Weltcup-Geschichte eingefahren. Beste war Herrmann mit Platz 41 gewesen. "Wir sind schon mit der einen oder anderen hart ins Gericht gegangen. Das war eine Farce, die wir abgeliefert haben", hatte Damen-Trainer Florian Steirer in der ARD vor dem Staffel-Start gesagt. Doch die Wiedergutmachung gelang nicht.

+++ 14.12.2019: Hochfilzen-Sieger Bö demnächst mit Biathlon-Pause +++

Hochfilzen-Sieger Johannes Thinges Bö wird schon bald eine Biathlon-Pause einlegen. Der Grund für die Weltcup-Abstinenz ist ein erfreulicher - der Norweger wird Vater. «Ich muss - nein, ich möchte zu Hause sein, wenn die Geburt naht. Mal schauen, wie lange ich bei meiner Familie sein kann, den Reiseplan entscheide ich spontan», sagte der 26-Jährige der "Heilbronner Stimme".

Bei der Weltmeisterschaft in Antholz im Februar will der Olympiasieger wieder dabei sein. "Eines ist aber sicher: Zur WM bin ich wieder zurück. Denn das ist sportlich in dieser Saison mein größtes Ziel", meinte Bö, der die beiden ersten Sprintrennen der Saison gewonnen hat. Der fünfmalige Weltmeister hatte in der vergangenen Saison 16 Weltcupsiege gefeiert.

Vor allem auf seinen älteren Bruder Tarjei kann er sich verlassen. Es bedeute ihm ungemein viel, dass sein Bruder im Weltcup mit dabei ist. "Als Athlet bist du einfach irre viel unterwegs, verbringst wenig Zeit daheim bei deiner Familie. Umso schöner ist es, dass wir uns haben und helfen. Die schönen und weniger schönen Momente mit einer vertrauten Person zu teilen, ist schon was Besonderes." Der 31-jährige Tarjei Bö ist ebenfalls Olympiasieger und sogar neunmaliger Weltmeister.

+++ 13.12.2019: Biathleten in Hochfilzen gefordert - Volles Wintersport-Programm +++

Nach dem schwachen Auftakt geht es für die deutschen Biathleten beim Weltcup in Hochfilzen um Wiedergutmachung. In Österreich stehen für Denise Herrmann und Co. am Samstag (ab 11.30 Uhr/ARD und Eurosport) die Staffel der Frauen und die Verfolgung der Männer auf dem Programm. Am Freitag war ein elfter Rang von Benedikt Doll im Sprint noch die beste Platzierung.

Die Alpin-Asse sind beim Herren-Slalom im französischen Val d'Isere gefordert, für die Frauen geht es beim Super G in St. Moritz um Weltcup-Punkte. Ein Heimspiel haben die deutschen Skispringer im sächsischen Klingenthal. Nach dem Wettbewerb der Frauen sind die Männer am späten Samstagnachmittag im Team an der Reihe. Die Bob-Piloten fahren in Lake Placid in den USA, die Rodler gehen im kanadischen Whistler in die Olympia-Bahn.

+++ 13.12.2019: Doll im Biathlon-Sprint in Hochfilzen Elfter - Norweger Bö gewinnt +++

Benedikt Doll hat beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen im Sprint den elften Platz belegt. Der ehemalige Weltmeister aus dem Schwarzwald leistete sich am Freitag zwei Schießfehler und hatte beim Sieg des Norwegers Johannes Thingnes Bö im Ziel nach zehn Kilometern 40,7 Sekunden Rückstand. In Österreich schaffte es der Franzose Simon Desthieux (1 Fehler) vor dem fehlerfreien Russen Alexander Loginow auf Rang zwei. Loginow, der wegen Epo-Dopings bereits zwei Jahre gesperrt war, gelang im Pillerseetal die Rückkehr auf die Podiumsplätze.

Zweitbester Deutscher auf den WM-Strecken von 2017 war Philipp Horn (2) auf Platz 19. Noch dahinter reihten sich Johannes Kühn (3), Arnd Peiffer (2) und Simon Schempp (2) auf den Plätzen 20, 24 und 26 ein. Erik Lesser (3) verpasste nach einem schwachen Auftritt als 70. sogar die Qualifikation für das Verfolgungsrennen am Samstag. Keiner der sechs deutschen Skijäger blieb ohne Schießfehler.

Im Rennen der Frauen war Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann als 41. noch die Beste einer enttäuschenden DSV-Mannschaft. Beim Triumph der Italienerin Dorothea Wierer leistete sich die 30-Jährige drei Schießfehler. Am Wochenende stehen in Tirol bis Sonntag noch die Verfolgungs- und Staffelrennen auf dem Programm.

+++ 13.12.2019: Olympia-Gold für Staffel? - Sportchef: "Schwierig zu beurteilen" +++

Im Zuge des russischen Dopings-Skandals könnte die deutsche Biathlon-Staffel der Männer nachträglich Olympia-Gold von Sotschi bekommen. Ein Läufer der Gastgeber steht im Visier der Fahnder, hat aber Doping bestritten. Der Biathlon-Weltverband IBU ermittelt seit 2018. Die ARD berichtete am Freitag, dass Daten manipuliert worden sein sollen.

"Das ist schwierig zu beurteilen. Wir haben noch keine finale Antwort", sagte Bernd Eisenbichler, der sportliche Leiter der deutschen Biathleten, am Freitag beim Weltcup in Hochfilzen. "Die Gerüchte, die lange im Raum standen, scheinen Bestätigung zu finden", sagte Eisenbichler.

Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp hatten bei den Winterspielen 2014 das Duell gegen die Russen erst im Zielsprint verloren. Es sei natürlich schön, dass fünf Jahre später den Athleten irgendwo Gerechtigkeit widerfährt, sagte Eisenbichler. "Allerdings hat es natürlich immer einen faden Beigeschmack, wenn du fünf Jahre später die olympische Goldmedaille um den Hals gehängt bekommst."

Im Zuge des russischen Doping-Skandals werden die Russen nach einem ARD-Bericht vom Freitag beschuldigt, die Daten des in Sotschi zum Gold-Quartett der Gastgeber gehörende Jewgeni Ustjugow und auch von Swetlana Slepzowa, der Staffel-Olympiasiegerin von 2010, im Moskauer Kontrolllabor manipuliert zu haben. Wada-Chefermittler Günter Younger sagte der ARD dazu: "Wir haben die IBU entsprechend unterstützt".

Die Entscheidung über eine Disqualifikation der russischen Staffel trifft das Internationale Olympische Komitee. Der 35 Jahre alte Ustjugow hatte seine Karriere nach den Winterspielen in seiner Heimat beendet, Doping hat er genau wie Slepzowa stets bestritten.

+++ 13.12.2019: Biathletinnen enttäuschen zum Hochfilzen-Auftakt +++

Verfolgungs-Weltmeisterin Denise Herrmann hat als Beste einer ganz schwachen deutschen Mannschaft zum Auftakt des Biathlon-Weltcups in Hochfilzen nur Platz 41 im Sprint belegt. Die 30-Jährige leistete sich am Freitag in Österreich drei Schießfehler und landete nach 7,5 Kilometern im Ziel mit 1:28,3 Minuten Rückstand auf Siegerin Dorothea Wierer aus Italien. Platz zwei hinter der Gesamtweltcupgewinnerin sicherte sich Ingrid Landmark Tandrevold aus Norweger vor der Russin Swetlana Mironowa.

Als "ziemliche Katastrophe" bezeichnete Herrmann den Wettkampf am ARD-Mikrofon und ergänzte: "Das Rennen müssen wir abhaken." Es war insgesamt das schwäche Ergebnis für die deutschen Skijägerinnen überhaupt. Ähnlich mies lief es zuletzt im Januar dieses Jahres in Oberhof. Beim Heimspiel in Thüringen war Horchler als 34. im Sprint noch am besten platziert gewesen.

Das deutsche Team enttäuschte im ersten Rennen auf den WM-Strecken von 2017 völlig, leistete sich insgesamt viel zu viele Schießfehler und klagte über ungewöhnlich schlechtes Material. Vanessa Hinz (2 Fehler) musste sich mit Rang 42 begnügen. Noch weiter dahinter belegten Anna Weidel (1), Franziska Hildebrand (1), Franziska Preuß (3) und Karolin Horchler (3) die Plätze 49, 50, 54 und 64.

Beim Weltcup in Hochfilzen steht am Freitag (14.20 Uhr) noch der Männer-Sprint auf dem Programm. In Tirol geht es dann am Samstag und Sonntag weiter mit Verfolgungs- und Staffelrennen.

+++ 10.12.2019:Olympiasieger Peiffer mit Stammgewehr nach Hochfilzen +++

Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer kann nach seinem Sturz in Östersund mit seinem Stammgewehr bei der nächsten Weltcup-Station in Hochfilzen starten. Die bei dem Rennen in Schweden beschädigte Waffe sei bereits wieder zusammengefügt und repariert, sagte der 32-Jährige am Dienstag. "Für Hochfilzen heißt es: Auf ein Neues", sagte Peiffer.

Beim Auftakt hatte der Olympiasieger und Weltmeister keinen einzigen Weltcup-Punkt geholt. "Da ging für mich eigentlich alles schief, was schief gehen konnte", sagte der Weltmeister. Einem Magen-Darm-Virus folgte in Östersund ein schwerer Sturz, bei dem sein Gewehr in zwei Teile brach, zum Abschluss gab es dann mit dem Ersatzgewehr auch im Staffelrennen nichts zu holen.

Bei den Weltcup-Rennen im österreichischen Hochfilzen gibt es im deutschen Team keine personellen Veränderungen. In Tirol stehen am Freitag die Sprint-Rennen, am Samstag und Sonntag die Verfolgung und die Staffeln auf dem Wettkampfprogramm.

Biathlon-Weltcup 2019 in Hochfilzen: Das ist das deutsche Aufgebot

Damen:

  • Denise Herrmann, Oberwiesenthal
  • Franziska Hildebrand, Clausthal-Zellerfeld
  • Vanessa Hinz, Schliersee
  • Karolin Horchler, Clausthal-Zellerfeld
  • Franziska Preuß, Haag
  • Anna Weidel, Kiefersfelden

Herren:

  • Benedikt Doll, Breitnau
  • Philipp Horn, Frankenhain
  • Johannes Kühn, Reit im Winkl
  • Erik Lesser, Frankenhain
  • Arnd Peiffer, Clausthal-Zellerfeld
  • Simon Schempp, Uhingen

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/news.de/dpa

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