Turn-WM in Stuttgart 2019 Ergebnisse: Simone Biles gewinnt 25. Medaille bei Weltmeisterschaft
Erstellt von Farid Kjazimi
13.10.2019 17.02
Ab Freitag (04.10.) verwandelt sich Stuttgart in die Hauptstadt der Turn-Welt, wenn die Turn-Weltmeisterschaften 2019 in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle stattfinden. Den Veranstaltern zufolge werden 600 Athleten aus 93 Nationen beim beim Turn-Event des Jahres an den Start gehen. Bei den Weltmeisterschaften 2018 in Doha haben sich die besten 24 Teams für Stuttgart 2019 qualifiziert. Alle anderen Turn-Nationen konnten sich über Einzelstarter für die Turn-WM 2019 anmelden und haben so die Chance, sich unter anderem über Medaillenplätze für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 zu qualifizieren.
Turn-WM Stuttgart 2019 in TV-Übertragung und Live-Stream?
Sportbegeisterte, die sich die Turn-Weltmeisterschaften 2019 in Stuttgart nicht entgehen lassen möchten, könnten das sportliche Spektakel im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verfolgen. Die Turn-Weltmeisterschaften 2019 in Stuttgart werden von Freitag den 04.10. bis Sonntag den 13.10. ausgetragen und von den TV-Sendern SWR, ARD und ZDF ausgestrahlt. Alle weiteren Details der Sendezeiten erhalten Sie auf der offiziellen Stuttgart2019-Webseite.
Zeitplan der Turn-WM in Stuttgart 2019
Nationale Übertragungszeiten | Event | TV-Übertragung/ Stream |
Freitag, 04.10.2019, 13:30 - 16:00 Uhr |
Qualifikation Frauen | SWR / ARD |
Samstag, 05.10.2019, 16:00 - 17:00 Uhr Samstag, 05.10.2019, 20:00 - 22:30 Uhr |
Qualifikation Frauen Qualifikation Team USA |
ARD SWR (Livestream) |
Sonntag, 06.10.2019, 16:30 - 22:30 Uhr Sonntag, 06.10.2019, 22:50 - 23:20 Uhr |
Qualifikation Männer Zusammenfassung Qualifikation Männer |
SWR (Livestream) SWR |
Montag, 07.10.2019, 18.55 Uhr | Qualifikation Männer | SWR (Livestream) |
Dienstag, 08.10.2019, 14:30 - 16:00 Uhr Dienstag, 08.10.2019, 16:00 - 17:00 Uhr Dienstag, 08.10.2019, 23:00 - 23:15 Uhr |
Team Finale Frauen Team Finale Frauen Zusammenfassung Team Finale Frauen |
SWR ARD SWR |
Mittwoch, 09.10.2019, 13:00 - 16:00 Uhr Mittwoch, 09.10.2019, 16:00 - 17:00 Uhr Mittwoch, 09.10.2019, 23:30 - 23:45 Uhr |
Team Finale Männer Team Finale Männer Zusammenfassung Team Finale Männer |
SWR ARD SWR |
Donnerstag, 10.10.2019, 16:00 - 19:00 Uhr Donnerstag, 10.10.2019, 22:45 - 23:00 Uhr |
Finale Mehrkampf Frauen Zusammenfassung Finale Mehrkampf Frauen |
SWR (Livestream) SWR |
Freitag, 11.10.2019, 16:00 - 19:25 Uhr Freitag, 11.10.2019,23:30 - 23:45 Uhr |
Finale Mehrkampf Männer Zusammenfassung Finale Mehrkampf Männer |
ZDF (Livestream) SWR |
Samstag, 12.10.2019, 16:00 - 19:30 Uhr Samstag, 12.10.2019, 18:30 - 19:30 Uhr |
Finale Geräte I Finale Geräte I |
SWR (Livestream) ARD |
Sonntag, 13.10.2019, 13:00 - 16:50 Uhr | Finale Geräte II | ZDF |
Die Ergebnisse der Turn-WM 2019 im Überblick
+++ 13.10.2019: US-Turnerin Biles löscht Scherbos Rekord: 25 WM-Medaillen +++
US-Superstar Simone Biles hat einen weiteren Rekord der Turngeschichte gebrochen. Die 22 Jahre alte Turnkönigin aus Texas gewann am letzten Tag der Weltmeisterschaften in Stuttgart die Finale am Schwebebalken und am Boden und war mit fünfte Goldmedaillen erfolgreichste Turnerin des Championats von Stuttgart.
Damit hat sie nun insgesamt 25 Medaillen bei Weltmeisterschaften gewonnen: 19 goldene sowie je drei silberne und bronzene Plaketten. Damit hat die viermalige Olympiasiegerin zwei Medaillen mehr auf ihrem Konto als der Weißrusse Witali Scherbo, der es einst auf 23 mal WM-Edelmetall brachte.
Sarah Voss aus Köln hatte im Endkampf am Schwebebalken einige Wackler und wurde mit 13,266 Punkten Siebte. "Ich bin sehr zufrieden und kann auf eine super WM zurückblicken, mit einem weiteren Highlight am Sonntag", sagte die 19-Jährige.
+++ 13.12.2019: Lukas Dauser nur auf Platz acht im Barren-Finale der Turn-WM +++
Lukas Dauser hat das Barren-Finale bei der Turn-WM in Stuttgart mit dem achten und letzten Rang beendet. Der 26 Jahre Sportsoldat aus Unterhaching verlor in dem hochklassigen Endkampf am Sonntag beim Diamidow auf einen Holm die Spannung, musste das Gerät verlassen und bekam nur 13,833 Punkte. Die Goldmedaille sicherte sich der Brite Joe Fraser (15,000 Punkte) vor Ahmet Onder (Türkei/14,983) und dem Japaner Kazuma Kaya (14,966).
+++ 12.10.2019: Turnerin Seitz verpasst nach Abstieg Medaille am Stufenbarren +++
Die deutsche Top-Turnerin Elisabeth Seitz hat bei den Heim-Weltmeisterschaften in Stuttgart eine Medaille verpasst. Die 25-Jährige riskierte am Samstag im Gerätefinale am Stufenbarren alles, musste aber bei einer Verbindung vom oberen zum unteren Holm an ihrem Lieblingsgerät absteigen und bekam als Achte nur 13,566 Punkte.
Damit reichte es für die Stuttgarterin, die im Mehrkampf-Finale Sechste geworden war, nach Barren-Bronze bei der WM 2018 in Doha nicht zum zweiten WM-Edelmetall. Weltmeisterin wurde die Belgierin Nina Derwael (15,233 Punkte) vor der Britin Rebecca Downie (15,000) und der erst 16-jährigen US-Turnerin Sunisa Lee (14,800).
+++ 11.10.2019: Turn-Ass Nagorni neuer Mehrkampf-Weltmeister - Toba auf Platz 19 +++
Der Russe Nikita Nagori ist neuer Turn-Weltmeister im Mehrkampf. Der 22-Jährige aus Rostow löste am Freitag Titelverteidiger Artur Dalalojan auf dem Turn-Thron ab und sicherte sich nach dem Sieg mit dem russischen Team bereits seine zweite Goldmedaille in Stuttgart. Mit 88,772 Punkten verwies Europameister Nagorni seinen Landsmann Dalalojan (87,165) und den Ukrainer Oleg Wernjajew (86,973) auf die übrigen Medaillen-Ränge. Der deutsche Mehrkampfmeister Andreas Toba beendete den insgesamt hochklassigen und spannenden Wettkampf mit 81,640 Zählern auf dem 19. Rang.
+++ 11.10.2019: Toba sieht im Mehrkampf-Finale noch Kleinigkeiten zu verbessern +++
Andreas Toba ist der einzige deutsche Vertreter im Mehrkampffinale der Turn-Weltmeisterschaften in Stuttgart. Der 29 Jahre alte Hannoveraner sieht nach der Qualifikation noch Potenzial, sich zu verbessern. "Ein paar Kleinigkeiten saßen noch nicht", sagte der deutsche Mehrkampfmeister vor seinem zweiten Wettkampf an diesem Freitag (16.00 Uhr/SWR-Livestream). Mit Platz 13 war er ins Finale der besten 24 Athleten eingezogen.
Es seien noch 2minimal kleine Fehler und Haltungsmängel", die er sich im Training der vergangenen vier Tage vorgenommen habe. "Im Qualifikationswettkampf habe ich auch beim Barren-Abgang ein paar Punkte liegen gelassen", sagte Toba, der allgemein "an den Ständen" gearbeitet hat. Dass er in der Entscheidung zuerst am schwierigen Pauschenpferd ran müsse, sei kein Problem: "Ich mag es, am Pferd zu starten. Da kommt man gut in den Wettkampf rein."
Den erneuten Auftritt in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle empfindet der beste DTB-Allrounder als Privileg und Belohnung: "Ich hatte im Vorkampf schon überall Gänsehaut", erzählte Toba, der sich auf der großen Turnbühne vor dem Heimpublikum sehr wohl und keineswegs allein fühlt. "Ich weiß, dass es den Jungs oben auf der Tribüne genauso schlecht geht wie mir."
Zudem ist seine Familie da, auch sein Heimtrainer Adrian Catanoiu, der ihn von Kindesbeinen kennt, steht ihm bei: "Er weiß, wie ich ticke. Ich werde versuchen, meine besten Übungen zu zeigen."
+++ 10.10.2019: Turn-Star Biles erneut Mehrkampf-Weltmeisterin - Seitz auf Rang sechs +++
US-Star Simone Biles hat sich bei der Turn-WM in Stuttgart zum fünften Mal in ihrer Karriere den Mehrkampftitel gesichert. Mit 58,999 Punkten lag die 22 Jahre alte Turn-Königin am Donnerstag im Finale klar vor der Chinesin Tang Xijing (56,899) und der Russin Angelina Melnikowa (56,399).
Einen hervorragenden Wettkampf zeigte das deutsche Top-Duo Elisabeth Seitz und Sarah Voss. Lokalmatadorin Seitz holte als Sechste mit 15,999 Punkten die beste Mehrkampf-Platzierung ihrer Laufbahn, die 19 Jahre alte Kölnerin Voss kam mit 54,898 Zählern bei ihrer ersten WM auf einen hervorragenden zehnten Rang in dem Weltklassefeld.
+++ 10.10.2019:WM-Turnerinnen Seitz und Voss gehen mit Spaß ins Mehrkampf-Finale +++
Deutschlands beste Turnerin Elisabeth Seitz und die junge Sarah Voss wollen das Mehrkampf-Finale bei der WM in Stuttgart vor ihrem Heim-Publikum genießen. Medaillenchancen hat das Duo zwar nicht, dennoch will es sich den Fans so gut wie möglich präsentieren. "Für mich ist es ein Riesenerfolg, in den Finals im Mehrkampf und am Schwebebalken dabei zu sein", sagte die Kölnerin Voss vor dem Wettkampf am Donnerstag in der Schleyer-Halle. "Ich habe schon 100 Prozent von dem herausgeholt, was ich mir erhofft hatte."
Vor Tatendrang sprüht die routinierte Lokalmatadorin Seitz bei ihrer achten WM-Teilnahme. Schon das Team-Event hat sie auf den Geschmack gebracht, obwohl sie mit dem deutschen Quintett das Finale der besten acht Mannschaften knapp verpasst hatte. "Je öfter man bei einer Heim-WM auftritt, desto mehr Spaß hat man", betonte die 25 Jahre alte Stuttgarterin. "Es wäre ein Traum", noch einmal zu den besten zehn Allrounderinnen zu gehören, was ihr im Vorkampf gelungen war.
+++ 09.10.2019: Russlands Turner nach 28 Jahren wieder Mannschafts-Weltmeister +++
Die russischen Turner haben Titelverteidiger China entthront und sind nach 28 Jahren wieder Mannschafts-Weltmeister geworden. Vor 7500 Zuschauern in der ausverkauften Schleyer-Halle lieferte sich das Top-Duo mit Japan am Mittwoch einen spannenden Dreikampf bis zum letzten Gerät. Am Ende stand ein hauchdünner Vorsprung von einem Punkt für den neuen Weltmeister aus Russland mit 261,726 Zählern vor China (260,729) und Japan (258,159).
Letztmals war zuvor die damalige Sowjetunion 1991 in Indianapolis Team-Weltmeister geworden. Die deutsche Mannschaft hatte als Zwölfter das Mannschaftsfinale verpasst, sich aber für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifiziert.
+++ 08.10.2019: US-Frauen sind erneut Turn-Weltmeisterinnen - WM-Rekord für Biles +++
Die Turnerinnen aus den USA sind erneut Team-Weltmeisterinnen. Angeführt von der viermaligen Olympiasiegerin Simon Biles kamen die Amerikanerinnen am Dienstag bei der WM in Stuttgart in der ausverkauften Hanns-Martin-Schleyer-Halle auf 172,330 Punkte und landeten damit wie 2018 in Doha vor Russland (166,529) und dem Überraschungs-Dritten Italien (164,796), der China (164,230) auf Rang vier verdrängte.
Die 22 Jahre alte Biles gewann bereits ihre 15. Goldmedaille bei Weltmeisterschaften. Mit der 21. WM-Medaille ist sie nun alleinige Rekordhalterin. Zuvor war Biles gleichauf mit der Russin Swetlana Chorkina, die 20 WM-Medaillen gewonnen hatte.
+++ 08.10.2019: Deutsche Turner erleichtert: Nach Zitterpartie bei Olympia dabei +++
Riesige Erleichterung und großer Jubel bei den deutschen Turnern - nach einer langen und dramatischen Zitterpartie hat das Team von Bundestrainer Andreas Hirsch das Olympia-Ticket für Tokio gebucht. Am Ende beider Qualifikationstage bei der WM in Stuttgart belegte das Quintett mit dem Olympia-Helden Andreas Toba, Lukas Dauser, Karim Rida, Philipp Herder und Nick Klessing am Ende gerade noch den notwendigen Rang zwölf unter den insgesamt 25 Teams.
Knapper ging es nicht, aber es reichte für die von Verletzungen und Ausfällen gebeutelte Mannschaft, um sich wie die deutschen Frauen um Elisabeth Seitz zwei Tage zuvor für die Sommerspiele 2020 zu qualifizieren. Mit Platz acht und dem Einzug ins Finale der besten WM-Teams am Mittwoch hatte ohnehin niemand im Lager des Deutschen Turner-Bundes (DTB) gerechnet.
Top-Turner Toba hätte sich kein schöneres Geschenk zum 29. Geburtstag am Montag wünschen können. Auch dem Chefcoach fiel am späten Montagabend eine Zentnerlast von den Schultern nach dem Happy End. Noch am Morgen war der 61-Jährige im Team-Hotel "Hilton Garden Inn" unsicher gewesen, ob es nach dem fünften Platz am ersten Tag und einigen "vermeidbaren Fehlern" am Ende reichen würde. "Jetzt sind wir in der passiven Rolle. Wir können nur der Dinge harren, die da kommen", hatte Hirsch halb skeptisch, halb zuversichtlich erklärt. Und dann nur noch die Daumen drücken können. "Auf jeden Fall war dies zugleich ein Erlebnis, was man nicht unbedingt noch mal haben möchte. Wir sind froh und extrem erleichtert, dass es für die Olympia-Qualifikation gereicht hat", sagte Hirsch nach dem Happy End.
Etwas optimistischer war Toba, der mit seinen 82,781 Punkten als 13. locker ins Mehrkampf-Finale am Freitag einzog. Zudem steht Dauser mit seiner grandiosen Barren-Übung und der höchsten Note (15,033) im Gerätefinale am Sonntag (ab 13.00 Uhr/ZDF) und turnt um Gold. "Ich glaube, bis auf den Abgang kann ich die Übung nicht besser turnen. Sie war nahe an der Perfektion", sagte der 26 Jahre alte Sportsoldat aus Unterhaching, der noch vor knapp vier Wochen nach einem Bänderriss im Fuß an Krücken gehumpelt war. Überraschend schaffte es sogar noch der 21 Jahre alte Hallenser Klessing als Siebter ins Gerätefinale an den Ringen - angesichts der widrigen Umstände eine insgesamt gute deutsche Bilanz. "Ich bin megahappy. Es ist toll, dass ich nun sogar in Finale stehe und am Abend keiner mehr vorbeigezogen ist", sagte der Hallenser.
Am Ende wurde es noch höchstdramatisch, weil die deutschen Asse vor dem letzten Durchgang mit den drei Teams aus der Schweiz, den Niederlanden und Rumänien auf Rang elf abgerutscht waren. So durfte nur noch ein Team besser sein. Letztlich war es die Schweiz, auch weil der niederländische Reck-Spezialist Epke Zonderland von seinem Paradegerät abstieg.
Um die Mannschafts-Medaillen kämpfen am Mittwoch aber acht andere Teams. Die Medaillen dürften erneut die drei Spitzen-Teams aus Russland (259,928), China (258,354) und Japan (258,026) unter sich ausmachen.
+++ 08.10.2019: Deutsche Turner für Olympische Spiele 2020 qualifiziert +++
Die deutschen Turnriege der Männer hat sich für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifiziert. Im Team-Wettkampf der Heim-WM in Stuttgart landete das Quintett um Top-Turner Andreas Toba auf dem notwendigen zwölften Rang und machte damit die Olympia-Teilnahme wie die Frauen zwei Tage zuvor perfekt. Vor dem letzten Durchgang am Montagabend hatte das Team von Bundestrainer Andreas Hirsch auf Rang elf gelegen und lange gezittert, wurde dann aber nur noch von der Schweiz überholt.
+++ 07.10.2019:Deutsche Turner vor letztem Durchgang nur auf Platz elf +++
Die deutschen Turner müssen um ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio bangen. Vor dem letzten Durchgang im Team-Wettkampf der Heim-WM in Stuttgart ist das Quintett um Top-Turner Andreas Toba auf den elften Rang abgerutscht. Die Entscheidung fällt nun erst, wenn am Montagabend auch die letzte Gruppe mit den drei Teams aus den Niederlanden, der Schweiz und Rumänien um ca. 22.00 Uhr ihren Wettkampf beendet hat. Maximal noch eine Mannschaft dürfte an Deutschland vorbeiziehen.
Denn um die Olympia-Tickets zu lösen, muss die deutsche Riege am Ende mindestens Rang zwölf belegen. "Es wird eng", sagte Bundestrainer Andreas Hirsch. Noch nie hat eine deutsche Männer-Turnriege die Teilnahme an Olympischen Spielen verpasst.
+++ 07.10.2019: Turn-Cheftrainer Hirsch: "Dann hätten wir vielleicht Fischfüße" +++
Der deutsche Turn-Cheftrainer Andreas Hirsch hat seine Schützlinge trotz einiger "vermeidbarer Fehler" im Team-Wettkampf der Heim-WM in Stuttgart gelobt. "Es war ja nicht einfach, sondern eine besondere Prüfungssituation. Man weiß ja nicht, wie jeder damit klarkommt. Einer hat schon die ganze Woche Fischhände, kalte und nasse Hände", sagte der 61 Jahre alte Berliner am Montag in Anspielung auf die besondere Drucksituation, vor eigenem Publikum die bestmögliche Leistung abrufen zu müssen. «Aber wir haben als Team funktioniert."
Auf die Frage, ob es womöglich leichter gewesen wäre, erst am zweiten Tag der Qualifikation an die Geräte zu gehen, meinte Hirsch: "Was, wäre, wenn - dann hätten wir vielleicht auch noch Fischfüße." Dass man als Fünfter des ersten Tages nun abwarten musste, was die anderen zwölf Mannschaften am zweiten Tag zustande brachten, behagte dem Bundestrainer nicht. "Jetzt sind wir in der passiven Rolle. Wir können nur der Dinge harren, die da kommen."
Um die Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 zu buchen, musste das deutsche Quintett insgesamt unter den besten zwölf Mannschaften landen. Top-Turner Andreas Toba, der als Fünfter des ersten Tages zudem sicher das Mehrkampf-Finale am Freitag erreicht hat, hoffte inständig, dass es am Ende reicht. "Fehler passieren einfach, auch den anderen", sagte der Hannoveraner im DTB-Teamhotel. Einen Grund zum Feiern hatte er schon: Toba wurde Montag 29 Jahre alt.
+++ 07.10.2019: Reicht der fünfte Platz für die Olympia-Qualifikation? +++
Nun heißt es für die deutschen Turner: Abwarten und Hoffen! Mit dem fünften Platz am ersten Tag der Team-Qualifikation bei der Heim-WM in Stuttgart war Cheftrainer Andreas Hirsch nicht ganz zufrieden. "Wir hatten einige Fehler, die vermeidbar waren. Aber die Mannschaft hat große Moral gezeigt", sagte Hirsch. "Jetzt müssen wir abwarten, ob es am Ende reicht."
Um das Ticket für Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu lösen, muss das Quintett mit Andreas Toba, Lukas Dauser, Karim Rida, Nick Klessing und Philipp Herder am Ende des zweiten Qualifikationstages unter den besten zwölf Mannschaften sein. Frenetisch anfeuert von den 7500 Zuschauern in der Schleyer-Halle kam die Riege am Sonntag auf 246,508 Punkte und blieb damit hinter den überragenden Russen (259,928 Punkte), Taiwan, Brasilien und Spanien. Einige Favoriten wie die Teams aus China, Japan und den USA gehen erst Montag (ab 10.00 Uhr) an die Geräte. "Es wird eng, aber das wussten wir", sagte Hirsch.
Gute Chancen, das Geräte-Finale am Barren zu erreichen, hat Dauser. "Bis auf den Abgang ist mir die Übung perfekt gelungen. Das war krass», sagte der 26-Jährige, der sich an seinem Paradegerät über Tageshöchstnote von 15,033 Punkte freute. Top-Sechskämpfer Toba, der solide und ohne große Fehler sein Programm abspulte, steht mit 82,781 Punkten und Platz fünf ziemlich sicher im Mehrkampffinale. Doch das war für den Hannoveraner, der an diesem Montag 29 Jahre alt wird, erstmal Nebensache. "Wir wollen als Team nach Tokio. Jetzt müssen wir hoffen, dass es reicht.!
+++ 06.10.2019: Deutsche Turner nach erstem Qualifikation-Tag auf Rang fünf +++
Die deutschen Turner liegen bei der Heim-WM nach dem ersten Tag der Team-Qualifikation auf Rang fünf. Die Mannschaft mit Andreas Toba, Lukas Dauser, Karim Rida, Nick Klessing und Philipp Herder kam am Sonntagabend in der Hanns-Martin Schleyer-Halle auf insgesamt 246,508 Punkte und kann weiter auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio hoffen. Dafür müsste das Quintett am Ende beider Qualifikations-Tage zu den besten zwölf von insgesamt 24 Teams gehören.
Unangefochten in Führung liegt derzeit Russland. Die Mannschaft um Mehrkampf-Europameister Nikita Nagorni und den Einzel-Weltmeister von 2018, Artur Dalalojan, erturnte 259,928 Punkte und lag damit klar vor Taiwan (250,093), Brasilien (247,236) und Spanien (246,727). Die weiteren Favoritenriegen aus China, Japan und den USA gehen am Montag an die Geräte.
Die Mannschaft von Bundestrainer Andreas Hirsch leistete sich am Barren einen Fehlstart. Erst rutschte der 19-jährige Rida vom Holm ab, dann landete sein Berliner Kollege Herder beim Doppelsalto-Abgang auf dem Hosenboden. Mit einer fast perfekten Übung und dem bisherigen Höchstwert an diesem Gerät von 15,033 Punkten hielt Barren-Spezialist Dauser den Schaden in Grenzen und hat gute Chancen auf den Einzug in das Gerätefinale.
Danach fing sich das Team und zeigte frenetisch angefeuert von den 7500 Fans an Reck und Boden eine glänzende Teamleistung, ehe ausgerechnet der beste Pauschenpferd-Turner Herder vom Gerät abstieg und die Streichwertung lieferte. Als besonders zuverlässig erwies sich der deutsche Meister Andreas Toba, der mit 82,781 Zählern als Fünfter in der Einzelwertung fast sicher im Mehrkampf-Finale steht.
+++ 05.10.2019: Deutsche Turnerinnen verpassen bei WM hauchdünn das Team-Finale +++
Die deutsche Turnerinnen haben das Team-Finale der besten acht Mannschaften bei der Heim-WM nur hauchdünn verpasst. Am Ende der Qualifikations-Wettkämpfe in Stuttgart fehlte dem Quintett um Elisabeth Seitz auf Rang neun nur die Winzigkeit von 0,034 Punkten auf den Achten Italien. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio hatte die deutsche Frauen-Mannschaft bereits vor dem letzten Durchgang sicher. Titelverteidiger USA mit Star-Turnerin Simone Biles landete am Samstag mit 174,605 Punkten klar vor China (169,161) und Russland (168,080). Das Mannschaftsfinale findet am kommenden Dienstag statt.
+++ 05.10.2019: Turnerinnen buchen Olympia-Ticket - Seitz und Voss im Gerätefinale +++
Die deutsche Turnerinnen haben sich für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio qualifiziert. Vor dem abschließenden Durchgang des zweiten Qualifikationstages bei den Heim-Weltmeisterschaften in Stuttgart belegte die DTB-Auswahl mit den beiden Top-Athletinnen Elisabeth Seitz und Sarah Voss sowie Kim Bui, Emelie Petz und Pauline Schäfer Platz acht und konnte höchstens noch auf den zehnten Rang zurückfallen, weil am Abend nur noch die Teams von Titelverteidiger USA und Brasilien an die Geräte mussten. Die besten zwölf der insgesamt 24 Mannschaften bei dieser WM lösen die Olympia-Tickets für 2020.
Zudem konnten sich die deutsche Rekordmeisterin Seitz und Sarah Voss aus Köln über den Einzug ins Mehrkampf-Finale der besten 24 Einzelturnerinnen am Donnerstag freuen. Dank ihrer Spitzenübung am Stufenbarren erreichte Seitz mit dem Top-Wert von 14,800 Punkten auch das Gerätefinale und kann am kommenden Samstag auf eine weitere WM-Medaille hoffen. Bei den Titelkämpfen vor einem Jahr in Doha gewann sie schon Bronze an ihrem stärksten Gerät. Die erst 19 Jahre alte Voss steht zudem am 13. Oktober zum WM-Abschluss im Gerätefinale am Schwebebalken mit einer Punktzahl von 13,600.
+++ 05.10.2019: Turn-Cheftrainerin Koch rechnet nicht mit Team-Finale bei WM +++
Die deutsche Turn-Cheftrainerin Ulla Koch hat eine gemischte Bilanz des ersten Wettkampftages bei den Heim-Weltmeisterschaften in Stuttgart gezogen. Die 64-Jährige rechnet nicht damit, dass es für ihre Turnerinnen am Ende zum Einzug ins Mannschaftsfinale der besten acht Teams reicht. "Wir wollen eigentlich Fehler vermeiden. Jetzt müssen wir darauf hoffen, dass andere Fehler machen", sagte Koch am Samstagmorgen. Auch Wolfgang Willam war skeptisch: "Ich habe noch ein etwas unruhiges Gefühl", sagte der Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes (DTB).
Die deutsche Mannschaft um die beiden Top-Turnerinnen Elisabeth Seitz und Sarah Voss hatte nach dem ersten Qualifikationstag am Freitag auf Rang vier gelegen. Doch bereits im ersten von sechs Durchgängen am Samstag zogen die Teams aus Großbritannien und Italien mit einem hauchdünnen Vorsprung an Deutschland vorbei. So dürfte es am Ende der Qualifikation am Samstagabend wohl kaum reichen, zumal in Titelverteidiger USA mit Star-Turnerin Simone Biles, Russland oder Japan noch einige Favoriten folgen. Um das Olympia-Ticket für Tokio 2020 zu lösen, reicht dem deutschen Quintett Rang zwölf.
Die beiden Top-Turnerinnen Seitz und Voss haben aber beste Aussichten, ins Mehrkampf-Finale der besten 24 Einzelturnerinnen einzuziehen. "Ich bin extrem zufrieden mit meinem Wettkampf", sagte die 25-jährige Seitz, die an vier Geräten 54,999 Punkte turnte und mit 14,800 Zählern auch auf das Gerätefinale am Stufenbarren schielt.
"Als Team wollen wir uns für Olympia qualifizieren. Das ist das Wichtigste", betonte die Stuttgarterin Seitz, die sich bei ihrer Heim-WM "superwohl" fühlt und die großartige Stimmung in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle lobte. "Ich hatte Gänsehaut. Das Publikum war für uns da. Mir hat das noch mehr Energie und Motivation gegeben."
+++ 04.10.2019: Deutsche Turnerinnen nach erstem WM-Tag auf Rang vier +++
Die deutschen Turnerinnen haben den ersten Qualifikations-Tag bei den Heim-Weltmeisterschaften in Stuttgart mit dem vierten Platz in der Team-Wertung abgeschlossen. Das Quintett mit Top-Turnerin Elisabeth Seitz, Sarah Voss, Kim Bui, Emelie Petz und Pauline Schäfer erreichte am Freitag 161,897 Punkte und landete damit am Ende hinter China (169,161), den starken Französinnen (166,713) und Kanada (162,922). Damit lag das DTB-Team im Kampf um insgesamt zwölf WM-Tickets für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gut im Rennen.
Knapp wird es mit dem Erreichen des Mannschaftsfinale der besten acht Teams am kommenden Dienstag. Die Entscheidung fällt erst am Samstag, wenn alle 24 Teams an den Geräten waren. In der Einzelwertung belegen Seitz mit 54,999 Punkten und Sarah Voss (54,132) nach starken Darbietungen derzeit die Ränge sechs und sieben. Damit hat das Duo beste Chancen auf den Einzug ins Mehrkampf-Finals der besten 24 Turnerinnen.
+++ 04.10.2019: Deutsche Turnerinnen nehmen beim WM Kurs auf Olympia 2020 +++
Elisabeth Seitz strahlte erleichtert. Angeführt von der deutschen Top-Turnerin hat das Frauen-Team mit der erhofften guten Auftakt bei den Heim-Weltmeisterschaften in Stuttgart Kurs auf Olympia in Tokio genommen. Die Riege des Deutschen Turner-Bunds (DTB) erreichte am Freitag in der Qualifikation 161,897 Punkte und belegte damit noch vor Belgien (161,238) und Australien (157,945) zumindest vorübergehend Platz eins. Damit lag das Team im Kampf um die Tickets für die Olympischen Spiele 2020 gut im Rennen.
Die Entscheidung über die Qualifikations-Platzierung des Quintetts mit Seitz, Sarah Voss, Emelie Petz, Kim Bui und Pauline Schäfer fällt aber erst am Samstag, wenn alle 24 Mannschaften geturnt haben. Die besten zwölf WM-Teams haben das Olympia-Ticket für Tokio sicher - die drei ersten der WM von 2018 sind aber bereits qualifiziert.
Die besten acht Teams treten am Dienstag im Mannschaftsfinale an und machen die Medaillen unter sich aus. "Ich will erstmals Zwölfter werden. Für das Team-Finale haben wir vielleicht einen Fehler zu viel gemacht", orakelte Cheftrainerin Ulla Koch, die nicht ganz zufrieden war.
Dabei begann die deutsche Riege am Stufenbarren ganz stark. "Nach jeder Übung sind mir einige Steine vom Herzen gefallen", gestand Seitz, die selbst einen Sahnetag erwischte. Am Ende gelang ihr vor 7500 begeisterten Zuschauern in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle am Sprung sogar noch der Jurtschenko mit Doppelschraube optimal: "Ich glaube, der ist mir noch nie so perfekt in den Stand gelungen. Ich war selbst überrascht", sagte die 25 Jahre alte Stuttgarterin, die aber zugab, vor ihrem ersten Auftritt bei der Heim-WM "aufgeregter gewesen" zu sein als sonst.
Mit 54,999 Punkten im Vierkampf hat Eli Seitz wie auch die deutsche 2019-Mehrkampfmeisterin Sarah Voss (54,132) gute Chancen auf das Erreichen des Mehrkampf-Finals der besten 24 Turnerinnen. Gewohnt routiniert und stabil turnte die schon 30 Jahre alte Kim Biu und lieferte an ihrem Spezialgerät Barren mit 14,200 Punkten ein Top-Ergebnis und turnte am Boden die höchste Note (13,000) für das deutsche Team.
Allein die erst 16 Jahre alte Emelie Petz wirkte nervös und patzte gleich am ersten Gerät. Nach einer Tkatschow-Grätsche verfehlte sie beim Wiederfassen den oberen Barren-Holm, und musste das Gerät verlassen. Auch am Balken lief es nicht besser für das "Küken" im deutschen Team, das an allen vier Geräten das Streichergebnis lieferte. "Ich bin ja noch jung und kann noch viel erreichen", sagte die Schülerin aus Backnang tapfer. "Ich habe großen Respekt vor ihr", tröstete Seitz. "Emi ist ja erst 16 und gleich bei einer Heim-WM! Dass sie dann etwas aufgeregt ist und nicht alles klappt, kann man ihr nicht vorwerfen."
Nicht viel besser lief es für die ehemalige Balken-Weltmeisterin Schäfer, die erst am Donnerstag für die verletzte Sophie Scheder kurzfristig ins Team gerutscht war. Ein Absteiger und 11,800 Zähler genügten nicht ihren Ansprüchen an ihrem Paradegerät.
Seitz dagegen startete bereits an ihrem Lieblingsgerät Stufenbarren mit einer fehlerfreien Übung und kann sich mit 14,800 Punkten berechtigte Hoffnungen auf das Barren-Finale machen. Auch beim Sprung kam sie auf eine Top-Punktzahl (14,600). Und Teamkollegin Voss könnte sich mit ihrer schwierigen und sauber vorgetragenen Balken-Übung (13,600) ebenfalls ins Gerätefinale geturnt haben. Das wäre dann das i-Tüpfelchen. "Sarahs Balken-Übung war Weltklasse", lobte Trainerin Koch ihren Schützling aus Köln. Nun heißt es: Zittern und Warten - bis alle Mannschaften bis Samstagabend geturnt haben.
+++ 04.10.2019: Die verletzte deutsche Turnerin Scheder zu ihrer Rolle im Team +++
"Ich habe den Barren mit Magnesia präpariert, das habe ich gut gemacht."
(Die deutsche Turnerin Sophie Scheder, die wegen einer Verletzung am Rückenmuskel für den Team-Wettkampf kurzfristig ausfiel, über ihre Aufgabe am Freitag beim WM-Auftakt in Stuttgart)
+++ 04.10.2019: Turnstar Simone Biles ist der "Triple-Double" wichtiger als WM-Medaillen +++
Rekordweltmeisterin Simone Biles kämpft bei den den Turn-Weltmeisterschaften in Stuttgart vom 4. bis 13. Oktober um die Anerkennung ihres selbst kreierten spektakulären Elements am Boden. Ob sie den gehockten Doppelsalto mit drei Schrauben aber bereits in der Qualifikation oder erst in einem der Finals zeigen wird, ließ die Texanerin am Dienstag in Stuttgart noch offen. Soll das aufsehenerregende Übungsteil künftig für immer ihren Namen im Code de Pointage tragen, muss es Biles nach den Regeln des Internationalen Turnverbandes auch bei der WM zeigen. Und das, sagte sie, sei ihr sogar noch wichtiger als Medaillen. "Ich haben den Triple-Double schon vor zwei Jahren im Training probiert und damit gespielt", verriet sie.
Bei den US-Meisterschaften in Kansas City hatte die 22 Jahre alte Olympiasiegerin den "Triple-Double" erstmals gezeigt. Viele Experten hatten zuvor geglaubt, dass eine Frau dieses Element niemals würde turnen können. "Ich fühle mich ziemlich sicher damit und ich bin aufgeregt, ihn hier zu zeigen", sagte die Top-Favoritin. Auch am Balken wartet die vierfache Mehrkampfweltmeisterin mit neuen Höchstschwierigkeiten auf. Dort wird sie einen Doppelsalto mit zwei Schrauben als Abgang zeigen. "Den Double-Double habe ich schon am Balken gemacht, als ich noch jünger war. Aber ich habe nie gedacht, dass ich den irgendwann einmal in einem Wettkampf turnen werde", sagte sie. Bereits 14 Mal ist Biles Weltmeisterin - er wäre keine Überraschung, wenn sie ihr Rekordkonto ausbauen könnte.
+++ 03.10.2019 Zehntägige Turn-WM startet in Stuttgart +++
Mit den Qualifikationswettkämpfen beginnen am Freitag in Stuttgart die 49. Turn-Weltmeisterschaften. Gleich zum Auftakt gehen die deutschen Turnerinnen im Team-Wettbewerb an die Geräte. Die Riege um Spitzenturnerin Elisabeth Seitz beginnt um 13.30 Uhr am Stufenbarren. Für das Team von Cheftrainerin Ulla Koch geht es nicht nur um den Einzug in das WM-Finale der besten acht Mannschaften, sondern vor allem um das Ticket für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Dazu müssen die DTB-Frauen mindestens Platz zwölf belegen. Die Entscheidung fällt aber erst am Samstag, wenn alle 24 Frauen-Teams die Qualifikation beendet haben.
+++ 03.10.2019: WM-Aus für Scheder - Schäfer rückt ins deutsche Turn-Team +++
Für Turnerin Sophie Scheder ist der Traum von den Heim-Weltmeisterschaften in Stuttgart geplatzt. Die 22 Jahre alte Chemnitzerin zog sich im Training einen schmerzhafte Zerrung der Rückenmuskulatur zu, die für eine Instabilität in der Schulter sorgt. Wie der Deutsche Turner-Bund (DTB) am Donnerstag auf der Eröffnungspressekonferenz erklärte, rückt die bisherige Ersatzturnerin Pauline Schäfer nun für Scheder kurzfristig in die deutsche Frauen-Riege, die bereits am Freitag (13.30 Uhr/SWR) die Qualifikation im Team-Wettbewerb bestreitet.
"Für Sophie ist es sehr schade, aber die Gesundheit ist wichtiger. In Pauline haben wir eine richtig gute Ersatzturnerin, die alles für die Mannschaft geben wird", sagte Koch über die Schwebebalken-Weltmeisterin von 2007. "Das ist schon eine total verrückte Situation", sagte die 22 Jahre alte Chemnitzerin zum Ausfall ihrer enttäuschten Teamkollegin. Schäfer wird jedoch nur an ihrem Paradegerät Balken eingesetzt.
+++ 02.10.2019: Marcel Nguyen nicht bei der Turn-WM in Stuttgart dabei +++
"Dies war die schwerste Entscheidung in meiner Karriere. Aber das Training in Kienbaum hat mir klar gemacht, dass es für mich nicht klappen wird, bei der Weltmeisterschaft zu starten. Ich könnte mein Team nicht so unterstützen, wie ich es möchte. Ich hoffe nur, dass die Operation und die Reha gut verlaufen, damit ich meinen Traum, an den Olympischen Spielen in Tokio teilzunehmen, immer noch verwirklichen kann. Ich bin wirklich sehr, sehr enttäuscht, aber es sollte einfach nicht sein. Aber ich werde nicht aufgeben - mit der Unterstützung meiner Familie, Freundin, Freunde, Partner und Trainer werde ich darum kämpfen, wiederzukommen! Jeder Athlet ist mit Schwierigkeiten konfrontiert, dies ist Teil der Berufsbeschreibung. Aber ich nehme diese Herausforderung an und sehe die Zukunft weiterhin positiv!"
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+++ 02.10.2019: Heim-WM startet: Deutsche Turn-Teams haben Olympia in Tokio im Visier +++
Ungeachtet der Kritik von Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen gehen die deutschen Turn-Teams mit großen Ambitionen und voller Vorfreude in die Heim-Weltmeisterschaften in Stuttgart. "Es ist jetzt schon ein tolles WM-Gefühl. Man merkt, dass es eine Heim-WM ist, man steht jetzt schon viel mehr im Fokus und die Leute schauen was wir machen", sagte Deutschlands beste und erfolgreichste Kunstturnerin Elisabeth Seitz mit Blick auf ihren ersten Wettkampf in ihrer Wahlheimat.
Jeweils zwölf Teams bei Männern und Frauen starten 2020 in Tokio. Bereits seit der vorigen WM 2017 in Doha qualifiziert sind jeweils drei Mannschaften bei den Frauen (USA, Russland, China) und bei den Männern (China, Russland, Japan). Je neun Tickets werden nun bei der 8,5 Millionen Euro teuren Veranstaltung in der Schwaben-Metropole vom 4. bis 13. Oktober vergeben. "Andere Nationen sitzen uns im Nacken", sagte Koch, gleichwohl ist die 64-Jährige zuversichtlich: "Ich habe vollstes Vertrauen in unser Team."
Zur Unzeit kam für den DTB, der nach dem Willen von Wolfgang Drexler, Präsident des Schwäbischen Turner-Bundes (STB), die "beste WM aller Zeiten" ausrichten will, die öffentliche Kritik von Fabian Hambüchen. Der Reck-Olympiasieger von 2016, der 2007 an seinem Paradegerät als bisher letzter Deutscher WM-Gold gewann, monierte fehlende Trainer, eine schlechte Vermarktung und mangelnde Nachwuchsförderung. Der DTB habe sich zulange auf den zurückliegenden Erfolgen ausgeruht, sagte der 31 Jahre alte WM-Botschafter in mehreren Interviews.
+++ 01.10.2019: Turnstar Simone Biles: "Triple-Double" wichtiger als WM-Medaillen +++
Rekordweltmeisterin Simone Biles kämpft bei den den Turn-Weltmeisterschaften in Stuttgart vom 4. bis 13. Oktober um die Anerkennung ihres selbst kreierten spektakulären Elements am Boden. Ob sie den gehockten Doppelsalto mit drei Schrauben aber bereits in der Qualifikation oder erst in einem der Finals zeigen wird, ließ die Texanerin am Dienstag in Stuttgart noch offen.
Soll das aufsehenerregende Übungsteil künftig für immer ihren Namen im Code de Pointage tragen, muss es Biles nach den Regeln des Internationalen Turnverbandes auch bei der WM zeigen. Und das, sagte sie, sei ihr sogar noch wichtiger als Medaillen. "Ich haben den Triple-Double schon vor zwei Jahren im Training probiert und damit gespielt", verriet sie.
Bei den US-Meisterschaften in Kansas City hatte die 22 Jahre alte Olympiasiegerin den "Triple-Double" erstmals gezeigt. Viele Experten hatten zuvor geglaubt, dass eine Frau dieses Element niemals würde turnen können. "Ich fühle mich ziemlich sicher damit und ich bin aufgeregt, ihn hier zu zeigen", sagte die Top-Favoritin.
Auch am Balken wartet die vierfache Mehrkampfweltmeisterin mit neuen Höchstschwierigkeiten auf. Dort wird sie einen Doppelsalto mit zwei Schrauben als Abgang zeigen. "Den Double-Double habe ich schon am Balken gemacht, als ich noch jünger war. Aber ich habe nie gedacht, dass ich den irgendwann einmal in einem Wettkampf turnen werde", sagte sie. Bereits 14 Mal ist Biles Weltmeisterin - er wäre keine Überraschung, wenn sie ihr Rekordkonto ausbauen könnte.
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kjf/news.de/dpa