Heinrich Popow privat: Dieses schwere Schicksal musste der Paralympics-Stars meistern
Von news.de-Redakteurin Claudia Löwe
05.09.2024 07.09
Heinrich Popow, der während seiner aktiven Karriere als Leichtathlet bei den Paralympics Medaillen am laufenden Band absahnte, kennen Sportfans vor allem von der Rennbahn.
Heinrich Popow machte als Paralympics-Sportler Karriere
Der Sprinter und Weitspringer, der seine Karriere im Leistungssport 2001 beim TSV Bayer 04 Leverkusen begann und sich im Sommer 2018 aus dem Leistungssport zurückzog, gewann sein erstes Edelmetall bei der Leichtathletik-WM in Lille im Jahr 2002, als er die Bronzemedaille im Weitsprung holte. Seine ersten paralympischen Spiele erlebte Heinrich Popow 2004 in Athen und kam mit drei Bronzemedaillen im 100 Meter Sprint, 200 Meter Sprint und Weitsprung nach Hause.
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So erfolgreich war der Athlet mit der Bein-Prothese während seiner aktiven Zeit
Von diesen Erfolgen angespornt trainierte der Athlet weiter und wurde mit einer Silbermedaille bei den paralympischen Spielen 2008 in Peking im 100-Meter-Sprint belohnt. Vier Jahre später, bei den Spielen in London, kletterte Heinrich Popow ganz nach oben aufs Siegertreppchen und durfte sich über die 100-Meter-Sprint Goldmedaille freuen. Zuletzt triumphierte der gebürtige Kasache bei den Paralympics 2016 in Rio: Hier knackte Heinrich Popow nicht nur den paralympischen Rekord im Weitsprung mit 6,70 Metern, sondern krallte sich auch die Goldmedaille.
Heinrich Popow erklärt: Warum musste sein linkes Bein amputiert werden?
Diese Leistungen muss Heinrich Popow erstmal einer nachmachen - selbst Sportler mit zwei gesunden Beinen können die sportlichen Rekorde des Leichtathleten nur erblassend bewundern. Doch weshalb startet Heinrich Popow eigentlich mit Handicap und wieso wurde sein linkes Bein teilamputiert?
Amputation im Kindesalter: Heinrich Popow nach ernster Diagnose operiert
Bereits seit seinem neunten Lebensjahr lebt Heinrich Popow mit einem teilamputierten Bein. Der Eingriff war notwendig, als ein Tumor, genauer gesagt ein Ewing-Sarkom in der linken Wade, diagnostiziert wurde. Der Unterschenkel wurde im Rahmen einer sogenannten Knieexartikulation entfernt, doch Heinrich Popow war schon in jungen Jahren ein Kämpfer und lernte, mit seiner Behinderung zu leben - auch wenn der lebensverändernde Eingriff bedeutete, dass der Athlet seine Träume von einer Profifußballkarriere begraben musste. Für seine Eltern, mit denen Heinrich Popow mit sieben Jahren aus seinem Heimatland Kasachstan nach Deutschland gekommen war und in Hachenburg im Westerwald aufwuchs, sei die Amputation wesentlich schwieriger zu verkraften gewesen als für den damals Neunjährigen, beschreibt Heinrich Popow seine Erinnerungen oft in Interviews.
Leichtathlet Heinrich Popow setzt sich für andere Amputierte ein
Inzwischen hat sich Heinrich Popow mit seiner Amputation bestens arrangiert, wie er auf seiner Homepage verrät. Ein ganzes Arsenal an Prothesen macht es der Sportkanone möglich, in jeder Lebenslage zurechtzukommen. Sowohl für den Leistungssport als auch für den Alltag verfügt der Leichtathlet über die passenden Beinprothesen. Mit seinem Schicksal möchte Heinrich Popow vor allem Vorbild sein: "Ich will mit meinem Erfolg anderen Menschen Mut machen, ihnen zeigen, dass auch im größten Rückschlag immer eine Chance steckt", so der Ausnahmesportler, der sich auch in der Nachwuchs- und Motivationsarbeit engagiert und anderen Amputierten mit Tipps zur Seite steht, auf seiner Webseite.
Heinrich Popow begleitet Paralympics 2024 als ARD-Experte
Die Arbeit im Namen der Nationalen Anti-Doping-Agentur ist dem Ausnahmesportler ebenfalls eine Herzensangelegenheit. Zudem ist Heinrich Popow im August und September 2024 bei den Paralympischen Sommerspielen 2024 in Paris dabei - allerdings nicht als Profisportler, sondern als TV-Experte im Dienste der ARD bei den Live-Übertragungen im Ersten.
Heinrich Popow privat mit Freundin: Das macht der Paralympics-Star neben seiner Sportkarriere
Als Kind war Heinrich Popow leidenschaftlicher Fußballer, doch seinen Sportdrang wollte der Junge selbst nach der Amputation nicht aufgeben. Doch selbst wenn Sport den Großteil seines Alltags einnimmt, hat Heinrich Popow auch ein "normales" Berufsleben: Der Ausnahmeathlet kann eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Orthopädietechniker vorweisen und war bis vor wenigen Jahren in Teilzeit als IT-Experte bei seinem Stammverein Bayer 04 Leverkusen tätig. Neben seiner erfolgreichen Sportkarriere und dem schweißtreibenden Training für seine Teilnahme bei "Let's Dance" 2017 hat Heinrich Popow übrigens auch noch Zeit für's Privatleben - Medienberichten zufolge soll der Paralympics-Star liiert sein und kann sich somit auf die seelische und moralische Unterstützung seiner Freundin bei dem RTL-Tanzwettstreit verlassen.
Der Leichtathlet Heinrich Popow im Steckbrief
Name: Heinrich Popow
Geburtstag und -ort: 14. Juli 1983 in Abaj, Kasachstan
Sternzeichen: Krebs
Größe: 1,78 Meter
Sportliche Erfolge (Auswahl): Paralympics 2012 - Gold über 100 Meter und Bronze über 200 Meter sowie mit der 4x100 Meter-Staffel, Paralympics 2008 - Silber über 100 Meter, Paralympics 2004 - Bronze über 100 Meter, 200 Meter und im Weitsprung
Autogrammadresse: Heinrich Popow, c/o Agentur Neuspree Media GmbH, Pappelallee 78-79, 10437 Berlin
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loc/kad/news.de