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Doping, Bestechung, Korruption: Noch mehr Skandale: Doping, Fußball-Wetten, Korruption und ein absichtlicher Unfall

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Der Doping-Arzt Eufemiano Fuentes

Eufemiano Fuentes war der Arzt, der die meisten Fahrer im Radsport dopte. Er zapfte ihnen Blut ab, kühlte es und führte es den Sportlern wieder zu - für eine höhere Leistungsfähigkeit. Zu seinen Kunden gehörten Ivan Basso, Francisco Mancebo und auch Jan Ullrich, welcher 2006 von der Tour disqualifiziert wurde. Jahre später wurde dann auch der 7-malige Tour de France-Sieger Lance Armstrong des Dopings überführt. Unter Tränen gestand er sein jahrelanges Doping. Dem sinkenden Ansehen des Radsports konnte sein Geständnis ohnehin kaum mehr einen Abbruch tun.

Robert Hoyzer hat sich mit den Falschen eingelassen. Bild: Tim Brakemeier/picture alliance/dpa

Alles verpfiffen: Der Robert Hoyzer-Skandal

Er galt als Nachwuchs-Hoffnung der deutschen Schiris in der Bundesliga. Robert Hoyzer schlug aber einen anderen Weg ein. Der 24-jährige ließ sich von der Wett-Mafia bestechen und verpfiff die Spiele unter ihrer Leitung. Im DFB-Pokal-Spiel zwischen dem Bundesligisten Hamburger SV und dem Regionalligisten SC Paderborn kam es dank ihm zu einem überraschenden Ergebnis. Paderborn gewann mit einem 4:2. Dabei hatte Hoyzer auffällig nachgeholfen:Rot gegen Hamburgs Mpenza sowie zwei äußerst fragliche Elfmeter zu Gunsten der Paderborner.

Zunächst wurde das verpfiffene Spiel wieder vergessen, doch im Januar 2005 wurde Hoyzer von vier Schiedsrichter-Kollegen verraten und äußerten den Vorwurf der Bestechung. Hoyzer wehrte sich dagegen und trat sogar in einigen Talk-Shows auf, um seine Unschuld zu beteuern. Dann platzte die Bombe aber und die Polizei wies Hoyzers Verbindungen zur kroatischen Mafia nach. Hoyzer hatte eine sechsstellige Summe erhalten, um mindestens 11 Spiele nach Wünschen der Mafiosi zu beeinflussen. Hoyzer war vor Gericht geständig. Vom DFB wurde er lebenslang gesperrt und bekam eine Freiheitsstrafe von 2 Jahren und 5 Monaten aufgebrummt.

Die italienischen Meister-Clubs und die Korruption

Ein weiterer Fußball-Skandal wurde nur ein Jahr später aufgedeckt. Die italienischen Erfols-Clubs Juventus Turin, AC Mailand, Lazio Rom und der AC Florenz waren in den Jahren 2004 bis 2006 in einen üblen Manipulationsskandal verwickelt. Illegal hielten sie Absprachen mit Schiedsrichtern und verschoben so Spiele. Die härteste Strafe traf Juventus Turin. Diese hatten die Schieberei auch am wenigsten nötig. Bis dahin hatten sie fünf Mal unter der Leitung des Sportdirektors Luciano Moggi die italienische Meisterschaft gewonnen und 1996 sogar die Campions League für sich entschieden. Doch schien Moggi das Vertrauen zu seinem Club verloren und wollte sich weitere Titel erkaufen.

Das kam natürlich ans Licht, Moggi wurde zum Hauptschuldigen erklärt und Juventus Turin musste in die 2. Liga absteigen. Ein Jahr später stiegen sie wieder auf. Der AC Mailand hatte eine vergleichsweise milde Strafe erhalten. Ihnen wurden lediglich acht Punkte abgezogen und sie durften in der kommenden Saison an der Champions League teilnehmen, welche sie auch gewannen. Der Image-Schaden des italienischen Fußballs aber blieb noch lange in Erinnerung.

Fernando Alonso siegte nur mit Hilfe von Manipulation. Bild: Valdrin Xhemaj/picture alliance/dpa

Formel 1-Manipulation: Absichtlich in die Mauer gefahren

Auch die Formel 1 blieb von der Korruption nicht verschont. Beim Grand Prix von Singapur 2008 machten bereits Manipulations-Gerüchte die Runde. Denn im Rennen gab es einige verwunderliche Vorgänge. Fernando Alonso war als erster der Fahrer bereits in Runde 12 zum Boxenstopp abgefahren. Das war ungewöhnlich früh. In Runde 14 fuhr dann sein Team-Kollege Nelson Piquet Jr. plötzlich in eine Mauer. Das Safety Car kam auf die Strecke und alle anderen Fahrer mussten in die Box. Alonso konnte nun ungehindert Platz um Platz gut machen und gewann am Ende das Rennen.

2009 wurde Piquet wegen Erfolglosigkeit entlassen und gestand, dass Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds ihn angewiesen hätten, den Unfall in Singapur zu verursachen. Er selbst folgte der Anweisung, um seinen Platz im Team nicht zu verlieren. Briatore und Symonds traten schließlich von ihren Ämtern zurück. Symonds wurde für fünf Jahre und Briatore lebenslang gesperrt.

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