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Jost Kobusch: Deutscher Bergsteiger kehrt nach Beben am Mount Everest um

Jost Kobusch, deutscher Bergsteiger, aufgenommen in der Khumbu-Region (Archivbild). Bild: picture alliance/dpa/Jost Kobusch | Daniel Hug

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Der deutsche Bergsteiger Jost Kobusch hat das Erdbeben am Mount Everest während einer riskanten Solo-Tour im Himalaya-Winter erlebt. "Heute Nacht hörte ich nicht nur ein großes Rumpeln, sondern das Zelt bewegte sich - nicht nur durch den Wind", berichtete er auf Instagram. Irgendwo seien wahrscheinlich Eisbrocken abgebrochen und hätten einen gewaltigen Lärm verursacht.

Deutscher Bergsteiger steigt nach Erdbeben am Mount Everest wieder ab

Kobusch war während des Erdbebens auf dem Weg zum Lho La, einem Pass an der Grenze zwischen Nepal und Tibet, einem Teil der Mount-Everest-Kette. Laut den GPS-Daten auf seiner Homepage erreichte er am Dienstag eine Höhe von etwa 6000 Metern, ehe er noch am selben Tag auf nepalesischer Seite auf etwa 5000 Meter abstieg.

Erdbeben der Stärke 6,8 am Mount Everest

Das Beben der Stärke 6,8 ereignete sich in Tibet im Kreis Tingri, der auf der Nordseite des Mount Everests liegt. Dort kamen nach staatlichen Angaben mehr als 126 Menschen ums Leben, und mehr als 1.000 Häuser wurden beschädigt.

Jost Kobusch ist seit Wochen im Himalaya unterwegs

Ende Dezember hatte Kobusch es nach eigenen Angaben geschafft, auf der Westseite des Mount Everest allein bis auf mehr als 7500 Meter Höhe aufzusteigen. Danach stieg er wieder ab, um seinem Körper Ruhe zu gewähren und um abzuwägen, ob er einen Vorstoß in noch weitere Höhen wagt.

Der Deutsche ist allein unterwegs, mit minimaler Ausrüstung. 16 bis 18 Kilogramm habe er am Mount Everest zu tragen, inklusive Zelt, Schlafsack, Essen und 60-Meter-Seil, erklärte er online. Nur sehr wenige Bergsteiger wagen sich wie er im Winter auf die höchsten Berge der Welt.

Satelliten-Nachrichten von besorgten Freunden

Auf Instagram erklärte Kobusch weiter, er folge seiner Intuition, wenn er sich für den Auf- oder Abstieg entscheide. "Wenn ich aus einer Eingebung heraus Entscheidungen treffe, gibt es zwei Arten." Die eine basiere auf Angst, die andere auf Weisheit. "Wenn es sich um eine auf Angst basierende Intuition handelt, ist sie mit vielen Emotionen verbunden, sie wirkt sich stark auf meinen Körper aus, auf meinen Puls, auf mein Nervensystem." Die andere basiere auf Daten und Erfahrungen.

Wie genau er nun die Entscheidung fällte, den Abstieg zu wählen, erklärte Kobusch zunächst nicht. Noch während er das Instagram-Video aufnahm, bekam er Satelliten-Nachrichten von besorgten Freunden bezüglich des Erdbebens. Erst da wurde ihm anscheinend klar, dass er wirklich ein Erdbeben erlebt hatte. "Ich antworte nach dem Frühstück", sagte er in die Kamera.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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