Streiks bei Easyjet, Ryanair und Lauda: Ausgerechnet in den Sommerferien! Flug-Chaos auf Mallorca droht
Erstellt von Martin Gottschling
22.06.2022 13.45
Die Vorfreude ist groß: Die Sommerferien in Deutschland stehen vor der Tür. Schon an diesem Freitag (24.06.2022) dürfen die Schulkinder aus Nordrhein-Westfalen in die sechswöchige schulfreie Pause starten. Sicher wollen, wie in vergangenen Jahren auch, viele Mädchen und Jungen mit ihren Eltern auf die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen, Mallorca, fliegen. Doch dabei könnte es in diesem Sommer Probleme geben.
Easyjet-Personal plant Streiks- Flüge in Spanien fallen aus
Mitten im Ferientrubel im Juli will das Kabinenpersonal der Billigairline Easyjet in Spanien an insgesamt neun Tagen für mehr Geld streiken. Die Arbeitsniederlegungen seien für die Tage zwischen dem 1. und dem 3. Juli, zwischen dem 15. und dem 17. Juli sowie zwischen dem 29. und dem 31. Juli angesetzt worden, teilte die zuständige spanische Gewerkschaft USO am Dienstag mit. Die britische Fluggesellschaft habe in Barcelona, Palma de Mallorca und Málaga 450 Flugbegleiter stationiert, hieß es.
Weitere Streiks sind bei Ryanair und Lauda geplant
Nicht nur bei Easyjet soll es in Spanien während der Ferienzeit zu Arbeitsniederlegungen kommen. Wie die Gewerkschaften USO und SITCPLA bereits zuvor mitteilten, sind weitere Streiks bei Ryanair am 24., 25., 26. und 30. Juni sowie am 1. und 2. Juli geplant. Das heißt: Schon am kommenden Wochenende könnte es zum ersten Flugchaos kommen. Und es kommt noch dicker: Auch bei der Tochtergesellschaft Lauda soll am 2., 3., 9., 10., 16., 17., 23., 24., 30. und 31. Juli gestreikt werden.
Flugbegleiter wollen mehr Geld
Die Flugbegleiter von Easyjet fordern den Angaben zufolge vor allem eine deutliche Gehaltsanhebung um mindestens 40 Prozent. Das Grundgehalt liege derzeit bei 950 Euro im Monat, sagte der Vertreter der Airline-Mitarbeiter bei USO, Miguel Galán. Das seien 850 Euro weniger als etwa in Deutschland oder Frankreich. Die Flugbegleiter von Easyjet seien zu allem Übel in Spanien in sehr teuren Städten stationiert.
Gewerkschaft USO bezeichnet Tarifverhandlungen als festgefahren
"Mit dem Grundgehalt können wir kaum die Miete oder die Hypothek bezahlen", betonte Galán. Bei längeren Arbeitszeiten käme man zwar über die Runden. "Aber auf Kosten von weniger Ruhezeiten und längeren Flugzeiten." Die Tarifverhandlungen seien völlig festgefahren. Das Unternehmen zeige kein Interesse daran, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in Spanien zu verbessern. Neben mehr Geld fordere man auch eine Begrenzung der Flugzeiten, wie es sie in anderen Ländern gebe, und eine häufigere Erneuerung der Arbeitskleidung.
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gom/loc/news.de/dpa