Reeperbahn privat kennenlernen: Die Kiez-Geschichte der sündigsten Meile Deutschlands
Erstellt von Dominik Liebsch
21.02.2022 14.55
Hamburg, die Perle an der Elbe, ist bei Besuchern aus aller Welt beliebt. Ein Bummel über die Reeperbahn, Hamburgs quirlig-sündige Meile, gehört zu einem Besuch der Hansestadt für die meisten Menschen dazu. Auf der berühmten Ausgehmeile im Vergnügungsviertel St. Pauli tummeln sich jedes Wochenende tausende Touristen und Einheimische. Immer wieder kommt es dort allerdings auch zu Straftaten.
Die "Reeperbahn-Tanke" war eine Institution im Kiez
Legendär und geradezu eine Institution der Meile war die sogenannte "Reeperbahn-Tanke", die es seit 2013 nicht mehr gibt. Hier ließen sich Zuhälter in der Waschstraße ihre Karossen auf Hochglanz polieren, Nachtschwärmer deckten sich im Shop mit Alkohol ein und die "leichten Mädchen" kauften frühmorgens nach getaner Arbeit noch ein paar Brötchen fürs Frühstück ein. Auch Promis wie Freddy Quinn, Udo Lindenberg oder Tim Mälzer sollen hier schon ein und ausgegangen sein.
Santa Pauli ist "Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt"
Doch auch in punkto Weihnachten hat die Reeperbahn einiges zu bieten: Auf den Weihnachtsmärkten vieler deutscher Städte geht es mit Ständen und Spezialitäten, Buden und Lichtern romantisch zu. Seit Jahren gibt es auf der Reeperbahn Hamburg auch frivole und schrille Alternativ-Angebote zu den besinnlichen Märkten: Alle Jahre wieder heißt es dann "Santa Pauli" - nach Angaben der Veranstalter "Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt". Mitten in St. Pauli, dem Viertel der käuflichen Liebe, hat dieser eine nicht-jugendfreie Zone.
Silvester in Hamburg feiern: Wer Pech hat, landet auf der Davidwache auf St. Pauli
In den deutschen Medien ist immer viel von Berlins Silvesterparties die Rede, doch auch in Deutschlands zweitgrößter Stadt gibt es immer wieder ein Feuerwerk vor wunderschöner Kulisse. Hunderttausende sind dann in der Neujahrsnacht unterwegs. Um Mitternacht dröhnen die Hörner der großen Schiffe und die Kirchenglocken der Stadt läuten. Anschließend ziehen Nachtschwärmer traditionell zur Reeperbahn. Wer Pech hat, macht Bekanntschaft mit der Polizei in der Davidwache auf St. Pauli.
Wie viel verdienen Prostituierte? Skurriles Reeperbahn-Wissen lernt man bei einer Städte-Tour
Wer Hamburg besucht, muss St. Pauli gesehen haben. Spannend wird es, wenn der Tourguide echtes Hintergrundwissen vermittelt, wie sich findige Reise- und Ausflugsspezialisten anlässlich des Hafengeburtstags in Hamburg einfallen ließen. Zum Beispiel die Geschichte der Nutella-Bande, die in den Achtzigern auf der Reeperbahn das Sagen hatte. Und wer kontrolliert St. Pauli jetzt? Oder: Wie viel verdienen Prostituierte? Das sind nur einige Fragen, die während des Rundgangs durch St. Pauli beantwortet werden.
Geschichte der Reeperbahn mit der Historischen Huren-Tour nacherleben
Am unterhaltsamsten lernt man etwas über die Historie der Meile auf der Historischen Huren-Tour, einer thematischen Städtetour - hier wird die Geschichte der Prostitution lebendig. Zum Abschluss des Spaziergangs gibt es sogar einen Hurenschnaps auf der Reeperbahn.
Eine andere Reeperbahn-Tour folgt den Spuren der Verbrechen. "Historische Krimi-Tour" nennt sie sich, die an die Tatorte der Zuhälterkriege oder die des Serienmörders Fritz Honka führt. Und dann gibt es auch das andere St. Pauli, das völlig frei von Touristen ist. Da lernen Besucher zum Beispiel Hamburgs Promi-Schneider kennen, oder auch den Schuster, der beispielsweise die Schuhe der Tänzer auf den Kreuzfahrtschiffen repariert. Dazu kleine Delikatessenläden mit typischen Hamburger Köstlichkeiten. Und weil wir gerade beim Essen sind: Bei der "Satt Pauli Tour" geht es - unterbrochen von einigen Probier-Stopps - um die kulinarischen Highlights auf St. Pauli.
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lid/kad/news.de/dpa