Weihnachtsbräuche weltweit 2019: Das sind die kuriosesten Bräuche zu Weihnachten international
Erstellt von Dana Kaule
22.12.2019 06.46
Andere Länder, andere Sitten - dieser Spruch bewahrheitet sich einmal mehr, wirft man einen Blick auf die verschiedenen Weihnachtsbräuche rund um den Globus. Die Traditionen, auf die man dabei trifft, sind ziemlich überraschend. Oder wussten Sie, wo man Weihnachten erst im Januar feiert und die Geschenke an Silvester bekommt?
Weihnachtsbräuche in Australien: Heiligabend im Hochsommer mit Grillparty
Von wegen zu Weihnachten gehört Schnee und Eis. In Australien findet man das komplette Gegenteil zum weißen Wintermärchen. Hier herrscht an den Feiertagen Hochsommer, mit Temperaturen über 30 Grad. An Glühweintrinken und Plätzchenbacken denkt da natürlich niemand. Stattdessen wird draußen gefeiert, am liebsten am Strand oder auf dem Boot. Oft finden auch weihnachtliche Grillpartys statt. Die Geschenke liegen am Morgen des 25. Dezembers unterm Baum - dieser ist in den meisten Fällen allerdings aus Plastik.
Russland feiert Weihnachten erst im Januar 2019
In Russland sieht es wettertechnisch ganz anders aus, denn dort beherrschen Schnee und Kälte die Weihnachtstage. Doch das ist bei weitem nicht der einzige Unterschied. Die Russen feiern Heiligabend erst am 7. Januar. Die orthodoxe Kirche richtet sich nach dem Julianischen Kalender, der 13 Tage versetzt zu unserem läuft. Geschenke gibt es an diesem Tag aber meistens nicht. Diese werden nämlich schon am 31. Dezember, also an Silvester, übergeben.
Shopping-Wahn zu Weihnachten in Japan
Dass in Japan überhaupt Weihnachten gefeiert wird, dürfte die meisten überraschen. Schließlich spielt das Christentum in dem asiatischen Land kaum eine Rolle. Und tatsächlich interessieren sich die Japaner weniger für den Ursprung des Festes, als für die Geschenke. So wird Weihnachten vor allem als Anlass zum ausgiebigen Shopping und exzessiven Dekorieren gesehen. Auch das Weihnachtsessen ist ungewöhnlich: Es gibt eine weiße Weihnachtstorte, die mit Erdbeeren verziert ist.
Zum Fest darf in Mexiko die Piñata nicht fehlen
Im Gegensatz dazu, besinnen sich die Mexikaner auf die ursprüngliche Geschichte hinter dem Weihnachtsfest. Die Feierlichkeiten beginnen bereits am 15. Dezember. Während der kommenden neun Tage wird nachgestellt, wie Maria und Josef auf der Suche nach einer Herberge sind. Es wird an Türen geklopft und um Einlass gebeten. Zu trinken gibt es traditionell Ponche, eine Art Fruchtpunsch, gegessen werden süße Krapfen. Ein Höhepunkt für die Kinder ist das Zerschlagen der sogenannten Piñata, einer Pappfigur, die mit Früchten und Süßigkeiten gefüllt ist. Ausgerichtet wird diese Feier jeden Tag von einer anderen Familie.
Julemand statt Weihnachtsmann in Dänemark
Doch um andere Weihnachtsbräuche zu finden, muss man gar nicht ans andere Ende der Welt gehen. Auch unser Nachbarland Dänemark feiert Jesu Geburt auf seine ganz eigene Art. Der Weihnachtsmann wird dort Julemand genannt und durch zahlreiche kleine Wichtel, die Nissen, unterstützt. Um diese gnädig zu stimmen, wird ihnen eine Schüssel Milchreis bereitgestellt. Auch die Dänen selbst essen etwas davon, wobei sich ein Familienmitglied besonders freuen kann. Denn wer die im Brei versteckte Mandel erwischt, bekommt ein extra Geschenk.
Die richtige Musik für Ihr Weihnachtsfest gibt es bei MyVideo zu hören.
Weihnachtsbaum schmücken weltweit: Piñatas statt Strohsterne und Glaskugeln
Auch was das Schmücken des Weihnachtsbaumes betrifft, gibt es internationale Unterschiede. Während die Deutschen ihre Tannenbäume mit Strohsternen und Glaskugeln schmücken, sind in anderen Ländern etwa Popcorngirlanden als Deko Tradition.
In Mexiko darf ebenfalls am Christbaum die Piñata keinesfalls fehlen. In Form eines Sterns sind die großen Piñatas als Dekoration in Fenstern, an Bäumen und an Straßenlaternen zu sehen. Etwas kleiner gibt es sie auch für den Christbaum. Der mittlere Teil des Sterns ist meist mit glitzerndem Papier umwickelt. An jedem Zacken sind bunte Papierstreifen angebracht, die wie Strahlen abstehen. Im Gegensatz zu ihren großen Brüdern überleben die kleinen Stern-Piñatas aber Weihnachten - denn sie haben keine Füllung aus Süßigkeiten.
Heilige Drei Könige als Weihnachtsbaumschmuck in Spanien
In Spanien wiederum leuchten bei vielen Familien die Heiligen Drei Könige am Weihnachtsbaum - "Los Reyes Magos", wie sie dort genannt werden. Während in Deutschland kleine Weihnachtsmänner aus Schokolade beliebt sind, hängen die Spanier stattdessen die Weisen aus dem Morgenland an den Baum. Die Schoko-Könige werden fein säuberlich in buntes Glanzpapier verpackt und mit Aufhänger geliefert. Am 6. Januar wird dann das Fest der Heiligen Drei Könige mit Umzügen, Geschenken und Naschereien begangen. Dann ist es vorbei für Caspar, Melchior und Balthasar. Sie werden alle drei vom Baum genommen und verputzt.
Christbaumschmuck in den USA: Von Gurken und Popcorngirlanden
In den USA lieben die Menschen vollbehangene Weihnachtsbäume. Manche Bäume in Wohnzimmern und Vorgärten sind so glitzernd, bunt und schrill, dass es Europäern in den Augen schmerzt. Viele Familien behängen ihre Weihnachtsbäume mit medaillenförmigen Ornamenten, die kleine Erinnerungsfotos von Familienmitgliedern oder besonderen Anlässen enthalten. An manchen Bäumen gibt es einen sehr merkwürdigen Schmuck: Da hängt etwas versteckt eine saure Gurke, grün schillernd aus Glas oder Kunststoff hergestellt. "Christmas Pickle" oder "Good Luck Pickle" (Glücksgurke) nennt man das. Wenn Kinder sie entdecken, winkt ein weiteres Geschenk. Amerikaner meinen, der Brauch stamme ursprünglich aus Deutschland - obwohl dort die Weihnachtsgurke weitgehend unbekannt ist. Auch beliebt sind Popcorn-Girlanden.
Kræmmerhus und selbst gemachte "Bredele" am Weihnachtsbaum
In Dänemark darf das sogenannte Kræmmerhus am Weihnachtsbaum nicht fehlen. Dabei handelt es sich um eine kegelförmige Tüte, die in der Regel selbst gebastelt wird. Traditionell ist sie mit Süßigkeiten, Nüssen oder Keksen gefüllt.
In Frankfreich ist das Elsass eine Weihnachts-Hochburg. Manche traditionsbewusste Menschen dort hängen heute noch wie in alten Zeiten "Bredele" an den Weihnachtsbaum - also selbst gebackene Plätzchen. Das Wort stammt aus dem elsässischen Dialekt und bedeutet so viel wie "kleines Brot". Doch Vorsicht: Nicht alle diese Sterne, Männchen oder Schaukelpferde aus Teig sind auch essbar. Im Internet kursieren Rezepte mit Zimt, Nelken - und Klebstoff. Diese Plätzchen werden nicht gebacken, sondern nur getrocknet. Sie sollen so haltbar sein, dass sie nicht nur eine Saison lang den Weihnachtsbaum schmücken können.
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