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news.de-Expertenrat: Bild: dapd Warum soll ich als Erwachsener Raufen?

Sich balgen wie junge Hunde: das können auch wir Erwachsenen wieder lernen. Bild: dpa/Daniel Karmann

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Wir müssen lernen, eine Frau und ein Mann zu sein, mit einer erwachsenen Identität und einem erwachsenen Interesse an Körperlichkeit. Raufen kann dazu einen herrlichen Beitrag leisten. Wer Tiere beobachtet weiß, dass sie in jedem Alter Spaß am Kampeln haben. Wir Erwachsene betreiben aber lieber Kampfsport und Selbstverteidigung. Dabei folgen wir in diesen Disziplinen aber den auch im Berufs- und Partnerschaftsalltag allzu häufigen Mustern von Verteidigung und Wettkampf. Ich muss besser sein als.. schneller als der Mitwettbewerber ... wir müssen trainieren, um besser zu werden, den Partner nicht zu verlieren, den Job zu behalten. Ständig steht der – wenn auch Regeln gehorchende Wettkampf im Zentrum.

Das freundschaftliche Balgen hat einfach nur den Spaß zum Ziel, es kennt kein Techniktraining und ist nicht auf Effektivität ausgelegt. Das partnerschaftliche Raufen ist ehrlich und befreiend, ohne das Destruktive des Kampfes. Mit Raufen ist kein Gegeneinander gemeint, sondern ein aufregendes Miteinander, es ist Ausdruck von Lebensfreude und kann herrlich wild sein. Raufen ist die Lust, unsere Kraft und die des Gegenübers zu spüren, der Spaß an einvernehmlicher körperlicher «Auseinandersetzung». Dabei erleben wir unsere Körper auf eine ganz intensive Weise. Tatsächlich pflegen Paare, für die Spaß-Raufen ein Teil ihrer Beziehung ist, einen ausgelasseneren körperlichen Umgang miteinander.

Es geht also nicht darum, wer der Stärkere ist?