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news.de-Expertenrat: Wo und wie Sie Raufen ausprobieren können, erfahren Sie auf Seite 3

Sich balgen wie junge Hunde: das können auch wir Erwachsenen wieder lernen. Bild: dpa/Daniel Karmann

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Was für Menschen nutzen diese Angebote?

Es kommen Männer wie Frauen fast jeden Alters, Paare die ihre Beziehung bereichern wollen und Singles zum Raufen. Vorkenntnisse im Kampfsport oder besondere Fitness sind nicht erforderlich. Aber der Spaß an Körperlichkeit und der Wunsch nach ausgelassenem Miteinander ist allen «Raufbolden» gemein. Eine besonders intensive Erfahrung für die meisten Teilnehmer bildet das Raufen mit einem Partner gleichem Geschlechts. Frauen schätzen die wilde Begegnung auf «Augenhöhe». Männer mögen an der männlichen Auseinandersetzung die Hingabe, das Gefühl, einer ebenbürtigen Kraft nachgeben zu dürfen.

Sehr schöne Erlebnisse habe ich auf offenen Familienveranstaltungen wo auch Kinder mit dabei sind, die dann entweder unter sich oder auch mit den Erwachsenen Kampeln. In diesem manchmal nach «großem Kindergeburtstag» duftenden Begegnungen fällt es den Erwachsenen oft leichter, loszulassen. Nicht zuletzt das Raufen mit dem eigenen Partner ist eine Bereicherung für jede Beziehung, ist knisternd, lustvoll und sexy, fördert aber auch wie ein Katalysator manche persönliche Barriere zu Tage.

Wo und wie kann man den Raufen ausprobieren?

Derzeit gibt es in Berlin, Bremen, München, Wien und Leipzig regelmäßige Veranstaltungen und Treffs. Diese werden von erfahrenen «Raufbolden» geleitet, von Körpertherapeuten, Lehrern aus dem Bereich Tantra und Tanz. Daneben gibt es eine zunehmende Zahl semiprofessioneller Treffs und privater «Spielräume». Grundlage ist ein Austausch über Wünsche und Vorstellungen mit dem Partner. Die Kenntnis über Tabus, Bedenken genauso wie Erwartungen des anderen sind wichtig für einen gelungenen Austausch, damit nicht einer über das Ziel hinaus schießt.

Vor Beginn sollte man sich auf ein Stoppsignal einigen, das die Raufaktion sofort beendet. Es bietet sich das Wörtchen «Stopp!» oder «Rot» an sowie das Abklopfen aus dem Kampfsport: ein mehrmaliges Klopfen mit der Hand oder demjenigen Körperteil, der gerade dazu in der Lage ist. Stopp heißt dabei nicht aus dem Kontakt zu gehen. Ein kurzes Innehalten ist meist ausreichend, meist kann nach kurzer Pause weiter gerungen werden. Selbstverständlich ist alles verboten, was dem anderen weh tun oder ihn gar verletzen könnte.

Eine gute Idee ist, langsam einzusteigen um die eigenen Reaktionen und die des Partners kennenzulernen. Warum denn nicht mit einer Kissenschlacht? Ein guter Einstieg ist auch den Partner festzuhalten und dieser soll sich gegen die Umklammerung zur Wehr setzen. Ziel muss dabei nicht die Befreiung sein, auch genüssliches Sträuben und Ankämpfen kann Vergnügen bereiten. Es zeigt sich dann meist recht schnell, wie gut man gemeinsam in ein spielerisches Raufen kommt.

Teppichböden sind als Unterlage keineswegs ideal, vor allem an Knien und Ellbogen entsteht durch Reibung leicht unangenehmer Teppichbodenbrand. Matratzen, Turnmatten, Wiesen und Laubhaufen bilden gute Unterlagen und versprechen viel Spaß. Ich rate zu langer Kleidung, damit Knie und Ellbogen bedeckt sind. Wer empfindlich ist kann Knie- und Ellbogenschützer tragen.

Körperliche Spiele sind an sich beglückende Erfahrungen. Unsere Körper haben den Drang sich auszuprobieren und zu erleben. Deshalb haben wir Freude an Bewegung! Dies dient nicht zuletzt dem sozialen Zusammenhalt: die Freude eben, die wir bei raufenden Paaren, übermütig spielenden Kindern und herumtollenden Hunden beobachten können. Das spielerische Raufen ist außerdem ein ausgezeichnetes Übungsfeld für die Urteils- und Kontrollfähigkeit

Thomas Becher gibt tantrisch inspirierte Massagen und Berührungsrituale in Leipzig. Bild: privat

Thomas Becher begleitet mit momoart-massagen als Tantra-Masseur und Körper-Coach Menschen auf Ihrem Weg zu einem glücklichen und gelassenen Alltag. Er berät Arbeitnehmer und Firmen zu Fragen von Burnout-Prävention und Stressmanagement, ebenso wie Paare und Einzelpersonen bei Themen wie Selbsbild, Lustlosigkeit und Traumata.

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