Zehn Fakten: Das unterscheidet Schlampen von Ladys
Von news.de-Redakteurin Melanie Sohn
02.12.2011 09.30
Guter Stil ist eine Gratwanderung. Ist der kurze Rock noch sexy oder wirkt er schon schlampig? Welche Klamotten hat eine echte Lady im Schrank? Diesen und vielen anderen Fragen ist der Stilkritiker und Modejournalist Derek Blasberg aus New York in seinem Buch Classy auf den Grund gegangen. News.de hat für Sie die zehn spannendsten Fakten in Modefragen zusammengestellt.
Mode und Stil sind zwei verschiedene Dinge
Wer immer mit der Mode geht, hat nicht unbedingt Stil. Eine Lady kennt ihren Körper, die Farben und Schnitte die ihr stehen und kleidet sich dementsprechend. Selbst wenn ein Look noch so angesagt ist, verzichtet eine Lady darauf, wenn sie weiß, dass er ihr nicht steht. Die Mode unterliegt ständigem Wandel, Stil hat man, oder eben nicht. Eine Lady ist sich dessen vollkommen bewusst. Blasberg sagt: «Eine richtige Lady zeigt mit ihrer Kleidung Selbstachtung».
Wie kurz ist zu kurz?
Eine Frage, die vielen Frauen auf den Nägeln brennt. Der Mini sieht gut aus und passt perfekt. Doch woher wissen Sie, ob er zu kurz ist? Als Lady wählen Sie immer die Variante, mit der Sie bequem aus dem Auto steigen oder in der Öffentlichkeit sitzen können, ohne das alle ihr Heiligtum zwischen den Beinen bewundern können. Blasberg sagt über die Minirockmode: «[...] so kurz, dass die weiblichen Fortpflanzungsorgane Wind und Wetter ausgesetzt werden, wird sie nie sein».
Modisch und elegant ohne teure Designerstücke
Hauptsache billig, unbedingt auffällig und viel Haut zeigend sind Eigenschaften, die die Garderobe einer Schlampe perfekt umschreiben. Eine Lady weiß, dass sie für ein gutes Outfit nicht viel Geld in die Hand nehmen muss. Sie kauft zeitlose, klassische Teile, die sich immer wieder neu kombinieren lassen und lange Freude schenken. In diesem Fall dürfen sie dann auch etwas teurer sein, denn von höherer Qualität profitieren Sie langfristig. Berühmte Marken sind dazu aber nicht nötig. Blasberg sagt: «Wenn etwas perfekt sitzt und sie darin gut aussehen, wirkt es auch teuer».
Teure Label trägt man nicht zur Schau
Sie freuen sich zurecht über die Tasche von Chanel. Wenn der Rest an Ihnen allerdings eher Schanell ist (Sie verstehen den Wink?), sollten Sie mit dem Label nicht protzen. Eine Lady trägt die Tasche mit Würde und dem Bewusstsein darüber, was sie wert ist. Aber sie stolziert damit nicht herum. Auch die Logos sollten nicht in Großbuchstaben zu sehen sein. Es wirkt verzweifelt, die Handtasche so zur Schau zu tragen. Blasberg sagt: «Nur weil ein Teil ein tolles Logo hat, muss es noch lange nicht toll sein».
Eine Frage der Pflege
Eine Lady pflegt und achtet auf sich. Platzt Ihnen mal ein wenig Nagellack ab - kein Problem. Auch eine ungenau gezupfte Augenbraue fällt nicht ins Gewicht. Aber: Dreckige Fingernägel, ungeputzte Zähne, aufgemalte Augenbrauen, unrasierte Beine zu kurzen Röcken und sonnenbank- oder selbstbräunerverwöhnte (und befleckte) Haut tragen nur Schlampen zur Schau. Auch unangenehmer Körpergeruch aufgrund unzureichender Körperhygiene ist absolut tabu. Blasberg sagt: «[...] in Fragen der Hygiene ist eine Lady über jeden Zweifel erhaben».
Eine Lady überlädt sich nicht
Ohrringe, Ketten, Broschen, Fingerringe und möglichst alles schön funkelnd und glitzernd? Eine Lady verzichtet darauf und krönt ihr Outfit je nach Anlaß mit ausgewählten Schmuckstücken. Sie tragen eine edle Kette, die alle Blicke auf sich zieht? Dann verzichten Sie auf zusätzlichen Schmuck, um ihr den würdevollen Auftritt zu verschaffen. Eine schöne Brosche kann mehr Aufmerksamkeit und Bewunderung ernten, als ein ganzes Arsenal an Kettchen, Glitzersteinen und Ringen. Blasberg sagt: «Eine Lady versteht es, Accessoires einzusetzen».
Wissen, wann Schluss ist
Dickes Make-up, schwarz umrandete Augen und dunkelroter Lippenstift - wer so herumläuft, geht garantiert nicht als Lady durch. Die setzen eine Partie des Gesichtes gekonnt in Szene und überladen sich nicht mit Farben. Zu sexy Smokey-Eyes wird nur dezenter Lippenstift aufgetragen. Zu dunklem Lippenstift nur ein zurückhaltendes Augen-Make-up. Blasberg sagt: «Nur Prostituierte, Clowns und Bühnenschauspielerinnen schminken Augen, Lippen und Wangen».
Nichts blitzt hervor
Wenn die Kleidung richtig sitzt (siehe Punkt 1), gibt es auch keine unschönen BH-, Slip- oder gar Busenblitzer. Eine Lady ist auch ohne nackte Haut zu zeigen, sexy. Tangas, die aus Hosen quellen, sind tabu. Wenn Sie Ihre klassischen Klamotten so zur Schau stellen, sehen Sie schnell billig und - Verzeihung - schlampig aus. Blasberg sagt: «Ein hervorblitzender Tanga ist nicht sexy».
Eine Lady darf Jeans tragen
Natürlich darf auch eine Lady Jeans tragen. Sie darf sogar mehrere Modelle zur Auswahl im Schrank haben. Die gut sitzende Röhre (aber nur dann, wenn Sie sie wirklich tragen können!) zu den High Heels, eine lässige Variante für den Kinobesuch oder das Grillfest und eine edle Hose, um mit einem Blazer das perfekte Bürooutfit zu kreieren. Aber: Die Hosen einer Lady sind immer makellos und haben weder Risse noch Löcher. Zerrissene Gesäßtaschen tragen nur Schlampen damit man ihren Leo-Tanga sehen kann (den Ladys nicht tragen). Blasberg sagt über Jeans: «[...] jeder trägt sie anders, passt sie seinem Stil an».
Schaffen Sie sich ein Bewusstsein für Ihren Stil
Sie wollen noch mehr Lady werden, als Sie es schon sind? Schön! Nehmen Sie sich Zeit - eine Runderneuerung passiert nicht von heute auf morgen. Lernen Sie sich und Ihren Körper, ihren Geschmack in Modefragen und Ihren Stil kennen. Schauen Sie sich andere Frauen an (natürlich ganz dezent) und entwickeln Sie spannende Modeideen für sich weiter. Laufen sie niemals Trends hinterher, von denen Sie wissen, dass sie untragbar sind. Finden Sie Ihre eigene Mode und leben Sie sie. Schneller als Sie denken, werden Sie so zur Lady. Blasberg sagt:«Entwickeln Sie Ihren eignen Look».
Lesetipp: Classy, Derek Blasberg, Mosaik bei Goldmann, 272 Seiten, erschienen im April 2011, 17,99 Euro
rzf/news.de