Übernachten: Das ABC der Hotelbetten
Von Hans-Werner Rodrian
16.04.2011 07.44
Mögen Sie lieber Twin Bed oder King Size? Bevorzugen Sie ein Duvet oder genügen Ihnen Sheets? Wer diese Fragen nicht gleich beantworten kann, der muss sich nicht genieren. Wenn Hotels ihre Betten beschreiben, rätseln viele Gäste. Dabei ist die internationale Bettensprache leicht zu lernen - wie dieses kleine Betten-Einmaleins beweist.
King Size, Twin und ganz viel Platz
Das King Size ist das größte aller Betten. Weltweit beschreibt die Hotellerie damit ein Bett von wahrlich königlichen Ausmaßen. Zwei mal zwei Meter stehen dem Schläfer zur Verfügung. Bei der Matratze gibt es keine Vorschrift: zwei einzelne oder nur eine, beides ist möglich.
Deutlich enger wird es bei Queen Size-Betten. Hier kann die Breite zwischen 140 und 160 Zentimetern variieren, die Länge beträgt zwei Meter. Besteht diese Liegestatt aus einer großen Matratze, so wird sie in Deutschland auch französisches Bett genannt.
Ein Twin (übersetzt: Zwilling) besteht immer aus zwei getrennten Einzelbetten. Bei den amerikanisch dominierten internationalen Hotelketten ist die Größe meist auf 39 mal 76 Inches - das sind 0,99 mal 1,93 Meter - fixiert.
Double steht für ein Doppelbettzimmer, ist also das richtige für zwei Schläfer, die gern zusammen schlafen. Oft finden Reisende darin ein King Size-Bett. Doch Achtung: Es können durchaus zwei nebeneinander gestellte Einzelbetten sein, vor allem in angelsächsischen Ländern fragt man besser genau nach. Die Abkürzung «DBL/DBL» steht für ein Doppelzimmer mit zwei King Size-Betten - die klassische Übernachtungslösung für Familien.
Full ist ein Begriff, der oft in nordamerikanischen Hotelbeschreibungen verwendet wird. Er bezeichnet ein schmales Doppelbett, das der Umrechnung von US-Feet auf europäische Meter wegen die Länge von 1,42 mal 1,93 Meter haben sollte - also einem kleinen Queen Size-Bett entspricht.
Keinen Fehler macht, wer ein Zimmer mit Wall Bed mietet. Dabei handelt es sich immer um ein Klappbett an der Wand, wie es bisweilen in vornehmen Suiten (für den Leibwächter) oder in Ferienwohnungen anzutreffen ist. Bei privaten oder weniger feinen Adressen muss sich der Gast mit einem Bunk Bed, also einem Stockbett, begnügen.
Von Decken, Kissen und Zimmern
Bettbezüge, wie wir sie in Deutschland kennen, sind in vielen Ländern unüblich. Stattdessen werden die Decken in Leinentücher eingeschlagen, auch Sheets and Blankets genannt.
Wer nur deutsch gut schlafen kann, der besteht in Amerika auf einen Down Comforter, das ist eine Daunensteppdecke. Der Begriff Duvet stellt auch im Mittelmeerraum sicher, dass die Decke tatsächlich in einem ganzen Bettbezug steckt. In England fragt man nach einem Continental Quilt.
Die Angabe Doppelzimmer sagt übrigens gar nichts über die Betten aus. Ein Fall, der schon vor vielen Jahren durch die Presse ging: Ein Pärchen fühlte sich durch zwei Einzelbetten während des Urlaubs «in seinen Schlafgewohnheiten empfindlich beeinträchtigt» und klagte. Das Amtsgericht Mönchengladbach (Az.: 5 a C 106/91) lehnte die Klage ab. Denn es gebe «mehrere allgemein bekannte und übliche Variationen des Beischlafes, die auf einem einzelnen Bett ausgeübt werden können, und zwar durchaus zur Zufriedenheit aller Beteiligten».
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