Promi-News: Russlands Ermittlungsbehörden im Clinch mit Kadyrow
Erstellt von Sarah Knauth
05.12.2024 19.42
Zwischen der Führung der russischen Sicherheitsorgane und dem einflussreichen Tschetschenenchef Ramsan Kadyrow spitzt sich ein Konflikt zu. Nachdem Kadyrow in einer Fernsehfragestunde am Mittwoch unter anderem dem russischen Ermittlungskomitee und dessen Chef Alexander Bastrykin Inkompetenz vorgeworfen hatte, veröffentlichte die Behörde nun ein Video, um sich zu rechtfertigen. Darauf zu sehen ist ein prügelnder tschetschenischer Jugendlicher, gegen den ein Verfahren wegen Rowdytums läuft, den Kadyrow aber als unschuldig verteidigt hatte.
Der Tschetschenenführer hatte in seinem Rundumschlag gegen die Behörden erklärt, Bastrykin und auch Innenminister Wladimir Kolokolzew seien "fehl an ihrem Platz". Den Vorwurf gegen Kolokolzew begründete Kadyrow mit dem harten Vorgehen der russischen Sicherheitsorgane gegen Gastarbeiter aus den muslimischen Ex-Sowjetrepubliken. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Kadyrow als Verteidiger der Muslime gegenüber Behördenwillkür in Moskau präsentiert. Die Tschetschenen gehören in ihrer großen Mehrheit dem Islam an. Der Kreml wollte die Vorwürfe nicht kommentieren.
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Gegenseitige Angriffe sind üblicherweise tabu
Verbale Scharmützel zwischen russischen Politikern aus dem Umfeld des Kreml gelten als Tabubruch, speziell seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Bastrykin ist als ehemaliger Kommilitone von Kremlchef Wladimir Putin einer seiner engsten Vertrauten.
Kadyrow wiederum gilt als der einflussreichste regionale Statthalter. In Tschetschenien verfügt er praktisch über uneingeschränkte Macht. Russische Behörden haben nie wegen der von Bürgerrechtlern erhobenen Vorwürfe gegen Kadyrow wie Mord, Entführung und Folter ermittelt.
In seiner TV-Sprechstunde leistete sich Kadyrow am Mittwoch so eine weitere Entgleisung. Einen vorgeführten ukrainischen Kriegsgefangenen forderte er auf, sich selbst zu erschießen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de