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Stefanie Giesinger: GNTM-Siegerin spricht über ihre Abtreibung - "Kampf gegen meinen eigenen Körper"

Stefanie Giesinger berichtet in ihrem Podcast "GSpot" über ganz persönliche Erfahrungen. Bild: dpa/Jens Kalaene

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  • Stefanie Giesinger berichtet über Abtreibung
  • Nach dem Eingriff kam die Depression
  • Fans feiern Ehrlichkeit und fordern eine Gesetzesänderung

Die ehemalige Gewinnerin von "Germanys Next Topmodel", Stefanie Giesinger, hat in ihrem Podcast "GSpot" über ihre wohl bis dato härteste Zeit im Leben der jungen 28-Jährigen gesprochen. In einer aktuellen Folge arbeitet sie gemeinsam mit Autorin, Influencerin und Mutter Nike van Dinther und der Ärztin Dr. Alicia Baier von "Doctors for Choice" das Thema Schwangerschaftsabbruch auf - und verrät bereits zu Beginn der Folge, dass sie selbst im vergangenen Jahr eine Abtreibung hatte.

Stefanie Giesinger: "Ich wollte keine Mama werden"

"Nervös schaute ich auf den Schwangerschaftstest, um dann panisch zu schreien", beginnt die 28-Jährige ihre Gedanken zu schildern. "Vor rund einem Jahr wurde ich schwanger und darauf folgten unglaublich schwere Monate. Ich wollte keine Mama werden", erklärt Stefanie Giesinger offen und ehrlich.

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Dem Entschluss, einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen, folgten mehrere Wochen der Angst, aber auch der Ungewissheit. Denn der 28-Jährigen wurde der Weg durch schwierige Umstände erheblich erschwert. Im Gespräch mit Nike van Dinther erklärt Giesinger, welche Hürden sie überwinden musste. So wurde ihr Entschluss für eine Abtreibung von einem Gynäkologen nicht ernst genommen. Zudem sei sie überall mit Babyfotos konfrontiert worden auf der Suche nach einer Anlaufstelle, die über die Abtreibungsmöglichkeiten informiert.

GNTM-Siegerin über Schwangerschaftsabbruch: "Etwas wuchs in mir und ich wollte es nicht"

Schließlich entschied sich die 28-Jährige für eine operative Abtreibung. An den Pflichttermin zuvor bei "Pro Familia" erinnert sich das Model wie folgt: "Mein Herz schlug schnell und die Übelkeit kam hoch. Ich wusste, mir stehen jetzt Höllenwochen bevor und ich muss mich zusammenreißen, um sie zu überstehen."

Zum Hintergrund: Ein Schwangerschaftsabbruch ist in Deutschland nach§ 218 des Strafgesetzbuches (StGB) grundsätzlich strafbar. Wurde zuvor jedoch eine staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle wie "Pro Familia" aufgesucht, gilt diese nicht mehr als strafbar.

Operative Abtreibung erst nach ein paar Wochen möglich

Vorgenommen konnte der Eingriff jedoch erst ein paar Wochen später. Denn: Eine operative Abtreibung ist erst möglich, wenn die befruchtete Eizelle sichtbar ist. Die Zeit bis zum Eingriff beschreibt das Model als "Kampf gegen den eigenen Körper". "Mein Körper veränderte sich, etwas wuchs in mir, und ich wollte es nicht", so die 28-Jährige. Und weiter: "Scham, Angst, Trauer, Verwirrung, Schmerz und Unsicherheit machten mir das Leben schwer."

Depression nach Abtreibung bei Stefanie Giesinger

Doch der Eingriff blieb nicht ohne Folgen. Die 28-Jährige verfiel in eine Depression. "Die plötzlich abfallenden Hormone, das schlechte Gewissen und die Überforderung stürzten mich ein ein dunkles Loch, erklärt das Model.

Mit diesem Gefühl ist sie nicht allein. Mit ihren Erfahrungen will sie anderen Mut machen. Sie sei dankbar über das Privileg, über den eigenen Körper entscheiden zu können. Für ihre Fans wird sie für so viel Offenheit und Ehrlichkeit gelobt.

Nach Abtreibungs-Beichte: Respekt für GNTM-Model

  • "Du hast meinen größten Respekt"
  • "Danke, dass du so offen darüber berichtest"
  • "So toll und wichtig das du das teilst, so viele Frauen, die ich kenne trauen sich nicht, aufgrund des immer noch allgegenwärtigen Stigmas. Sending love"

... sind nur ein paar der vielen, positiven Kommentare, die Stefanie Giesinger mit ihrem ehrlichen Abtreibungsbericht auf ihrer Instagram-Seite ausgelöst hat. Zudem fordern viele, dass Schwangerschaftsabbrüche künftig straffrei werden. Auch der führende Fachverband für Sexualberatung, Sexualpädagogik und Familienplanung in Deutschland, "Pro Familia" fordert eine umfassende Neuregelung bei Schwangerschaftsabbrüchen.

Quellen: 

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