Promi-News: WDR-Doku "Einigkeit und Recht und Vielfalt" ist Mediathek-Hit geworden
Erstellt von Sarah Knauth
24.06.2024 12.56
Die Fußball-Doku "Einigkeit und Recht und Vielfalt" mit ihrer deutlich kritisierten Umfrage hat sich zu einem kleinen Mediathek-Hit entwickelt. "Fast 350 000 Abrufe hat die Doku bereits in der ARD-Mediathek", sagte WDR-Sportchef Karl Valks auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, nachdem der 45-minütige Film "Einigkeit und Recht und Vielfalt – Die Nationalmannschaft zwischen Rassismus und Identifikation" von Philipp Awounou nun gut drei Wochen online ist.
Die Umfrage hatte offenbart, dass sich jeder fünfte deutsche Erwachsene wieder mehr weiße Spieler in der DFB-Auswahl wünscht. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte am 2. Juni dazu gesagt: "Ich hoffe, nie wieder so was von so einer Scheißumfrage lesen zu müssen." Und: "Ich war schon schockiert, dass solche Fragen gestellt werden - und dass Menschen darauf antworten auch." Er finde, "dass das rassistisch ist".
In der Doku reden mit Jonathan Tah, Shkodran Mustafi und Gerald Asamoah unter anderem drei aktuelle oder frühere Nationalspieler über Anfeindungen, Rassismus, aber auch Integration. Es geht um die deutsche Nationalmannschaft als gesellschaftliches Phänomen und Identifikationsobjekt sowie etwa die Folgen des angeblich neuen cooleren Patriotismus nach dem sogenannten Sommermärchen 2006.
Die lineare Ausstrahlung der Doku am Abend des 5. Juni im Ersten war schon ein Überraschungserfolg. Sie kam gerade bei jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauern (zwischen 14 und 49 Jahren) überdurchschnittlich gut an.
"Im linearen Fernsehen haben fast zwei Millionen Menschen eingeschaltet und auch eine Kurzversion bei Youtube wurde nahezu 170 000 mal geklickt", ließ sich WDR-Sportchef Valks am Montag zitieren. "Wir sind glücklich, dass viele Menschen diesen wertvollen Film gesehen haben und er damit die Wertschätzung bekommt, die er verdient."
Die Doku hatte wegen der Umfrage, für die Infratest dimap am 2. und 3. April 1304 zufällig ausgesuchte Wahlberechtigte telefonisch und online befragt hatte, für erheblichen Wirbel gesorgt: Am 1. Juni hatte der WDR die Ergebnisse veröffentlicht. Viele, nicht nur Nagelsmann, kritisierten danach die Fragestellung in der Umfrage.
WDR-Sportchef Valks hatte damals erklärt, dass Reporter Philipp Awounou bei den Dreharbeiten mit der Aussage konfrontiert worden sei, dass zu wenige "echte", hellhäutige Deutsche für die Nationalmannschaft aufliefen. Das habe man auf fundierte Daten stützen wollen und deshalb die Umfrage in Auftrag gegeben.
Awounou hatte sich in einem "Spiegel"-Beitrag verteidigt: "Um rassistische Haltungen zu prüfen, muss man rassistische Haltungen abfragen. Das ist in der wissenschaftlichen Meinungserhebung ein normaler Prozess."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de