Marcus Wiebusch privat: Punk, Haltung und Musik! So tickt der Kettcar-Sänger
Von news.de-Redakteurin Sabrina Böhme
19.01.2024 15.02
Gerade in der Musik fehlt es oft an Haltung. Songs, die eine heile Welt zeigen oder Dinge beschönigen gibt es genug. Mit Haltung versucht die Band Kettcar, die Welt ein wenig besser zu machen. Das sagte Frontmann und Gründer der Indie-Rock-Band einmal im Gespräch mit dem "Hamburger Abendblatt". Er hat sich musikalisch zwar gewandelt, aber wenn es darum geht gesellschaftskritische Themen anzusprechen, bleibt er sich bis heute treu.
Marcus Wiebusch startet als Punkrocker durch
Der gebürtige Heidelberger begann seine musikalische Karriere mit Punkmusik in Hamburg. 1991 mischte er sich als Sänger, Gitarrist und Songwriter mit der Band But Alive unter die Szene. Damals machten sie politische Musik. Sie setzten - und das macht er bis heute - ein Zeichen gegen Rechts oder Diskriminierung. Dazwischen war er auch in den BandsDie vom Himmel fielen und Utell a Lie. 1994 brachte er seine erste Solo-Platte "Hippiekacke" heraus. Immer wieder legte er mit seinen Bands eine Pause ein. In dieser Zeit beendete er auch sein Pädagogikstudium und musizierte in einem Projekt mit Jugendlichen. Ihm wurde sogar ein Job angeboten. Doch ein sicheren Posten im Öffentlichen Dienst wollte die "Künstlerseele", wie er sich gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" nennt, nicht.
Nach Aus mit But Alive: Marcus Wiebusch geht mit Kettcar neue Wege
Während dieser Jahre gründete er sein erstes Label B.A. Records. Acht Jahre lang war er noch bei But Alive, doch die Band trennte sich. Wie so oft machte Marcus Wiebusch weiter. 2001 gründete er Kettcar und auch ein neues Label, zusammen mit seinem Bandkollegen von Ratanplan Reimer Bustorff und Thees Uhlmann von Tomte. Mittlerweile ist das Label Grand Hotel van Cleef eines der erfolgreichsten in der Indie-Szene. Mit Kettcar wollte er musikalisch wieder mehr Geschichten erzählen. Sie trafen bereits mit ihrem ersten Album einen Nerv. Das ist bis heute geblieben. Ein bedeutsames Album ist unter anderem "Ich vs. Wir" (2017). Im April 2024 erscheint Kettcars neues Album "Gute Laune ungerecht verteilt". Im selben Jahr gehen sie wieder auf Tour.
Eigenes Album "Konfetti": Marcus Wiebusch ist laut gegen Homophobie
Marcus Wiebusch brachte 2014 sein Soloalbum "Konfetti" (2014) heraus. Auf der Platte spricht er in einem seiner "wichtigsten Songs", wie er den siebenminütigen Track gegenüber dem "Stern" bezeichnet, über Homophobie. Darüber einen Song zu schreiben habe für ihn etwas mit Moral zu tun. "Moral ist es, was mich von den Leuten trennt. Der Song ist moralisch, weil ich die Arschlöcher und die Idioten benenne. Und ich seh nicht ein, warum ich das nicht machen sollte", sagte er im Interview mit Laut.de. Das dazugehörige Video kam bei Kritikern sehr gut an. Für seine Musik erhielt er 2014 zweimal den Hamburger Musikpreis.
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Kettcar zu unpolitisch? Nein: Marcus Wiebusch positioniert sich weiter musikalisch
Mit seiner Musik kam auch Kritik. Kettcar sei zu unpolitisch, hieß es. Dennoch positionieren sie sich zu vielen Themen, sagte er gegenüber "Laut.de". Mir war aber nicht nach politischen Texten, weil ich das in den Neunzigern zu Genüge gemacht habe." Dennoch brauche es seiner Meinung nach mehr politischen Pop. Das liefern auch Kettcar, wenn nicht mehr so dominant, wie noch zu Punkzeiten.
Marcus Wiebusch privat: Wie lebt der Kettcar-Sänger heute?
Musik ist Marcus Wiesbuschs Leben. Abseits davon mag er Fußball. Sein Lieblingsverein ist der FC St. Pauli. Seine Leidenschaft für das runde Leder hat er an seine beiden Söhne weitergegeben, wie er dem "Hamburger Abendblatt" sagte. Ob er derzeit vergeben ist, behält die "Künstlerseele" aber für sich.
Marcus Wiebusch im Steckbrief
Geburtstag: 19. Juli 1968
Geburtsort: Heidelberg
Ausbildung: Diplom Pädagoge
Beruf: Songwriter, Labelchef, Sänger und Gitarrist
Aktuelle Band: seit 2001 Kettcar
Marcus Wiebuschs Webseite | Marcus Wiebusch auf Facebook
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