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Hans Meiser, Britt Hagedorn und Co.: Was wurde eigentlich aus unseren Talkshow-Lieblingen der 1990er?

In den 1990ern waren sie als Talkmaster die Superstars im deutschen Fernsehen: Was ist aus Bärbel Schäfer, Arabella Kiesbauer, Britt Hagedorn oder Hans Meiser geworden? Bild: Montage news.de / picture-alliance / dpa | Wolfgang_Kumm / picture alliance/dpa | Felix Hörhager / picture alliance/dpa/SAT.1 | Julia Feldhagen / picture alliance/dpa | Markus Scholz

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In den 1990er Jahren kam niemand an ihnen vorbei: Ob Hans Meiser, Bärbel Schäfer, Oliver Geissen, Arabella Kiesbauer, Ricky Harris oder Britt Hagedorn, auf praktisch jedem TV-Sender boomten die Nachmittags-Talkshows und machten die namensgebenden Gastgeber der Sendungen zu Superstars. Bis auf einzelne Comeback-Versuche im Zuge der Retro-Welle - die Sendung "Britt - Der Talk" ist beispielsweise seit Oktober 2022 wieder im Nachmittagsprogramm von Sat.1 zu sehen - ist die große Glanzzeit der Nachmittagstalker vorbei. Doch was ist aus den Talkmastern von einst geworden, die in den TV-Studios zu Herzen gehenden Einzelschicksalen, wilden Beziehungsdramen und verblüffenden Geständnissen eine Bühne boten?

Früher Talk-Liebling, heute Schwurbler: Das wurde aus Hans Meiser, dem Vater des deutschen Nachmittags-Talks

Als Vater der Nachmittagstalks im deutschen Fernsehen gilt Hans Meiser, der ab 1992 den Talk-Trend in der Bundesrepublik lostrat. Der Ruf des Talkmasters, der in der Blütezeit der Daily Talks mit Preisen wie dem Bambi oder der Goldenen Kamera geehrt wurde, ist inzwischen angekratzt: Hans Meiser muss sich nicht nur Vorwürfe gefallen lassen, für windige Finanzprodukte zu werben, seine Mitwirkung in verschwörungstheoretischen und rechtspopulistischen Videos auf dem Portal "Watergate.tv" bescherte dem Ex-RTL-Mann zudem den Rauswurf bei Jan Böhmermanns "ZDF Magazin Royale", wo er nach seiner Talk-Ära zu sehen war.

Was macht ARD-Talker Jürgen Fliege eigentlich heute?

Nicht nur im Privatfernsehen, auch bei den Öffentlich-Rechtlichen war die Talk-Welle in den 1990ern programmprägend. In der ARD war es beispielsweise der evangelische Theologe Jürgen Fliege, der von 1995 bis 2005 seine eigene Talkrunde präsentierte. Inzwischen hat der TV-Pfarrer abseits des Fernsehens eine Heimat für seine bisweilen kontroversen Themen aus dem esoterischen Bereich gefunden. Jürgen Fliege machte zuletzt in der Corona-Pandemie mit Auftritten bei der Querdenker-Bewegung und als Mitglied der Corona-Protest-Partei "Die Basis" negative Schlagzeilen.

So schrieb Ilona Christen TV-Geschichte als Talk-Moderatorin

Ihr Gesicht kannte in den 1990er Jahren jeder, der einen Fernseher besaß: Ilona Christen war bei RTL nicht minder erfolgreich als ihr Talk-Kollege Hans Meiser und ging 1993 mit ihrer eigenen Talkrunde wochentags erstmals auf Sendung. Zuvor hatte Ilona Christen das Erfolgsformat "ZDF Fernsehgarten" im öffentlich-rechtlichen Fernsehen moderiert, ihre Talkrunde präsentierte Ilona Christen bis 1999. Danach wurde es ruhig um die Moderatorin, die auch in etlichen Werbespots mitwirkte. Im Sommer 2009 starb Ilona Christen mit nur 58 Jahren, nachdem sie sich wenige Wochen zuvor bei einem Sturz schwere Verletzungen zugezogen hatte.

Was machen Arabella Kiesbauer und Bärbel Schäfer nach dem Talkshow-Boom?

Quasselstrippen-Alarm herrschte in den 90ern auch bei ProSieben, wo Arabella Kiesbauer ihre Talkrunde moderierte. Ab 1994 war die gebürtige Österreicherin zehn Jahre lang im Nachmittagsprogramm auf Sendung, doch nach der Absetzung von "Arabella" blieb die Moderatorin dem Fernsehen treu. Ihr ihrer österreichischen Heimat stand Arabella Kiesbauer aus Moderatorin für "Bauer sucht Frau" und die Live-Übertragungen des Eurovision Song Contest vor der Kamera, zudem moderiert sie das Castingformat "Starmania".

Zwischen 1995 und 2022 sorgte auch Bärbel Schäfer mit ihrer täglichen Talkrunde für satte Quoten bei RTL. Nachdem die Blondine ihre letzte Plaudersendung präsentiert hatte, lockten andere Karrierewege: So ist Bärbel Schäfer nicht nur als Fernsehproduzentin mit ihrer eigenen Produktionsfirma erfolgreich, sondern blieb auch dem Talk-Genre verbunden. Neben ihrem Engagement für Unicef moderiert die Ehefrau von Michel Friedman seit 2009 eine Talksendung beim Radiosender hr3.

Britt Hagedorn führte die Talkshow-Ära im neuen Jahrtausend fort

Eine der Talkshow-Koryphäen, deren Glanzzeit im neuen Jahrtausend begann, war indes Britt Hagedorn. Die Talkmasterin, die vor ihrer Hochzeit Ende 2005 noch als Britt Reinecke bekannt wurde, ging 2001 erstmals bei Sat.1 mit ihrer Talkrunde "Britt - Der Talk um eins" auf Sendung. In den mehr als 2.100 Episoden, die bis 2013 gesendet wurden, zofften sich die Talkgäste nach allen Regeln der Kunst, warfen sich die blumigsten Beleidigungen an den Kopf und echauffierten sich über Seitensprünge, Familienstreitigkeiten und Ergebnisse von Lügendetektor-Tests. Seit Herbst 2022 können Talkshow-Fans von früher Britt Hagedorn wieder im TV erleben, denn die Talkrunde der gebürtigen Hamburgerin ist in einer Neuauflage wieder bei Sat.1 zu sehen.

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