Jerry Springer ist tot: "Verlust schmerzt immens!" US-Talkmaster (79) nach Krebs-Diagnose gestorben

In der TV-Talkshow von Jerry Springer flogen Fäuste ebenso wie derbe Worte - die wilden Szenen machten den Moderator zum Star. Nun ist der frühere Bürgermeister von Cincinnati nach kurzer schwerer Krankheit mit 79 Jahren gestorben.

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Gesittete Debatten und höfliche Worte suchte man in der "Jerry Springer Show" vergeblich: In der Talkshow von Jerry Springer, die in den USA zwischen 1991 und 2018 täglich ausgestrahlt wurde, ging es vielmehr unflätig und handgreiflich zur Sache. Doch Jerry Springer war nicht nur Moderator der wohl berühmtesten Prügel-Talkshow der Welt, der gebürtig aus London stammende US-Amerikaner betätigte sich auch als Politiker. Nun ist Jerry Springer nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren gestorben.

Jerry Springer ist tot: Familie bestätigt Tod von US-Talkmaster

Seinen Hinterbliebenen zufolge starb Jerry Springer am Donnerstag, dem 27. April 2023.Der lokale TV-Sender WLWT5 zitierte eine Stellungnahme der Familie Springer. Demnach war der ehemalige Bürgermeister der Stadt Cincinnati friedlich in seinem Haus in der Nähe der Metropole Chicago im US-Bundesstaat Illinois eingeschlafen.

Nur wenige Monate vor seinem Tod soll Jerry Springer, so berichteten es das Promi-Portal TMZ und die britische "Daily Mail", die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs erhalten haben. In den letzten Tagen seines Lebens soll sich Jerry Springers Gesundheitszustand rapide verschlechtert haben. Springer habe eine "kurze Krankheit" gehabt, sagte Jene Galvin, eine Freundin seiner Familie, in einer Mitteilung an das Magazin "People". "Jerrys Fähigkeit, sich mit Menschen zu verbinden, war der Kern seines Erfolgs (...). Er ist unersetzlich, und sein Verlust schmerzt immens, aber die Erinnerungen an seinen Intellekt, sein Herz und seinen Humor werden weiterleben." Jerry Springer, der seit 1973 mit seiner Ehefrau Micki verheiratet war, hinterlässt seine Tochter Katie Springer und seine Schwester Evelyn.

Jerry Springer schlug vor seiner TV-Karriere eine politische Laufbahn ein

Geboren wurde Gerald Norman "Jerry" Springer mitten im Zweiten Weltkrieg - im Februar 1944 in einem Bahnhof in London, als Sohn jüdischer Flüchtlinge, während eines Bombenangriffs der Nationalsozialisten. Einige Jahre später wanderte die Familie in die USA aus. Schon als Kind begann Springer, sich für Politik zu interessieren. Vor seiner TV-Karriere widmete sich Jerry Springer einer Karriere in der Politik. In den 1970er Jahren war Springer als Gemeinderat in Cincinnati tätig, 1977 wurde er zum Bürgermeister der Stadt gewählt.

Jerry Springer wurde mit seiner Talkshow zum Vater des Trash-TV

Anfang der 1980er Jahre wechselte Jerry Springer zum Fernsehen, wo er zunächst als Politikreporter tätig war. Bekannt wurde Springer in den USA ab 1991 durch seine tägliche Show im Fernsehen, die für ihre Prügelszenen zwischen den Gästen und Pöbeleien berühmt-berüchtigt ist und die er 27 Jahre lang moderierte. Damit begann eine neue Ära des Trash-Fernsehens: Nie zuvor hatten sich Talkshow-Gäste vor laufender Kamera dermaßen wüst angepöbelt, gestritten und sogar geschlagen. Es ging vor allem um Beziehungsstreitereien, Eifersucht, Sexualität und außergewöhnliche Interessen.

Er selbst hatte in Interviews immer wieder betont, dass ihm vieles in der Sendung peinlich sei. Zuletzt trat Jerry Springer im Herbst 2022 in der TV-Landschaft in Erscheinung, als er als Kandidat an der US-Version von "The Masked Singer" mitwirkte.

Spektakulärer Mordfall in der "Jerry Springer Show" machte den TV-Star auch in Deutschland bekannt

In Deutschland war Springer vor über 20 Jahren bekannt geworden, nachdem ein in Florida lebender Deutscher seine Ex-Frau nach einem gemeinsamen Auftritt in der Springer-Show ermordet hatte. Wenige Stunden nach der Ausstrahlung der Sendung im Juli 2000 war die Leiche der Frau gefunden worden.

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loc/news.de/dpa