König Charles III.: Palast wappnet sich für Ernstfall - Royals-Beerdigung schon in Planung
Erstellt von Claudia Löwe
11.10.2022 13.05
Im britischen Königshaus wird nichts übers Knie gebrochen: Hinter den Kulissen des Palastes ist man auf alle Eventualitäten vorbereitet und bewahrt sorgfältig und mit viel Liebe zum Detail vorbereitete Geheimpläne in der Schublade auf. Von Krönungsfeierlichkeiten bis hin zu Staatsbegräbnissen nach Trauerfällen in der Königsfamilie genügt ein Griff in den Aktenschrank und es herrscht Klarheit, welche protokollarischen Schritte wann greifen.
Geheimpläne im Königshaus: Diese Ernstfälle sind von langer Hand vorbereitet
Zuletzt wurden zwei solcher Geheimpläne von der Theorie in die Praxis umgesetzt: Als Prinz Philips, der Herzog von Edinburgh und Ehemann von Queen Elizabeth II., im April 2021 mit 99 Jahren starb, griff der Plan namens "Operation Forth Bridge", beim Tod der Königin am 8. September 2022 trat das Geheimprotokoll namens "Operation London Bridge" nebst "Operation Unicorn" in Kraft. Bis ins Detail war in den Dokumenten seit Jahrzehnten minutiös festgehalten, was wann zu tun ist, wenn Queen Elizabeth II. ihren letzten Atemzug tut.
Bestattungsplaner im Dienste der Krone: Oberstleutnant Anthony Mather bereitete Queen-Beerdigung vor
Die morbide Pflicht, das Königreich auf Trauerfälle in Royals-Kreisen vorzubereiten, obliegt der Tradition folgend dem Earl Marshal (aktuell wird dieser Posten vom Herzog von Norfolk bekleidet), dem Cabinet Office sowie dem Heroldsamt. Im Falle des Trauerprotokolls für Queen Elizabeth II. begann Oberstleutnant Anthony Mather Ende der 1990er Jahre damit, die Einzelheiten auszuarbeiten - zum damaligen Zeitpunkt hatte die Königin bereits ihren 73. Geburtstag und knappe fünf Jahrzehnte auf dem Thron hinter sich. Erfahrungen mit Planungen von Staatsbegräbnissen hatte Mather bereits, war der Oberstleutnant doch zuvor an den Vorbereitungen der Beisetzungen von Premierminister Winston Churchill, Prinzessin Margaret oder Queen Mum beteiligt.
Jährliche Generalprobe inklusive: So nahmen die Pläne für den Todesfall von Queen Elizabeth II. Gestalt an
Allerdings war es nicht Anthony Mather allein, der sich alle Details für die Trauerfeierlichkeiten für die Monarchin ausdachte. Wie der Oberstleutnant jetzt, gut einen Monat nach dem Ableben von Queen Elizabeth II., gegenüber dem britischen "Mirror" enthüllte, umfasste das Planungsteam 300 Personen, die nicht nur theoretische Abläufe für die Trauerzeit, das Staatsbegräbnis und die Beisetzung von Queen Elizabeth II. erstellten, sondern selbige auch einmal jährlich bei Probedurchläufen einstudierten - natürlich streng geheim unter Ausschluss der Öffentlichkeit und von der Königin unbemerkt. Dennoch durfte Queen Elizabeth II. bei den Planungen mitbestimmen, wobei alle individuellen Wünsche der Monarchin über ihren Privatsekretär an das Planungskomitee weitergereicht wurden.
Nächste royale Beerdigung schon in Planung: Palast bereitet sich auf Tod von König Charles III. vor
Wer nun meint, nach dem Tod und der Beisetzung von Queen Elizabeth II. sei die Pflicht von Anthony Mather erfüllt, der irrt gewaltig. Der heute 80-jährige Oberstleutnant hat bereits die nächsten Trauerpläne begonnen, schreibt der "Mirror" - diesmal dreht sich alles um die Vorbereitung für den Todesfall von König Charles III. Zwar mag der älteste Sohn von Queen Elizabeth II. erst einen Monat in Amt und Würden und noch nicht einmal gekrönt sein, doch für den betrüblichen Fall der Fälle soll jetzt schon festgezurrt werden, wie die Trauerfeierlichkeiten für Charles III. aussehen sollen.
"Operation Menai Bridge" regelt Protokoll, wenn König Charles III. stirbt
Immerhin ist der neue König auch schon älter als 70 Jahre und damit so alt wie seine Mutter, als für sie die streng geheimen Beerdigungspläne entworfen worden waren. Einen Namen hat der Geheimplan für den Tod von Charles III. bereits: Sollte der Nachfolger von Queen Elizabeth II. seinen letzten Atemzug tun, greift das Protokoll namens "Operation Menai Bridge", benannt nach einer walisischen Brücke.
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loc/news.de