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Studentenzeitung verhöhnt tote Queen: Hass-Blatt schockt mit Leichenfoto von Queen Elizabeth II.

Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. ist Prinz Charles als neuer König Charles III. auf dem Thron. Bild: picture alliance/dpa/EPA | Andy Rain

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Sieben Jahrzehnte lang saß Queen Elizabeth II. auf dem britischen Thron und ging nicht nur durch ihre rekordverdächtig lange Regentschaft in die Geschichte ein. Auch die Nähe zu ihrem Volk, nie ermüdendes Pflichtbewusstsein bis zum letzten Atemzug und ein stets anmutiges Auftreten werden nach dem Tod der Königin, der die Regentschaft von König Charles III. eingeleitet hat, noch lange Zeit in Erinnerung bleiben.

Abartiger Royals-Hass nach Tod von Queen Elizabeth II.

Allerdings sind es nicht nur mitfühlende und ehrende Nachrufe, die seit dem Tod der Jahrhundert-Königin aus aller Herren Länder kamen - auch verhöhnende, boshafte, ja selbst verunglimpfende Aussagen waren unlängst zu hören. Ein Beispiel dafür gab es unter anderem im iranischen Staatsfernsehen, wo die verstorbene Queen Elizabeth II. auf eine Stufe mit Nazi-Diktator und Massenmörder Adolf Hitler gehoben wurde. Nun wurde ein weiteres Pamphlet bekannt, das ausgerechnet in einem der Commonwealth-Länder, nämlich in Australien, veröffentlicht wurde.

Studentenzeitung verunglimpft verstorbene Queen Elizabeth II. mit Fotomontage aus Leichenhalle

Im konkreten Fall war es das Blatt "Honi soit", das sich selbst als "Australiens älteste studentische Wochenzeitung" versteht, welches die Erinnerung an das verstorbene australische Staatsoberhaupt Queen Elizabeth II. auf äußerst unangebrachte Weise verunglimpfte. Das Blatt, das seit 1929 an der Universität Sydney herausgegeben wird, schmückte seine Titelseite unter der Überschrift "Die Königin ist tot, Charles ist der Nächste" nach dem Tod der Königin mit einer makabren Fotomontage, die die verstorbene Queen Elizabeth II. leichenblass und nackt, nur mit einem weißen Laken bedeckt auf der Bahre eines Leichenschauhauses zeigt. Neben der verstorbenen Queen ins Bild montiert ist der neue König Charles III., der auf die Leiche seiner Mutter blickt, als habe er die schwere Pflicht, eine Tote im Leichenschauhaus zu identifizieren. Die Bildunterschrift verstärkt diese Impression noch: "Charles identifiziert die Leiche in der Pathologie ... 'Ja, das ist sie'", ist da zu lesen.

Australische Studenten verspotten Queen Elizabeth II. mit Geschmacklos-Artikel in Uni-Zeitung

Mit der respektlosen Fotomontage ist der Hohn jedoch noch nicht erschöpft, den das Studentenblatt über das trauernde Königshaus ergießt. So sind auf der Titelseite folgende Zeilen zu lesen: "Queen Elizabeth II. von England ist eines langsamen, grausamen, einsamen und schmerzhaften Todes gestorben. Obwohl sie sofort loseilten, konnte keiner ihrer Verwandten rechtzeitig vor ihrem Tod in Balimmoral Castle an ihrer Seite sein", so das Magazin, das den Namen des schottischen Landsitzes der Königin, Balmoral, als Anspielung auf das englische Wort "immoral" für "unmoralisch" abdruckte. "Glücklicherweise bekam Prinz Charles die Möglichkeit, dies im Leichenschauhaus nachzuholen, wo er sagte, sie [Queen Elizabeth II.] habe tot besser gerochen als lebendig." Weitere Respektlosigkeiten wie ein fiktives letztes Interview mit der sterbenden Königin, der von "Honi soit" nicht nur Schwärmereien über "schmutzige Faschistenjungs", sondern auch Ausführungen zu einem Erbe für Meghan Markle und der bevorstehenden Einschläferung ihrer geliebten Corgis in den Mund gelegt wurden, sind ebenfalls auf der Titelseite des Blattes zu lesen.

"Absolut vulgär": Australische Uni-Zeitung nach Queen-Tod von Kritikern zerrissen

Die Reaktionen auf den geschmacklosen Nachruf auf die Königin ließen nicht lange auf sich warten. Bei Twitter wurde den Machern von "Honi soit" vorgeworfen, eine "armselige Haltung und schlechten Geschmack" unter Beweis gestellt zu haben, andere Twitter-Nutzer schrieben, es gäbe "einen Unterschied zwischen Meinungsfreiheit und Hassrede", zudem wurde der Titelseitenbeitrag als "abstoßender Versuch der freien Rede von schlecht informierten und falsch erzogenen Fanatikern" sowie als "widerliches Stück Müll" und "absolut vulgär" kritisiert. "Ist es nicht niedlich, diese Meinung von Uni-Studenten, die keine Erfahrungen in der echten Welt haben und die sich ihr Weltbild durch ihre Smartphone-Bildschirme gefertigt haben", schreibt ein anderer. "Ja, das Konzept der Monarchie mag lächerlich sein, aber nur aus diesem Grund Kontroversen zu schüren, ist kontraproduktiv. Werdet erwachsen."

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