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Nach Tod von Queen Elizabeth II.: Abrechnung mit Kolonialistin! Droht das Ende der Monarchie?

Queen Elizabeth II. ist für unzählige ein Symbol für Kolonialismus und Unterdrückung. Bild: picture-alliance / dpa | Str

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Queen Elizabeth ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Während Millionen Menschen weltweit um die Monarchin trauern, rechnen andere mit der britischen Kolonialgeschichte ab. Im Jahr 1931 wurde das Commonwealth of Nations gegründet. Neben dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland zählen auch dessen ehemalige Kolonien zu dem Verbund. Insgesamt gehören dem Commonwealth 56 Staaten an, 15 von ihnen haben den britischen Monarchen als Staatsoberhaupt. Es wurde gegründet, um den Autonomiebestrebungen ehemaliger Kolonien wie Kanada, Kenia oder Australien entgegenzuwirken. Einige Mitglieder wandten sich aber bereits von der Krone ab und erklärten sich zu Republiken - zuletzt Barbados. Manche glauben, dass der Tod der Queen nun auch andere Länder zum Überdenken der historischen Verbindung zum britischen Königshaus bewegen könnte. Bricht das Commonwealth nun zusammen? Bedeutet der Tod der Queen das Ende der Monarchie?

Nach Tod der Queen: Netz rechnet mit royaler Kolonialistin ab

Im Netz tummeln sich neben unzähligen Beileidsbekundungen auch äußerst kritische Kommentare zum Tod der Queen.US-Professorin Uju Anya wünschte der Queen auf Twitter einen qualvollen Tod und kritisierte sie als Monarchin "eines diebischen, vergewaltigenden und völkermordenden Reiches"."Liebe weiße Europäer, ist euch eigentlich klar, dass Schwarze nicht trauern, wenn ein anderer Kolonialist stirbt? Sie ist alt genug. Lasst sie und das ganze Kolonialsystem endlich in Frieden gehen", schreibt die Autorin Jasmina Kuhnke auf Twitter. "Dear white people: niemand hat der Queen hier den Tod gewünscht. Ich schrieb, dass sie ein Alter erreichte in dem sie in Frieden gehen darf. Da der Kolonialismus euch lediglich immer noch zu eurem Vorteil betrifft könnt ihr selbstverständlich trauern, spricht euch niemand ab!" Andere teilen die Erlebnisse der kenianischen Freiheitskämpferin Muthoni Mathenge. "Während Kenias Unabhängigkeitskampf von der britischen Kolonialherrschaft wurde sie mit Äxten gefoltert. Während Großbritannien das Platin-Jubiläum seiner Monarchin feiert, möchte diese alte Kämpferin ihr eine Botschaft übermitteln: 'Lassen Sie Elizabeth bringen, was mir gehört'", war Anfang Juni auf dem Twitter-Kanal von "DW News" zu lesen. 

"Nations, alle in England sind abgelenkt. Es ist der perfekte Zeitpunkt, um eure Sachen aus dem British Museum zurückzuholen", schreibt Comedy-Autor Will Choy auf Twitter. "Unter ihrer Aufsicht wurde der Ausnahmezustand aktiviert. Mein Volk hat in Dörfern und Konzentrationslagern unvorstellbares Leid durchgemacht. Wie kann ich traurig über ihren Tod sein?", heißt es in einem Tweet des Kenianers Uel Chirchir Kiprotich.

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Ende der Monarchie! Bricht das Commonwealth nach dem Tod der Queen zusammen?

Mit dem Tod der Queen gerät das Commonwealth ins Wanken. So ist die Beziehung der Australier zu ihrem royalen Oberhaupt seit langem gespalten. Während einige die Tradition schätzen, wollen sich andere vom Königshaus lösen. Der Tod der Monarchin entfacht nun die Diskussion um die Staatsform erneut an. "Ruhe in Frieden Queen Elizabeth II. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und allen, die sie geliebt haben. Jetzt muss Australien vorankommen. Wir brauchen einen Vertrag mit den Ureinwohnern, und wir müssen eine Republik werden", heißt es in einem Tweet des australischen Grünen-Politikers Adam Brandt. Die neue Regierung in Australien sprach bereits im Juni von einem Referendum. Auch Neuseeland hatte keine einfache Verbindung zur Queen. Bei ihren Besuchen auf der Insel gab es nahezu immer Proteste, einmal entging sie sogar nur knapp einem Mordanschlag. Bislang gibt es jedoch keine formalen Schritte, um Neuseeland zu einer Republik zu machen. 

Zuletzt schlug der britischen Krone in der Karibik heftiger Gegenwind entgegen. Ende 2021 erklärte sich Barbados zur Republik. Dennoch bleibt die Insel weiterhin Mitglied des Commonwealth. Auch Jamaika spielt mit dem Gedanken, sich zur Republik zu erklären. Beim Besuch von Prinz William und Herzogin Kate forderten Demonstranten in Belize und Jamaika eine Entschuldigung der britischen Royals für die Verwicklungen in der Sklaverei. Im Südseeparadies Tuvalu wird das Ende der Monarchie seit vergangenem Jahr ebenfalls neu diskutiert. Wir dürfen gespannt sein, wie die Entwicklung unter König Charles III. sein wird. Eines dürfte aber bereits feststehen: Das britische Königshaus dürfte unter dem neuen Oberhaupt gewaltig schrumpfen.

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