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Matthias Maurer privat: Das muss man über den Astronauten wissen

Matthias Maurer war der erste deutsche Astronaut, der im November 2021 an Bord einer SpaceX-Raumkapsel des kommerziellen Nasa-Crew-Programms zur ISS flog. Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

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Am 6. November 2021 startete Matthias Maurer im Rahmen der Weltraum-Mission "Cosmic Kiss" zur Internationalen Raumstation ISS. Nach sechs Monaten im All warder Astronaut aus dem Saarland auf dem "Heimweg": In den Morgenstunden des 5. Mai 2022 dockten der Saarländer und drei US-Kollegen an Bord einer "Crew Dragon"-Kapsel von der ISS ab und traten den Weg zur Erde an.

Matthias Maurer startet ins All und reiste in der Mission "Cosmic Kiss" zur ISS

Vor Maurer waren bereits die deutschen Astronauten Thomas Reiter (2006), Hans Schlegel (2008) und Alexander Gerst (2014 und 2018) auf der Raumstation im Erdorbit. Was muss man über Matthias Maurer wissen - wie lebt der Wissenschaftler privat, was steht dem Astronauten im Weltall bevor und welche Erinnerungen an seine saarländische Heimat begleiteten den ESA-Raumfahrer ins All?

Matthias Maurer privat: Das ist die beeindruckende Wissenschafts-Karriere des Astronauten

Matthias Josef Maurer, wie der ESA-Astronaut mit vollem Namen heißt, kam im März 1970 in St. Wendel im Saarland zur Welt. An der Universität des Saarlandes studierte der im Sternzeichen Fische Geborene Materialwissenschaften und führte seine Hochschulkarriere an der Université de Lorraine im französischen Nancy, an der Uni von Leeds sowie an der Polytechnischen Universität Kataloniens in Barcelona. 2004 schloss Matthias Maurer sein Promotionsstudium an der RWTH Aachen ab und sattelte in einem Fernstudium einen Diplomabschluss in Wirtschaftswissenschaften drauf. Für einen Tapetenwechsel brach der frischgebackene Dr.-Ing. nach der Promotion zu einer Weltreise auf.

Schon gewusst? Diese Talente schlummern in Matthias Maurer

Nicht nur in Naturwissenschaften, auch in anderen Fachgebieten ist Matthias Maurer ein Ass. Der Saarländer ist zum Beispiel ein kleines Sprach-Genie und spricht neben Deutsch, Englisch und Französisch auch Spanisch, Russisch und Chinesisch - die beiden letztgenannten Sprachen paukte Matthias Maurer, als er sich zum Astronauten ausbilden ließ, immerhin ist die Kommunikation mit internationalen Raumfahrer-Kollegen essentiell.

So erfüllte sich Matthias Maurer den Traum von der Astronauten-Karriere

Zwar kann Matthias Maurer mehrere Patente und Wissenschaftspreise sein Eigen nennen, doch einen Traum wollte sich der Materialwissenschaftler unbedingt noch erfüllen: als Astronaut ins Weltall zu reisen. Im Jahr 2008 bewarb er sich bei der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA als Astronaut und konnte sich als einer von zehn Bewerbern unter knapp 8.500 Personen durchsetzen. Zwei Jahre später trat Maurer seinen Job im Europäischen Astronautenzentrum in Köln an, 2014 wurde Matthias Maurer in einem Trainingsprogramm auf seine Tätigkeit im All vorbereitet. 2017 schaffte er den Sprung ins Europäische Astronautenkorps und hatte im Herbst 2018 seine Weltall-Grundausbildung in der Tasche.

Beste Voraussetzungen für seinen ersten Trip ins All: Anfang November 2021 hob Matthias Maurer mit der SpaceX Crew-3 in Richtung ISS ab. Dort soll Maurer, der bei Twitter als astro_matthias aus seinem Astronauten-Alltag berichtet, in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang zahlreiche Experimente durchführen und auch einen Außeneinsatz absolvieren.

Was erwartete Matthias Maurer an Bord der Raumstation ISS?

Mit 51 Jahren war Maurer der älteste deutsche Raumfahrer bei einem Erstflug. Der Mann mit einem Doktortitel in Materialwissenschaft trainierte jahrelang für die Reise in die Schwerelosigkeit. "Im Fall der Fälle müssen wir unseren Kolleginnen und Kollegen helfen können", erklärte Matthias Maurer. "Sehr umfassend" sei die Ausbildung. "Im Extremfall können wir auch eine Zahnfüllung reparieren oder einen Zahn ziehen", so der Wissenschaftler, der vor seinem Studium als Sanitäter bei den Maltesern tätig war.

Natürlich hat selbst ein ISS-Astronaut nicht rund um die Uhr mit Arbeit zu tun - Freizeit ist ebenfalls eingeplant. "Die verbringen wir mit Fotografieren, Videoaufnahmen und mit Telefonaten mit Freunden und der Familie am Boden", sagte Matthias Maurer. Welche Familienangehörige mit Matthias Maurer von der Erde aus bei dem ISS-Abenteuer mitfiebern werden, behält der Raumfahrer lieber für sich - für den Saarländer bleiben Angaben darüber, ob er in einer Beziehung lebt oder Kinder hat, streng privat.

Diese Souvenirs aus dem Saarland begleiten Matthias Maurer ins Weltall

Immerhin konnte Matthias Maurer seine saarländische Heimat in kulinarischer Form mit ins Weltall nehmen - auf dem ISS-Speiseplan stehen neben saarländischer Kartoffel-Riesling-Cremesuppe auch Reh-Ragout und Speck-Rahmwirsing in Gestalt von Astronautennahrung. Zudem begleitete den Raumfahrer ein Rötelstein aus seinem Heimatort Oberthal.

Kurz vor seinem Flug ins All veröffentlichte er eine Liste mit 113 Liedern, die er während seines Weltraumabenteuers hören wollte, etwa "Sternenhimmel" von Hubert Kah oder "The Final Countdown" von Europe. "Ich denke, sie ist ziemlich gut geworden", ist der ESA-Astronaut überzeugt. Über seine Reise ins All hat Matthias Maurer die Autobiografie "Cosmic Kiss: Sechs Monate auf der ISS – Eine Liebeserklärung an den Weltraum" verfasst.

Bei Matthias Maurer nachgefragt: Was nimmt ein Astronaut zur Weltraum-Mission an Gepäck mit?

So mancher fragt sich vielleicht: Was packt ein Astronaut für eine Weltraumreise alles in sein Weltall-Köfferchen? Um seine Garderobe für die sechs Monate auf der ISS musste sich Matthias Maurer nicht viele Gedanken machen, wie er in einem Interview verriet: "Es gibt Standardkleidung. Zum Beispiel haben Astronautinnen so viel Unterwäsche, dass sie diese alle zwei Tage wechseln können, Astronauten wechseln alle drei Tage."

Er habe pro Woche ein T-Shirt, das er dann in der Folgewoche zum Sport trage. "Für meine sechsmonatige Mission habe ich sechs Hosen dabei - eine pro Monat. Da muss man schon aufpassen, dass man sich nicht schmutzig macht", sagte er schmunzelnd. Auf der ISS gibt es übrigens keine Waschmaschine. Schmutzwäsche und Ähnliches packt die Besatzung in einen ausgedienten Transporter, der abgedockt wird und verglüht.

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/news.de/dpa

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